Stecke gerade im Omega-DLC und werde auch noch meine Wohnung beziehen, bevor es direkt in die Endmission geht. Habe vorhin den Leviathan DLC gemacht und dabei die Untertitel angeschaltet, um ja nichts zu verpassen. Dabei hat es mich wieder spontan angepisst.
All die grossen DLC für ME 3 sind gute Beispiele für DLC, aber dass Leviathan ein DLC ist, halte ich für eine Schweinerei. Auch DayOne-DLC sind eine Schweinerei, vor allem vor dem Hintergrund, dass das Team so klein ist. Und dass die Hälfte davon Langweiler sind. Und dass es keinen Kroganer enthält. Obwohl Wrex die längste Zeit auf der Normandie rumschleicht. Was soll das? Vielleicht ist es in der Unreal Engine so unglaublich viel schwerer als im Creation Kit für Fallout 3, eine Nase mit vorhandenen Dialogen wenigstens zum temporären Begleiter zu machen.
Ich verspüre Sympathie gegenüber den Leuten, die uns Leviathan und den Protheaner entwickelt haben, genausoviel, wie ich die Burschen verabscheue, die diese beiden genannten Teile des Games als separate Inhalte verkauft haben. Und auch der Multiplayer, so zweckmässig und kurz spassig er ist für dieses Game, war auch nur eine unanständige Lootbox-Falle, ziemlich sicher von den gleichen Leuten aufgedrückt. Anfixen nennt man das unter Drogenhändlern. Und wer es nicht weiss, damals hatte man noch Schwierigkeiten, seine Kampfstärke für das sogenannte "perfekte" Ende auf 100 zu bringen ohne Punkte im MP sammeln zu müssen. Wobei mir klar ist, dass nicht nur EA auf die Idee kommen könnte, Leute zu melken, was aber nicht der Punkt ist.
Das Game hat an sich insgesamt ausreichend Inhalte für ein AAA-Vollpreis-Game, aber die Gier und der Wille, Monetarisierungen in ein Single-Player-Game einzuschleichen, leckt aus allen Ritzen raus.
Aber anyway, vor dem Hintergrund von Leviathan wird der Sternen-Rotzlöffel noch ärgerlicher, der hat ganz einfach keinen Platz in diesem Game. Es wäre ein besseres Ende geworden, wenn die Leviathane zusammen mit Shepard die Reaper in einer epischen Raumschlacht weg gebombt hätten und man im guten Ende mit Garrus und den anderen Kumpels am Strand hätte anstossen können, Scheiss auf komplizierte Auflösungen. Gar nicht zu Reden von diesem Bengel. Ich bin kein Anhänger der Meinung, dass Mass Effect ein über alle Zweifel erhabenes Kunstwerk von Trilogie war, dessen letzten 10 Minuten halt ein wenig verdorben waren, was vom Extended Cut praktisch gefixt wurde.
Jedes Game enthielt haarsträubenden Unsinn, der vollkommen unnötig war. Ich meine, ME 1 hat den Ton vorgegeben und die Story begründet, es hatte noch keine grossen Löcher oder so, aber nichts hat danach geschrien, dass ME 2 und 3 genauso sein mussten, wie sie uns präsentiert wurden. Der Tod von Shepard in Teil 2 war nicht nötig, Cerberus als Bösewicht war nicht nötig, die Kollektoren hätte es überhaupt nicht geben müssen, Teil 2 hätte nicht aus Loyalitätsmissionen für jeden Begleiter bestehen müssen, und dieser menschliche Reaper ist eine Abscheulichkeit, die mir auch noch in Teil 3 aufgedrückt wird, egal wie ich mich entschieden habe, obwohl er Null und Nichts zur Story beigetragen hat.
Nicht das erste Mal, das ich vermute, dass irgendwer eine recht vernünftige Story in die Werkstatt runter gegeben hat, worauf irgendwelche bekifften Level-Designer es lustig fanden, den Reaper als Deko an die Wand zu hängen oder Space-Ninjias einzubauen, sowie auf jegliche Anforderungen der Physik zu pfeifen.
Ich will damit überhaupt nicht sagen, dass nicht ein grosser Teil der Missionen lustig waren und keine zu grossen Plotlöcher für sich darstellten. Ich meine, die Quarianer und die Geth zu versöhnen und mit Mordin die Genophage zu heilen gehören zu besten Story-Erlebnissen, die man haben kann im Gaming. Aber insgesamt war es ein Flickwerk, indem gute Ideen mit Spucke zusammengehalten wurden.
Habe mehr als eine Analyse der Storys gesehen, darunter solche mit 5 Stunden Dauer, oder ein 3-stündiges Gaming Sins-Video, das berechtigt damit angefangen hat, alleine schon dem EA-Logo vor dem Game 500 Sünden aufzudrücken, ich meine, es hätte keine solche krassen Personalfluktuationen unter den Schöpfern von Mass Effect gegeben, wenn nicht alles mit EA-666 verseucht gewesen wäre. Und es wundert mich, wie ME 3 mit einem halben Jahr mehr Zeit und 20 Millionen mehr ausgesehen hätte. Ich kann mich nicht mal mehr an alle Plotlöcher erinnern, aber das Fazit war, dass Teile von Teil 3 ME 2 praktisch irrelevant gemacht haben, wie wenn man überhaupt nicht im Spiel gewesen wäre oder nur seine Zeit verschwendet hätte.
Habe ja vor kurzem ME 3 in einem anderen Durchgang fertig gestellt und eine Szene pisst mich am meisten an im sogenannten "besten" Ende, der Synthese. Und die gab es überhaupt nur wegen dem Extended Cut. Eine glückliche Kroganer-Familie, mit einem Baby in einem Arm, alle mit grünen Augen und alle mit einem Shader mit einer animierten grünen Platinen-Struktur drauf. Lächerlich. Es ist biologisch lächerlich, es ist physikalisch lächerlich, es ist kulturell lächerlich für eine Spezies, die soviele Kinder hat, dass man sie im grossen Stil verhüten musste, es ist grafisch und literarisch lächerlich. Und billig und gefühlsduselig. Genau das richtige, um ein paar Fanboys zu versöhnen und den Shitstorm mehr schlecht als recht einzudämmen, bis alles ausgesessen ist.
Drei Spiele als Engel Shepard gezockt und zur Belohnung kriege ich sowas, den Bankrott der Kreativität. Mal abgesehen davon, dass es eine Selbstmordmission für sich wert wäre, einen irren und sabbernden Spinner zu stoppen, der die Bevölkerung einer ganzen Galaxie mit Windoof verschmelzen will. Also mich selbst. Ich gab den Geth Bewusstsein und die Möglichkeit, frei zu entscheiden, und sie enden als grüne Shader mit einer Platinen-Struktur aus dem 20. Jahrhundert der Menschheit oder so ähnlich.