Privatisierung: Trinkwasser bald teurer?

Boby

Reisender
Privatisierung: Trinkwasser bald teurer?

Worum es geht:
Brüssel möchte in Europa einheitliches Recht durchsetzten. In diesem Fall geht es um die Trinkwasserversorgung. D.h. wenn es nach der EU geht sollen auch private Unternehmen bei Ausschreibungen zu Wasserver-, und Abwasserentsorgung berücksichtigt werden. Aktuell sind in Deutschland die meisten Wasserwerke in öffentlicher Hand. Städte und Kommunen bestimmen also Preise und Qualitätsstandarts. Momentan bezahlt der Verbraucher nicht für Trinkwasser weil dies ein Allgemeingut ist sondern für den Transport, Reparaturen usw.

Die Befürchtung:

Falls private Unternehmen bei einer solchen Ausschreibung ein günstigeres Angebot abgibt müssen diese auch den Zuschlag erhalten. Somit würde Wasser aber zu einem Wirtschaftsgut werden. Für uns als Verbraucher könnte das am ende niedrigere Qualität und höhere Preise bedeuten. In Portugal z.B. ist die Wasserversorgung bereits teilweise privatisiert und in einzelnen Städten sind die Preise um bis zu 400% angestiegen.

Was tun?
Das EU Parlament fällt wahrscheinlich bereits im April eine Entscheidung. Unter www.right2water.eu/de kann man seine Stimme für ein Onlinepetition gegen die Privatisierungspläne abgeben. Eine andere Möglichkeit besteht darin, seinem EU-Abgeordneten zu schreiben und ihn zu bitten sich gegen die die Privatisierung ein zu setzen.


Meine Meinung: Ich finde es es ein Unding, und echt arm das in den Medien kaum darüber Berichtet wird. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
natürlich wird kaum darüber berichtet. Die wirklich wichtigen Dinge fallen eben unter den Tisch, lieber zeigt man mord und totschlag...
 
Die Medien werden eher dafür bezahlt das sie über sowas die klappe halten damit es auch ja kein Schwein merkt wenn man versucht uns ein Menschenrecht nach dem anderen unterm Hintern weg zu klauen.
 
Wir haben ja gesehen, was bei der Privatisierung der Energieversorger und der Krankenhäuser bei rausgekommen ist.:Bad: Teurer bei schlechterer Leistung.
In Niedersachsen wurden die Krankenhäuser für ein Bruchteil des Wertes an privat verkauft (unter Christian Wulff). Viele Städte wollen heute reumütig die Energieversorgung wieder selbst in die Handnehmen. Die Teilprivatisierung der Post ist auch nach hinten losgegangen. die Privaten, haben sich nur die Sahnestückchen geschnappt und das flache Land darf die Post weiterhin betreiben, weil ja für privat nicht so wirtschaftlich. Die Privatisierung der Wasserversorgung, ist in Portugal schon schief gelaufen. Um ein mehrfaches teurer, bei schlechterer Qualität.

Mit dieser Art von Entscheidungen, wird die EU in der Bevölkerung nicht gerade an Akzeptanz gewinnen!
 
richtig bitter!

@ Veterano: ich wusste gar nicht, dass es in Portugal inzwischen so ist. interessant, werd ich gleich mal googeln.

Ich bin ja jetzt auch mal gespannt wie das mit dem Schornsteinfeger wird. Die sind doch ab diesem Jahr auch vom Monopol befreit. Wobei das vielleicht auch eine gute Sache ist.

Grundsetzlich finde ich die Privatisierung der Energieversorger gar nicht schlecht. Ich mein, dass Strom etc teurer wird, hat viele Gründe. Nicht zuletzt die Energiewende durch die Bundesregierung. Grundsätzlich ist der offene Markt, der Konkurrenzdruck doch aber förderlich und gibt dem Verbraucher eine 'Stimme'. Klar - Stromanbieterwechseln ist besonders online echt unübersichtlich geworden und wer sparen will, sollte wirklich die Augen vor versteckten Kosten aufhalten.

Ich hab aber tatsächlich dieses Jahr meinen Gasanbieter gewechselt. Das zähle ich auch mal als Erfolg. Hier im Norden wird viel Ökogas hergestellt und das will ich unterstützen. Auch um den riesen Konzernen nicht meine Unterschrift zu geben.


hier kann man vergleichen und wechseln http://www.wechseln.de/gasanbieter-wechseln.html

und das ist mein neuer Anbieter https://www.wemio.de/ <- Ökotest Sehr Gut!


 
Ich bin ja jetzt auch mal gespannt wie das mit dem Schornsteinfeger wird. Die sind doch ab diesem Jahr auch vom Monopol befreit. Wobei das vielleicht auch eine gute Sache ist.

Ich bin da nicht sicher. Mein Schornsteinfeger sagt: Früher hatte er die ganze Strasse, heute gleicht sein Geschäftsfeld eher einen Flickentepich. das heisst mehr und längere Anfahrtswege und damit für ihn höhere Kosten (die dann an den Kunden weiter gegeben werden müssen). Ähnliches, hatte ich auch in einen neutralen Artikel gelesen. Ok, er kann sich nicht mehr alles erlauben, aber wer einen guten hatte, hat nur auf Dauer höhere Kosten. Wer einen Schlechten hatte darf jetzt natürlich wechseln.

Grundsetzlich finde ich die Privatisierung der Energieversorger gar nicht schlecht. Ich mein, dass Strom etc teurer wird, hat viele Gründe. Nicht zuletzt die Energiewende durch die Bundesregierung. Grundsätzlich ist der offene Markt, der Konkurrenzdruck doch aber förderlich und gibt dem Verbraucher eine 'Stimme'. Klar - Stromanbieterwechseln ist besonders online echt unübersichtlich geworden und wer sparen will, sollte wirklich die Augen vor versteckten Kosten aufhalten.

Private müssen Gewinn machen! Aber nicht alle staatlichen Unternehmen waren schlecht geführt, ohne den Dividendendruck zu haben. Ja man kann wechseln zwischen etwas teurer und viel teurer zu früher. Echte Konkurenz gibt es nicht, da wir es letzten endes mit einem Oligopol zu tun haben, ähnlich der Mineralölkonzerne (viele "kleinere" Stromanbieter haben komischerweise die gleiche Adresse. Ausser EON, RWE, Vattenvall und vielleicht noch zwei Anderen, gibt es keine anderen ernstzunehmenden Stromproduzenten in Deutschland). Das bei der Energiewende einiges sehr schief gelaufen ist, ist mittlerweile allgemein bekannt. Wenn eine Energieintensive Glashütte von den Kosten befreit wird, kann man das zum teil noch verstehen (ist trotzdem subvention). Wenn aber Golfplätze und Aldi und Lidl befreit werden, die garantiert nicht ins ausland abwandern können, wird es lächerlich!!

Ich hab aber tatsächlich dieses Jahr meinen Gasanbieter gewechselt. Das zähle ich auch mal als Erfolg. Hier im Norden wird viel Ökogas hergestellt und das will ich unterstützen.

Du hast nur eine Gasleitung zu deinem Haus und glaubst doch nicht ernsthaft, dass du anders Gas erhältst, nur weil du den Anbieter wechselst. Das ist technisch garnicht möglich. Wo ich Ökogas mit sehr gemischten Gefühlen sehe. Die Biogasanlagen werden zum Teil von Landwirten geführt, die nicht über das nötige Know how verfügen und so ist es schon zu dem einem oder anderen Grundwasserschaden gekommen. Von der Vermaisung der Landschaft mit all ihren Negativwirkungen mal abgesehen.

Die Zukunft sollte in der Wasserstofftechnik liegen. Unter Zugabe von CO2 erhält man die gleiche Energiedichte wie bei Erdgas. Wenn also Offshorewindparks ihren Überschuss an eine vorgelagerte Wasserstoffproduktion abgeben würden, hätte man man auch weniger Probleme mit den Stromüberschüssen wenn es mal windiger ist und braucht auch keine Speicherbecken für den Überschuss und auch nicht so überdimensionierten Stromtrassen.
 
Interessant deine Meinung dazu zu lesen!
Du scheinst im Thema zu sein. Ich bin weitestgehend überfordert. Als ich letztes Jahr einen Artikel über das Schlamassel der Offshore Windanlagen im SPIEGEL gelesen habe wurde mir ganz anders.

Du hast natürlich recht, dass kein anderes Gas bei mir ankommt. Ich meinte auch eher einen kleinen finanziellen Erfolg und die Tatsache dass EON einen Kunden verloren hat.
 
Ich habe über das thema auf meiner Schule ein kleinen spontan Vortrag gehalten und bin mit einer Petition in die Klassenräume gegangen um Unterschriften zu sammeln. Waren schon ne Menge zum Schluss :)
Ich finde das wirklich Unmöglich Profit aus den Grundbedürfnissen der Menschen zu ziehen :mad: