Am Wettbewerb habe ich teilgenommen, da ich befürchtet hatte, dass aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl keine Morrowind-Abstimmung zustandekommen würde. Zum Glück hat es bei allen Wettbewerben gereicht! Umso erstaunter bin ich, dass doch einige für meine Bilder abgestimmt haben. Ich hoffe, die Bilder haben euch gefallen – danke für eure Stimme!
Ich habe mir keine eigenen Standorte gebaut und mich nicht weiter in Konsolenbefehle reingefuchst, sondern genommen, was ich gerade im Spiel vorgefunden habe. Meinen Bildern liegt der Versuch zugrunde, zwar möglichst nah an Morrowind selbst zu bleiben, aber mit ein paar Tricksereien die Erscheinung ein wenig aufzupeppeln. Diese Tricksereien bestanden, wenn ich mich nicht irre, aus drei unterschiedlichen Hilfsmitteln:
- #Texturen für Waffen und Rüstungen von Darknut
#Änderungen in der .ini (genauere Schatten von Figuren)
#Irgendeine Version des Morrowind Graphics Extenders, welche vor allem für erhöhte Weitsicht sorgen sollte, aber auch das Wasser verändert hat
Dadurch ist es wohl gelungen, die Ausrüstung "schärfer" wirken zu lassen (und einen Graphikfehler zu beheben, siehe Szene), allerdings mit der Folge, dass die Ausrüstung nicht mehr ganz so stimmig in den Rest des Bildes passt und sich gerade von der schwammigen Darstellung des ungemoddeten Argoniers abhebt. Die erhöhte Weitsicht hat meines Erachtens allen drei Bildern geschadet.
Portrait
Das Portrait ist mir misslungen. Sheogorath allein weiß, warum ich mir in den Kopf gesetzt habe, möglichst nah an das Gesicht des Argoniers zu kommen! Nicht nur sind die Standardgesichter von ihrer Auflösung her für solche "Extrem-Nah-Aufnahmen" nicht geeignet (zumal man den Fehler beim Ohrring in dieser Aufnahme deutlich sieht), auch die gesamte Pose und der Ort missfallen mir:
Um nah an das Gesicht der Argoniers zu kommen, habe ich die Umgebung genutzt, genauer gesagt tote Bäume mit Kollisionsabfrage, welche die Kamera näher ans Gesicht drücken. Daran, den Argonier per Konsole zu verdoppeln, habe ich nämlich nicht gedacht. Da das Gesicht sich für die Aufnahme nun in einem schlechten Winkel befand, habe ich die Bogenanimation genutzt, um das ein wenig zu korrigieren. Vielleicht habe ich auch eine Schlammkrabbe aus der Umgebung genutzt, damit der Argonier seinen Kopf in ihre Richtung dreht ... da bin ich mir nicht sicher. Auf jeden Fall habe ich recht lange nach einem geeigneten Ort suchen müssen, gerade auch wegen der Lichtverhältnisse. Ich glaube, der MGE hat mir hier mit seinem Schattenwurf besonders viele Streiche gespielt.
Das Ergebnis ist ein (meines Erachtens) nicht gut gelungenes Bild voller technischer Fehler.
Ganze Figur
Die Kriterien für diese Bilder habe ich so verstanden, dass die Figur mitsamt ihrer Ausrüstung bewertet werden soll. Posen, auffällige Umgebung und Ähnliches gehören also nicht dazu, stören, sollten vermieden werden. Daher habe ich mir einen Felsen gesucht, auf den ich meinen Argonier stellen konnte, sodass einerseits das Licht ihn frontal wie hell trifft und er gut zu sehen ist, andererseits der Hintergrund möglichst nur aus Wasser besteht, also gänzlich uninteressant bleibt. Das "Morgenlicht", das ich hierbei genommen habe, ist wohl etwas zu dunkel, allerdings würde ein Infravisionszauber die dunkleren Stellen der Ausrüstung zu sehr hervorheben, als gäbe es an den Figuren absolut keinen Schatten (s. mein Bild bei "Szene"). Ein Ort, an dem ich besseres Licht und einen unauffälligeren Felsen gehabt hätte, war auch vorhanden, doch dort befand sich (der erhöhten Weitsicht wegen) ein störender Hintergrund. Das Wasser des MGE gefällt mir nicht so recht, allerdings stört es mich auch nicht allzusehr.
Ich habe folgende Ausrüstung gewählt:
- Nordischer Trollknochen-Harnisch
- Beinschienen aus gekochtem Netchleder
- Tuch-Armschiene (linker Arm)
- Sklavenfessel (rechter Arm)
- Gewöhnliche Hose (Bloodmoon)
- Chitin-Speer
- Knochen-Bogen und Korkwurzel-Pfeile (Portrait)
Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass die Sklavenfessel am rechten Arm schlecht zu erkennen ist. Ich schätze mal, dass ich diese besser am linken und die Tuch-Armschiene dafür am rechten Arm angelegt hätte.
Mit dem Bild bin ich zufrieden.
Szene
Vermutlich ist es einigen aufgefallen: Ich bediene mich hier etwas frei einer Szene aus der
Herausforderung des Waffenschmieds. In Schwarzmarsch sind Unruhen ausgebrochen und die Kaiserliche Armee kann im dortigen Klima in ihrer normalen schweren Rüstung kaum agieren. Daher soll eine neue Ausrüstung für die Legionen in Schwarzmarsch ersonnen werden. Zur Auswahl stehen der Schmied Hazadir, ein weitgehend unbekannter Argonier, und der berühmteste Schmied der Kaiserstadt, Sirollus Saccus. Wer von beiden die geeignetere Ausrüstung herstellen kann, soll ein Wettkampf in der Arena zeigen, der unter den sumpfigen Bedingungen der Marsch stattfinden soll. Die Schmiede kleiden also ihren jeweiligen Wettkämpfer ein und es ereignet sich folgender Kampf:
Die Herausforderung des Waffenschmieds von Mymophonus schrieb:
Die beiden Krieger trafen sich in der Arena der Kaiserstadt vor der Kaiserin und dem Kaiserlichen Rat, der Boden war etwas unter Wasser gesetzt worden, um die sumpfigen Bedingungen von Schwarzmarsch zu simulieren. Als er [Sirollus Saccus] sah, wie Eul in seiner Rüstung aus schwerem Ebenerz und mit funkelndem Dai-Katana vor Beraid stand, der in rostige Echsenschuppen aus Hazadirs Laden gehüllt war und einen Speer in der Hand hielt, wusste er, wer gewinnen würde. Und mit dieser Vorahnung sollte er Recht behalten.
Der erste Schlag des Dai-Katana drang in Beraids weichen Schild, als ob er überhaupt nicht da wäre. Beraid liess den jetzt brennenden Schild los, in dem immer noch das Schwert steckte, und stach nach den Gelenken von Euls Ebenerz-Rüstung. Eul konnte schließlich sein Schwert aus dem zerstörten Schild befreien und schlug auf Beraid ein, doch dessen leichte Rüstung war schuppenbesetzt und verwinkelt, so dass die Angriffe ins Wasser abglitten und die Flammen des Dai-Katanas zum Verlöschen brachten. Als Beraid nach Euls Füßen stach, fiel dieser in den aufgewühlten Schlamm und konnte sich nicht bewegen. Aus Barmherzigkeit erklärte die Kaiserin einen Sieger.
Im Wesentlichen habe ich also den Arenakampf nach draußen in die Sümpfe (dargestellt durch die Bitterküste) verlegt und aus dem Schaukampf ein echtes Gefecht gegen einen Argonier gemacht. Eine kaiserliche Echsenschuppenrüstung konnte ich meinem Argonier nicht geben, da er dann ausgesehen hätte wie eine Kopie Huleeyas. Das hätte mir zwar auch gefallen, aber ich wollte doch etwas Eigenes. Meine Szene stellt den Kampf ungefähr in dem Augenblick dar, in dem der Ebenerz tragende Kaiserliche mit einem schon erloschenen Dai-Katana in der Hand strauchelt und ins brackige Wasser stürzt. Ich habe viele Bilder aufnehmen müssen, da er immer so wild herumgerannt ist und ich den richtigen Moment beim Stürzen oft verpasst habe. Im Nachhinein (als das Bild abgeschickt und der Rechner in Reparatur war) habe ich mir überlegt, dass die ganze Szene leichter dazustellen gewesen wäre, wenn ich während des Sturzes per Konsole einen Lähmungszauber auf den Stürzenden aufgetragen hätte. Dann hätte ich auch meinen Argonier wahlweise in eine angreifende Pose bringen können oder aber so hinstellen, dass er dem Kontrahenten aus dem Wasser hilt, wobei das inhaltlich vielleicht weniger Sinn ergäbe. Aufgrund der Weitsicht vom MGE musste ich diesen Ort wählen, da der eigentlich bessere Ort im Hintergrund viel zu deutlich eine daedrische Ruine hatte. Auch hier sind Teile von Ruinen zu sehen ... ich wünschte, ich hätte einfach die Finger von diesem Programm gelassen. Ganz anders die Texturen Darknuts für die Ebenerzrüstung: Diese haben den Fehler aus dem Spiel beseitigt, der den Ebenerz-Schulterplatten einen dunklen Grünstich verpasst.
Mit meiner Szene bin ich zufrieden, mit ein paar Konsolenbefehlen wäre das Ganze aber vermutlich etwas besser geworden und vor allem leichter umzusetzen gewesen.
In der Konsequenz habe ich Morrowind neu installiert, sodass ich es jetzt wieder ohne Modifikationen genießen kann. Es ist sehr schön, ich habe das Spiel in dieser Form vermisst. Was habe ich mich gefreut, wie Bäume und Ruinen auf einmal wieder aus den Nebeln Vvardenfells aufgetaucht sind, während hinter mir der Schlickschreiter rief!