Zurück in die Heimat

Bloodraven

Ehrbarer Bürger
Balmora, Odai-Plateu
Sundas, 15 Uhr

Erschöpft und kraftlos schleppte sich Shedoran Rethan durch den Eingang des Rethan-Gutes. Zwei Wochen nach der fatalen Niederlage von Anvil war Rethan endlich in der alten Heimat angelangt.
Obwohl diese Festung des Hauses Hlaalu erst vor 8 Jahren von seiner Schwester erbaut wurde, war die Familie doch schon seit Generation auf Vvardenfell heimisch. Doch auch an diesem prachtvollen Bau war die Oblivion-Krise nicht ohne Spuren vorbeigezogen: Seine Schwester wurde während der Krise von marodierenden Deadra getötet und das Gut verfiel mit der Zeit.
Doch der Dunmer war glücklich. Endlich war er wieder in Morrowind. Rethan ging durch die Eingangstür und ließ sich auf einen Stuhl am Esstisch nieder. Er sah schrecklich aus. Seine zerschmetterte Glasrüstung musste er während seiner Reise gegen eine einfache Lederrüstung eintauschen. Anstatt eines Helmes trug er eine schwarze Kappuze um sich vor den neugierigen Blicken der kaiserlichen Armee zu schützen. Auch seine Glasschwert war weg. Doch zum Glück hatte er noch das Ayleiden-Kurzschwert "Leidensdorn". Diese Waffe würde ihm bei seinem Neuanfang unterstützen.
Neuanfang, dachte der Vampir. Nachdem er als Graf gestürzt wurde, hatte die Schwarze Hand aufgrund seiner Flucht Konsequenzen gezogen und ihn von allen Aufgaben des Zuhörers entbunden. Nun musste er in Vvardenfell dem Geschäft nachgehen, dass er vor seinem Aufstieg in der Bruderschaft schon in Cyrodiil betrieben hatte. Er würde als freiberuflicher Assassine, Auftragsdieb und Kopfgeldjäger agieren.
Während Rethan über seine Zukunft nachdachte, schlich sich das Gefühl des roten Durstes seine Kehle hinauf. Zwei Wochen lang trank Rethan nur das Blut seine Pferdes, dass vor der Überfahrt nach Morrowind gestorben war. Heute nacht würde er nach Balmora gehen und sich Blut und Arbeit suchen. Shedoran Rethan würde wieder zu alter Stärke zurückfinden und sich an diesem lausigen Nord rächen, der ihm seine Macht genommen hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste da gibts noch eine Fortsetzung . Hoffentlich gibts bald Nachschub scheint ja wieder spannend zu werden . Ach ja ich hab mir außerdem schon eine Beschreibung von Chezidek für das Duell der Dunmer überlegt . Ich schick dir eine PN .
 
Balmora
Sundas, 23 Uhr

Die Nacht war über Balmora hereingebrochen und Hul, eine argonische Bettlerin, versuchte noch etwas Essbares aufzutreiben. Sie merkte nicht, wie sich Shedoran Rethan an sie heranschlich. Der Vampir packte die Bettlerin und rammte seine Fangzähne in ihren Hals. Die Argonierin versuchte zu schreien, doch Rethan hielt ihr den Mund zu. Mit großer Freude saugte er wieder reines Blut. Gierig saugte er weiter, bis Hul bewusstlos zusammenbrach.
"Ahh!", fauchte Rethan und reinigte sein Gesicht. Nun da er wieder voll fit war, suchte er Arbeit. Mit vollem Magen ging er eine Bar, in der immer dreckige Jobs zu haben waren: die Ratstaverne.
Die Taverne war ein Treffpunkt der Camonna Tong, dem größten Verbrechersyndikats des Landes. Man munkelte dass auch Orvas Dren öfters hier verkehrte. Rethan hatte sich immer auf dem Laufendem gehalten, was die Unterwelt Morrowinds betraf.
"Halt!", brummte ein finster dreinblickender Dunmer. Er war anscheinend der Bodyguard von Dren. "Was wollt Ihr?" Rethan blickt ihm tief in die Augen und sagte: "Ich möchte zu Orvas Dren." Sichtlich eingeschüchtert nickte der Leibwächter und öffnete Tür zum Hinterzimmer. Dort saß die Graue Eminenz der Camonna Tong an einem Tisch und zählte die eingenommenen Draken.
Der Vampir verneigte sich kurz und wollte gerade etwas sagen, als Dren aufsprang und begann zu brüllen: "Was wollt Ihr, Abschaum?!" Shedoran blieb kalt und stellte sich vor: "Mein Name ist Shedoran Rethan, Erbe der Rethan-Dynastie. Ich möchte mich als Assassine in Eure Dienste stellen, Sera." Beeindruckt von seinem Namen, beruhigte sich Dren und nickte vor sich hin. "Gut, gut. Ich habe gleich etwas für Euch, Ser Rethan. Die Ost-Kaiserliche Handelsgilde hat eine Ladung Skooma von uns gestohlen. Reist nach Ebenerz und bringt den Leiter der Gilde um. Wir müssen ein Exempel statuieren." Rethan überlegte kurz und fragte dann: "Was springt dabei für mich heraus?" Orvas Dren lachte und warf ihm einen Sack Draken entgegen. "Ihr gefallt mir. Ein Mann des Geldes. Hier habt Ihr 500. Wenn der Auftrag erledigt ist, bekommt Ihr nochmal soviel."
Rethan dankte und verließ die Taverne. Nun hatter er eine Anstellung und schon bald würde er wieder zu alter Stärke zurück finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ebenherz
Morndas, 20 Uhr

Die vermummte Gestalt saß am Fuße der Drachenstatue und beobachtete den Eingang zum Haupthaus der Ost-Kaiserlichen Händlergilde. Shedoran Rethan zählte alle Mitlgieder der Gilde, die aus dem Gebäude traten. Bislang haben fast alle Feierabend gemacht. Nur noch zwei Händler waren an der Arbeit. Rethan blickte auf, denn die Tür hatte sich wieder geöffnet. Ein Khajit beendete gerade seinen Arbeitstag.
Gut, dachte der Assassine, nun war nur noch Canctunian Ponius in seinem Büro. Sein Ziel war allein. Perfekt.

Canctunian Ponius, der Leiter der Ebenherz-Niederlassung, saß hinter seinem Schreibtisch und studierte die neusten Zahlen und Bilanzen der Handelsgesellschaft. Zufrieden nickte er und sagte zu sich selbst: "Es läuft alles bestens." "Das freut mich für euch", sprach eine Stimme aus dem Schatten. Erschrocken blickte Ponius auf und suchte den Eindrinling. Doch als er sich umdrehen wollte, spührte er schon die kalte Klinge an seinem Hals. Der Verwalter fing an zu schwitzen und stotterte: "W...Wer seid Ihr?" Anstatt einer Antwort, zog Rethan sein Kurzschwert quer über die Kehle seines Opfers.

Blut sprudelte aus dem Schnitt und Ponius brach zusammen. Shedoran Rethan stieß ihn zur Seite, weg von den Papieren. Schauen wir uns mal die Bilanzen an, dachte der Vampir spöttisch. Intressiert laß er die Berichte, die alle in trockenem Verwaltungsstil geschrieben waren. Doch ein Dokument erregte seine Aufmerksamkeit: Die Bestandsliste der Gilde. In ihr waren alle Waren und deren Aufenthaltsort erwähnt. In weißer Voraussicht nahm Rethan den Zettel an sich. Er könnte eventuell noch einmal nützlich sein.

Balmora, Ratstaverne
Tirdas, 8 Uhr

Orvas Dren genoß gerade sein üppiges Frühstück, als sein neuer "Mitarbeiter" in das Hinterzimmer trat. "Ahh...Shed, wie steht es mit dem Auftrag?", fragte der Strippenzieher der Camonna Tong. Verärgert über den Spitznamen, riss sich Rethan zusammen und antwortete: "Ponius wird Euch keinen Ärger mehr machen." Dren grinste von einem Ohr zum anderen und schob Rethan einen Beutel Draken hin. "Hier Euer Lohn. Wenn ich mehr Arbeit für Euch habe werde ich es Euch wissen lassen." Der Schurke nickte und verließ die Taverne.

"Schleimiger N'wah!", fluchte Rethan über Dren, "Irgendwann werde ich ihn töten und seine Stellung einnehmen!" Doch für den Moment war Dren sein einziger Auftraggeber. Er musste seine Verbindungen auf Vvardenfell erweitern und so zu Macht, Geld und Einfluss kommen. Und der Vampir wusste schon wo er anfangen würde: beim Haus Hlaalu.
 
Balmora
Tirdas, 8 Uhr

Shedoran Rethan legte gerade die Hand an die Tür zur Hlaalu-Ratshalle, als ein Gedanke durch sein Hirn zuckte. Nein, dachte er. Das Fürstenhaus pflegte Kontakte mit dem Kaiserreich. Der ehemalige Graf konnte nicht einfach da rein platzen und sich an den Feind ausliefern. Er brauchte einen Decknamen. Rethan dachte nach und dann hatte er es: Alval Uvani. Dieser Name gehörte einmal zu einem Sprecher der Schwarzen Hand. Mit wiedergewonnen Selbstbewusstsein ging der Vampir durch die Tür in die Halle.

Dort sah er schon einen Ratsherren: Dram Bero, ein Dunmer und Autor des Buches "Glück ergreifen". Intressiert blickte der Adelige den vermummten Neuankömmling an. "Was kann ich für Euch tun, Sera?", fragte Bero neugierig. "Seid gegrüßt, Herr", antwortete Rethan zuckersüß, "mein Name ist Shed...Alval Uvani, meines Zeichens mhhh...Problemlöser. Ich wollte euch fragen, ob Ihr vielleicht Arbeit für mich habt." Der Ratsherr musterte den geheimnisvollen Mann von oben bis unten und sprach dann: "Nun gut, Ser Uvani. Ich bin Dram Bero, Hlaalu-Ratsherr. Und ja, ich habe eine Aufgabe für Euch."
Rethan lauschte aufmerksam. Seine Täuschung hatte perfekt geklappt. Bero schilderte aufs Genauste, was der Vampir zu erledigen hatte. "Nun geht. Eure Belohnung werden 2000 Draken sein. Lasst keinen am Leben, Alval." "Ja, Herr." Mit diesen Worten verließ der Dunmer die Halle und machte sich auf, seinen Auftrag zu beenden.

Balmora, Auf dem Weg zur Südwall-Taverne
9 Uhr

Die Aufgabe, die Bero ihm stellte war einfach: Er sollte die Südwall-Taverne komplett ausräuchern. Ein Kinderspiel. Jeder Amateur konnte einen Haufen Diebe erschlagen. Doch für 2000 Draken übernahm Shedoran Rethan diese Drecksarbeit gerne. Er wollte gerade den Odai überqueren, als ihm das Herz in die Hose rutschte.
Auf der anderen Flussseite standen mehrere Kämpfer, die den alten Kvatch-Brustharnisch trugen. Sie suchten ihn. Sie würden ihn finden. Unauffälig versuchte Rethan sich umzudrehen und zu verschwinden. Doch schon hörte er Schreie vom anderen Ufer des Stroms. Jetzt hatte der Feind ihn gefunden. Der Vampir zog Leidensdorn und machte sich zum Kampf bereit.
Dem ersten der Kvatch-Krieger wich Rethan aus und rammte ihm die Klinge in den Hals. Röchelnd brach er zusammen. Der zweite wollte gerade zuschlagen, doch Rethan rollte zur Seite und griff den dritten Feind an. Dieser war zu überrascht um ausweichen zu können und wurden von Leidensdorn fast geköpft. Der letzte Soldat aus Kvatch wollte wieder angreifen, doch der Vampir packte seinen Schwertarm und schleuderte ihn in den Fluss.

Keuchend schnappte Rethan nach Luft. Schon nahten die Stadtwachen von Balmora. Wieder musste er fliehen, aber dass sollte nicht zur Gewohnheit werden. Er würde seine Rache bekommen.
 
Rethan-Anwesen
Middas, 10 Uhr

Der Vampir wurde langsam wahnsinnig. Seit mehr als einem Tag versteckte sich Shedoran Rethan nun in dieser Geheimkammer. Kammer! Pah, dachte Rethan. Ein eillig ausgehobenes Loch mit einer Klappe darüber, mehr war es nicht. Er hockte dort und wartete, dass die Türen eingeschlagen wurden und die Kvatch-Wächter das Haus stürmten. Auf einmal hörte Rethan Schritte über sich, die genau so schnell wieder verstummten.
Langsam wagte der Dunmer sich aus seinem Versteck. Doch anstatt Feinde sah Rethan nur ein Päckchen und eine Kiste dort stehen.

Immer noch vorsichtig näherte sich Shedoran Rethan den mysteriösen Gegenständen. Als erstes öffnete er die Kiste. In ihr waren an die 25.000 Draken. Rethan schluckte. Nun riss er auch das Päckchen auf. Was er dort sah, übertraf das Vermögen noch um Längen: Vor ihm lag eine Robe und eine Kapuze der Schwarzen Hand, sowie die Klinge des Leides und eine versiegelte Botschaft. Hastig brach der Vampir das Siegel und überflog den Brief: "Seid gegrüßt, Ser Rethan! Obwohl Ihr von Euren Aufgaben als Zuhörer entbunden wurdet, braucht die Bruderschaft weiter solche starken Männer wie Euch. Doch die Schwarze Hand möchte Euch erst wieder an ihrer Spitze sehen, wenn Ihr es Euch verdient habt. Ihr bekommt den Posten eines Sprechers und müsst in Balmora eine Zuflucht aufbauen. Und keine Angst, Ihr bekommt Eure Rache.
Euer lieber Bruder
Ma'ahad"

Shedoran Rethan war hoch erfreut, dass die Dunkle Bruderschaft ihn nicht vergaß und dass Sithis ihn noch immer vertraute. Doch um Assassinen anzuwerben, musste die Morag Tong geschwächt werden. Rethan suchte die Bestandliste der Handelsgilde und schon hatte er das Werkzeug zur Erlangen von Macht gefunden. Anscheinend wurde in Caldera die legendäre Ebenholzklinge von Mephala aufbewahrt. Mit ihr konnte Rethan sich seine alte Stellung zurück erlangen. Bebend vor Erregung und Vorfreude zog Shedoran Rethan die Robe an und bedeckte seinen Kopf mit der Kapuze. Heute nacht würde er das Schwert stehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Caldera-Schatzkammer der Ost-Kaiserlichen Handelsgilde
Middas, 23 Uhr

Die Wache gähnte und streckte sich. In einer Stunde wurde er abeglöst, seinen Feierabend hatte er sich reglich verdient. Gerade wollte er wieder auf die Streife gehen, als sich ein Pfeil in seinen Schädel bohrte und ihn tötete. Eine verhüllte Gestalt in Lederrüstung stieg von einem der naheliegenden Häuser, stahl der toten Wache den Schlüssel, schloss auf und schleifte die Leiche hinein.

Auch Shedoran Rethan kam gerade bei der Niederlassung an. Bewaffnet mit dem Leidensdorn, wollte er sich die Ebenerzklinge der Netzspinnerin schnappen, um so seine Position zu festigen. Dass erste was ihm auffiel war, dass es keine Wache gab. Rethan schlich zum Eingang des Gebäudes und sah das Blut des Wächters auf dem Boden. Langsam zog er sein Kurzschwert und betrat das Haus.
Als der Vampir durch die Tür schritt, hörte er leise Schritte im oberen Stock. Er wirkte den Zauber "Jägerauge", der ihm erlaubte im Dunkel zu sehen und die Aura anderer Lebenwesen wahrzunehmen. Über ihm befand sich eine Gestalt, die sich mit etwas Schwerem abmühte. Langsam glitt Rethan die Treppe hinauf. Dort sah er das mysteriöse Wesen. Es hatte die Wache um die Ecke geschliffen und machte sich nun an einem Schloss zu schaffen.
"Kuckkuck", sagte Rethan eiskalt. Erschrocken fuhr der Unbekannte herum. Shedoran Rethan blickte einem jungem Bretonen ins Auge. Offensichtlich gehörte er zur Morag Tong, die sich auch das Artefakt aneignen wollte. "Wer seid Ihr?", fragte der Assassine. Grinsend machte sich Rethan zum Kampf bereit und antwortete: "Ich gehöre zur Dunklen Bruderschaft und ich bin das Letzte, was Ihr in Eurem Leben zu Gesicht bekommt!" Auch der Bretone zog sein Schwert und stürzte sich auf den neuen Sprecher.
Dieser wich elegant aus und konterte, doch auch sein Schlag wurde geblockt. Er lieferte sich ein spannendes Duell mit dem Morag-Tong-Mörder. Stahl blitze und der Bretone konnte Rethan sogar verletzten, aber es war nur eine kleine Fleischwunde. Fluchend wich Rethan zurück, um seinen Gegner aus der Reserve zu locken. Dieser nahm das Angebot gerne an und wollte den nächsten Hieb setzen. Der Vampir sprang nach vorne, riss dem Attentäter den Arm herum und rammte ihm Leidensdorn in die Brust.
Zufrieden hörte der Dunmer wie die Rippen seines Gegenübers brachen und spürte wie das Herz durchbohrt wurde. Schmatzend zog er die Klinge aus dem Brustkorb und sah dem Bretonen bei seinen letzten Atemzügen zu und wand sich dann an die Vitrine. In ihr lag das legendäre Schwert des Deadra-Prinzen Mephala. Mit einem kräftigem Hieb zerschmettere Rethan das Schloss und nahm die Ebenerzklinge an sich. Das Katana lag gut in der Hand und die Klinge war sehr scharf. Mit einem triumphiernden Grinsen sprang Rethan über die beiden Leichen hin weg und verschwand so schnell, wie er gekommen war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rethan-Anwesen
Middas, 3 Uhr

Zufrieden betrachtete Shedoran Rethan die neue Waffe in seinem Besitz. Die Ebenholzklinge war eines der besten Schwerter aus dem Arsenal der Daedra-Fürsten. Es wurde auch "Der Vampir" genannt, da es den Gegner die Lebensenergie aussaugte. Die perfekte Waffe für den Sprecher der Dunklen Bruderschaft. Rethan war entzückt über die Klinge.
Doch plötzlich wurde es dunkel um ihn herum und eine Gestalt materialisierte sich vor ihm. Erschrocken stellte er fest, dass es der Daedra-Fürst Mephala war, der die Ebenholzklinge erschaffen hatte. "Shedoran Rethan", sprach die Weberin, "Ihr seid der neue Träger meines Schwertes. Ihr seid mächtig genug, diese Klinge zu führen. Doch Ihr habt eines meiner Kinder ermordet. Ich werde mich dafür rächen!" Rethan lief ein kalter Schauer über den Rücken, doch auf einmal ertönte eine weitere Stimme, die er schon gehörte hatte, als er im Koma lag.
Es war Sithis. Er sprach mit dem Daedra. "Ehrenwerhrte Netzspinnerin, dieser Sterbliche steht unter meinem persönlichem Schutz. Wenn Ihr ihn vernichtet, werden meine anderen Kinder einen offenen Krieg gegen die Morag Tong anzetteln und unsere tausende Jahre bestehende Feindschaft beenden. Er hat sich die Klinge angeeignet und er wird sich auch behalten. Er ist ihrer würdig", sprach Sithis aus dem Nichts. Wütend knurrend verschwand Mephala und es wurde wieder heller. Auch die Stimme des Fürchterlichen Vaters erstarb.
Rethan war immer noch benommen von seiner Begegnung mit diesen beiden mächtigen Geschöpfen. Er wusste aber auch, dass die Morag Tong sich die Klinge bestimmt zurück holen wollte. Der Vampir musste vorsichtig sein und im Schatten wandeln.
Ein lautes Hämmern gegen die Tür weckte ihn aus seiner Trance. "Shedoran Rethan", halte es von drausen, "ehemaliger Graf Kvatch! Öffnet die Tür und ergebt Euch! Hier spricht Björn Reiffang, neuer Herrscher von Kvatch und Euer Besieger!". In Rethan begann eine kalte Wut zu kochen. Er nahm die Ebenerzklinge und stach sie mit aller Gewalt durch die Tür. Ein dumpfes Stöhnen drang von der anderen Seite herein und "Der Vampir" tat seine Arbeit. Rethan spürte wie ihn die Energie seine Feindes dürchströmte. Er wusste aber auch, dass es nich Reiffang war, der sich hinter der Tür befand. Ruckartig zog er die Klinge aus der Tür und sprang in die Schutzkammer, die einen Anschluss an einen Fluchttunnel hatte. Rethan verschwand gerade im Tunnel, als über ihm die Tür aufgesprengt wurde. Jetzt würde er seine Rache bekommen. Der lausige Nord hatte endlich einen Namen, der bald genau wie sein Blut verblassen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rethan-Anwesen, Geheimer Fluchtweg
Middas, 3 Uhr

Schwarzer Stoff flatterte durch den Gang, der in die Erde und in den Stein gehauen wurde. Rethan war mal wieder auf der Flucht. Wäre Reiffang alleine gewesen, hätte er ihn getötet. Doch gegen eine Herrschar von Wachen konnte selbst ein Vampir nicht ankommen. Keuchend rannte der Blutsauger den Fluchtweg entlang. Wohin er führte, wusste selbst er nicht. Nach einigen hundert Metern kam er in einen großen, kreisrunden Raum. Hastig blickte der Sprecher sich um. Über den beiden Eingängen waren Fallgitter angebracht. Grinsend nahm er zu Kenntnis, dass Reiffang hier sterben würde. Stimmen drangen aus der Richtung, aus der er gekommen war. Eillig schloss er das erste Fallgitter. Nun ging er zum zweiten Hebel und wartete auf den Nord, den er Befehle brüllen hörte.

Und tatsächlich: Shedoran Rethan sah den neuen Grafen weit vor seinen Wachen auf den Raum zulaufen. Brüllend stürzte der Nord durch den Eingang und stürzte sich auf den Verbrecher. Rethan legte den Hebel um und zog Mephalas Klinge. Den ersten Hieb blockte er ohne Schwierigkeiten ab. Zufrieden sah er, wie die Kvatch-Soldaten hinter dem Gitter standen und nur Bauern in diesem Spiel der Könige waren. Der schwarze König war Shedoran Rethan, einer der gefürchtesten Schurken ganz Tamriels. Der weiße König war der neue Graf von Kvatch und der Führer der Rebellen gegen Rethan, Björn Reiffang.

Die beiden Kontrahenten standen sich nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber. "Es ist mir eine Ehre Euch zu töten, Thronräuber", spottete Rethan. Der Nord grinste und gab zurück: "Die Ehre ist ganz meinerseits, Schurke!" Mit einem markerschütternten Kriegsschrei stürzte sich Reiffang auf den Vampir. Dieser blockte den Schlag ab und wollte zum Gegegenangriff ansetzen, doch der Nord griff wieder an.
Reiffang war ein geschickter Schwertkämpfer. Ungewöhnlich für einen Barbaren aus Skyrim. Der Dunmer war aber noch geschickter im Führen der Klinge. Und so stach er nach Reiffang. Dieser konnte nicht mehr schnell genung ausweichen und hatte das Schwert in seinem Magen stecken.
Rethan grinste teuflisch und triumphierend. Mit kalter Brutalität riss er die Klinge vom Nabel hinauf Richtung Kopf. Reiffang schrie wie am Spieß. Doch der ehemalige Graf legete auch seine zweite Hand an den Griff und zog mit aller Kraft.
Klatschend fielen die Organe des Nord auf den sandigen Boden. Zufrieden leckte Rethan die Klinge des Schwertes ab und labte sich dann an dem Blut seines noch lebenden Widersachers. Geschockt blickten die Wachen durch die Gitter. Ihr Graf war tot. "Wer will als nächstes?", flüsterte Rethan mit blutigem Gesicht. Panisch flüchteten die Soldaten Richtung Oberfläche. Der Sprecher lachte teuflisch und schritt langsam durch den zweiten Ausgang. Nun hatte er seine Rache und konnte sich auf seine Arbeit konzentrieren.

Rethan-Anwesen
Sundas, 12 Uhr

Eine Woche nach dem Kampf gegen Björn Reiffang war Shedoran Rethans Leben wieder in gewohnten Bahnen. Er hatte in seinem Anwesen eine Zuflucht der Bruderschaft angeworben. Momentan waren sie zu fünft. 4 Mörder und der Sprecher. Rethan sas an seinem Schreibtisch und schrieb einen Brief an die Schwarze Hand in Cyrodiil, als ein Bote der Bruderschaft herein stürmte. Er hatte eine schlechte Nachricht. Vor 3 Tagen wurde der neue Zuhörer von Assassinen der Morag Tong ermordet. Die Mutter der Nacht wurde dann erweckt, ohne ihn, da er sich noch nicht auf Cyrodiil sehen lassen durfte. "Und weiter?", fragte Rethan den Kurier. "Man hat Euch wieder zum Zuhörer gemacht", war die freudeerregende Antwort. Der alte, neue Zuhörer grinste über beide Ohren. Er war wieder im Spiel, jetzt konnte er wieder nach Cyrodiil zurück kehren und von dort wieder die Bruderschaft leiten. Der Vampir hatte wieder Macht und seine alten Feinde waren alle tot. Doch es gab schon eine neue Bedrohung, um die er sich kümmern musste. Das war noch nicht das

Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: S.a.N.F.
Gute Geschichte, sehr gute Geschichte. Kannst du hier posten, wenn du eine neue anfängst? Dann kann ich sicher sein, dass ich die nächste nicht verpasse.