Ted Peterson, einer der einflussreichsten Writer von Daggerfall hat für DaggerfallUnity ein neues In-Game Buch verfasst, dass ich hier mit Ted Petersons und Gavin Clayton vom DaggerfallUnity-Projekt Erlaubnis übersetzt habe.
[Zuerst etwas zur Kanonität des Textes. Es ist der erste Text in Daggerfall, der Vivec und seine Lehren erwähnt, was einigen nicht schmeckt. Grundsätzlich ist der Text anzusehen, wie jeder andere Out-of-Game Text der Entwickler, wie Michael Kirkbride, Julian LeFay und Ken Rolston. Es gibt hier keine richtige zuordnung, aber ich selber fahre bislang sehr gut mit der Regel: "Es ist Kanon, bis Bethesda dem widerspricht." Also wenn ein Text in einem zukünftigen Elder Scrolls Projekt dem Text hier unten widerspricht, ist er nicht mehr Kanon.
Und nun zum rechtlichen: Ich bin nach deutschem Gesetz alleinige Rechteinhaber dieser ÜBERSETZUNG. Niemand darf sie ohne meine Erlaubnis reposten/veröffentlichen. Dafür braucht es zu aller erst die Erlaubnis von Ted Peterson als Autor und Gavin Clayton als Rechteinhaber. Beides habe ich natürlich eingeholt. Ich gebe dem Tamriel-Almanach und DaggerfallDeutsch aber freie Verwendungsrechte für diese Übersetzung.
Bei Eigennamen richtete ich mich nach dem Tamriel-Almanach und dem Übersetzungskompendium.]
[Zuerst etwas zur Kanonität des Textes. Es ist der erste Text in Daggerfall, der Vivec und seine Lehren erwähnt, was einigen nicht schmeckt. Grundsätzlich ist der Text anzusehen, wie jeder andere Out-of-Game Text der Entwickler, wie Michael Kirkbride, Julian LeFay und Ken Rolston. Es gibt hier keine richtige zuordnung, aber ich selber fahre bislang sehr gut mit der Regel: "Es ist Kanon, bis Bethesda dem widerspricht." Also wenn ein Text in einem zukünftigen Elder Scrolls Projekt dem Text hier unten widerspricht, ist er nicht mehr Kanon.
Und nun zum rechtlichen: Ich bin nach deutschem Gesetz alleinige Rechteinhaber dieser ÜBERSETZUNG. Niemand darf sie ohne meine Erlaubnis reposten/veröffentlichen. Dafür braucht es zu aller erst die Erlaubnis von Ted Peterson als Autor und Gavin Clayton als Rechteinhaber. Beides habe ich natürlich eingeholt. Ich gebe dem Tamriel-Almanach und DaggerfallDeutsch aber freie Verwendungsrechte für diese Übersetzung.
Bei Eigennamen richtete ich mich nach dem Tamriel-Almanach und dem Übersetzungskompendium.]
Kapitel 1
Wenn Sie das lesen, bin ich wahrscheinlich tot. Schon in jungen Jahren wurde mir das für mich faszinierende Konzept des zu Staub-Werdens der Sterblichkeit bewusst. Einige sehr intelligente Freunde von mir fanden diese Vorstellung abstoßend und suchten Unsterblichkeit, aber aus meinen späteren Gesprächen mit ihnen, als Vampire oder Liche, erkannte ich, dass es Schlimmeres als den Tod gibt. Wenn Sie jemals einen Abend damit verbracht haben den "Geschichtlichen Überblick des Kaiserreiches" oder "Die 36 Lehren des Vivec" zu lesen, wissen Sie genau, wovon ich spreche.
Ich hatte dementsprechend nie eine besondere Todesangst. Für mich ist der Tod das, was am Ende einer Mahlzeit kommt, hoffentlich ein langes zwölf-Gänge-Menü mit vielen exotischen Köstlichkeiten, aber dann vielleicht plötzlich, unerwartet, mitten im zweiten Käsegang. Ich bin tot, und wenn Sie von mir gehört haben, haben Sie wahrscheinlich schreckliche Dinge gehört. Lassen Sie mich die Aufzeichnungen berichtigen. Sie sind wahrscheinlich alle wahr.
Wie ich schon sagte, wurde mir der Tod recht früh bewusst, ziemlich unglücklich, als ich den Tod meines älteren Bruders verursachte und miterlebte. Ich war eigentlich auch für den Tod meines ältesten Bruders verantwortlich, aber das kam Jahre später und hat mich nicht so sehr getroffen. Ich war zehn Jahre alt und mein Bruder (mein erstes Opfer, nicht mein zweites) war sechzehn. Eines Abends in Wiedbornhall waren wir in der Bibliothek und diskutierten über die Familiendynastie, wie sie ist – dazu später mehr – als das Thema der Erstgeburt zur Sprache kam. Nun, wenn Sie ein Bauer sind, der mit dem Konzept nicht vertraut ist; es ist einfach so, dass die wohlhabenden Landadligen alles ihren Ältesten überlassen.
"Also erhält der drittälteste nichts?", fragte ich als drittältester.
"Nicht, solange der Älteste keiner leichten Erbschaft zustimmt", antwortete mein Bruder, welcher übrigens Goriph hieß, beiläufig. "Deshalb ist es eine gute Idee, sich mit seinen Brüdern gut zustellen."
Natürlich, das ist die Idee hinter der Praxis, aber das Schlupfloch war genau dort. Wenn du keine älteren Brüder hast, wirst du der älteste. Natürlich weiß ich, dass das ungeheuerlich ist, aber hat nicht schon ein jeder Drittgeborene daran gedacht? Das war es zumindest, woran ich dachte, als ich Goriph um ein weiteres Buch, im zwanzigsten Regal der Bibliothek, bat und die Leiter unter ihm hervorzog, als er es erreichte. Er stürzte, brach sich den Rücken, starb aber nicht sofort. Ich kam in den nächsten sechs Stunden mehrmals zurück, um ihn zu besuchen, während er gelähmt und blutend dalag, sein Gesicht immer blasser wurde und das Blut auf seinen Lippen von scharlachrot zu schwarz wechselte. Bis er kalt wurde. Dann rief ich nach unseren Rittern und tat so, als hätte ich ihn gerade entdeckt.
Was ich dabei herausfand, war, dass das Töten eines Menschen, den ich liebte, und ich liebte Goriph so sehr, wie jemand wie ich lieben kann, mich überhaupt nicht berührte. Obwohl ich von Natur aus ein Lügner bin, werde ich diesbezüglich nicht lügen. Es stört mich ein wenig, dass ich keine Reuegefühle hege. Ich empfinde mehr Schuldgefühle wegen meines Mangels an Schuldgefühlen als wegen meiner tatsächlichen Schuld. Nun ja.
Ah, und ich habe Wiedbornhall erwähnt. Ja, ich bin Fürst Wiedborn. Der hoffentlich berüchtigte Fürst Wiedborn, der Schlüssel hinter der Verschwörung von Dolchsturz.
Wie gesagt, bin ich ein Lügner, aber wenn ich tatsächlich tot bin, wenn Sie dies lesen, ist dies die ungeschminkte Wahrheit. Ich komme in dieser Erzählung nicht besonders gut weg, genauso wenig wie einige von denen, die zweifellos weiterleben und so tun werden, als hätten sie mich nie gekannt und dennoch die Iliac-Bucht regieren. Es gibt natürlich ein paar anständige Leute, denen ich in meinem Leben begegnet bin, und ich habe stets versucht, einen Vorteil aus ihnen zu schlagen, wann immer ich konnte. Sie waren entweder die Niedersten der Niederen, die nichts hatten und nichts geben konnten, oder die Höchsten, die fast alles geben und fast nichts verloren hatten. Alle anderen, die ich kennengelernt habe … nun, ich werde gleich auf die Einzelheiten eingehen.
Du fragst dich wahrscheinlich, wie und warum ich den Tod von König Lysandus von Dolchsturz zugunsten seines Sohnes Gothryd inszeniert habe und meinen Plan, Elysana, Prinzessin von Wegesruh, zu heiraten, um König werden.
Versammelt euch, Kinder, und hört zu.
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