Hallöchen.
Hier startet meine zweite selbstgeschriebene Story. Manch einer hat vielleicht schon meine erste Geschichte gelesen. Diese hier wird aber nichts direkt mit TES zu tun haben. Natürlich finden wir uns trotzdem im selben Genre ein.
Tja, viel ist ja nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass ich mich bemühe, möglichst oft von den 'Standards' in Stories und Filmen abzuweichen.
Nun gut! Kommen wir halt zur Story, oder?
Schatten der Feder, Teil 1
Segin hatte seine dunkle Kapuze tief ins Gesicht gezogen und wanderte nun zielstrebig durch die finstere Nacht.
Den Friedhof erreichte er genau nach Plan eine Stunde nach Mitternacht.
Die alten Türen schwangen quietschend auf und er trat ein.
Ungeachtet der Verfolger, die sich ihm wieder einmal an die Fersen geheftet hatten, ging er seinem Plan nach.
Soweit Segin es wusste, bestand die kleine Gruppe von Möchtegern-Paladinen aus drei Abenteurern der nahen Stadt. Sie bemühten sich offensichtlich darum, unentdeckt zu bleiben, doch natürlich hatten sie sich schon längst verraten. Außerdem konnte Segin ihre leisen Schritte im Unterholz genau hören.
Da sein Meister ihm versichert hatte, dass sie kein Problem darstellen würden, kümmerte er sich auch nicht um sie.
Mitten auf dem Friedhof blieb er stehen und hockte sich auf den Boden. Unter seiner Robe holte er die magische Schriftrolle seines Meisters hervor.
In freudiger Erwartung des Effekts breitete er die Rolle auf der feuchten Erde aus und sprach die kurze Formel.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie seine Verfolger verstohlen hinter einem Grabstein hervorlugten und sich ihre Sorgen zuflüsterten.
Dann begann die Magie der Schriftrolle zu wirken. Ein violettes Licht erfüllte das Papier und die nahe Umgebung.
Winzige Erschütterungen erfüllten den Boden, kurz darauf waren scharrende Geräusche zu vernehmen. Schon Sekunden später wölbte sich die Erde auf allen Gräbern – es funktionierte tatsächlich! Der Meister hatte nicht zu viel versprochen.
Knochige Arme, gefolgt von leeren Schädeln und blanken Rippen wühlten sich an die Oberfläche.
Aus der Richtung von Segins Verfolgern erklang ein unterdrückter Schreckensschrei. Er müsste lächeln. Schließlich stiegen auch dort die Untoten hervor.
Skelettierte Leichen erwachten zu unheiligem Leben und sammelten sich um Segin.
Leere Augenhöhlen starrten ihm entgegen, und warteten auf Befehle. Es hatte alles geklappt, Zeit aufzubrechen und zum Meister zurückzukehren.
Doch da geschah etwas Unerwartetes: die drei Abenteurer traten hinter ihrer Deckung hervor und versuchten, zu intervenieren.
Das schwache Licht der Mondsichel reichte Segin, um sie sich zu besehen.
Es waren zwei Männer und eine Frau, alle recht jung. Letztere war vorgetreten. Sie trug einen mittelschweren Brustpanzer, dunkle Hosen und Lederstiefel. Außerdem hatte sie keine Waffe dabei, jedoch waren ihre Panzerhandschuhe ziemlich ungewöhnlich, Segin würde Acht geben.
Einer der Männer trug eine graue Robe und einen langen kunstvoll gefertigten Magierstab. Offenbar war dieser der einzige Zauberkundige der Gruppe.
Der Dritte im Bunde hatte schulterlange Haare und war vollkommen in leichte helle Lederrüstung eingepackt. Er hatte einen kräftigen Langbogen in der Hand und führte die andere gerade zu seinem Köcher auf dem Rücken.
Die Frau führte sich auf wie die letzte Stadtwache.
„Haltet ein“, sagte sie bestimmt, „die Ruhe der Toten auf diese Weise zu stören, ist abscheulich! Und außerdem ist Nekromantie überall verboten. Löst auf der Stelle den Zauber und kommt vor König Ebons Gericht.“
Segin lächelte. „Und wenn nicht?“, fragte er.
Der Bogenschütze legte direkt auf ihn an. „Na, ratet doch mal!“
Ziemlich geradeheraus, dieser Kerl.
„So was kann ich nicht gebrauchen.“, antwortete Segin, und wirkte schnell einen dunklen Zauber, der den Schützen fesselte und zu Boden warf.
Sofort gingen seine Gefährten in Kampfposition, Segin lief einige Schritte rückwärts und zog sein Langschwert. Am liebsten hätte er die Untoten eingesetzt, doch er musste so viele wie möglich zu seinem Meister bringen und durfte nicht riskieren, einige zu verlieren.
Schnell umgab er sich mit grundlegenden Schutzzaubern gegen Magieangriffe und wartete ab, was seine Kontrahenten ihm wohl entgegenzusetzen hätten.
Die Frau stürzte vor und versuchte ihr Glück im Nahkampf. Sie trat zu, aber Segin wehrte den Angriff mit seinem linken Arm ab und schlug mit dem Schwert zu.
Überrascht sah er, dass sie nicht auswich, sondern die Klinge mithilfe ihrer Panzerhandschuhe einfach auffing. Im Überraschungsmoment wurde er umgeworfen.
Gleichzeitig bemerkte er, dass sein Magieschild sich auflöste. Der Magier hatte dem Zauber entgegengewirkt.
Diese Abenteurer waren besser, als Segin angenommen hatte. Das war zwar unerwartet, aber noch lange kein Problem. Für einen Kampf war er sowieso nicht hergekommen.
Als die junge Frau gerade heftig zuschlagen wollte, nutzte er seinen Lieblingszauber: Teleportation. Von einem Augenblick zum nächsten verschwand er und der Schlag ging ins Leere.
Segin tauchte einige Meter entfernt wieder auf, parallel wurden auch alle Skelette direkt zu ihm versetzt. Der gegnerische Bogenschütze hatte sich aufgerappelt und den Schreckmoment nahezu sofort überwunden. Schon schoss er einen Pfeil ab.
Mit Leichtigkeit bewegte Segin sich aus der Schusslinie, das Geschoss rammte sich zwischen die Rippen eines der Untoten.
Er teleportierte sich noch weiter weg, stand jetzt ganz nah an der Mauer des großen Friedhofs. Die Teleportweite war recht begrenzt, deshalb konnte man kaum mithilfe dieses Zaubers reisen, denn er zehrte auch vergleichsweise stark an den geistigen Energien.
Segin hörte die Frau in mittlerweile einiger Entfernung den Magier drängen: „Schedir, halt ihn auf!“
Doch er hatte sich schon hinter die Friedhofsmauer in den angrenzenden Wald teleportiert. Noch einmal legte er auf diese Weise ein ganzes Stück Weg zurück, sodass er weit genug entfernt war, um keine Verfolger mehr fürchten zu müssen.
Jetzt würde er sich zu seinem Meister begeben und ihm die Untoten als Krieger zur Verfügung stellen. Mit einer kurzen Handbewegung bedeutete er der Horde Gerippe, ihm zu folgen und marschierte dann durch den moosigen tiefdunklen Wald.
Die Gruppe der drei Abenteurer verließ das Friedhofsgelände und machte sich im fahlen Mondlicht zurück in die Stadt auf.
„Verdammter Mist!“, fluchte Nath, der Bogenschütze, „dafür haben wir den Kerl jetzt nächtelang beschattet?“
„Offenbar.“, stellte der Magier Schedir fest, „Allerdings haben wir die nächsten Tage mal ordentlich was zu tun, hm?“
Die Anführerin der kleinen Gruppe, Spica, drehte sich halb zu den beiden anderen um und gestikulierte heftig mit ihrer behandschuhten linken Hand, während sie sagte:
„Zuerst sollten wir gleich nach Sonnenaufgang dem König Bericht erstatten und auch mit den Wachhauptmännern teilen, was wir gesehen haben. Am besten wäre es vielleicht, wenn auch der Friedhof abgesperrt würde. Die Verwüstung sollte niemand sehen.“
Schedir nickte zustimmend.
„Ha“, amüsierte sich Nath, „wir werden ganz schön wichtig für den Königshof, scheint mir. Erst die Sache mit den Banditen und nun das hier.“
Ein paar Sekunden sagte niemand etwas. Dann äußerte Spica ihre Sorgen:
„Diesmal ist es aber etwas Größeres. Da braut sich irgendetwas zusammen, wir sollten schnell herausfinden, was es mit diesem Totenbeschwörer auf sich hat. Sonst, hab ich das Gefühl, droht großes Unheil.“
Sie gingen weiter durch die Nacht, in Gedanken versunken, immer Richtung Königsstadt.
Segin erreichte noch vor der Dämmerung die Zuflucht seines Meisters.
Von außen war sie nur eine unscheinbare Höhle im bergigen Waldgebiet. Am Eingang bückte er sich und suchte den Boden ab. Aufgrund der Dunkelheit brauchte er ein wenig länger als sonst, aber dann fand er, was er gesucht hatte: eine Krähenfeder. Sie gehörte dem Meister selbst.
Nach wenigen Schritten ins Innere der Höhle traf er auf den unsichtbaren magischen Wall, der die Höhle nach außen abschloss. Nur, wenn man die Feder hielt, konnte man ihn durchschreiten, indem er außer Kraft gesetzt wurde, solange die Person ihn berührte, die die Feder bei sich trug.
Segin stellte sich genau auf die Grenze und bedeutete der untoten Horde hinter ihm, die Höhle zu betreten. Knarzend wandelten die Skelette hinein. Draußen konnten sie ja schlecht bleiben. Als das Letzte hindurch war, warf er die Feder wieder vor den Höhleneingang und ging dann tiefer in die Zuflucht hinein.
Sie erstreckte sich unterirdisch recht weit. Die Horde wandelnder Toten ließ Segin in einer größeren Halle zurück und machte sich zur Kammer des Meisters auf.
Nicht lange, und er war da. Die Kammer hatte keine Tür oder etwas Ähnliches. Der Meister hielt solcherlei Dinge in seiner eigenen Höhle nicht für angebracht.
Lautlos schritt Segin in das innerste Heiligtum. Sein Meister saß auf dem einzigen Tisch des Raumes und hatte ihm den Rücken zugedreht. Natürlich hatte er Segins Ankunft trotzdem bemerkt.
Tritt näher, mein Schüler. Du bist zurück. , erklang die Stimme des Meister in Segins Kopf.
Er ging näher heran und kniete nieder.
„Ja, Meister. Ich habe erfolgreich den ersten Trupp hierher gebracht.“
Du hast gute Arbeit geleistet.
„Vielen Dank, Meister. Aber auf dem Friedhof wurde ich von den Abenteurern gestellt, die mich die letzten Nächte verfolgt haben. Ein kleiner Kampf ließ sich nicht vermeiden. Ich musste mich dann zurückziehen, um Verluste bei der Truppenstärke Eurer Armee zu vermeiden.“
Sei unbesorgt. Der Meister drehte sich jetzt um. Du wirst feststellen, dass es völlig irrelevant ist, ob jemand von unseren Aktivitäten weiß. Denn wenn wir angreifen, können sie es so oder so nicht aufhalten. Nun rüste die Untoten mit den bereitgelegten Waffen aus. Morgen wirst du dann weitere Diener beschaffen.
„Sehrwohl, Meister.“
Nun geh.
Segin machte sich auf, die Befehle auszuführen.
Bald schon würde dieses Land von der unendlichen Weisheit des Meisters geleitet werden.
Ende Teil 1
So! Ich hoffe, es gefiel.
Aufgrund dessen, dass die Schule wieder los geht, kann ich hier wohl kaum so schnell updaten wie noch bei '15 Gäste'.
Wer ohne Hilfe des Internets weiß, woher ich die Namen habe, kriegt zwei Kekse^^.
Natürlich hoffe ich auf Kommentare leserseits.
Hier startet meine zweite selbstgeschriebene Story. Manch einer hat vielleicht schon meine erste Geschichte gelesen. Diese hier wird aber nichts direkt mit TES zu tun haben. Natürlich finden wir uns trotzdem im selben Genre ein.
Tja, viel ist ja nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass ich mich bemühe, möglichst oft von den 'Standards' in Stories und Filmen abzuweichen.
Nun gut! Kommen wir halt zur Story, oder?
Schatten der Feder, Teil 1
Segin hatte seine dunkle Kapuze tief ins Gesicht gezogen und wanderte nun zielstrebig durch die finstere Nacht.
Den Friedhof erreichte er genau nach Plan eine Stunde nach Mitternacht.
Die alten Türen schwangen quietschend auf und er trat ein.
Ungeachtet der Verfolger, die sich ihm wieder einmal an die Fersen geheftet hatten, ging er seinem Plan nach.
Soweit Segin es wusste, bestand die kleine Gruppe von Möchtegern-Paladinen aus drei Abenteurern der nahen Stadt. Sie bemühten sich offensichtlich darum, unentdeckt zu bleiben, doch natürlich hatten sie sich schon längst verraten. Außerdem konnte Segin ihre leisen Schritte im Unterholz genau hören.
Da sein Meister ihm versichert hatte, dass sie kein Problem darstellen würden, kümmerte er sich auch nicht um sie.
Mitten auf dem Friedhof blieb er stehen und hockte sich auf den Boden. Unter seiner Robe holte er die magische Schriftrolle seines Meisters hervor.
In freudiger Erwartung des Effekts breitete er die Rolle auf der feuchten Erde aus und sprach die kurze Formel.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie seine Verfolger verstohlen hinter einem Grabstein hervorlugten und sich ihre Sorgen zuflüsterten.
Dann begann die Magie der Schriftrolle zu wirken. Ein violettes Licht erfüllte das Papier und die nahe Umgebung.
Winzige Erschütterungen erfüllten den Boden, kurz darauf waren scharrende Geräusche zu vernehmen. Schon Sekunden später wölbte sich die Erde auf allen Gräbern – es funktionierte tatsächlich! Der Meister hatte nicht zu viel versprochen.
Knochige Arme, gefolgt von leeren Schädeln und blanken Rippen wühlten sich an die Oberfläche.
Aus der Richtung von Segins Verfolgern erklang ein unterdrückter Schreckensschrei. Er müsste lächeln. Schließlich stiegen auch dort die Untoten hervor.
Skelettierte Leichen erwachten zu unheiligem Leben und sammelten sich um Segin.
Leere Augenhöhlen starrten ihm entgegen, und warteten auf Befehle. Es hatte alles geklappt, Zeit aufzubrechen und zum Meister zurückzukehren.
Doch da geschah etwas Unerwartetes: die drei Abenteurer traten hinter ihrer Deckung hervor und versuchten, zu intervenieren.
Das schwache Licht der Mondsichel reichte Segin, um sie sich zu besehen.
Es waren zwei Männer und eine Frau, alle recht jung. Letztere war vorgetreten. Sie trug einen mittelschweren Brustpanzer, dunkle Hosen und Lederstiefel. Außerdem hatte sie keine Waffe dabei, jedoch waren ihre Panzerhandschuhe ziemlich ungewöhnlich, Segin würde Acht geben.
Einer der Männer trug eine graue Robe und einen langen kunstvoll gefertigten Magierstab. Offenbar war dieser der einzige Zauberkundige der Gruppe.
Der Dritte im Bunde hatte schulterlange Haare und war vollkommen in leichte helle Lederrüstung eingepackt. Er hatte einen kräftigen Langbogen in der Hand und führte die andere gerade zu seinem Köcher auf dem Rücken.
Die Frau führte sich auf wie die letzte Stadtwache.
„Haltet ein“, sagte sie bestimmt, „die Ruhe der Toten auf diese Weise zu stören, ist abscheulich! Und außerdem ist Nekromantie überall verboten. Löst auf der Stelle den Zauber und kommt vor König Ebons Gericht.“
Segin lächelte. „Und wenn nicht?“, fragte er.
Der Bogenschütze legte direkt auf ihn an. „Na, ratet doch mal!“
Ziemlich geradeheraus, dieser Kerl.
„So was kann ich nicht gebrauchen.“, antwortete Segin, und wirkte schnell einen dunklen Zauber, der den Schützen fesselte und zu Boden warf.
Sofort gingen seine Gefährten in Kampfposition, Segin lief einige Schritte rückwärts und zog sein Langschwert. Am liebsten hätte er die Untoten eingesetzt, doch er musste so viele wie möglich zu seinem Meister bringen und durfte nicht riskieren, einige zu verlieren.
Schnell umgab er sich mit grundlegenden Schutzzaubern gegen Magieangriffe und wartete ab, was seine Kontrahenten ihm wohl entgegenzusetzen hätten.
Die Frau stürzte vor und versuchte ihr Glück im Nahkampf. Sie trat zu, aber Segin wehrte den Angriff mit seinem linken Arm ab und schlug mit dem Schwert zu.
Überrascht sah er, dass sie nicht auswich, sondern die Klinge mithilfe ihrer Panzerhandschuhe einfach auffing. Im Überraschungsmoment wurde er umgeworfen.
Gleichzeitig bemerkte er, dass sein Magieschild sich auflöste. Der Magier hatte dem Zauber entgegengewirkt.
Diese Abenteurer waren besser, als Segin angenommen hatte. Das war zwar unerwartet, aber noch lange kein Problem. Für einen Kampf war er sowieso nicht hergekommen.
Als die junge Frau gerade heftig zuschlagen wollte, nutzte er seinen Lieblingszauber: Teleportation. Von einem Augenblick zum nächsten verschwand er und der Schlag ging ins Leere.
Segin tauchte einige Meter entfernt wieder auf, parallel wurden auch alle Skelette direkt zu ihm versetzt. Der gegnerische Bogenschütze hatte sich aufgerappelt und den Schreckmoment nahezu sofort überwunden. Schon schoss er einen Pfeil ab.
Mit Leichtigkeit bewegte Segin sich aus der Schusslinie, das Geschoss rammte sich zwischen die Rippen eines der Untoten.
Er teleportierte sich noch weiter weg, stand jetzt ganz nah an der Mauer des großen Friedhofs. Die Teleportweite war recht begrenzt, deshalb konnte man kaum mithilfe dieses Zaubers reisen, denn er zehrte auch vergleichsweise stark an den geistigen Energien.
Segin hörte die Frau in mittlerweile einiger Entfernung den Magier drängen: „Schedir, halt ihn auf!“
Doch er hatte sich schon hinter die Friedhofsmauer in den angrenzenden Wald teleportiert. Noch einmal legte er auf diese Weise ein ganzes Stück Weg zurück, sodass er weit genug entfernt war, um keine Verfolger mehr fürchten zu müssen.
Jetzt würde er sich zu seinem Meister begeben und ihm die Untoten als Krieger zur Verfügung stellen. Mit einer kurzen Handbewegung bedeutete er der Horde Gerippe, ihm zu folgen und marschierte dann durch den moosigen tiefdunklen Wald.
Die Gruppe der drei Abenteurer verließ das Friedhofsgelände und machte sich im fahlen Mondlicht zurück in die Stadt auf.
„Verdammter Mist!“, fluchte Nath, der Bogenschütze, „dafür haben wir den Kerl jetzt nächtelang beschattet?“
„Offenbar.“, stellte der Magier Schedir fest, „Allerdings haben wir die nächsten Tage mal ordentlich was zu tun, hm?“
Die Anführerin der kleinen Gruppe, Spica, drehte sich halb zu den beiden anderen um und gestikulierte heftig mit ihrer behandschuhten linken Hand, während sie sagte:
„Zuerst sollten wir gleich nach Sonnenaufgang dem König Bericht erstatten und auch mit den Wachhauptmännern teilen, was wir gesehen haben. Am besten wäre es vielleicht, wenn auch der Friedhof abgesperrt würde. Die Verwüstung sollte niemand sehen.“
Schedir nickte zustimmend.
„Ha“, amüsierte sich Nath, „wir werden ganz schön wichtig für den Königshof, scheint mir. Erst die Sache mit den Banditen und nun das hier.“
Ein paar Sekunden sagte niemand etwas. Dann äußerte Spica ihre Sorgen:
„Diesmal ist es aber etwas Größeres. Da braut sich irgendetwas zusammen, wir sollten schnell herausfinden, was es mit diesem Totenbeschwörer auf sich hat. Sonst, hab ich das Gefühl, droht großes Unheil.“
Sie gingen weiter durch die Nacht, in Gedanken versunken, immer Richtung Königsstadt.
Segin erreichte noch vor der Dämmerung die Zuflucht seines Meisters.
Von außen war sie nur eine unscheinbare Höhle im bergigen Waldgebiet. Am Eingang bückte er sich und suchte den Boden ab. Aufgrund der Dunkelheit brauchte er ein wenig länger als sonst, aber dann fand er, was er gesucht hatte: eine Krähenfeder. Sie gehörte dem Meister selbst.
Nach wenigen Schritten ins Innere der Höhle traf er auf den unsichtbaren magischen Wall, der die Höhle nach außen abschloss. Nur, wenn man die Feder hielt, konnte man ihn durchschreiten, indem er außer Kraft gesetzt wurde, solange die Person ihn berührte, die die Feder bei sich trug.
Segin stellte sich genau auf die Grenze und bedeutete der untoten Horde hinter ihm, die Höhle zu betreten. Knarzend wandelten die Skelette hinein. Draußen konnten sie ja schlecht bleiben. Als das Letzte hindurch war, warf er die Feder wieder vor den Höhleneingang und ging dann tiefer in die Zuflucht hinein.
Sie erstreckte sich unterirdisch recht weit. Die Horde wandelnder Toten ließ Segin in einer größeren Halle zurück und machte sich zur Kammer des Meisters auf.
Nicht lange, und er war da. Die Kammer hatte keine Tür oder etwas Ähnliches. Der Meister hielt solcherlei Dinge in seiner eigenen Höhle nicht für angebracht.
Lautlos schritt Segin in das innerste Heiligtum. Sein Meister saß auf dem einzigen Tisch des Raumes und hatte ihm den Rücken zugedreht. Natürlich hatte er Segins Ankunft trotzdem bemerkt.
Tritt näher, mein Schüler. Du bist zurück. , erklang die Stimme des Meister in Segins Kopf.
Er ging näher heran und kniete nieder.
„Ja, Meister. Ich habe erfolgreich den ersten Trupp hierher gebracht.“
Du hast gute Arbeit geleistet.
„Vielen Dank, Meister. Aber auf dem Friedhof wurde ich von den Abenteurern gestellt, die mich die letzten Nächte verfolgt haben. Ein kleiner Kampf ließ sich nicht vermeiden. Ich musste mich dann zurückziehen, um Verluste bei der Truppenstärke Eurer Armee zu vermeiden.“
Sei unbesorgt. Der Meister drehte sich jetzt um. Du wirst feststellen, dass es völlig irrelevant ist, ob jemand von unseren Aktivitäten weiß. Denn wenn wir angreifen, können sie es so oder so nicht aufhalten. Nun rüste die Untoten mit den bereitgelegten Waffen aus. Morgen wirst du dann weitere Diener beschaffen.
„Sehrwohl, Meister.“
Nun geh.
Segin machte sich auf, die Befehle auszuführen.
Bald schon würde dieses Land von der unendlichen Weisheit des Meisters geleitet werden.
Ende Teil 1
So! Ich hoffe, es gefiel.
Aufgrund dessen, dass die Schule wieder los geht, kann ich hier wohl kaum so schnell updaten wie noch bei '15 Gäste'.
Wer ohne Hilfe des Internets weiß, woher ich die Namen habe, kriegt zwei Kekse^^.
Natürlich hoffe ich auf Kommentare leserseits.
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