Freifahrtschein für bis zu 200 Filme?

Verganon

Angehöriger
Sie luden sich einst eine rechtlich geschützte MP3-Datei illegal aus dem Internet? Sie nutzten dafür eine Tauschbörse wie eMule oder eDonkey und fühlen sich seitdem unwohl, weil Sie fürchten, bald die Polizei vor Ihrer Türe begrüßen zu dürfen? Sie können unbesorgt sein, denn die Ordnungshüter wollen nur noch gegen Intensivnutzer vorgehen.

Die Generalstaatsanwälte gaben nämlich einen neuen Leitfaden aus, der für Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt gilt. Darin empfehlen die Anwälte den Internetfahndern, nur noch gewerbsmäßige Online-Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen. In NRW drohen erst ab 200 Dateien Strafen, im Süden der BRD erst ab rund 3.000 Euro Schadenshöhe. In Sachsen-Anhalt sollen die Beamten erst ab 200 Filmen oder 3.000 Dateien reagieren.

Doch woher kommt auf einmal diese Trendwende? Die Behörden sehen sich als Instrument der Medienbranche missbraucht. Die Ermittlungen führen kaum zu Anklagen, die Schuld der Tauschbörsen-Nutzer sei meist zu gering. Ferner wollen die Kläger zumeist nur die Namen hinter IP-Adressen wissen, um dann zivilrechtlich gegen sie vorgehen zu können - auf Kosten der Steuerzahler.

Autor: Sebastian Thöing

Quelle: pcgames.de | Direktlink Artikel

______________________________________________________________

So dann frag ich einfach mal Fröhlich in die Runde: Was haltet ihr davon? Ist das Vorgehen gegen "Intensivtäter" eine gute Lösung, wäre es besser weiterhin "alles verklagen zu können was auch nur den geringsten Verstoß getan hat"? Oder ist das alles Unsinn und man sollte die Leute einfach in Ruhe weitermachen lassen?

mfg
Verganon
 
Also erstmal finde ich man sollte keineswegs auf Dinge hören wie "Die Ordnungshüter wollen nur...". Dann würde ich mir auch klar machen, dass jeder Mausklick im Internet protokolliert und gespeicht wird. Als ich ein Verfahren am Laufen hatte, wurde mir mal so ne Liste gezeigt. Allein das Verzeichniss von einem halben Jahr füllte einen Ordner.

Die Behörden sehen sich als Instrument der Medienbranche missbraucht.
*lach*
Na das fällt euch aber bald auf.

Ich denke Copyright ist im Internet Zeitalter sowieso veraltet. Genauso ein Ding der Vergangenheit wie Pferdekutschen. Und mal ehrlich, den Dreck der größten Teils aus Hollywood und von BMG kommt, den will doch keiner sehen.

Filme zu produzieren lohnt sich für die großen Studius überhaupt nichtmehr. Meist werden Filme auch nurnoch als Propagandaträger benutzt.
Das gleiche bei den Major Labels.

In diesem Sinne, lasst die Majors bluten.
 
Tja, ich hab früher auch mal ein bisschen was runtergeladen und, naja, beruhigt einen schon ein bisschen ;)
Aber ich stimme Bauer zu, das ist sicherlich wirksamer!
 
Ich war oft versucht, mir Dateien illegal zu beschaffen - Beispiel ist z.B. die Mogelpackung KotN. Ich habe mich stets dagegen entschieden, da ich einsehe, dass für die Entwicklung Geld gezahlt werden musste und ich dem Entwickler nicht schaden wollte (deshalb lieber nicht kaufen, sagte ich mir). Ich wohne in Hessen, jedoch denke ich, die Leitfäden werden wohl noch angepasst werden. War meine Entscheidung womöglich falsch, bzw. dumm?

Ich denke, es ist stehts besser, zu kaufen, auch wenn man wenige Dateien gratis runterladen kann.
 
Ich war oft versucht, mir Dateien illegal zu beschaffen - Beispiel ist z.B. die Mogelpackung KotN. Ich habe mich stets dagegen entschieden, da ich einsehe, dass für die Entwicklung Geld gezahlt werden musste und ich dem Entwickler nicht schaden wollte (deshalb lieber nicht kaufen, sagte ich mir). Ich wohne in Hessen, jedoch denke ich, die Leitfäden werden wohl noch angepasst werden. War meine Entscheidung womöglich falsch, bzw. dumm?

Ich denke, es ist stehts besser, zu kaufen, auch wenn man wenige Dateien gratis runterladen kann.

Die Rede ist von Musik und Filmen, nicht von Erweiterungen für Computerspiele. Daher frage ich mich, wie das Beispiel mit KotN hier rein kommt :roll:

Also, ich stehe kostenlosen DLs nicht unbedingt kritisch gegenüber. Natürlich ist es eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Es ist jedoch lobenswert, dass man sich nicht mehr vor einem Polizeiaufgebot fürchten muss, wenn man sich ein Album herunterlädt, das man sehr gerne haben will.
Und es erspart Bürokratie und schwächt die Position der Plattenindustrie...

Obiger Post soll auf keinen Fall eine Aufforderung zum unrechtmäßigen Download von Dateien jeglicher Art darstellen und enthält nur einen persönlichen Standpunkt.
 
Die Rede ist von Musik und Filmen, nicht von Erweiterungen für Computerspiele. Daher frage ich mich, wie das Beispiel mit KotN hier rein kommt :roll:

es geht um Dateien allgemein ;) Musik und Filme werden in den meisten Berichten ja extra erwähnt, obwohl es letztendlich doch "nur" Dateien sind. Is scho recht mit KotN.

Naja für Musik kostenlos hats ja genug legale Wege (Mitschnitte von Internetradios oder Youtubevideos).
Und wenn man mal was nichtmehr zum kaufen findet (spezielle Alben die nichtmehr im Handel sind, Sammlerstücke die man nichtmal bei Ebay findet und so) und es trotzdem illegal wäre es sich anders zu beschaffen KANN man ja mal AUSNAHMSWEISE auch dazu greifen. Die Kavallerie ist doch besser bei denen Aufgehoben dies dauerhaft machen als bei den Einmal-Tätern :lol: Wenn die Industrie schon überdimensionierte Strafen ansetzt, dann bei denen dies verdienen :-D
 
Ich war oft versucht, mir Dateien illegal zu beschaffen - Beispiel ist z.B. die Mogelpackung KotN. Ich habe mich stets dagegen entschieden, da ich einsehe, dass für die Entwicklung Geld gezahlt werden musste und ich dem Entwickler nicht schaden wollte (deshalb lieber nicht kaufen, sagte ich mir). Ich wohne in Hessen, jedoch denke ich, die Leitfäden werden wohl noch angepasst werden. War meine Entscheidung womöglich falsch, bzw. dumm?

Ich denke, es ist stehts besser, zu kaufen, auch wenn man wenige Dateien gratis runterladen kann.

Eine CD kostet in der Produktion (mit Aufnahmen, cover etc.) 60 cent. Dass ich dann 15 € für ne Platte hinlegen soll finde ich schon etwas unverschämt...
 
  • Like
Reaktionen: bauer
Meine persönliche Meinung ist zu diesem Thema, dass ich es sehr in Ordnung finde, dass man jetzt nur noch die "großen Fische fangen" will. Das macht es den Filesharern, die wirklich nur ab und an mal nach Dateien (Bsp. Lieder) suchen und -um es mal in einem Bsp. zu beschreiben- vllt 2 Mal pro Woche was runterladen, was nicht viel ist, einfacher, da sie sich nicht mehr zu extrem davor fürchten müssen, dass nach 5 Minuten downloaden die Polizei vor der Tür steht. Ich gebe von mir zu, dass ich auch noch gelegentlich nach Dateien bei diversen Programmen schaue. Allerdings ist das um einiges weniger geworden, als vllt noch vor 2 Jahren, da habe ich dann richtig hingelangt. (Aber da war ich ja auch noch jung und naiv :roll: )

Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn diese Idee auch in Hessen ihren Anklang finden würde, dann würde es das wie gesagt einfacher machen, auch mal privat nach kleinen, wenigen Dateien zu suchen, die man wirklich nur selbst zuhause benutzt.

[/own opinion]
 
Es ist entweder ne dreiste staatliche Lüge, die die Ottonormalsauger in Sicherheit wiegen soll, oder es ist das Eingeständnis, dass der ach so starke Staat nicht die Mittel hat, seine Prohibition so durchzusetzen, wie das ursprünglich gedacht war.
 
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Regelung hier als Aufruf zur Kleinkriminalität gedeutet wird. Das kann so natürlich nicht sein.

Vielleicht will die Polizei keine minderschweren Fälle mehr verfolgen, allerdings steht in dem Text kein Wort davon, dass die bereits ermittelten Daten nicht an die entsprechenden Industrieinteressenverbände weitergegeben werden und die scheren sich sicherlich wenig darum, wieviel Unrecht man begangen hat.

Die Polizei findet ja einen Großteil der Filesharer durch Informationen von speziellen Firmen, die von der Musik-, Film-, Softwareindustrie beauftragt sind in den entsprechenden Netzwerken zu suchen. Aber erst nach einer Razzia kann die Polizei ja entscheiden, ob ein minderschwerer oder ein strafverfolgungswürdiger Fall vorliegt. Wenn die Polizei illegale Daten auf deinem PC findet, ist er weg, egal wie viel darauf ist (Beweismittel).

Ich sehe also keinen Grund, warum sich jemand sicher fühlen sollte, wenn er das Gesetz bricht.
 
Ich sehe also keinen Grund, warum sich jemand sicher fühlen sollte, wenn er das Gesetz bricht.
Ich darf auch mal daran erinnern, dass der Provider dazu angehalten/gezwungen werden soll, Leuten die Daten tauschen den Internet Zugang zu kappen.
Dazu kommt jetzt auchnoch, dass diese Gestapo Bande "befürchtet" diese Leute könnten dann andere Anschlüsse nutzen. Also dass man demnächst eine ID für sein Internet zugewiesen bekommt. Wer keine ID hat, kann sich in kein Netz mehr einloggen.
Das ist der absolute Alptraum, der eine zwei Klassen Gesellschaft entgültig besiegeln würde.

Ich denke hier wird einfach wieder ein Honigtopf aufgemacht und der, der daran nascht, wird dann einkassiert.
 
Eine CD kostet in der Produktion (mit Aufnahmen, cover etc.) 60 cent. Dass ich dann 15 € für ne Platte hinlegen soll finde ich schon etwas unverschämt...
Grade bei Metal Bands ist es oft so das die Musiker von der Musik nichtmal ihren Lebensunterhalt verdienen können. Bestes Beispiel ist Skyclad, eine der ersten Folk Metal Bands. Der Sänger musste die Band verlassen, da er seine Familie nichtmehr ernähren konnte. Diese Reihe könnte man jetzt endlos fortsetzen. Das eine CD in der Produktion 60 Cent kostet halte ich für eine Legende (außer bei Dieter Bohlen^^). Irgendwie muss es die Band dann ja noch schaffen sich von den Einnahmen des Albums (zumindest Teilweise) bis zum erscheinen des nächsten Unterhalt zu verdienen. Blöderweise dauert es meistens schonmal ein Jahr bis mal wieder ein Album kommt. Übrigens haben alle Mitglieder der Band Destructor die auf Wacken gespielt haben noch Jobs durch die sie ihren eigentlichen Unterhalt verdienen. Les doch mal diesen recht lustigen Blog einer Orchestermusikerin durch, da merkt man auch treffend wie hart und nervtötend dieser Job sein kann.
 
Wenn die Polizei illegale Daten auf deinem PC findet, ist er weg, egal wie viel darauf ist (Beweismittel).

Fragt sich nur wie sie einem Nachweisen wollen welche Dateien Illegal sind, welche nicht. Bei Kinderpornos als extremeres Beispiel wär der Fall ja klar, aber wenn ich jetzt Musik von einer Tauschbörse (Illegal) hab, oder durch einen Radio-/Videomitschnitt (Legal), wie genau wollen sie dann wissen was ich davon gemacht hab? Tauschbörsenprogramme können schnell von ner Platte verschwinden. Mit den richtigen Mitteln auch unwiederbringlich.
Den Verlegern wärs ja egal, ich hab für die Musik nicht gezahlt also ists egal obs Legal war oder nicht. Wenn ich das gute Stück bei nem Store geholt hab (I-Tunes, Nowdio etc.) kann man das sicher noch rausbekommen. Ich kann mir aber nicht vorstellen das die Polizei das so einfach angeht, zumal die sich ja doch an die Gesetze und deren Lücken halten sollten.
 
Was bedeutet das nochmal? Kann ich mir also theoretisch straffrei "Prince Caspian" herunter laden, obwohl der Film erst vor 4 Tagen ins Kino kam?

Cherubion
 
Was bedeutet das nochmal? Kann ich mir also theoretisch straffrei "Prince Caspian" herunter laden, obwohl der Film erst vor 4 Tagen ins Kino kam?

Cherubion

wenn du in einem der Bundesländer wohnst, wo die Gesetze bereits gelockert wurden, ist das in der Theorie richtig. was natürlich nicht heißt das man das machen sollte ;)
 
Was bedeutet das nochmal? Kann ich mir also theoretisch straffrei "Prince Caspian" herunter laden, obwohl der Film erst vor 4 Tagen ins Kino kam?

Cherubion

Natürlich vorausgesetzt, du hast nicht schon bergeweise anderes illegalöes Material auf deinem PC und die Polizei hält sich an diese Vorgehensweise, wenn sie dich erwischt.

Natürlich könntest du von einem privaten Ermittler erwischt werden, der im Auftrag der Filmindustrie schnüffelt. Und so eine Zivilklage ist eh viel teuerer für dich als eine Strafanzeige.
 
Ja, das ist die Voraussetzung. Und man macht das Ganze eher so aus Neugier und versucht es danach nie wieder zu tun, was angesichts des technischen Aufwands und des Risikos erwischt zu werden, relativ einfach ist.

Ansonsten bekommt man Ärger, insbesondere von der Produktions-"Firma", die den Film hergestellt hat.


Cherubion