Die Wiedergeburt von Kvatch

Bloodraven

Ehrbarer Bürger
Ätzhonsenke
Fredas, 12 Uhr

Genüsslich as der Zuhörer der Dunklen Bruderschaft sein Mittagsessen. Obwohl Shedoran Rethan aufgrund seiner Vampir-Eigenschaften keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen musste, speißte er doch noch gerne.
Heute stand feinstes Wildbret aus Chorrol und ein großartiger Wein aus Skingrad auf dem Menue.

Während Rethan jeden Bissen genoss, trat ein Bote der Bruderschaft in das Esszimmer ein. "Was gibt es?", fragte der Vampir zwischen zwei Schlücken Wein. Der Bote war sichtlich eingeschüchtert vom Anblick des Dunmer und er antwortete ängstlich: "E...Es gibt Neuigkeiten aus Kvatch. Der Ältestenrat sucht einen Grafen für die Stadt. Arquen meinte, Ihr würdet Euch dafür interessieren, erhabener Zuhörer. Hier ist die Bekanntmachung."

Rethan huschte ein zufriedenes Grinsen über das Gesicht. Mit einer Handbewegung entließ er den Kurier und wand sich dem Schriftstück zu. Kauend las er, dass Ocato die Stadt wieder aufbauen wollte und in den nächsten zwei Wochen einen Herrscher ernennen gedachte. Die Bewerber sollten sich um das Kaiserreich verdient gemacht haben.
Das war die Chance des Zuhörers. Endlich konnte er über weit mehr befehligen, als über ein paar Mörder. Er sah sich schon im Kronsaal, gehüllt in feinste Seide, die Bauern vor ihm kniend.

Seit langem hatte der Vampir beste Laune. Rethan wusste: Er war perfekt für den Job. Mit seinen Verbindungen zu Graf Hassildor und der Ermordung des vermeintlichen Zuhörers Marcus Kallius musste Ocato ihn erwählen. Zufrieden stieß er auf sich an und setzte sein Essen fort.

Cheydinal-Zuflucht
Fredas, 14 Uhr

"Arquen, Arquen", rief Jaques, ein Diener der Bruderschaft, "der Zuhörer erwartet Euch vor der Zuflucht." Die Sprecherin war sofort von ihrem Schreibtisch aufgesprungen und begab sich an die Oberfläche.

Der Anblick, der sich ihr bot, war überwältigend: Hoch auf seinem Pferd tronte Shedoran Rethan. Er hatte seine Haare wie immer streng nach hinten gekämmt und trug das Gewand "Betrügers Pracht". Begleitet wurde er von einer Handvoll Söldnern, die er offensichtlich für sich gewonnen hatte. Auf ihren Schilden prangte Rethans Wappen: ein schwarzer Doppelkopfadler. In der linken Klaue hielt er ein Schwert, in der rechten eine Schriftrolle. Es sollte ein Zeichen für Kampf und Diplomatie sein.

"Seid gegrüßt, Arquen", sprach der Zuhörer sie an, "Wie Ihr wisst werde ich bald Graf von Kvatch. Wenn es soweit ist, wird der Hauptsitz der Bruderschaft in die Stadt verlegt. Ich werde Kvatch mit eiserner Hand regieren und die Macht der Dunklen Bruderschaft bis ins Unermessliche ausdehnen." Arquen nickte bedächtigt und gratulierte dem Dunmer. Sie wusste, dass sich Rethan mit Kvatch alleine nicht zufrieden geben würde.
 
das klingt doch schon viel besser als der letzte versuch.
solche geschichten liegen dir anscheinend echt besser als heldengeschichten.
 
Kvatch-Schloss
Sundas, 16 Uhr

Shedoran Rethan blickte kritisch in die Runde seiner Berater. Die meisten waren ehemalige Bürger von Kvatch, die den Angriff der Deadra überlebten. Sie waren inkompetent. Sie waren allesamt sterbliche Bauern. Rethan schüttelte den Kopf. Mit diesem Gesindel konnte der neue Graf der Stadt nicht weiterkommen und das Trümmerfeld nicht aufbauen. Er brauchte einen Mann mit Willensstärke, Entschlossenheit, Hinterhältigkeit und Boshaftigkeit. Er brauchte einen Mann, der wie er war.

"Arquen!", rief der Herrscher von Kvatch. Sofort kam die Sprecherin der Bruderschaft in sein Arbeitszimmer. Sie war kaum wieder zu erkennen: Die Altmerin trug ein elegantes Kleid und trug ihr Haar offen. Ihr neues Aussehen stand im krassen Gegenteil zu ihrer alten Robe.
"Ja, erhabener Zuhörer? Was kann ich für Euch tuen?", fragte Arquen. Rethan antwortete ihr im Befehlston: "Ich brauche einen Berater. Einen guten, schurkischen Berater. Habt Ihr einen Vorschlag?" Die Sprecherin überlegte einen Moment und hatte dann den richtigen Mann für diesen Job: "Mannimarco! Der König der Würmer! Der Totenbeschwörer! Er wäre perfekt." Rethan lächelte zufrieden und entließ Arquen.

Mannimarco, dachte Shedoran Rethan, herrlich! Sofort nahm er Pergament und Feder und schrieb einen Nachricht an den Schwarzmagier.

Kvatch, Taverne Zum Glücklichen Bauern
Sundas, 17 Uhr

Während der neue Graf kaum eine Woche im Amt war und sich mit der Suche nach Mannimarco beschäftigte, formierte sich in der Taverne Zum Glücklichen Bauern der erste Wiederstand gegen Shedoran Rethan. Man fand ihn zwielichtig und glaube er sei wie sein Freund Hassildor ein Vampir. Einige Einwohner waren der Überzeugung, dass Graf Rethan die Stadt zwar wieder aufbauen würde, doch die Bürger würden unterdrückt werden.

"Meine Freunde", stimmt Björn Reiffang an. Der Nord war der Rädelsführer der Volksfront. "Meine Freunde, wir alle wissen, dass der neue Graf ein Halunke ist. Er ist ein düsteres Individuum und auf jeden Fall eine Bedrohung für das freie Leben in der Stadt. Er baut sie zwar gerade auf, doch er kann sie genau so gut zu Grunde richten." Aus der kleinen Menge kam zustimmendes Gemurmel. Die Bürger hatten kein Vertrauen in den neuen Herrscher.

"Wir müssen uns bewaffen und das Schlimmste erwarten!", schloss der Nord unter Applaus. Reiffang war zufrieden. Das Volk war gegen den Grafen, genau wie er. Für eine Rebellion war es zu früh, doch der Nord war überzeugt, dass sie den Herrscher früher oder später stürzen könnten.
 
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Versteck der Totenbeschwörer
Tirdas, 9 Uhr

Mannimarco war in seine Studien vertieft, als einer seiner Anhänger in sein Beschwörungszimmer kam. "Mein König", sprach er, "hier ist eine Nachricht für Euch. Sie ist vom Grafen Rethan." Bei dem Namen des Dunmers horchte der Aldmer auf. Er nahm das Dokument entgegen und scheuchte den Beschwörer hinfort. Rasch öffnete er den Brief und las ihn. "Hm", machte Mannimarco. Der Graf wollte ihn am Hofe von Kvatch haben. Als Berater. Der König der Würmer überlegte und ließ dabei eine Leiche hin und her tanzen. Ein Herrscher von Cyrodiil bat ihm einen Posten im Stab einer Grafschaft an.

Er muss wohl ein großer Schurke sein, dachte sich Mannimarco. Wenn er das Angebot annahm, konnte er zu großer Macht kommen und seine Studien und Fähigkeiten ausbauen. Seine Anhänger könnten in Ruhe leben. Der Würmerkönig packte einige Sachen für die Reise: Den Stab und den Helm der Würmer. Seine größten Schätze.
Mit einigen Beschwörern brach Mannimarco auf gen Kvatch.

Kvatch-Schloss
Tirdas, 11 Uhr

Graf Rethan saß auf seinem Thron und war erfreut über die Vortschritte, die der Aufbau seines neuen Herrschaftssitzes machte. Der Große Saal war gefüllt von Arbeitern und Architekten. Überall hingen die neuen Insignien der Stadt. Der Adler von Rethan hatte den Wolfskopf abgelöst. An ihm hingen zu viele Erinnerungen. Schlechte Erinnerungen.

Rethan war zufrieden. Obwohl die Stadt noch im Aufbau war, war das Schloss fast vollendet. Die Steuern wurden erhöht. Das Säckle der Grafschaft füllte sich immer weiter. Das meiste Geld wurde in die Aufstellung und Bewaffnung der neuen Stadtgarde gesteckt. Rethan wollte ein schlagkräftige Armee aufstellen um die Grafschaft zu vergrößern. Der Ältestenrat und die anderen Grafen wussten noch nichts von seinen Expansionsplänen.

Der Vampir wurde von einem seiner Diener aus den Gedanken gerissen. "Herr, es ist jemand für Euch da. Es ist ein gewisser König der Würmer" Rethan war begeistert. "Bringt ihn rein!", befahl der Zuhörer. Mannimarco schritt in den Thronsaal. Der Graf erhob sich und schüttelte seinem Gast die Hand. "Seid gegrüßt, Herr. Wie geht es Euch?", fragte Rethan. Der Totenbeschwörer blickte hämisch grinsend auf ihn herab: "Gut. Ihr braucht mich also? Was benötigt Ihr?" Nun hatte auch Shedoran Rethan ein Grinsen im Gesicht. Er wusste: Mit Mannimarco würde er nach oben steigen. Er würde allmächtig werden.
 
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Kvatch-Schloss, Speisesaal
Tirdas, 12 Uhr

Der Tisch war reich gedeckt. Während das Volk noch hungerte, wurde im Schloss mächtig aufgetischt. Mannimarco war fast beeindruckt vom großen Angebot. Es gab Wildbret, den besten Käse Skingrads, einen 30 Jahre alten Branntwein aus Cyrodiil und Brot aus Morrowind. Noch mehr war er vom Grafen Rethan beeindruckt: Obwohl er offensichtlich ein Vampir war hatte er noch einen gesunden Hunger.
Rethan erläuterte Mannimarco nun sein Vorhaben: "Also mein Freund, ich brauche Eure Hilfe. Und zwar beim Aufbau einer Armee. Denn eine Armee von Untoten ist loyaler, furchtloser und stärker als von Lebenden." Der Dunmer hatte ein teuflisches Grinsen im Gesicht.
Der Totenbeschwörer überlegte kurz und gab dann zur Antwort: "Nun, Graf Rethan, für dieses Vorhaben brauche ich aber eine Menge Leichen. Für den Anfang werden so etwa 300 reichen, oder?" Der Graf nickte. "Gut. Aber wo sollen wir so viele Tote herbekommen?" "Ganz einfach", sagte der Graf, "der Friedhof von Kvatch. Nach dem Angriff auf die Stadt durch die Deadra ist er mehr als voll." Der Altmer war begeistert von der Art, wie Rethan dachte. "Ihr werdet morgen beginnen", befahl Rethan und prostete Mannimarco zu.

Kvatch, Taverne Zum Glücklichen Bauern
Tirdas, 12 30 Uhr

Björn Reiffang feilte gerade an seiner nächsten Rede, als Lurz gro-Rash durch die Türe rannte. Reiffang blickte auf und sah dem Ork in die Augen. Er war völlig außer Atem. "Björn", schnaufte er, "Björn! Mannimarco ist im Schloss. Rethan packtiert mit Mannimarco!" Bei dem Namen des Wurmkönigs wurde dem Nord Angst und Bange. "Was?! Was will Rethan von ihm?", fragte Björn. Lurz berichtete, was er im Speisesaal des Schlosses aufgeschnappt hatte.
Reiffang wurde noch blasser. Ein Armee von Untoten, dachte er. Rethan hatte also vor, Kvatch zu vergrößern. Wenn nötig auch mit Gewalt. Die Gegner des Grafen hatten jetzt einen Grund, zu rebellieren.
Der Anführer der Bauern überlegte, und gab gro-Rash den Auftrag, Waffen zu besorgen. Er würde versuchen, einen Assassinen zu finden, der Rethan bei der nächsten Rede ausschalten sollte. Er musste sich beeilen. Seine Heimat Kvatch musste aus den Fängen dieses Schurken befreit werden.

Kvatch-Schloss
Tirdas, 13 Uhr

Arquen stöhnte vor Entzückung. Sie wälzte sich im Bett, während Rethan in sie eindrang. Seitdem er Graf war, war sie nicht nur seine Beraterin, sondern auch eine seiner vielen Konkubienen. Arquen war froh, denn sie war schon länger in den Dunmer verliebt.
Rethan drang immer tiefer in sie ein. Die Altmerin schrie schon fast. Dann machte der Vampir etwas, dass ihre Ekstase noch steigerte. Er ließ sie zur Ader. Sanft bohrte er seine Fangzähne in ihren Hals und saugte das Blut von Arquen mit Genuß. Sie war ihm verfallen.
Der Graf stieß immer härter zu und Arquen kam den Höhepunkt näher. Auch der Dunmer kam bald. Die Altmerin schrie vor Begeisterung und sank dann erschöpft in die Kissen. Sie hoffte, er würde immer Interesse an ihr haben.
 
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Kvatch-Schlosshof
Turdas, 10 Uhr

Der Platz vor dem Schloss war reichlich gefüllt. Man erwartete mit Spannung und auch Furcht die erste Rede des neuen Grafen. Die Vorfreude wurde auch durch die Tatsache vergrößert, dass seit einem Tag wehte neben der Flagge von Rethan auch das Wappen der Totenbeschwörer. In der Stadt wurde ein Haus gebaut, dass offensichtlich dem König der Würmer gewidmet wurde. Die Magiergilde hatte sich schon unter Protest aus Kvatch zurück gezogen. Das Volk verlangte nun Antworten.
Rethan hatte Antworten bereit. Der Graf verließ gerade das Schloss und schritt auf die Plattform zu, als auch Mannimarco aus dem Portal trat. "Was ist?", fragte Shedoran Rethan ungeduldig. Er wollte sich dem Volk stellen. "Shedoran, ich möchte Euch begleiten. Sie sollen wissen, mit wem sie es zu tun haben. So können wir eine Rebellion schon im Keim ersticken.", sagte der Totenbeschwörer. Rethan seufzte. Er wusste, sein Berater hatte Recht. Er musste Stärke zeigen. Der Graf nickte und setzte seinen Gang zum Schlossplatz fort, Mannimarco hinter ihm her.

Unter den vielen Schaulustigen befand sich auch ein Assassine der Morag Tong aus Morrowind. Er war unauffällig gekleidet, doch er hatte einen Bogen auf dem Rücken und einige Pfeile in seiner Gewand Innenseite. Man hatte ihn bezahlt den Grafen zu elimineren. Reiffang gebot ihm, äußerst vorsichtig zu sein. Der Assassine war immer vorsichtig. Er würde den Auftrag mit kalter Effizienz erledigen und dann schnell aus der Stadt fliehen. Ein Kinderspiel.

Währendessen trat Graf Shedoran Rethan vor das Volk. Er erwartete keinen Applaus, ihm ging es auch nicht um die Zuneigung seiner Untertanen. Ihm ging es um Macht. Ultimative Macht.
"Liebe Bürger von Kvatch", hob der Graf an, "finstere Zeiten liegen hinter uns. Das Kaiserreich ist geschwächt. Die Grafschaften sind vom Sterben des Imperiums betroffen. Wenn Kvatch zu alter Stärke kommen will, müssen wir eine dominante Stellung aufbauen. Die Stadt braucht eine starke Armee um sich vor Feinden aus Cyrodiil und aus den Provinzen zu schützen. Deshalb wird unseren Soldaten eine große Bedeutung zugesprochen. Ich habe deshalb Mannimarco angheuert, der mein Berater wird und die Armee von Kvatch durch seine mächtige Magie stärkt und vergrößert. Für Kvatch meine Untertanen! Für Kvatch!"
Die Reaktion im Volk war gespalten. Einige jubelten, andere schüttelten den Kopf.

Während Rethan sich feiern ließ, legte der Assassine den Bogen an. Er würde nur einen Schuss brauchen. Doch als er die Sehne los lassen wollte, wurde er angerempelt. Der Pfeil verfehlte Rethans Herz und durchbohrte nur seine Schulter. Es entstand ein Aufruhr auf dem Schlossplatz. Der Assassine fluchte und wollten einen weiteren Pfeil abschießen, doch er wurde schon von Rethans Schergen überwältigt.

Der Graf zog den Pfeil aus seinem Fleisch und ließ sich sofort vom Wurmkönig heilen. Dann sah er schon den Attentäter, der zu ihm geschleift wurde. Rethan erhob erneut die Stimme: "Volk von Kvatch! Wer rebelliert wird das Schicksal dieses Abschaums teilen!" Mit diesen Worte nahm er sein Schwert und köpfte den Attentäter, der mit angstvollem Gesicht vor ihm kniete. Als der Kopf auf den Platz viel ging ein Raunen durch die Menge. Der Graf hatte seine Machtposition eindrucksvoll bewiesen.
 
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Kvatch-Schloss, Arbeitszimmer des Grafen
Turdas, 12 Uhr

"Verdammte Bauern! Wie können sie es wagen, einen Assassinen auf mich anzusetzen!" Der Graf tobte. Der Pfeil hatte keinen größeren Schaden angerichtet doch das Volk hatte gezeigt, dass es offen rebelliern konnte. Das Gesicht des Vampires hatte beinahe wieder die alte Farbe angenommen, so erregt war er.
Mannimarco und Arquen standen etwas abseits des wütenden Grafen. Die beiden Altmer waren die engsten Berater des Herrschers und bildeten mit ihm das Triumvirat von Kvatch. Mannimarco, der König der Würmer, versuchte seinen Partner zu beruhigen: "Shedoran, kommt runter. Das ist doch die Gelegenheit!" Zornig funkelte der Dunmer ihn an und brüllte dann: "Gelegenheit?!! Die verdammten Ignoranten wollten mich töten! Ich sollte sie alle hängen und pfählen lassen! Wo ist da eine Chance?!" Mit einer beschwichtigten Geste erklärte der Totenbeschwörer seinen Plan: "Wir werden den Angriff auf Euer Leben der Gräfin von Anvil in die Schuhe schieben. Dann haben wir einen legitimen Grund, die Stadt zu erobern."

Die Stimmung von Rethan schlug von einer Sekunde auf die andere um. Mit einem dämonischem Grinsen im Gesicht dachte er, dass Mannimarco ein Genie war. "Ihr seid genial!", lobte er ihn, "Wir schnappen uns Anvil! Das wird der Testlauf für die Untoten-Armee. Mannimarco, macht euch an die Arbeit! Bis Übermorgen sollen die Truppen bereit sein. Arquen, fälscht einen Exekutionserlass, unterzeichnet von Gräfin Umbranox!" Die beiden Altmer verließen das Zimmer und begannen mit ihrer Arbeit.
Gut, dachte Rethan, alles läuft schneller als gedacht. Mein Reich wird bald wachsen. Zufrieden schritt der Graf zum Fenster und blickt Richtung Anvil.

Kvatch, Friedhof
Turdas, 14 Uhr

Der Wurmkönig stand mit einigen seinen Anhängern auf dem riesigen Friedhof der Stadt. Nach der Zerstörung Kvatchs durch die Deadra waren viele Bürger und Soldaten gefallen. Die ideale Grundlage für die neue, mächtige Armee des Grafen. Aber um so viele Untote zu erwecken und zu kontrollieren, benötigte der Altmer eines der mächtigsten schwarzmagischen Artefakte: Den Kristall des Nekromanten. Dieser mannsgroße Stein bestand aus unzäligen schwarzen Seelensteinen, gefüllt mit mächtigen Seelen. Durch die Macht des Kristalls konnte man ein Armee von Untoten erschaffen und sie lenken. Und das Beste war: Mannimarco war im Besitz des Artefakts. Nun hatte er auch endlich genug Leichen um den Stein zu testen. Er war schon in der Stadt, im "Gildenhaus" der Totenbeschwörer.
"Schafft den Kristall her", befahl der König der Würmer. Wenige Minuten später wurde das Artefakt mit einem Karren auf den Friedhof gebracht. "Bewacht es! Wir fangen heute Nacht an!", bellte Mannimarco. Die Bürger durften nichts vom Kristall des Nekromanten erfahren, sonst war das ganze Unternehmen in Gefahr.

Taverne Zum Glücklichen Bauern
Turdas, 14 Uhr

Zeitgleich mit Mannimarcos Besichtigung des Friedhofs, traffen sich die Mitglieder des Widerstandes in der Taverne. Björn Reiffang war noch wütender über den Ausgang des Attentats als Graf Rethan.
"Versager!", wisperte er immer wieder. Lurz gro-Rash und die anderen warteten alle auf eine Rede ihres Anführers.
Dieser hob dann auch endlich an: "Freunde! Das Attentat war eine Katastrophe! Der Graf lebt noch und das Volk ist eingeschüchtert oder sogar begeistert von ihm. Wir müssen etwas unternehmen. Und ich weiß auch schon was: Ich werde Rethans Truppen infiltrieren und so Infos aus erster Hand liefern. Wir werden siegen! Für Kvatch, meine Genossen. Für Kvatch!!" "FÜR KVATCH!!", schrie die begeisterte Rebellenschar.
 
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Kvatch-Friedhof
Turdas, Mitternacht

Björn Reiffang strich sich die Totenbeschwörer-Robe glatt und nahm die Schaufel des armen Teufels, den er gerade erschlagen hatte. Die Robe passte perfekt. Der Nord schleifte den Totenbeschwörer, der ebenfalls aus Skyrim kam, in eine dunkle Gasse. Dann machte sich Reiffang auf und schlenderte durch Kvatch. "Hey, du!", hörte er eine Stimme hinter sich rufen. Instiktiv umklammerte er die Schaufel wie ein Schwert. Langsam drehte sich Björn um. Vor ihm Stand ein weiterer Jünger des Wurmkönigs. "Kommt mit", befahl dieser, "es werden alle auf dem Friedhof gebraucht." Erleichtert nickte der Rebellenführer und folgte der dunklen Gestalt.

Als die beiden auf dem Leichenfeld der Stadt ankamen, wurde Björn übel. Der Anblick, der sich im bot, war grauenhaft. Überall türmten sich Leichen: Frische, Halb-Verweste und Skelette. Anscheinend wollte Rethan alle Register ziehen und eine der Grafschaften Cyrodiils angreifen. Reiffang wurde wieder von dem Beschwörer aus seinen Gedanken gerissen. "Grabt!", bellte dieser. Und der Nord grub. Nein, dachte er, das ist falsch. Doch dann schüttelte er das schlechte Gewissen ab und erinnerte sich an das Wohl der Stadt.

Nach einer Viertelstunde harten Grabens und Grabschändens tratt der König dieser Verbrecher höchstselbst auf den Friehof. Mannimarco schritt zu einem Karren, der mit einer Plane abgedeckt war. Der Altmer zog die Decke ab und zum Vorschein kam ein riesiger schwarzer Kristall. Björn war beeindruckt, eingeschüchter und aufgeregt. Endlich konnte er erfahren, wie Rethan eine ganze Armee Untoter kontrollieren wollte.
Die Hand auf dem Stein ruhend, murmelte Mannimarco finstere Formeln. Das Licht des Vollmondes fiel auf den Kristall. Auf einmal begann er zu leuchten und Schatten schlugen heraus. Björn war fasziniert von dem Schauspiel der Schwarzmagie. Dann packte ihn das blanke Grauen: Überall auf dem Friedhof stöhnte es und die Toten, die die Beschwörer ausgegraben, begannen sich zu erheben. Mit angstvollem Gesicht floh Reiffang von diesem schrecklichen Ort. Seine Flucht wurde nicht bemerkt.
Er musste die Neuigkeiten den Rebellen mitteilen. Rethan war seinem Ziel zum greifen nahe und der Nord musste ihn aufhalten.

Kvatch-Schloss
Fredas, 8 Uhr

Graf Shedoran Rethan war an diesem Tag schon früh auf den Beinen. Die Nacht war sehr kurz, denn auch er vernahm die Schreie der Untoten, die vom Friedhof zu hören war. Anscheinen waren Mannimarcos Mannen erfolgreich bei der Erweckung seiner loyalen Streitmacht. Der Wurmkönig hatte ihm den Plan kurz erläutert. Da die ganze Armee am Stein des Nekromanten angeschlossen war, hatte Rethan die besten Leute der Bruderschaft dazu abkommandiert den Kristall zu beschützen. Bis zum letzten Mann, dass war der Befehl des Grafen.
Die Schattengarde, so der klangvolle Name der neuen Einheit, hatte sich im Ratssaal versammelt. Sie bestand aus einem Dutzend treuer Diener des Zuhörer. Die Männer waren in Mithril-Rüstungen gehüllte, die schwarz gefärbt waren. Rethan selbst würde eine Glas-Rüstung tragen, ebenfalls geschwärzt.
"Die große Schlacht rückt näher, meine Gardisten", hob der Befehlshaber zur letzen Rede vor dem Krieg an, "und eure Aufgabe ist klar. Ihr werdet den Nekromanten-Kristall mit eurem Leben verteidigen. Wenn ihr triumphiert werdet ihr reich belohnt. Wenn ihr versagt, dann möge Sithis eurer Seele gnädig sein." Die Gardisten hatten verstanden und zogen sich zurück.
Der Graf verließ das Schloss und begab sich in Richtung Friedhof. Begleitet wurde er von einem Gardisten. Als er dem Gottesacker erreichte war der Vampir begeistert: Die Wiese war gefüllt mit Untoten. Es waren gut 300 Untote. Vom einfachen Zombie bis zum Skelett-Champion war alles vertreten. Die Skelette waren ausgestatten mit Schwertern und Schildern. Der Dunmer sah Mannimarco und den Stein und klatschte begeistert Applaus. Dieser verneigte sich und stimmte in das Klatschen mit ein.
Shedoran Rethan war voller Vorfreude auf den morgigen Angriff auf Anvil. Die Stadt würde fallen und seine Armee würde wachsen. Immer weiter wachsen. Bis Cyrodiil unter seiner Herrschaft stand.
 
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Ganz schön spannend , ich freu mich schon auf den nächsten Teil.
 
Vor den Toren Anvils
Loredas, 6 Uhr

Die Wachen Anvils ahnten noch nichts von der bevorstehenden Attacke der Untoten-Armee Rethans. Wie jeden Morgen um 6 Uhr war wieder Ablösung. Erschöpft verließen die Nachtwachen die Mauerzinnen und grüßten ihren Kollegen, die nun die Schicht bis Mittags übernahmen.
Als die Soldaten auf Position waren sahen sie wie aus dem morgendlichen Nebel die ersten Zombies wankten. Verstört liefen sie Richtung Schloss um die Gräfin zu holen.


Die Vorhut der Kvatch-Armee hatte ihre Aufstellung eingenommen, als Gräfin Umbranox die Mauern der Stadt erklomm und dort die untote Streitmacht unter dem neuen Banner der Grafschaft Kvatch sah. Dann entdeckte sie ganz am Ende der Truppen den Grafen. Sofort wurde ein Megaphon herangeschaft und die Gräfin schrie: "Rethan! Was soll das werden? Wollt Ihr Anvil etwa angreifen?!" Auch der Dunmer brüllte zu ihr herüber: "Das seht Ihr doch!! Für den feigen Angriff auf mein Leben wird Anvil brennen!!"

Der Vampir war zufrieden. Er, Mannimarco, Arquen und der Stein der Nekromanten befanden sich am Ende der Nachhut. Rethan wollte nur in den Kampf eingreifen, wenn es unbedingt nötig wurde. Seine loyalen Truppen aus dem Reich der Verdammten würde die Stadt schon einnehemn. Dessen war er sich sicher.
Shedoran Rethan zog sein Schwert, streckte es in die Luft und schrie: "ATTACKE!!!" Sofort flogen die ersten Pfeile auf die Mauern zu. Mit einem Grinsen sah er die ersten anviler Soldaten sterben, doch die Gräfin konnte sich retten.
Auch die Zombies setzten sich in Bewegung und griffen den Trupp an, den die Herrscherin eilig aufstellen hatten ließ. Die Soldaten wehrten sich tapfer, aber die Untoten waren in der Überzahl und zerfleischten sie.
Dämonisch lachend und mit eiskalter Stimme sagte der Graf: "Das erste Blut auf diesem Schlachtfeld! Nun kann das Massaker beginnen!!"
Immer mehr Soldaten wurden durch das Stadttor geschickt. Sie konnten zwar einige Untote erschlagen, drangen aber nie tief in die Reihen seiner Armee vor. Zufrieden sah Rethan dem Blutbad zu.
Aufeinmal vernahm er hinter sich einen Kampfschrei. Als sich der Dunmer umdrehte, sah er noch wie ein Kriegshammer ihm entgegen kam. Knackend splitterte der Glas-Harnisch und brachen einige Rippen. Der Aufschlag nahm Shedoran Rethan dem Atem. Als er sich unter Schmerzen wieder aufrichtet, sah er Arquen und Mannimarco am Boden, niedergestreckt durch hinterhältige Schwertstreiche. Seine Schattengarde kämpte gegen Truppen, die alte Kvatch-Rüstungen trugen. "Verdammte Bauern!", stöhnt der Zuhörer und zog sein Schwert und nahm die Kampfstellung ein, bereit seine eigenen Untertanen zu töten. Doch noch bevor Rethan die Klinge in Blut tränken konnte, sah er etwas, dass ihm mehr zusetzte als die gebrochenen Rippen.
Vor dem Stein der Nekromanten stand der Nord, der ihn niedergeschlagen hatte. Er hielt den Hammer hoch über seinem Kopf und ließ ihn auf den Kristall niederfahren. "NEEEIIINNN!!!!", brüllte Rethan aus vollem Halse. Doch zu spät: Der Stein knackte und zersplitterte dann. Schatten stiegen auf und ein greller Blitz blendete den Grafen, den Nord und die Bauern, die aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit die Gardiste erschlugen konnten.
Als Rethan wieder sehen konnte, war alles vorbei. Die gesamte Armee lag am Boden, beraubt ihrer ganzen Kraft. Auch der Leichnam Mannimarcos war verschwunden. "Nein, Nein, NEIN!", fluchte der Graf. Er war dem Wahnsinn nahe. Doch als er den Nord auf sich zu kommen sah, schleppte er sich zu seinem Pferd und floh vom Schlachtfeld in Richtung Kvatch.

Eine knappe Stunde später kam Shedoran Rethan in seinem Herrschafssitz an. Doch auch hier war der Anblick nicht besser: Von weitem sah er das alte Kvatch-Banner auf der Spitze des Schloss. Er hatte nun alles verloren. Seine Macht, seinen Reichtum und seine Armee. Der ehemalige Graf wusste, dass er aus Cyrodiil fliehen musste. Rethan war nun ein Kriegsverbrecher. Er würde in die alte Heimat zurückkehren, in den Stammsitz der Familie Rethan, nach Morrowind. Dort würde er seine Rache planen, doch vorerst war Graf Shedoran Rethan am

ENDE.
 
Das Ende sieht ganz nach einer Fortsetzung aus . Ich freu mich drauf :-D
 
Danke für das Lob.

@palpatin: Ich will Rethan ja nicht als Gott personifizieren, der immer gewinnt und nicht zu stoppen ist. Sonst würden die Storys ja echt langweilig werden, oder?
 
Recht hast du. Aus Fehlern lernt man und nach diesem meiner Meinung nach etwas übereilten Versuch Anvil einzunehmen wird er in Zukunft hoffentlich sorgfältiger planen.:-D