ESO ist ein heikles Thema. Das MMO erfreut sich großer Beliebtheit und, je nachdem welche Quelle man zu Rate zieht, ist es das zweit erfolgreichste MMO neben World of Warcraft.
Doch leider ist dieses Spiel nicht frei von jedweder Kritik, auch wenn manche User das gerne so sehen würden. In diesem Thread möchte ich erklären, wie ESO den Spieler zu den Gunsten des Spiels manipuliert. Und bevor sich jemand die Mühe macht, und mir erklären will, dass auch andere Spieler das so handhaben: das hier ist ein Elder Scrolls Forum. Kein WoW Forum oder dergleichen. Natürlich beziehe ich mich dann auf ein Elder Scrolls online Spiel.
Und um es klar zu machen: Ich liebe ESO und spiele es seit Wochen. Man darf und sollte kritisieren, was man liebt.
Gewohnheit durch Köder
Direkt wenn man das Spiel startet, kommt die erste Manipulation. Der tägliche Login-Bonus. Wer sich einmal täglich einloggt, bekommt eine Belohnung. Das können Sachen sein wie Tränke und Gifte, aber auch spiel entscheidendere Dinge, wie Schriftrollen des Lernens, und hole Gold beträgt sein. Während man die Nützlichkeit von Giften und Tränke noch diskutieren kann, immerhin findet man von beidem mehr als genug im Spiel, sieht die Sache mit den Schriftrollen und dem Gold leider anders aus. Denn die Schriftrollen helfen einem schneller den Charakter zu verbessern, und das Gold ist für Dinge wie das housing entscheidend. Sofern man natürlich keine Kronen bezahlen möchte.
Um mal bei den Spieler-Häusern zu bleiben: wer ein Haus haben will, das mehr ist als nur ein kleiner Raum in einer Taverne, muss um die 300.000 Goldstücke bezahlen, wenn man keine Kronen hinlegen möchte. Und das ist eine Menge Gold! Ich selber spare seit ich mit ESOangefangen habe Gold, um mir ein Haus zu kaufen (die Feste Gramen). Mir fehlt nicht mehr viel, und ich kann mir das Haus endlich kaufen. Wie gesagt: schon von Minute eins an fing ich damit an, für das Haus zu sparen. Und wie lange dauert es, um ein Haus zu bezahlen?
100 Stunden. Plus, Minus ein paar, je nach dem, wie viel Glück man hat. Ich selber habe es mir auch noch etwas vereinfacht, indem ich mir für umgerechnet 35 € einen tragbaren Händler gekauft habe! (und nein: für das Geld möchte ich mir kein Haus kaufen. Denn das housings ist für mich eine Motivation, für die ich kein echtes Geld ausgeben will) durch diesen Händler konnte ich meine Sachen auch mitten in Dungeons verkaufen, und habe so das Teleportationsgeld und die Zeit gespart, zu einem stationären Händler zulaufen. Wer nicht zufällig 35 € für so einen Händler ausgibt, wird wohl noch deutlich länger brauchen, um an die entsprechenden Geldbeträge für ein ordentliches Haus zu kommen. Vor allem dann, wenn man den Großteil des spielt alleine spielen möchte. Und ja: der Entwickler hat schon vor Release des Spieles immer, und immer wieder betont, dass man das Spiel auch perfekt alleine spielen kann. Eine Ausrede wie "wer ein MMO alleine spielt es selber schuld" funktioniert hier also nicht.
Und wie hängt das nun mit dem Daily-Login zusammen? Nun, in diesem Monat bekam man als Spieler 100.000 Gold, also ein DRITTEL eines anständigen Hauses, aber erst am 20. Login. Nicht am 20. Tag des Monats, sondern beim 20. Tag, an dem man sich eingeloggt hat. Was ist daran so schlimm? Nun, dadurch, dass ESO den Spieler so zum täglichen Einloggen bringt, wird daraus eine Gewohnheit. Man loggt sich 20 Mal hintereinander ein. Dadurch wird das einloggen in Elder Scrolls Online zu einer Gewohnheit, und wer sich mit dem Thema auskennt weiß, wie schwer es ist, eine Gewohnheit wieder loszuwerden
Das Spiel will den Spieler also durch dieses System dazu bringen, eine Gewohnheit zu entwickeln, sich täglich ins Spiel anzumelden. Nicht aufgrund der Qualität des Spiels, sondern durch die Einlog-Boni. Und nein: Ein "Die Entwickler wollen dem Spieler so doch nur unter die Arme greifen!" funktioniert hier auch nicht, du Corporate-Whore. Dass die Häuser so teuer sind, ist ein Problem, dass der Entwickler selbst in das Spiel implementiert hat. Sie geben die Hilfe für ein Problem, dass sie selbst erschaffen haben.
Anfixen durch Geschenke
Doch der größte Abfuck, den sich das Spiel erlaubt, sind die Kronen-Kisten. Denn diese sind nichts anderes als Glücksspiel. Ihr kauft euch Kronen und von denen könnt ihr euch die Kisten kaufen. Darin sind dann, glaube ich, 5 zufällige Gegenstände enthalten. Im "Schaukasten" der jeweiligen Kronen-Kiste werden natürlich nur die besten Gegenstände gezeigt. Aktuell gibt es die Flammen-Atronach-Kisten. Im Schaukasten prangern natürlich nur die begehrtesten Gegenstände, wie tolle Frisuren, einen Flammen-Tiger als Reittier und ein Flammen-Skin für eure Charaktere:
Und wie für ein so manipulatives Spiel üblich, sind die Chancen, einen dieser begehrten Gegenstände zu finden natürlich nicht ausgeschrieben. Wer sich Kronen auf der Website des Spiels kauft, findet zu dem Thema nur das:
Transparenz ist anders. Und wer auf der Website nach den Kronen sucht und sich fragt, wie viel diese kosten, landet zunächst hier:
Auch hier bekommt man die Preise erst durch weitere Klicks oder im Spiel angezeigt. Normalerweise könnte man diese Kisten natürlich ignorieren, doch bekommt man welche geschenkt, sobald man das Spiel spielt und einige Level aufgestiegen ist. Das ist ein zusätzlicher Reiz, den Spieler auf diese Form des Glücksspiels anzufixen. Du hast eine Kiste und bekommst nur Schrott? Vielleicht bekommst du in der nächsten was Besseres? Zufällig hast du ja direkt zu Beginn 500 Kronen geschenkt bekommen. Die reichen ja für eine Kiste. Oh. Du hast einen friedlichen Begleiter bekommen! Aber nur ein popeliger Schmetterling. Es gibt also Begleiter? Und jetzt hast du schon 500 Kronen ausgegeben. Besser, du kaufst dir noch ein paar Kisten, damit sich das ganze auch lohnt.
Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen, dass ist absolute Basis-Psychologie in Sachen Glücksspiel. So beginnt eine Sucht.
Individualisierung erleichtern durch Geld
Kommen wir nun zu einem anderen Problem: Die Individualisierung. Die Individualisierung in ESO ist, im Grunde, Phänomenal. Du kannst das Aussehen deines Charakters, deiner Rüstung und deiner Waffen verändern, diese einfärben oder ein anderes Aussehen geben. Du läufst mit 2 Dolchen herum, spielst aber einen Ork und würdest lieber zwei Äxte nutzen? Aber die sind nicht so deins? Dann verändere das Aussehen deiner Dolche zu Äxten. Ganz einfach am Montur-Tisch, für nur ein paar Hundert oder Tausend Goldstücke OOOODER für einen Mimenstein/ Monturmarke, den du dir per Kronen kaufen kannst. Ein besonders schmackhaftes Angebot, wenn man eh für ein Haus spart und daher kein Gold ausgeben will, oder? Ich meine ... eine komplette Veränderung aller Rüstungsteile + Waffen kostet über 3.000 Goldstücke. Das ist fast so viel Geld wie 10 abgeschlossene Quests (Sofern die jeweils 320 Gold geben). Da ist so ein Mimenstein schon besser. Und der kostet auch nur: 600 Kronen. Ganz schön viel, immerhin ist die geringste Kronenmenge 750, was 7€ sind. Aber da sind direkt 12 Mimensteine drinnen. Warum kann ich keine einzeln kaufen? Na ja. Egal. Kaufe ich die mir eben und ZACK. Schon hast du 7€ mehr ausgegeben, als du ursprünglich wolltest. Und da hört das Investieren nicht auf. Denn die Rüstungsskins, die du wählen kannst, sind irgendwie ... müllig. Waldelfen, Hochelfen, Khajiit. Na ja. Nichts weltbewegendes oder irgendwie hübcch.
Aber VALKYN SKORIAS WAFFEN Skin sieht schon cool aus. So alles aus Lava und so. Das Paket mit dem Aussehen kostet happige 2.500 Kronen. Das sind immerhin 20€! Für ein Skin? Ne, dann doch lieber ein paar Kronenkisten kaufen und mit etwas Glück den Skin für weniger Geld abstauben. Aber so funktioniert das nicht.
Die Skins in ESO sind überteuert, damit der Erwerb der Kronenkisten wie ein besserer Deal wirkt. Eine Kiste mit 6 Gegenständen kostet "nur" 400 Kronen. Das sind dann 6 Chancen für den begehrten Skin für unter 5€! Was vielleicht wie ein guter Deal klingt, ist in Wahrheit nichts anderes als "Upselling". Darunter versteht man es, Kunden dazu zu bringen, mehr Geld ausgeben zu lassen, als diese es am Anfang wollten. Die Apple-User unter euch werden das Prinzip sicherlich kennen.
Und JA: Individualisierung ist wichtig in solchen Spielen! Das ist doch der Sinn hinter Rollenspielen und die Online-Funktionalität verstärkt diesen Effekt doch nur. Man wird von anderen Spielern gesehen und will cool aussehen. Das ist normal und wird von den Entwicklern aktiv behindertn, sofern man kein Echtgeld ausgibt.
Das Umrechnen von Währungen
Und wo wir gerade bei Kronen sind: Weiß einer, wie viel die Wert sind? 750 kosten 7€ 21.000 kosten schon 125€! Da ist der spieler doch eher geneigt, sich nur 5.500 Kronen zu kaufen. Wobei, die kosten auch schon 35€ also dann doch lieber 3 Monate ESO+?
Diese Masche mit den verschiedenen Währungen dient einzig und alleine der Verwirrung des Spielers. 750 klingt wie ein guter Deal für 7€. Es mag dumm wirken, aber alleine dadurch, dass die Zahl 750 höher ist, als die 7 wirkt es unterschwellig wie ein guter Preis. Ich mein ... die "Blutgeschmiedet" Erscheinung kostet "nur" 1.200 Kronen. Das klingt besser, als 13€, die man für das 1.500 Kronenpaket bezahlen muss. Man bezahlt lieber 1.200 Kronen, statt 13€. Wobei man für diesen Preis sich natürlich auch 3 Kisten kaufen könnte, wo immerhin 18 Gegenstände drin sind. Man wechselt die Euro-Währung in eine fiktive um, deren Wert der Entwickler alleine bestimmt.
Und dannw erden doppelte Gegenstände in den Kisten auch nur zu einer WEITEREN fiktiven Währung, den Kronen-Juwelen umgerechnet. Ein Flammensenche kostet 400 Juwelen. Das sind wie viele Kronen und dann wie viele Euro?
Fazit
ESO ist KEIN Free-To-Play Spiel. Es verlangt im Schnitt 20€ für die Standard-Version und noch mal zwischn 13€-70€, wenn man die DLC/Kapitel will. (Auf Xbox kann man Sommerset z.B nich tmal mehr einzeln kaufen, sondern nur durch Greymor)
Und trotz all den Kosten, die für den Spieler aufkommen, sofern er alles im Spiel erleben will, setzt Zenimax auf ein Glücksspiel-System. Klar, man kann viele Dinge einzeln kaufen aber nicht alle. Dieses Glücksspiel-System ist äußerst manipulativ und vor allem für Menschen, die Probleme mit Glücksspiel haben, ein Fluch.
Stellt euch vor, ihr seid Glücksspiel-Süchtig. Ihr habt eine Beziehung durch eure Sucht zerstört und schafft es mit Mühe und Not in eine Therapie und schließt diese Erfolgreich ab. Einer der Dinge, die euch Halt in der schweren Zeit geben, sind Videospiele, vor allem die Elder Scrolls Reihe. Ihr spielt Morrowind, seit ihr 12 seit und liebt es. Ihr habt Oblivon Rauf und Runter gesuchtet und wart am 11.11.2011, ach was, schon am 10.11.2011 beim Gamestop und habt euer Skyrim mit richtig cooler Karte aus rauem Stoff abgeholt und das ganze Spiel quasi aufgesogen. Und dann? Dann spielt ihe ESO und etwas hat sich verändert. Ihr saugt das Spiel nicht auf ... es saugt euch auf. Mit solchen psychologischen Tricks, wie den Login-Boni, dass das tägliche starten des Spiels zu Gewohnheit macht, die Geschenke, die euch an die Kronenkisten heranführen und das verschleiern der Kosten für Kronen durch das umrechnen fiktiver Währungen, werdet ihr noch hinterhältiger an Glücksspiel herangeführt. als sonst irgendwo. Einen einarmigen Banditen erkennt man sofort. Ein Roulette-Tisch auch. Das ist alles Glücksspiel aber fiktive Kisten für fiktive Gegenstände? Einige sagen, das sei kein Glücksspiel, weil man ja IMMER was bekommt. Aber so funktioniert das leider nicht.
Ich spreche aus Erfahrung, denn ich war zwa rnicht Glücksspielsüchtoig, aber Koffeinsüchtig. Über zwei Jahre trank ich jeden Tag am Morgen 2 Liter Monster-Energy innerhalb von 10 Minuten. Meinen ersten Rückfall nach der Therapie erhielt ich nicht, weil ich wieder zum Energy-Drink griff, oder zu Kaffe. Sondern zu Schokolade. Kaum einer denkt bei Koffein an Schokolade. Kaum einer denkt bei Kronenkisten an Glücksspiel und genau das ist die Falle. Und jetzr stellt euch vor, ihr seit 16 Jahre alt. Denn ESO ist, wie ihr oben sehen könnt, ab 16 Freigegeben. Man ist mitten in der Pubertät, anfällig für viel Beeinflussung. Und dann kommt ein ESO daher, dass dich, wie viele andere Spiele auch, so manipulativ an Glücksspiel bringt. Da ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis jemand die Kontrolle verliert.
Wie gesagt: Ich liebe ESO. Habe es viel gespielt und werde es noch viel mehr spielen. Ich werde jedes Addon kaufen und es wird mein leben eine lange Zeit begleiten. Doch nur, weil ich ein Spiel liebe, heißt das doch nicht, dass ich die Monetarisierung dahinter gutheißen muss, oder?
Doch leider ist dieses Spiel nicht frei von jedweder Kritik, auch wenn manche User das gerne so sehen würden. In diesem Thread möchte ich erklären, wie ESO den Spieler zu den Gunsten des Spiels manipuliert. Und bevor sich jemand die Mühe macht, und mir erklären will, dass auch andere Spieler das so handhaben: das hier ist ein Elder Scrolls Forum. Kein WoW Forum oder dergleichen. Natürlich beziehe ich mich dann auf ein Elder Scrolls online Spiel.
Und um es klar zu machen: Ich liebe ESO und spiele es seit Wochen. Man darf und sollte kritisieren, was man liebt.
Gewohnheit durch Köder
Direkt wenn man das Spiel startet, kommt die erste Manipulation. Der tägliche Login-Bonus. Wer sich einmal täglich einloggt, bekommt eine Belohnung. Das können Sachen sein wie Tränke und Gifte, aber auch spiel entscheidendere Dinge, wie Schriftrollen des Lernens, und hole Gold beträgt sein. Während man die Nützlichkeit von Giften und Tränke noch diskutieren kann, immerhin findet man von beidem mehr als genug im Spiel, sieht die Sache mit den Schriftrollen und dem Gold leider anders aus. Denn die Schriftrollen helfen einem schneller den Charakter zu verbessern, und das Gold ist für Dinge wie das housing entscheidend. Sofern man natürlich keine Kronen bezahlen möchte.
Um mal bei den Spieler-Häusern zu bleiben: wer ein Haus haben will, das mehr ist als nur ein kleiner Raum in einer Taverne, muss um die 300.000 Goldstücke bezahlen, wenn man keine Kronen hinlegen möchte. Und das ist eine Menge Gold! Ich selber spare seit ich mit ESOangefangen habe Gold, um mir ein Haus zu kaufen (die Feste Gramen). Mir fehlt nicht mehr viel, und ich kann mir das Haus endlich kaufen. Wie gesagt: schon von Minute eins an fing ich damit an, für das Haus zu sparen. Und wie lange dauert es, um ein Haus zu bezahlen?
100 Stunden. Plus, Minus ein paar, je nach dem, wie viel Glück man hat. Ich selber habe es mir auch noch etwas vereinfacht, indem ich mir für umgerechnet 35 € einen tragbaren Händler gekauft habe! (und nein: für das Geld möchte ich mir kein Haus kaufen. Denn das housings ist für mich eine Motivation, für die ich kein echtes Geld ausgeben will) durch diesen Händler konnte ich meine Sachen auch mitten in Dungeons verkaufen, und habe so das Teleportationsgeld und die Zeit gespart, zu einem stationären Händler zulaufen. Wer nicht zufällig 35 € für so einen Händler ausgibt, wird wohl noch deutlich länger brauchen, um an die entsprechenden Geldbeträge für ein ordentliches Haus zu kommen. Vor allem dann, wenn man den Großteil des spielt alleine spielen möchte. Und ja: der Entwickler hat schon vor Release des Spieles immer, und immer wieder betont, dass man das Spiel auch perfekt alleine spielen kann. Eine Ausrede wie "wer ein MMO alleine spielt es selber schuld" funktioniert hier also nicht.
Und wie hängt das nun mit dem Daily-Login zusammen? Nun, in diesem Monat bekam man als Spieler 100.000 Gold, also ein DRITTEL eines anständigen Hauses, aber erst am 20. Login. Nicht am 20. Tag des Monats, sondern beim 20. Tag, an dem man sich eingeloggt hat. Was ist daran so schlimm? Nun, dadurch, dass ESO den Spieler so zum täglichen Einloggen bringt, wird daraus eine Gewohnheit. Man loggt sich 20 Mal hintereinander ein. Dadurch wird das einloggen in Elder Scrolls Online zu einer Gewohnheit, und wer sich mit dem Thema auskennt weiß, wie schwer es ist, eine Gewohnheit wieder loszuwerden
Das Spiel will den Spieler also durch dieses System dazu bringen, eine Gewohnheit zu entwickeln, sich täglich ins Spiel anzumelden. Nicht aufgrund der Qualität des Spiels, sondern durch die Einlog-Boni. Und nein: Ein "Die Entwickler wollen dem Spieler so doch nur unter die Arme greifen!" funktioniert hier auch nicht, du Corporate-Whore. Dass die Häuser so teuer sind, ist ein Problem, dass der Entwickler selbst in das Spiel implementiert hat. Sie geben die Hilfe für ein Problem, dass sie selbst erschaffen haben.
Anfixen durch Geschenke
Doch der größte Abfuck, den sich das Spiel erlaubt, sind die Kronen-Kisten. Denn diese sind nichts anderes als Glücksspiel. Ihr kauft euch Kronen und von denen könnt ihr euch die Kisten kaufen. Darin sind dann, glaube ich, 5 zufällige Gegenstände enthalten. Im "Schaukasten" der jeweiligen Kronen-Kiste werden natürlich nur die besten Gegenstände gezeigt. Aktuell gibt es die Flammen-Atronach-Kisten. Im Schaukasten prangern natürlich nur die begehrtesten Gegenstände, wie tolle Frisuren, einen Flammen-Tiger als Reittier und ein Flammen-Skin für eure Charaktere:
Und wie für ein so manipulatives Spiel üblich, sind die Chancen, einen dieser begehrten Gegenstände zu finden natürlich nicht ausgeschrieben. Wer sich Kronen auf der Website des Spiels kauft, findet zu dem Thema nur das:
Transparenz ist anders. Und wer auf der Website nach den Kronen sucht und sich fragt, wie viel diese kosten, landet zunächst hier:
Auch hier bekommt man die Preise erst durch weitere Klicks oder im Spiel angezeigt. Normalerweise könnte man diese Kisten natürlich ignorieren, doch bekommt man welche geschenkt, sobald man das Spiel spielt und einige Level aufgestiegen ist. Das ist ein zusätzlicher Reiz, den Spieler auf diese Form des Glücksspiels anzufixen. Du hast eine Kiste und bekommst nur Schrott? Vielleicht bekommst du in der nächsten was Besseres? Zufällig hast du ja direkt zu Beginn 500 Kronen geschenkt bekommen. Die reichen ja für eine Kiste. Oh. Du hast einen friedlichen Begleiter bekommen! Aber nur ein popeliger Schmetterling. Es gibt also Begleiter? Und jetzt hast du schon 500 Kronen ausgegeben. Besser, du kaufst dir noch ein paar Kisten, damit sich das ganze auch lohnt.
Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen, dass ist absolute Basis-Psychologie in Sachen Glücksspiel. So beginnt eine Sucht.
Individualisierung erleichtern durch Geld
Kommen wir nun zu einem anderen Problem: Die Individualisierung. Die Individualisierung in ESO ist, im Grunde, Phänomenal. Du kannst das Aussehen deines Charakters, deiner Rüstung und deiner Waffen verändern, diese einfärben oder ein anderes Aussehen geben. Du läufst mit 2 Dolchen herum, spielst aber einen Ork und würdest lieber zwei Äxte nutzen? Aber die sind nicht so deins? Dann verändere das Aussehen deiner Dolche zu Äxten. Ganz einfach am Montur-Tisch, für nur ein paar Hundert oder Tausend Goldstücke OOOODER für einen Mimenstein/ Monturmarke, den du dir per Kronen kaufen kannst. Ein besonders schmackhaftes Angebot, wenn man eh für ein Haus spart und daher kein Gold ausgeben will, oder? Ich meine ... eine komplette Veränderung aller Rüstungsteile + Waffen kostet über 3.000 Goldstücke. Das ist fast so viel Geld wie 10 abgeschlossene Quests (Sofern die jeweils 320 Gold geben). Da ist so ein Mimenstein schon besser. Und der kostet auch nur: 600 Kronen. Ganz schön viel, immerhin ist die geringste Kronenmenge 750, was 7€ sind. Aber da sind direkt 12 Mimensteine drinnen. Warum kann ich keine einzeln kaufen? Na ja. Egal. Kaufe ich die mir eben und ZACK. Schon hast du 7€ mehr ausgegeben, als du ursprünglich wolltest. Und da hört das Investieren nicht auf. Denn die Rüstungsskins, die du wählen kannst, sind irgendwie ... müllig. Waldelfen, Hochelfen, Khajiit. Na ja. Nichts weltbewegendes oder irgendwie hübcch.
Aber VALKYN SKORIAS WAFFEN Skin sieht schon cool aus. So alles aus Lava und so. Das Paket mit dem Aussehen kostet happige 2.500 Kronen. Das sind immerhin 20€! Für ein Skin? Ne, dann doch lieber ein paar Kronenkisten kaufen und mit etwas Glück den Skin für weniger Geld abstauben. Aber so funktioniert das nicht.
Die Skins in ESO sind überteuert, damit der Erwerb der Kronenkisten wie ein besserer Deal wirkt. Eine Kiste mit 6 Gegenständen kostet "nur" 400 Kronen. Das sind dann 6 Chancen für den begehrten Skin für unter 5€! Was vielleicht wie ein guter Deal klingt, ist in Wahrheit nichts anderes als "Upselling". Darunter versteht man es, Kunden dazu zu bringen, mehr Geld ausgeben zu lassen, als diese es am Anfang wollten. Die Apple-User unter euch werden das Prinzip sicherlich kennen.
- Ein iPhone 12 ist cool aber für 10€ mehr im Monat bekomem ich schon das iPhone 12 Pro, mit einem 6,7" Display, statt 6,1". Und für nur 5€ mehr, habe ich sogar 256GB speicher, statt 128. Ja, das lohnt sich.
- 1 Kronenkiste für 400 Kronen? Mh, für 5.000 Kronen kriege ich sogar 15 Kisten. Also 90 Chancen auf meinen Skin, ja, noice. Andererseits kriege ich für die 35€ für die 5.500 Kronen auch schon 3 Monate ESO+. Das wären dann 4.950 Kronen PLUS alle Vorteile von ESO+. Sehr nice.
Und JA: Individualisierung ist wichtig in solchen Spielen! Das ist doch der Sinn hinter Rollenspielen und die Online-Funktionalität verstärkt diesen Effekt doch nur. Man wird von anderen Spielern gesehen und will cool aussehen. Das ist normal und wird von den Entwicklern aktiv behindertn, sofern man kein Echtgeld ausgibt.
Das Umrechnen von Währungen
Und wo wir gerade bei Kronen sind: Weiß einer, wie viel die Wert sind? 750 kosten 7€ 21.000 kosten schon 125€! Da ist der spieler doch eher geneigt, sich nur 5.500 Kronen zu kaufen. Wobei, die kosten auch schon 35€ also dann doch lieber 3 Monate ESO+?
Diese Masche mit den verschiedenen Währungen dient einzig und alleine der Verwirrung des Spielers. 750 klingt wie ein guter Deal für 7€. Es mag dumm wirken, aber alleine dadurch, dass die Zahl 750 höher ist, als die 7 wirkt es unterschwellig wie ein guter Preis. Ich mein ... die "Blutgeschmiedet" Erscheinung kostet "nur" 1.200 Kronen. Das klingt besser, als 13€, die man für das 1.500 Kronenpaket bezahlen muss. Man bezahlt lieber 1.200 Kronen, statt 13€. Wobei man für diesen Preis sich natürlich auch 3 Kisten kaufen könnte, wo immerhin 18 Gegenstände drin sind. Man wechselt die Euro-Währung in eine fiktive um, deren Wert der Entwickler alleine bestimmt.
Und dannw erden doppelte Gegenstände in den Kisten auch nur zu einer WEITEREN fiktiven Währung, den Kronen-Juwelen umgerechnet. Ein Flammensenche kostet 400 Juwelen. Das sind wie viele Kronen und dann wie viele Euro?
Fazit
ESO ist KEIN Free-To-Play Spiel. Es verlangt im Schnitt 20€ für die Standard-Version und noch mal zwischn 13€-70€, wenn man die DLC/Kapitel will. (Auf Xbox kann man Sommerset z.B nich tmal mehr einzeln kaufen, sondern nur durch Greymor)
Und trotz all den Kosten, die für den Spieler aufkommen, sofern er alles im Spiel erleben will, setzt Zenimax auf ein Glücksspiel-System. Klar, man kann viele Dinge einzeln kaufen aber nicht alle. Dieses Glücksspiel-System ist äußerst manipulativ und vor allem für Menschen, die Probleme mit Glücksspiel haben, ein Fluch.
Stellt euch vor, ihr seid Glücksspiel-Süchtig. Ihr habt eine Beziehung durch eure Sucht zerstört und schafft es mit Mühe und Not in eine Therapie und schließt diese Erfolgreich ab. Einer der Dinge, die euch Halt in der schweren Zeit geben, sind Videospiele, vor allem die Elder Scrolls Reihe. Ihr spielt Morrowind, seit ihr 12 seit und liebt es. Ihr habt Oblivon Rauf und Runter gesuchtet und wart am 11.11.2011, ach was, schon am 10.11.2011 beim Gamestop und habt euer Skyrim mit richtig cooler Karte aus rauem Stoff abgeholt und das ganze Spiel quasi aufgesogen. Und dann? Dann spielt ihe ESO und etwas hat sich verändert. Ihr saugt das Spiel nicht auf ... es saugt euch auf. Mit solchen psychologischen Tricks, wie den Login-Boni, dass das tägliche starten des Spiels zu Gewohnheit macht, die Geschenke, die euch an die Kronenkisten heranführen und das verschleiern der Kosten für Kronen durch das umrechnen fiktiver Währungen, werdet ihr noch hinterhältiger an Glücksspiel herangeführt. als sonst irgendwo. Einen einarmigen Banditen erkennt man sofort. Ein Roulette-Tisch auch. Das ist alles Glücksspiel aber fiktive Kisten für fiktive Gegenstände? Einige sagen, das sei kein Glücksspiel, weil man ja IMMER was bekommt. Aber so funktioniert das leider nicht.
Ich spreche aus Erfahrung, denn ich war zwa rnicht Glücksspielsüchtoig, aber Koffeinsüchtig. Über zwei Jahre trank ich jeden Tag am Morgen 2 Liter Monster-Energy innerhalb von 10 Minuten. Meinen ersten Rückfall nach der Therapie erhielt ich nicht, weil ich wieder zum Energy-Drink griff, oder zu Kaffe. Sondern zu Schokolade. Kaum einer denkt bei Koffein an Schokolade. Kaum einer denkt bei Kronenkisten an Glücksspiel und genau das ist die Falle. Und jetzr stellt euch vor, ihr seit 16 Jahre alt. Denn ESO ist, wie ihr oben sehen könnt, ab 16 Freigegeben. Man ist mitten in der Pubertät, anfällig für viel Beeinflussung. Und dann kommt ein ESO daher, dass dich, wie viele andere Spiele auch, so manipulativ an Glücksspiel bringt. Da ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis jemand die Kontrolle verliert.
Wie gesagt: Ich liebe ESO. Habe es viel gespielt und werde es noch viel mehr spielen. Ich werde jedes Addon kaufen und es wird mein leben eine lange Zeit begleiten. Doch nur, weil ich ein Spiel liebe, heißt das doch nicht, dass ich die Monetarisierung dahinter gutheißen muss, oder?
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