Ich melde mich hier auch einmal zu Wort. Im Moment spiele ich es nicht: aber immer mal wieder nebenher.
Es gab so viele Negativkritik und einige ist berechtigt: zufallsgenerierte Landschaften, vielleicht mal Dungeons, die "haken", also nicht komplett zu erkunden sind (weil auch zufällig generiert).
Mich stört das nicht. Man kann Daggerfall als eines der wenigen Spiele "spielen". Und zwar so, wie man selber es möchte. Freiheiten. Spielerische Freiheiten. In Zeiten von WOW, in denen es über den Köpfen mit Ausrufezeichen blinkt oder in denen "ich muss 0.0003 % mehr davon haben um 0.25%$ mehr Crit und 0.1 % mehr sonstwas zu bekommen" und ellenlanger Komplettlösungen und tausender Tipps im Netz "in drei minuten hier, da und dort zum Superschwert, Superrüstung" ist das erfrischend anders. Nicht falsch verstehen: diese Punkte haben sicher auch ihr Gutes.
Aber Daggerfall ist eben wie eine Art Baukasten, der mir ein völlig freies Spiel ermöglicht.
Wenn man es denn will. Wenn man sich darauf einlässt.
Nichts treibt einen, nichts hetzt, kein Hauptquestzang. Einfach: spielen. Hierhin mal reisen, dorthin gehen. Und was macht es schon, wenn Landschaften zufällig generiert werden? Man kann das negativ sehen und überspringen oder Lust auf freies Spiel haben und sich mit Phantasie darauf einlassen. Überhaupt liegt es bei Daggerfall sehr am Spieler, was er für sich daraus macht. Und genau diese spielerische Freiheit, finde ich bis heute in keinen anderen Titel in dieser Art. Man kann Wochenland damit zubringen in verschiedenen Provinzen und Städten Aufträge anzunehmen und Dungeons zu durchforsten. Sicher: alles etwas eingeschränkt, weniger an Stufen, keine 1.000 Gegenstände. Und? Wenn man wirklich für sich selber einmal Rollenspiel betrieben möchte, bietet Daggerfall genau das. Auch heute noch.
Die spielerische Freiheit ist immens. Jeder kann selber etwas daraus machen.