König der Intrigen

Bloodraven

Ehrbarer Bürger
Umland der Ätzhohninsel
Loredas, 17 Uhr

"Arghh!" Der letzte Bandit dieser Höhle fiel dem Schwert des Fürsten zum Opfer. Erschöpft setzte sich Shedoran Rethan auf einen der Felsen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seit den frühen Morgenstunden waren er und zwei angeheurte Söldner, die seine Festung bewachten, auf den Beinen. Rethan hatte es sich zum Ziel gesetzt, sämtliche Banditenhöhlen, -lager und sonstige Unterschlüpfe auszuräuchern. Es ging voran, war aber anstregend. Doch er hatte ja Zeit, denn seit dem Frieden von Kalthafen war es ruhig geworden. Und es war jetzt schon ein Dreiviertel Jahr her. Seufzend richtete sich Rethan und sagte: "Gut Männer, machen wir für heute Schluss. Morgen um acht geht es weiter." Murrend über die frühe Zeit begaben sich die Kämpfer zum Ausgang der Höhle.
Auch Sheodran Rethan ging zurück zur Ätzhohnfestung.

Dort erwartete ihn einmal mehr eine Überraschung: In Burghof stand ein unbekannter Schimmel, der einem ebenso unbekannten Dunmer gehörte. "Ser Rethan?", fragte er unsicher. Der Fürst nickte und fügte hinzu: "Ja, aber man nennt mich Fürst Rethan." "Natürlich, mein Fürst. Ich bin im Auftrag von
Firthan Andoren hier. Ser Andoren ist, ich meine war der Berater von König Helseth." Stirnrunzeld fragte Rethan den Boten: "Wieso war?" Überrascht riss dieser die Augen auf und gab zurück: "Wisst ihr es denn nicht? Der König starb vor einer Woche." Die Nachricht traf Rethan wie einen Hammer. Er hatte Helseth gekannt, ihn bekämpft, ihn niedergestreckt. Und Helseth verhalf ihm zu seiner jetzigen Stellung. "Nun, wie dem auch sei, Ser Andoren möchte, dass Ihr an den Hof nach Gramfeste kommt. Denn dort überschlagen sich die Ereignisse: es wimmelt nur so von Spionen, angeblichen Bastarden und Opportunisten. Es ist ein Chaos, denn die Thronfolge ist nicht geklärt und jeder möchte seinen Favouriten auf dem Thron sehen." Shedoran Rethan verstand nicht auf was der Bote hinauswollte, also fragte er nach: "Und wie komm ich da ins Spiel?" "Oh, natürlich. Ich schweife ab", entschuldigte sich der Abgesandte Andorens, "mein Herr ist mit der Regelung der Thronfolge betraut worden. Nun möchte er sich in diesem Wirrwarr zurecht finden und Klarheit schaffen. Dazu braucht er Euch."
Shedoran Rethan überlegte lange. Er war ein Assassine, Schurke, Fürst, Intrigant und bösartiger Vampir. Das Beraten an einem Königshof war wie gemacht für ihn. Also würde er nach Morrowind zurückkehren. "Gut. Ich werde Eurem Herren helfen. Morgen starten wir unsere Reise."

Ätzhohnfestung
Sundas, 8 Uhr

Shedoran Rethan stieg gerade auf sein schwarzes Pferd. Zeitgleich gab er Alana Uvani noch letze Anweisung für seine Abwesenheit. "Ja, erhabener Zuhörer", gab die junge Dunmerin zurück. Auch der Bote Andorens sattelte auf. "Kann es los gehen, Fürst Rethan?", fragte er den Zuhörer. Dieser blickte ein letztes Mal zu Alana, vergewisserte sich, dass er alles Nötige bei sich hatte und antwortete dann: "Ja. Auf nach Gramfeste." Mit diesen Worten gab er seinem Pferd die Sporen und ritt in einen neuen Tag und in ein neues Abenteuer...
 
Gramfeste
Fredas, 12 Uhr

Zur Mittagszeit trafen Sheodran Rethan und der Abgesandte Andorens in der Hauptstadt Morrowinds ein. Der Fürst von Ätzhohn staunte nicht schlecht: In der Stadt herrschte reges Treiben. Es wimmelte nur so von Menschen. Händler, Soldaten, Bauer, Adlige, Abgesandte der Großen Häuser, Gildenvertreter und andere, zwielichtigere Gestalten trieben sich in den Gassen Gramfestes herum. Einige Gesichter kamen Rethan bekannt vor, andere waren ihm völlig fremd.
"Fürst Rethan, folgt mir bitte. Mein Herr möchte Euch sofort kennen lernen." Rethan gab zurück: "Natürlich. Führt mich zu Ser Andoren." Der Bote nickte und ging in die Richtung eines großen, herrschaftlichen Hauses. Er klopfte dreimal gegen die Tür. Kurz darauf öffnete ein argonischer Diener die Tür. "Kommt." Das ließ sich der Fürst nicht zweimal sagen. Die beiden betraten die Villa und stiegen eine Treppe hinauf. Hinter einer weiteren Tür saß an einem großem Schreibtisch der Berater des Königs. Firthan Andoren war ein älterer Dunmer mit grauem, längeren Haar. Gekleidet war er in sehr teures, beiges Gewand und eine hell braune Hose. Er war vertieft in einen Stapel verschiedenster Dokumente und registrierte die beiden Ankömmlinge erst gar nicht.
Dann räusperte sich sein Bote und Andoren sah erschrocken auf. "Ja?", fragte er. "Mein Herr, das ist Fürst Shedoran Rethan. Ihr wolltet ihn sehen." Nun sprang der Dunmer hinter seinem Schreibtisch hervor: "Fürst Rethan! Es ist schön Euch zu sehen. Setzt Euch, setzt Euch!" Dieser Bitte kam Rethan gerne nach. Als er Platz genommen hatte, fragte er Andoren: "Nun, Ser Andoren, Ihr habt nach mir verlangt. Wie kann ich Euch helfen?" Die Direktheit des Zuhörers beeindruckte den Berater des Königs: "Also, Ihr seid hier, um mir zu helfen den Durchblick zu bewahren. Es sind zu viele finstere Gestalten hier. Einige müssen verschwienden, wenn Ihr wisst was ich meine. Auch sollt Ihr die Versammlungen der verschieden Fraktionen verfolgen und mir Bericht erstatten."
Mit verschränkten Armen fragte Rethan: "Was springt für mich dabei heraus?" "Nun, ich könnte Euch Gold anbieten. Oder ich könnte bei unserem baldigem König ein gutes Wort einlegen, um Euch zum Vertreter Morrowinds im Ältestenrat zu machen." Dieser Vorschlage war sehr angenehm in Rethans Ohren: "Ich habe mich entschieden. Ein Amt im Ältestenrat wäre genau das richtige für mich." Ihren Handel besiegelten die beiden Dunmer mit dem Handschlag. Nun konnte Rethan seine Arbeit beginnen.
 
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Gramfeste
Fredas, 16 Uhr

Shedoran Rethan seufzte schwer. Er hatte sich seine Arbeit als Berater des Testaments- und Thronverwalters Firthan Andoren eigentlich spannender vorgestellt. Aber momentan war es ganz anders: Seit 3 Stunden saß Rethan in einer Schreibstube und studierte die Berichte der Spione Andorens. Sie waren zwar interessant, aber auch staubtrocken geschrieben.
Ächzend stand der Vampir auf, ging zu einem nahen Tisch, nahm eine Karaffe und schenkte sich einen Kelch mit frischem Quellwasser ein. Alkohol und Blut konnte er jetzt nicht vertragen. Er brauchte einen klaren Kopf um weiter lesen zu können. Nach einem großen Schluck setze sich der Dunmer wieder auf den Holzstuhl. Mit klarem Blick sah sich Rethan die Liste der anwesenden Fraktionen, Gilden und Familien an. Es waren viel bekannte Namen hier: Indarys, Dren, Vertreter der Magier- und Kämpfergilde, der Morag Tong und der Großen Häuser Hlaalu, Telvanni, Redoran und Dres. Eine Zeile in der Liste erregte seine Aufmerksamkeit: Teros Direnni. Er war der jüngste Spross aus dem allbekannten Direnni-Clan. Rethan lehnte sich zurück und dachte nach: Was macht ein Altmer hier in Gramfeste und das während der Kampf um die Thronfolge gerade entbrannt ist.
Hinter dem Name Direnni stand nur ein Wort, dass der Fürst laut vorlas: "Dinner." "Ja, das ist heute. Wollt Ihr hingehen?", frage eine Stimme aus dem Türrahmen. Rethan drehte sich um und sah Andoren im Zimmer stehen. Der Zuhörer gab zurück: "Das würde ich gerne. Ich sollte mir Direnni mal ansehen. Seine Anwesenheit hat etwas zu bedeuten." Sein Arbeitgeber nickte: "In Ordnung. Ich wurde eingeladen. Aber ich schicke Euch als mein Vertreter dorthin. Wenn Ihr Kleidung braucht, im Schrank dort hin gibt es welche. Viel Glück!" Mit diesen Worten verließ der alte Dunmer das Zimmer wieder.

Gramfeste, Dirennis Unterkunft
Fredas, 20 Uhr

"Hier, bitte." Fürst Shedoran Rethan gab dem Wachmann vor dem angemieteten Haus Dirennis seine Einladung. "Ihr seid aber nicht Ser Andoren, oder?", fragte der Kaiserliche skeptisch. "Nein, ich bin Shedoran Rethan, Fürst von Ätzhohn. Ich bin der Vertreter von Ser Andoren." Sichtlich eingeschüchtert öffnete der Wächter die Tür und sagte unterwürfig: "Entschuldigung, Fürst Rethan. Tretet ein."
Amüsiert betrat Rethan die Eingangshalle. Er war gekleidet in einen blauen Gehrock aus Samt mit den passenden Wildlederschuhen. In der Halle warteten schon einige Diener, die ihm seine Waffe abnehmen wollten. "Es tut mir leid, Mutsera. Aber Ser Direnni gestattet keine Schwerter, Dolche oder andere Waffen im Speisezimmer." Verständnisvoll gab Shedoran Rethan ihm sein Feinstahllangschwert und sagte: "Ser Direnni ist ein sehr intelligenter Mann." Nun folgte er einem weiteren Angestellten die Treppe hinauf in das besagte Speißezimmer. Dort saßen schon einige Gäste von Teros Direnni. Dieser stand gerade auf und begab sich in Richtung Rethan.
"Ahh...Fürst Rethan. Ich habe gehört, dass Ihr in der Stadt seid. Aber das Ihr gleich mich besucht, hatte mich doch sehr überrascht." Der Altmer war etwa einen Kopf größer als Rethan, hatte gelbe Augen und den selben arroganten Blick wie alle anderen Hochelfen. Auch der Vampir legte einen selbstsichern Blick auf: "Nun, Ser Direnni, Euer Name ist mir gleich aufgefallen. Vielleicht können wir nach dem Dinner unter vier Augen reden?" "Gewiss", antwortete der Altmer. So setzen sie sich an den Tisch und das Mahl konnte beginnen...
 
Gramfeste, Dirennis Unterkunft
Fredas, 21 Uhr

Nach dem herrlichen, typisch morrowind'schen Abendessen saßen der Dunmer Shedoran Rethan und der Altmer Teros Direnni in desen Kaminzimmer vor einem knisternden Feuer. Die beiden Mer machten es sich in zwei großen Ohrensesseln gemütlich. Auf dem Tisch zwischen ihnen stand ein Brandy aus Cyrodiil. "Ein sehr guter Jahrgang", bemerkte Rethan, während er den goldenen Alkohol in seinem Kelch schwenkte. Direnni nahm einen Schluck und gab zurück: "Ja, dass ist er. Die Flasche war nicht billig. 200 Septime. Ihr seid aber sicher nicht gekommen um über Schnaps zu sprechen, nicht wahr Fürst Rethan?" Auf diese Frage antwortete der Zuhörer zugleich: "Das stimmt. Mich interessiert, was ein Abkömmling des Direnni-Clans während einer königslosen Zeit in Morrowind macht? Möchte man etwa von Balfiera aus eine kaiserliche Provinz kontrollieren? Hat der Clan etwa einen Bastard Helseths ausgemacht und möchte ihn auf den Dunmer-Thron hieven?"
Teros Direnni sah Rethan tief in die Augen und lächelte. Er gab zurück: "Ihr seid wahrlich eine große Hilfe für Ser Andoren. Aber keine Angst. Meine Mutter hat mich hier her geschickt um sicherzustellen, das es hier weiter einen Dunmer als König gibt. Denn das Imperium könnte versuchen, Morrowind auch den letzten Freiheitswillen zu rauben. Und dann würden die Dirennis eine der letzen Elfenregierung bilden. Ist das nicht logisch, Fürst Rethan?" Der Fürst blickte skeptisch in die Richtung des Altmers. Lange überlegte er, nahm noch ein paar Schlücken sagte er dann: "Ich glaube Euch nicht, Ser Direnni. Entweder versucht Eure Familie ihre Macht auf dem Festland auszubauen indem sie einen Günstling auf den Thron befördert oder Ihr wollt nach der Thronbesteigung den neuen König helfen, die Provinz abzuspalten. Das ist logisch."
Wieder musste Direnni grinsen: "Ihr seid ein gerissener Hund. Ich kann Euch meine wahren Absichten noch nicht mitteilen. Aber eventuell werden wir uns wieder sehen. Nun bitte ich Euch zu gehen." Shedoran Rethan stand auf, verneigte sich kurz und verließ dann die Unterkunft Teros Dirennis.

Gramfeste, Firthan Andorens Haus
Fredas, 22 Uhr

"Nun?" Firthan Andoren stand wieder im Zimmer des Zuhörers. Dieser teilte ihm die Ergebnisse mit, die er während des Dinners gewonnen hat. Während seines Berichtes nickte Andoren: "Interessant. Wir müssen auf Direnni aufpassen. Er führt etwas im Schilde. Morgen ist eine Versammlung im Palast, während dieser werde ich das Testament des Königs eröffnen. Ruht Euch bis daher aus." Mit diesen Worten ging Andoren zu Bett.
Auch Rethan wollte schlafen. Doch er konnte nicht. Er musste die ganze Zeit an Direnni denken. Dieser Altmer konnte noch gefährlich werden...
 
Gassen von Gramfeste
Fredas, Mitternacht

Durch die dunklen Straßen der morrowind'schen Hauptstadt wehte ein kalter Wind. Um diese Zeit waren keine Menschen mehr zu sehen. Alle waren im Bett und schliefen den Schlaf der Gerechten. Alle bis auf zwei einsame Gestalten, die sich in einem düsteren Hinterhof trafen. Einer von ihnen war Teros Direnni. "Ahh...Teros. Ihr wolltet Euch dringend mit mir treffen? Was gibt's? Braucht Ihr wieder einmal eine Ladung ehhmm...."Muntermacher"?" Der andere lachte spöttisch. Mit finsterem Gesichte gab der adelige Altmer zurück: "Nein. Es geht um etwas ernstes." Nun war seinem Gesprächspartner die gute Laune vergangen: "Erzählt!" "Heute hatte ich Besuch von einem Eurer alten Freunde. Shedoran Rethan speißte mit mir zusammen und wollte den Grund meiner Anwesenheit wissen..." Der mysteriöse Zweite packte Direnni am Kragen und zischte: "Was habt Ihr ihm gesagt! Habt Ihr mich erwähnt?" Nach Luft schnappend antwortete dieser: "N...Nein! Das ha...hattet Ihr mir doch verboten! I...Ich habe nichts gesagt!" Seufzend ließ die verhüllte Gestalt von ihm ab. "Nun gut", sagte er, "geht wieder nach Hause. Wir treffen uns bald wieder." Mit diesen Worten verschwanden die beiden wieder in der Dunkelheit...

Gramfeste-Palast
Loredas, 8 Uhr

Gespannt warteten warteten die einzelnen Parteien auf die Testamentseröffnung. Heute könnte sich die Thronfolge entscheiden und es würde wieder Ruhe in der Hauptstadt einkehren. Alles was Rang und Namen hatte, versammelte sich im Palast des Königs. Die Zuhörer nahmen auf Stühlen Platz, die in etwa zehn langen Reihen aufgestellt waren.
Vor den Sitzplätzen stand ein Pult und an diesem stand Firthan Andoren. Er hatte in seinen Händen ein versiegeltes Dokument, das augenscheinlich das Testament von König Hlaalu Helseth war.
Direkt hinter Andoren stand Shedoran Rethan. Der Vampir war heute weder in Schwarz noch in Blau gekleidet, sondern hatte ein rotes Gewand und die dazu passende Kappe an. Die Robe stammte aus den Beständen der Mythischen Morgenröte, aber sie war speziell für den Fürsten verzaubert worden. Sie steigerte seine Lebens- und Zauberkraft. Er nannte seine Garderobe stolz "Gewand" und "Kappe des Vampires". Heute war er schlechter Laune, da ihn das Dinner gestern bei Direnni keine neuen Erkenntnisse geliefert hatte. Mit Sicherheit führte dieser zwielichtige Altmer etwas im Schilde, sonst wäre er nicht hier.
Er würde von Andorens Räuspern aus seinen Gedanken gerissen. Jetzt war es soweit: Das Testament wurde eröffnet.
"Sehr geehrte Anwesende", begann Andoren, "hiermit eröffne ich das Testament unseres allgeliebten König Hlaalu Helseth." Mit einem Messer schlizte er das Siegel auf, faltete das Blatt auseinander und las vor: "Ich, Hlaalu Helseth, König von Morrowind, im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte..." Bei dieser Passage kam einiges Gemurmel aus dem Publikum, doch der alte Dunmer überging dies: "verfasse dieses Testament: Im Falle meines Todes gehen alle meine weltlichen Besitztümer an meine Mutter, Barenziah. Ich vermache ihr mein Geld, meine Ländereien und meien Bibliothek, die mehr als 5000 Bücher enthält, darunter viele Einzelstücke." Helseths Mutter fing an zu Schluchzen. Doch wieder ließ sich Andoren nicht aus der Ruhe bringen: "Dem Tempel überlasse ich die großzügige Summe von 100.000 Draken. Mögen sie weise verwendet werden. Nun komme ich zu meiner Nachfolge als König von Morrowind. Da ich keine Frau und auch keine ehelichen Kinder habe, kann ich selbst bestimmen, wer den Thron besteigen soll. Den, den ich ausgewählt habe, ist..." Weiter kam Andoren nicht, denn er wurde von einem Dutzend Pfeilen niedergestreckt.
Das Publikum blickte schockiert zum Podium. Auch Rethan war aufgesprungen. Doch er blickte nicht zu Andoren, sondern sah finster in die Richtung, aus der die Pfeile kamen. Dort stand im Eingang eine wohlbekannte Gestalt: Es war niemand anderes als Chezidek Hlaalu persönlich...
 
Gramfeste-Palast
Loredas, 8 Uhr

Die Versammelten waren immer noch geschockt. Gerade wurde vor ihren Augen einer der engsten Berater des toten Königs abgeschlachtet. Um Firthan Andoren bildete sich langsam eine riesige Blutlache. Shedoran Rethan musste zurück weichen, sonst wären seine Schuhe blutig geworden. Als er genügend Abstand zu der Leiche gewonnen hatte, blickte er zu Chezidek Hlaalu und rief: "Hlaalu! Was soll das? Wieso tötet Ihr einen armen, alten Dunmer! Was für ein Monster seid Ihr denn!" Plötzlich begann der Skooma-König zu kichern: "Hihihi....Rethan, ich hab schon immer gewusst, dass Ihr ein guter Schauspieler seid. Ihr seid nicht weniger schuldig als ich. Denn Ihr habt Helseth zum Ritt...ähh Krüppel geschlagen!" Ein Raunen ging durch das Publikum. Nicht Hlaalu, sondern der Ehrenwehrte Fürst von Ätzhohn hatte dem König derartig verletzt...
Der Zuhörer blickte mit geschürzten Lippen zu Boden. Nun war sein Ruf ruiniert. Hlaalu hatte in einer Sekunde alles zunichte gemacht, was er sich in Jahren aufgebaut hatte. Bald musste er wieder in diesem miefigen Gewölbe leben. "Nun Rethan", prozte Chezidek mit stolzgeschwellter Brust, "wollt Ihr nicht wissen, wieso der alte Mann in seinem eigenen Blut Rückenschwimmen übt?" Der Vampir nickte. "Nach altem morrowind'schen Recht wird der Stammesführer, oder König, vom Großen Rat bestimmt, wenn sein Vorgänger keinen Nachfolger hat beziehungsweise benennt." Nun wurde Rethan alles klar. Er sah Hlaalu an und dann das Testament, dass sich immer weiter mit dem Lebenssaft Andorens vollsog. Er wollte das Dokument retten, wurde dann aber unsaft von hinten niedergeschlagen. Kurz bevor ihm schwarz vor Augen wurde, sah der Dunmer ein bekanntes Gesicht mit einem Knüppel in der Hand: Teros Direnni. Der Altmer sah äußerst ängstlich aus.

Gramfeste-Kerker
Loredas, 10 Uhr

Mit schmerzenden Kopf wachte Shedoran Rethan im Kerker des Palastes auf. Er setzte sich auf und blickte zu den Gitterstäben hinaus. Vor seiner Zelle standen zwei Wachen. "Verdammt!", fluchte der Vampir, "ich wusste, dass Direnni etwas ausfrisst, aber dass er sich mit Hlaalu zusammentut, hab ich nicht gedacht." Von draußen tönte es: "Ruhe da drinnen! Das ist kein Kaffeekränzchen." Knurrend setzte sich Rethan auf das Strohbett und faltete die Hände. "Verdammt! Verdammt! Verdammt!", flüsterte er immer und immer wieder.
Plötzlich hörte er von draußen ein Röcheln. Eine der beiden Wache brach zusammen. Die zweite wollte gerade ihr Schwert ziehen, doch schon hatte sie ein Wurfmesser in der Kehle stecken. Überrascht sprang Shedoran Rethan von seiner Pritsche auf und blickte nach draußen. Dort stand eine verhüllte Gestalt. Langsam schlug sie ihre Kapuze zurück. Rethan entfuhr es: "Alana!"
 
Gramfeste-Kerker
Loredas, 10 Uhr

Fürst Shedoran Rethan war völlig überrascht. Auf der anderen Seite der Gitter stand die Sprecherin der Schwarzen Hand, Alana Uvani. "Alana!", keuchte der Zuhörer erneut, "Was machst du hier? Wie kommst du hier her?" Die Dunmerin lächelte, nahm einen Dietrich und öffnete die Zellentür. Sie reichte Rethan seine schwarze Robe und antwortete dann auf seine Fragen: "Nun, mein Fürst, kurz nachdem Ihr aufgebrochen seid, kam Graf Hassildor persönlich auf die Ätzhohnfestung. Er erzählt mir, dass sich Chezidek Hlaalu in Morrowind befinde. Er wollte Euch warnen, aber es war schon zu spät. Dann erklärte Graf Hassildor mir, dass auch ein Direnni hier wäre. Aber nicht irgendeiner, sondern ein Skoomasüchtiger. Der Graf meinte, Teros Direnni wäre nur hier, weil er so Hlaalu mit seine Verbindungen unterstützen könnte. Im Gegenzug lieferte Hlaalu diesem Altmer-Bastard den besten Skooma, den es gibt. Direnni ist ein Wrack, ein mächtiges Wrack."
Rethan war sprachlos. Seine rechte Hand wusste mehr als er. Fast schämte er sich, dass er Hals über Kopf und ohne Informationen aufgebrochen war. Doch er wollte noch mehr wissen: "Wusste Janus auch, was Hlaalu vor hat." Alana schüttelte den Kopf. Gut, dachte sich Rethan, dann müssen wir das herausfinden. Er gab Uvani ein Zeichen und zusammen schlichen sich die Dunmer aus dem Kerker.

Gramfeste-Palast
Loredas, selbe Zeit

"Ahh!" Direnni nahm eine großen Schluck aus der Skooma-Flasche. Er war schon sehr benebelt, doch er konnte nicht aufhören. Es war einfach zu gut. Das ganze Schauspiel wurde von Chezidek Hlaalu verfolgt, der es sich auf dem Königsthron von Hlaalu Helseth gemütlich gemacht hat. Die Sucht amüsierte ihn immer wieder.
"Hey Teros. Wie schmeckt's?", rief der Skooma-Dealer hinüber. Doch der Altmer konnte ihn schon nicht mehr hören. Kopfschüttelnd blickte Hlaalu wieder auf das leere Blatt Papier in seiner Hand. Das angebliche Testament war keines. Andoren war gewiefter als er dachte. Er hatte den Letzten Willen natürlich genau gekannt und war kein Risiko eingegangen. Seufzend setzte sich Chezidek aufrecht hin. Ohne dieses Dokumt konnte er den Großen Rat nicht zur Königswahl zwingen.
Die ganze Stadt wurde abgeriegelt. Keiner konnte Gramfeste verlassen. Das Testament musste gefunden werden. Und das am besten noch vor diesem Bastard Shedoran Rethan. Hlaalu wusste, dass er sich nicht lange im Kerker aufhalten würde....
 
Irgendwo in Gramfeste
Loredas, 20 Uhr

Während Shedoran Rethan sich noch in einem verlassenen Haus am Stadtrand versteckte und Chezidek Hlaalu die ganze Stadt nach dem verlorenen Testament durchkämmte, saß in einem feinen Herrenhaus ein weiterer Mitspieler in diesem Spiel gerade zum Dinner an einem großen Holztisch. Vor dem Kaiserlichen standen Wein, Fleisch, Käse, Brot, Kuchen und noch weitere Leckereien aus Cyrodiil. Er ging nirgends ohne seinen halben Haushalt hin.
Morrowind ist eine schlimme Provinz, dachte er sich, während er seinen Wein genoss. Hier gibt es mehr Psychopathen als in den ganzen anderen Provinzen zusammen.
Er war nicht zu Spaß hier. Er war so etwas wie der König der Intrigen. Als er von dem Misstand in Gramfeste hörte, brach er sofort nach Morrowind auf. Natürlich konnte er schon schnell bei den anwesenden Parteien anbändeln. Nicht bei einer, sondern gleich bei mehreren. Er wollte sie gegeneinander ausspielen. Sie vernichten und sich dann über ihre toten Leiber hermachen. Zufrieden über seine bisherige Arbeit, prostete er in die Luft und setzte freudig sein Mahl fort.

Verlassenes Haus, Gramfeste
Loredas, 20 Uhr

Shedoran Rethan war einmal mehr auf der Flucht. Es war ihm zwar mit der Hilfe Alana Uvanis gelungen aus dem Kerker zu entkommen, doch über die aktuelle Situation war er nicht besonders glücklich. Mit der Sprecherin hielt er sich in einem alten, heruntergekommenen Haus versteckt. Hlaalus Schergen liefen scharenweise auf den Straßen umher. Sie suchen etwas, dachte sich Rethan, aber was?
"Mein Herr", meldete sich Alana, "wir sollten baldmöglichst aus Morrowind verschwinden. Es könnte uns sonst den Kopf kosten, wenn Hlaalu König wird. Er hält den Großen Rat als Geißel. Er wird mit dem Testament als Druckmittel eine Wahl erzwingen! Und dann sind wir ihm ausgeliefert!" Der Fürst wollte gerade etwas erwiedern, als er von draußen Stimmen vernahm. Langsam begab er sich zum Fenster und blickte auf die Straße hinab.
Dort standen zwei Dunmer, die offensichtlich für den Skooma-Dealer arbeiteten. "Hey, wir suchen schon den ganzen Tag. Wir finden diesen blöden Wisch doch niemals!", sagte der eine. Sein Kumpane fauchte sofort zurück: "Spinnst du?! Wenn wir das Testament nicht finden, hängt uns der Boss sicherlich auf!" Murrend setzte der erste seinen Weg fort.
Ein flüchtiges Grinsen huschte über Rethans Gesicht. Flüsternd sprach er zu Alana: "Hlaalu hat den Letzten Willen von Helseth nicht. Andoren muss ihn irgendwo versteckt haben!" "Und wo?" "Ich weiß es nicht. Aber wir sollten in seinem Haus anfangen zu suchen."
Nun war wieder alles offen. Die Karten waren neu verteilt...

Gramfeste-Palast
Loredas, 20 Uhr


Chezidek Hlaalu tobte. Seit heute Morgen durchsuchten zwei Dutzend seiner Männer diese verdammte Stadt nach diesem verdammten Testament. Und mit welchem Ergebnis? Vor Hlaalu Füßen lag der arme Teufel, der die schlechte Nachricht überbringen musste. Sein Blut sickerte langsam in die Fugen des Steinbodens.
"Versager!", fluchte der Dunmer, "Alles inkompetente Idioten!" Seine Wutausbruch quittierte Teros Direnni mit einem Kicheranfall. Der Altmer war seit Stunden so benebelt, wie es sonst nur in Elsweyr der Fall war. Mit abfälligen Gesicht wandte sich Hlaalu von dem süchtigen Direnni ab. Die Zeit läuft uns davon, dachte er, es ist nur eine Frage von Stunden, bis Rethan dieses Testament findet. Und dann ist es vorbei.
Wütend schleuderte Hlaalu eine Vase an die Wand. Es wurde langsam aber sicher eng...
 
Gramfeste, Haus von Firthan Andoren
Loredas, 22 Uhr

"Seht Ihr das?" Shedoran Rethan nickte. Vor dem Haus von Ser Andoren waren drei Wachen postiert worden. "Sie haben offensichtlich nichts gefunden. Was mich nicht wundert. Hlaalus Leute sind allesamt Dilletanten.", flüsterte Rethan seiner rechten Hand Alana Uvani zu. Nach einem Handzeichen des Zuhörers näherten sich die beiden Assassinen den Wachposten. Aus seiner Robe zog Rethan ein kleines Fläschchen heraus. Er warf das Gefäß den dunmerischen Söldnern vor die Füße. Es gab einen lauten Knall und dann stieg wie aus dem Nichts Rauch auf. Mit gezogenem Kurzschwertern griffen die beiden Vampire ihre überraschten Wiedersacher an. Hlaalus Männer hatten keine Chance. Sie fielen den Klingen innerhalb weniger Sekunden zum Opfer.
"So", sagte Rethan, "jetzt können wir nach drinnen." Deshalb zog er einen weiteren Gegenstand aus seinem Gewand: einen Dietrich. Mit geübter Hand führte er das Werkzeug in das Schloss und begann mit der Arbeit. Wenige Augenblicke später öffnete sich die Eingangstür. Der Fürst deutete ins Haus und sprach zu Alana: "Nach dir!"
Schon die Eingangshalle ließ die Erfolglosigkeit der Suche erahnen: Überall waren Bücher, Geschirr und Schubfächer verstreut. Hlaalu hatte das Haus komplett auseinander nehmen lasse. Und trotzdem war das Testament noch verschollen. Ernüchternd seufzte Alana Uvani: "Ohh...wenn schon diese Vandalen nichts gefunden haben..." "Sei still!", fauchte Rethan, "wir finden das Dokument schon!"

Irgendwo in Gramfeste
Loredas, Mitternacht

Während Rethan schon seit zwei Stunden Andorens Haus durchsuchte, traf sich der mysteriöse Kaiserliche mit Vertretern der drei Großen Häusern. "Nun", begann er, "wie Ihr wisst, möchte sich Chezidek Hlaalu mit Hilfe des Testaments zum König krönen lassen. Das Dumme dabei ist, dass er das Dokument noch garnicht hat. Seit heute morgen sucht er schon danach. Auch der Fürst von Ätzhohn, Shedoran Rethan, ist auf der Jadg danach. Was er damit vor hat, ist undurchsichtig. Eines ist klar: Hlaalu möchte Morrowind vom Reich abspalten." Ein zufriedenes Grinsen huschte über die Gesichter der beiden Dunmer, die im Auftrag des Hauses Redoran und Telvanni handelteten.
Der König der Intrigen fuhr fort: "Meine Rolle in diesem Spiel ist einfach. Ich möchte, dass in Morrowind Frieden herrscht. Denn die Provinz ist wunderschön und außerdem ein großer Exporteur, auch für meine Geschäfte. Nun ich kann Euch helfen. Wenn wir wissen wer König wird, werde ich Euch mit ihm bekannt machen und Eure Position festigen. Nun geht." Der Kaiserliche war zufrieden. Alles verlief nach Plan.
 
Gramfeste, Haus von Firthan Andoren
Loredas, 1 Uhr

Nach drei Stunden harter Sucher, gab es noch keinen Ergebnisse. Shedoran Rethan und Alana Uvani hatten das ganze Haus noch einmal auf den Kopf gestellt. Sie hatten effizienter als Hlaalus Schergen gesucht, doch auch die beiden Vampire konnten nichts vorweisen. "Verdammt!", fluchte Rethan, "nichts! Absolut gar nichts! Vielleicht ist das Testament gar nicht hier! Vielleicht gibt es gar keines!"
Seufzend ließ sich der Zuhörer auf dem Stuhl von Andoren nieder. Sein Blick schweifte über das Szenario, das sich in dem Arbeitszimmer bot. Sämtliche Bücher waren aus den Regalen gerissen worden. Die Regale waren von unzähligen Axthieben zerstört worden. Auf dem Schreibtisch war auch alles durcheinander. Doch eines war seltsam: Auf dem Tisch befand sich eine Einkerbung, in die ein Kerzenständer passen müsste. Sofort stand der Fürst auf und suchte das Büro ab. Und tatsächlich: Er fand einen goldenen, reich verziehrten Kerzenständer in einer der hinteren Ecken des Zimmers. voller Vorfreude presste er ihn in die Einkerbung und drehte.
Knarrend öffnete sich in der Mitte des Raumes eine kleine Schublade am Boden. Dort fand er das verschollene Testament. "Endlich!", jauchzte Shedoran Rethan. "Ganz meiner Meinung. Es war an der Zeit, mein Fürst!", sprach eine Stimme aus dem Türrahmen. Überrascht blickte Rethan dem König der Intrigen in die Augen. Er und 10 Soldaten standen in Andorens Haus. "Wer seid Ihr?!", fragte der Vampir gereizt. Der Kaiserliche winkte ab und gab zurück: "Namen sind Schall und Rauch, Fürst Rethan. Das Wichtigste ist, dass Ihr das Testament gefunden habt. Nun gebt es mir." "WAS?!" Nun platzte dem Fürsten der Kragen. Er hatte zu viel für diese Mission auf sich genommen, um nun zu verlieren, was er gesucht hatte.

"Beruhigt Euch. Ich will Euch nichts tuen. Im Gegenteil: Wir haben einen gemeinsamen Feind: Chezidek Hlaalu. Ich wurde von Lordkanzler Ocato von Erstburg beauftragt, bei diesem Spektakel die Strippen zu ziehen. Ich hab das Ganze ausgenutzt, um nicht nur die kaiserliche Macht zu stärken, sondern auch um Ocato die Möglichkeit zu geben, die Macht des Direnni-Clans zu schwächen. Auch mein eigener Vorteil stand im Vordergrund. Nun möchte ich das Testament haben. Und Ihr bekommt Euren Platz im Ältestenrat. Was sagt Ihr?"
 
Gramfeste, Haus von Firthan Andoren
Loredas, 1 Uhr

"Nun?" Der Kaiserliche, der behauptete er sei im Auftrag des Reiches hier, streckte Shedoran Rethan seine Hand entgegen. Dieser dachte scharf nach und antwortete: "Und was, wenn nicht?" Sein Gegenüber grinste plötzlich über beide Ohren: "Dann bekommt unser gemeinsamer Feind Chezidek Hlaalu das Testament, lässt sich zum König krönen, riegelt Morrowind ab, nimmt Euch gefangen. Und dann, mein Fürst, werdet Ihr hingerichtet." Rethan erwiderte das Lächeln des Intriganten. Verwirrt fragte dieser: "Was ist daran so witzig?" Mit einer Handbewegung gab der Fürst zurück: "Weil das blanke Ironie ist. Auch wenn ich Euch das Testament gebe, werde ich sterben. Ihr denkt wohl, Ihr könnt einen Schurken betrügen. Ich hab es schon mit ganz anderen Gaunern zu tun gehabt. Nein, Ihr bekommt das Dokument nicht. Ich werde es höchstpersönlich zu Ocato bringen."

Nun erstarb das freundliche Gesicht des Kaiserlichen. Er wurde immer röter und fauchte dann: "Ignorant. Ihr wünscht Euch anscheinend den Tod. Männer, töten den Dunmer." Die Soldaten zogen ihre Schwerte und ging auf den kampfbereiten Zuhörer zu. Plötzlich flog die Tür auf und ein weiterer Spieler stand im Zimmer: Chezidek Hlaalu.
"Aber, aber meine Herren! Ich glaube ich hab hier auch noch ein Wörtchen mit zureden. Immerhin hab ich hier die Trümpfe in der Hand. Ich hab eine Armee, den Großen Rat als Geißel und einen Direnni als Verbündeten. Nun, zwar einen Drogensüchtigen, aber immerhin." Der Skooma-König lachte laut auf. Auch er wurde von einem Dutzend bewaffneter Dunmer begleitet. "Wie wäre es mit einem Dreierduell? Der Gewinner bekommt das Testament!"
Rethan und der Intrigen-König nickten. Während sich Hlaalus Männer mit den anderen Truppen anlegten, ging die drei Köpfe in dieser Intrige in Lauerstellung.
Die Luft war spannungsgeladen. Keiner wollte den ersten Angriff starten und seine Deckung aufgeben. Sie belauerten sich wie drei Raubkatzen. Dann stürzte sich der Kaiserliche zuerst auf Hlaalu. Der Sklaventreiber blockte die Schläge ohne Mühe ab. Lachend sagte Hlaalu: "Ha! Reden könnt Ihr Schwingen, aber Ihr kämpft wie ein kleines Mädchen ohne Beine." Nun mischte sich auch Fürst Rethan ein. Zusammen mit dem Kaiserlichen kämpfte er gegen Chezidek Hlaalu. "Na endlich eine Herausforderung!" Klirrend prallten die Schwerter aufeinander.
Mit einem eleganten Stoß bohrte sich Shedoran Rethans Klinge in den Bauch des Kaiserlichen. Seine Augen weiteten sich, er spuckte einen Schwall Blut und brach dann zusammen. Hlaalu war begeistert: "Rethan, Ihr seid wirklich so gut wie man sagt. Doch ich bin besser!" Mit einem Kampfschrei wollte der Skoomadealer nach Rethan schlagen. Dieser wich aus, stellte ihm ein Bein, nahm das Testament und spöttelte: "Aus dem Gleichgewicht gekommen? Bis bald, Hlaalu!"
Nun kam auch Alana nach oben und half ihrem Mentor bei seiner Flucht. Sie schlug zwei Wachen nieder, die den Ausgang blockierten. Mit schnellen Schritten verließen sie das Haus und begaben sich Richtung Stadttor.

Was dann geschah:

Shedoran Rethan und Alana Uvani gelang es die Stadt und Morrowind zu verlassen. Dabei gab es noch einiges Blutvergießen auf Seiten von Chezidek Hlaalu. Doch sie konnten die beiden Dunmer-Vampire nicht aufhalten. Es gelang ihnen, das Testament in den Weißgoldturm zu Ocato zu bringen.
Dieser nahm das Geschenk zwar dankend, aber auch mit finstere Mine an. Eigentlich hatte er das Dokument von jemanden anderen erwartet.
Eine Woche danach wurde gemäß nach Hlaalu Helseths Testament seine Schwester Morgiah Helseth. Der Große Rat hatte zugestimmt. Es war immer noch eine Dunmerin an der Macht. Und da sie nun aus Erstburg weg war, konnte Ocato dort seine Macht ausdehen.
Für Rethan verlief nun alles wieder in geordneten Bahnen. Dieses Abenteuer war nun zu

Ende.