Ich liebe Battlestar Galactica, allerdings, wie die meisten Serien mit durchgehender Handlung, flaute sie zum Ende doch ziemlich ab. Vieles, was am Schluss geschah, passierte aufgrund des Spannungsbogens, sprich Höhepunkt, vieles war immer ein wenig mystisch. Mit Ersterem konnte ich gut leben, auch wenn es nicht immer logisch war, das andere habe ich die ganze Serie so gut es ging ignoriert, da mir klar war, dass die für den ganzen Kram keine befriedigende Antwort finden würden und es war zum Glück auch nur minimal, im Gegensatz zu Lost.
Apropos Lost, auch eine sehr schöne Serie, sofern man sie, insbesondere in späteren Staffeln, wo man aufgeben sollte, irgendwann eine logische Erklärung geliefert zu bekommen (bzw. die, die am Ende folgt, ist ein „wenig“ zu billig), episodenweise schaut. Mir gefiel die Serie gerade, wenn es um die Handlungen in der Zivilisation ging. Insbesondere Hurley war immer für einen Schmunzler gut. Generell gefielen mir hier auch gerade die Nebenpersonen oft besser, etwa das koreanische Ehepaar.
Ich schaue derzeit immer noch Supernatural, bin immer noch bei Staffel 2, da ich das wirklich nur alle paar Wochen mal sehe. So sehr mir Jensen Ackles (Alec in Dark Angel) gefällt, so sehr ist die Serie doch auch ein wenig langweilig, weil einfach zu sehr für die Massenmarktkompatibilität weichgespült. Die minimale Hintergrundstory gefällt, die einzelnen Episoden warten mit allen Klischees und Settings aller Horrorfilme auf, die man je gesehen hat. Es gibt nette Gaststars, etwa Linda Blair (boah ist die alt geworden) oder Amy Acker (Angel, Alias) wo ich es toll fand, die mal wieder zu sehen. Gerade wenn in Supernatural Anleihen an wesentlich brutaleren oder spannenderen Filmen genommen wird, fühlt sich die Serie heutzutage allerdings ein wenig lahm und blutleer an, da nicht einmal annähernd selbst die Spannung der Originale erreicht wird. Es ist einfach stets zu klar, dass die beiden Protagonisten am Ende das Rätsel lösen und mit maximal ein paar Schrammen davonkommen. Nie bekommt man das Gefühl, jetzt sieht es aber echt übel für sie aus und fiebert richtig mit.
Quasi das Gegenstück dazu ist True Blood. Das ist für eine Serie unglaublich brutal und sexuell freizügig, manchmal sogar für mich hart an der Grenze, und ich zucke bei einzelnen Szenen tatsächlich auch mal zusammen und denke, „das ist doch eine Serie und kein indizierter Splatterfilm oder Porno verdammt“. True Blood gefällt mir aber gerade deshalb, es hat einen unglaublichen Thrill- und Schockfaktor. Allerdings leidet es gehörig unter den unsympathischen Hauptfiguren, denen jegliches Identifizierungspotenzial für mich als Zuschauer fehlt. Die Hauptdarstellerin Sookie ist nervig und hässlich, ihr Vampirfreund Bill ebenfalls hässlich aber vor allem auch eine Heulsuse. Wettmachen tut es dafür zunächst der grenzdebile Bruder Jason, der irgendwie sympathisch ist, zumindest meistens, auch wenn ich auf Teufel nicht verstehe, wieso der so erfolgreich bei Frauen ist? Meine absoluten Lieblingshelden sind allerdings Vampirin Jessica und ihr menschlicher Freund Hoyd. Die beiden haben doch eher normale Probleme und wirken viel echter, zuerst die ganze langsam aufgebaute Romanze, dann die „Eheprobleme“, einfach toll. Leider sind die beiden aber nur kleine Nebenrollen. Eric und Pam als die „verruchten“ Vampire sind irgendwie Pflicht, ohne die, insbesondere ohne Eric, wäre die Serie gar nichts! Soweit ich True Blood bisher gesehen habe, rückt Eric ja auch immer mehr in den Mittelpunkt. Die anderen Nebendarsteller, wie der Diner-Besitzer Sam, der Schwule Lafayette und seine Schwester Tara sind nette Ergänzungen, die manchmal allerdings auch etwas nerven. Man merkt jedenfalls richtig, wie wichtig die Nebendarsteller für die Serie sind, weil die Hauptdarsteller, insbesondere Sookie, die erwachsene Handlung nie alleine tragen könnten.
Was gucke ich derzeit noch gerne? Derzeit ist relativ, ich leihe mir eine Serie bzw. Staffel immer irgendwann einmal aus, hin und wieder kaufe ich auch mal eine. Ich habe zum Glück einen Kumpel sowie einen Cousin, die viel Geld in Serienboxen versenken. Im Fernsehen schaue ich hingegen kaum etwas, da mir die Serien am Stück meist mehr Spaß machen. Damit bin ich zwar nicht immer aktuell, aber ich liege mit niemandem im Wettbewerb, sondern schaue halt, was mich gerade interessiert oder was sich anbietet.
Fringe fällt mir ein. Effekte mäßig sehr gut gemacht, alles auf höchstem Niveau, kein Wunder, ist sie ja nun auch von J.J. Abrams (Alias (eine meiner absoluten Lieblingsserien), Lost, Star Trek). Für so eine Mystery-Thriller-Serie und Nachfolger im Geiste zu einem Akte X ist sie erfrischend originell. Ich habe nicht das Gefühl, alles schon 1000 Mal so in anderen Serien gesehen zu haben. Allerdings habe ich bisher auch, glaube ich, nur die ersten beiden Staffeln gesehen. Die Hauptdarstellerin ist manchmal ein wenig an der Grenze zur arroganten Zicke, aber sie ist erträglich und sieht recht gut aus. Der verstreute Professor und sein Sohn sind super. Die Hintergrundgeschichte spannend und wie gesagt, die Handlung ist ziemlich neuartig.
Dr. Who: Ich liebte eine der Dr. Who Serien aus den mittleren 80ern. So absolut Low Budget wie es nur ging aber trotzdem irgendwie frech und spannend. Der aktuelle Dr. Who hingegen, nun, viele mäßige Folgen, dennoch hatte ich anfangs meinen Spaß. Aber in jeder verdammten Staffel einen neuen Doktor!? Das war nervig, ich dachte jedes Mal, der Darsteller wird immer schlechter, weswegen ich irgendwann aufgegeben habe, die Serie zu schauen, weil auch die Folgen immer uninspirierter rüberkamen.
Lost Girl: Gibt es bisher nur zwei Staffeln und bisher auch nicht in Deutschland (leider). „Andere haben Vampire, wir haben einen Succubus“ - mit der Schlagzeile wirbt der TV-Sender für diese „Horror“-Serie. Zielgruppe, ältere Teenager bis 99 Jahre. Es gibt also kaum Blut und nur (wenigen) sehr jugendfreien Sex, nicht einmal oben ohne gibt es, etwas enttäuschend, immerhin ist die Hauptdarstellerin ein Succubus, aber was soll‘s. Ich liebe die Serie trotzdem! Die gute Bo (Anna Silk) ist anders, unfreiwillig tötet sie jeden Mann, mit dem sie im Bett landet. Ständig auf der Flucht (vor sich selbst und dem Gesetz) landet sie in einer neuen Stadt. Auch hier tötet sie, jedoch einen Fiesling, der sich an ein Mädchen, Kenzie, gespielt von Ksenia Solo (Black Swan), ranmachen will. Dumm nur, die nicht ganz so unschuldige Diebin hängt sich fortan an Bos Fersen, viel schlimmer noch, die Polizisten, die den Mord untersuchen, sind ebenfalls übernatürliche Wesen, ein Werwolf, gespielt von Kris Holden-Ried (Die Tudors, Underworld Awakening) und eine (männliche) Sirene. Um es kurz zu machen, die übernatürlichen Wesen, wie sie selbst, heißen Fae und sind in die sich nicht gerade liebenden Fraktionen hell und dunkel eingeteilt. Bo wird aufgefordert sich einer Prüfung zu unterziehen und sich einer Seite anzuschließen. Sie besteht die Prüfung, weigert sich aber eine der Gruppierungen zu wählen. In der Stadt gibt es einen neutralen Ort, eine Kneipe, in der beide Seiten zusammenkommen können. Zunächst misstrauisch von den anderen Fae beäugt, kann Bo als einzige neutrale Fae aber mit der Kneipe als Anlaufstelle zwischen und für alle Fronten agieren und macht sich dadurch bald einen Namen als „Problemlöserin“, wenn zum Beispiel die hellen Polizisten nicht in ein dunkles Territorium dürfen. Auf Schritt und Tritt begleitet wird sie vom anfangs gerettete Mädchen, die als frecher Sidekick agiert und hier wirklich auch mal Spaß macht. Die Serie ist absolut Low Budget, die meisten Effekte sind schlecht (ein Feuerteufel am Ende von Staffel 2 sah mal nach recht guter CGI aus), die Kampfszenen hart an der Grenze (spätestens mit Alias haben sich meine Anforderungen in diesem Bereich mindestens verzehnfacht). Dafür sind die Sprüche cool, teilweise auch lustig, alle Darsteller sind sehr sympathisch und zum Glück ist die Serie nicht auf Kinder oder Teenager ausgerichtet. So hat Bo zwischendurch immer mal eine feste (wechselnde) Beziehung, bleibt allerdings ein Succubus und steigt notfalls mit jedem ins Bett, mindestens wenn ihr die Kräfte schwinden (alleine das hebt sich von völlig monogamen Teeny-Serien a la Vampire Diaries sehr ab und macht die Serie erwachsener). Die Hauptdarsteller sind nicht unbesiegbar, sondern kriegen manchmal ganz schön auf die Fr... äh auf den Deckel. Wie gesagt, ich liebe die Serie trotz ihrer kleinen Unzulänglichkeiten.
Sherlock ist ja weniger eine Serie als eine bisher sechsteilige TV-Film Reihe. Hin und wieder merkt man ganz, ganz zarte Anleihen an den Spielfilmen mit Robert Downey Jr., was wohl nötig ist, um noch einen Sherlock Holmes modern zu machen und zu rechtfertigen (in England erscheinen jedes Jahr wohl etliche Sherlock Holmes Verfilmungen). Ich würde grob sagen, drei von den sechs Filmen sind sehr gut, einer ist okay und zwei sind eher schlecht. Mein Rat wäre, erst mal die beiden US-Spielfilme mit Robert Downey Jr. schauen und wenn man dann noch nicht genug hat, kann man sich mal die in der heutigen Zeit angesiedelte Serie mit Benedict Cumberpatch und Martin Freeman geben. Bereuen tut man das sicher nicht, auch wenn eben nicht alles Gold ist.
Kommen möchte ich auch noch einmal zu den viel geschmähten Vampire Diaries. Trotz des Hypes liebe ich Vampirgeschichten immer noch. Schon in den 80ern habe ich alles verschlungen, was es in der Richtung gab, egal ob Near Dark - Die Nacht hat ihren Preis, die beiden Fright Night Filme (Remake erschien ja kürzlich) oder The Lost Boys. Als die Serie angekündigt wurde, stellte ich fest, dass meine kleine Schwester die Bücher besaß. Also habe ich die dünnen Romane im Schnellgang gelesen und fand sie nur „solala“, war halt Anfang 90er Vampirkitsch für junge Mädchen. Dennoch gab ich mir (bisher) die beiden ersten Staffeln der TV-Serie, die (zum Glück) nicht sonderlich viel mit den Büchern zu tun hat, sonst wäre die Serie allerdings auch handlungstechnisch nach einer Staffel vorbei gewesen. Nun, obwohl ich absolut nicht zur Zielgruppe gehöre, was gefällt mir daran? Zum einen sind die weiblichen Hauptdarstellerinnen absoluter Eyecandy! Es gibt nicht viele Filme oder Serien, die mit fast durchweg so außergewöhnlich sexy Damen aufwarten können - hey, die weiblichen Fans schauen sicherlich ebenso gerne die attraktiven männlichen Hauptdarsteller an! Ursprünglich erwartete ich von der Serie eigentlich Schmonzette pur, aber es gibt genug Intrigen, Verschwörungen und gelegentlich auch blutige Ereignisse, welche die ganze Nummer durchaus teilweise recht spannend macht und in meinen Augen auch für Twilight-Verweigerer zumindest mal einen Blick wert sein könnte.