Mir ist die ganze Diskussion nicht fundiert genug und daher wirkt sie auch glaubhaft. Ich finde, es müsste viel Grundsätzlicher diskutiert werden, welche vorm von Ökonomie wir wollen. Mozart hat schon von anderen Musiker geklaut Mahler und Haydn. Apple hat von Next das Desktop geklaut. MS hat sein DOS von Tim Paterson geklaut. So kann man viele belegbare Beispiele bringen. Daher die grundsätzliche Frage, wollen wir eine Ökonomie, wo jeder selbst an seinem Produkt verdient oder wollen wir eine Ökonomie, wo jeder vom anderen profitieren kann. Da ist das berühmte Beispiel mit dem Herzmedikament, was Bayer nicht auf den Markt bringen möchte, weil es anderen Medikamenten Konkurrenz machen würde, obwohl es vielen Herzkranken helfen würde. So schlummern viele Patente in Tresoren, die anderswo nützlich sein könnten. So bräuchten wir Gesetze, die den Erfinder schützen, aber freie Verfügbarkeit für alle ermöglicht. So was wie Open Source für die Gesellschaft und Politik. Obwohl ich schon lange Freie Software nutze, kann ich da nicht so gut argumentieren. Weil es eine recht komplexe Sache ist und Rechtswissenschaften nicht meine Welt ist. Aber es gibt immer mehr Firmen die sich an der Open Alliance beteiligen, nur die Politiker sind so rückständig, dass sie eine solche Entwicklung nicht wahrnehmen. Eigentlich müsste die ganze Politik reformiert werden, dass sie sich in ein offenes Gesellschaftsmodell integrieren kann. Aber wie so oft ist die Politik Jahrzehnte der gesellschaftlichen Entwicklung hinterher. Die schwierige Frage lautet, wie schafft man einen solchen Umbruch radikal (Im Sinne an die Wurzel gehen) ohne das extremistische oder populistische Kräfte diesen Umbruch an sich reisen.
Was Kunst angeht, Kunst ist für mich Allgemeingut. Es war schon immer so, dass das Geld am wenigsten bei den Künstlern ankommt, sondern bei ihren Vermarktern. Es bräuchten endlich Gesetze, die Künstler schützen und es ihnen ermöglichen ihre Kunst auszuüben. Die Realität ist aber eine andere. Gerade an der Wohnraumnot und damit verbundene Verteuerung der Wohnfläche schädigt Künstler, weil sie keine Veranstaltungsorte oder keine Ateliers mehr leisten können. Dank YouTube haben viele kleine Künstler einen viel größeren Verbreitungsradius. Und ich finde es eine Schande, das wir kein eigenes, europäisches Medium zur Verbreitung von Kunst haben.