Wunderschönen guten Abend, liebe Scharesoftcommunity.
Bevor wir wackeren Recken uns auf den beschwerlichen Weg des Dohvakiin wagen und die schneebedeckten Lande von Skyrim erforschen (Oder eben auch nich) möchte ich bescheidener Schreiber euch tüchtigen Lesern noch eine kleine Geschichte bieten. Eine Geschichte über Ruhm, Heldentum und mangelnde Körperhygiene P). Lasst euch verzaubern von den Handlungen des Theredor Fichtenfels und lasst euch ganz und gar in den Bann seiner Geschichte ziehen. So denn nun, lasst uns beginnen:
Die Nacht hängt schwer über Skingrad und in kaum einem Gebäude ist auch nur noch das schwache Flackern einer einzelnen Kerze zu erkennen. Die Stadttore sind längst für die Nacht verschlossen und nur ein einziger unglücklicher Wachmann steht in einem kleinen Wachhäusschen vor den Toren. Langsam nährt sich der Stadt ein einsamer Reiter auf einem nicht mehr ganz jungen Fuchshengst. Seine behandschuhte Hand hält die Fackel, die nur noch schwach brennt und wohl schon seit geraumer Zeit nur noch spärliches Licht spendet. Angekommen am Tor zügelt der Reiter seinen Hengst und mit trostlosem Gesicht marschiert der nächtliche Wachposten aus seinem Häusschen. ,,Ich grüße euch, mein Herr. Wenn ihr auf einen Platz für die Nacht hofft, so muss ich euch leider enttäuschen, denn die Tore sind bereits geschlossen.'', spricht der leicht besäuselte Wachtposten den Reiter an. Seufzend blick der Reiter aus dem Schatten seiner Kapuze auf den glücklosen Wachmann herab. ,,Ja, Nachbar, dass kann ich sehen, doch versichere ich euch, dass es von äußerster Dringlichkeit ist mich unverzüglich einzulassen.'' Die Stimme des Reiters, ein tiefer Bariton, klingt drohend an die Ohren des Wachmannes. ,,Verzeiht, Herr, aber ich habe klare Befehle und selbst wenn dem nicht so wäre, so bin ich allein sicherlich nicht in der Lage das Tor von außen aufzustem-...'' ,,Es mag mir nichts ferner liegen, als euch zu unterbrechen. Aber ich fürchte es dürfte euch interessieren, dass es in eurer Stadt brennt.'', fällt der Reiter dem Wachmann ins Wort und deutet dabei zum sternenklaren Nachthimmel empor, an dem in diesem Augenblick der Kleinere, der beiden Monde, von einer dichten Rauchsäule zum Großteil verdeckt wird. Mit geweiteten Augen starrt die Wache zum Himmel herauf. ,,Ich bin mir sicher euer Hauptmann wird es sehr zu schätzen wisst, dass ihr euch die Mühe macht hier draußen zu stehen und mir zu erzählen, dass die Tore für die Nacht geschlossen sind, anstatt zum Ort des Brandes zu eilen und den anderen Bewohnern und Wachen der Stadt, die mit Sicherheit schon eifrig dabei sind den Brand zu löschen, zur Hand zu gehen.'' Händeringend blickt der Wachmann zwischen der Rauchsäule und dem Reiter hin und her, doch letztendlich siegt der gesunde Menschenverstand: ,,Öffnet sofort das Tor und besorgt Eimer mit Wasser! Es brennt in der Stadt!'' Einen Moment herrscht Stille, doch dann, wie von Geisterhand, öffnen sich die schweren Tore der Stadt nach innen und geben den Blick auf eine von rußigen Fackeln beleuchtete Straße frei. Sofort eilt der Wachmann in die Stadt, dicht gefolgt von Ross und Reiter.
,,Los, Männer! Bringt mehr Wasser! Das Feuer darf nicht auf die anderen Gebäude überspringen!'' Die Stimme des Wachhauptmannes donnert durch die Stadt und weckt selbst den letzten schlafenden Bürger. Der Reiter kantert die Straße, dicht gefolgt von der schnaufenden Torwache hinunter. Am Ort des Brandes schwingt er sich sogleich aus dem Sattel und eilt zum Hauptmann. ,,Sind noch Menschen oder Mer in dem Gebäude?!'', der Reiter schüttelt den verdutzten Hauptmann. ,,Sprecht, Mann!'' ,,Es kam niemand aus dem Gebäude heraus.'' Der Wachmann schüttelt den Reiter ab. ,,Wer seid ihr überhaupt und was interessiert es euch?'' Doch der Reiter stürmt bereits fluchend davon, direkt auf das brennende Gebäude zu und reißt im vorbeistürmen einem Bürger den Wassereimer aus der Hand. Vor der Tür des Gemäuers schüttet sich der Mann den Eimer über den Kopf, tritt die Tür des Hauses ein und stürmt in die Flammen.
Drückende Hitze umgibt den Reiter im flammenden Inferno des Hauses. ,,Hört mich jemand?!'', brüllt er durch das Haus. Bis auf das Knistern der Flammen, die sich durch das Gebälk des Hauses fressen bleibt es ruhig. ,,Verdammt nochmal hört ihr mich?!'' Ein brennender Balken stürzt unweit des einsamen Mannes herab und übertont beinahe den schwachen Hilferuf aus den oberen Stockwerken des Hauses. Hoffnung fassend läuft der mutige Recke zur Treppe um diese im Sturm zu erklimmen. Die Zeit ist knapp, nicht nur für die Familie im Haus, sondern auch für den Recken selbst. Das Wasser, das ihn und seine Kleidung durchnässt wird nicht mehr lange Schutz gewähren. Der Treppenabsatz ist erreicht und laut krachend fallen weitere Balken herab und versperren die Treppe nun gänzlich. Beherzt hechtet der Recke nach vorn um einem brennenden Balken zu entgehen. Fluchend sieht er sich im Inferno des Hauses um. ,,Wo seid ihr?!'', brüllt der Recke. ,,Helft uns! Hier!'' Nicht mehr weit! Die Tür zum Zimmer aus dem die Stimmen kamen ist blockiert. Verzweifelt rennt der Reiter dagegen an und endlich gibt die Tür nach. Der beherzte Mann stolpert ins Zimmer. Das Fenster ist offen und ein guter Teil des Rauches entweicht. Auf dem Boden kauert die Silouette einer Person. ,,Kommt!'', der Mann streckt die Hand aus und zieht die Gestalt, eine Frau, die ihr Kind schützend im Arm hat, zu sich heran. Schnell nimmt der Mann das Kind aus den Armen der völlig entkräfteten Frau und wickelt es in den nur noch leicht feuchten Umhang. Die Frau stützend und das Kleinkind aus dem Arm verlässt der Recke so schnell ihn der Zustand seiner Begleiterin lassen das Zimmer. Vor der Tür des Zimmers blickt der Retter sich um und stürmt schließlich zielsicher auf einen angebrannten Teppich zu. Rasch zieht er den Teppich zur Seite und öffnet die zum Vorschein gekommene Falltür. Er hilft der Frau hinunter und reicht das Baby nach. Ohrenbetäubend krachend stürzt das Gebälk weiter in sich zusammen. Nur flüchtig nach oben blickend springt der Mann durch die Falltür und landet unsanft im Erdgeschoss. Der Durchgang zur Tür ist ebenfalls versperrt. Fluchend und verzweifelt blickt der Mann sich um und stürmt, nachdem er die Frau an sich gepresst hat, auf das nächste Fenster zu. Klirrend durchbrechen die Drei das Glas und landen auf der nassen Straße. Es hat zu regnen begonnen, doch das war nun reichlich unwichtig.
Langsam erhebt sich der Retter der kleinen Familie vom Boden und zieht die Frau mit sich herauf. ,,I-ihr habt unser Leben gerettet... W-wer seid ihr?'', die Stimme der Frau ist nicht mehr als ein schwaches Wispern. Der Reiter schweigt und führt die Dame zu einer Bank unweit des brennenden Gebäudes. ,,Mir scheint, dass ich mich euch nicht vorzustellen brauche, Lady Vorellè.'', spricht der Unbekannte und blickt dann missmutig zu den noch brennenden Resten des Herrenhauses Vorellè. ,,Ich wäre viel früher hier gewesen, aber ich wurde unglücklicherweise aufgehalten.'' Die Augen der Frau weiten sich und sie presst hervor: ,,Theredor? Theredor Fichtenfels? ich hielt euch für tot!'' Der Mann lächelt schwach. ,,Wie ihr sehen könnt ist dem nicht so.'' Theredors Miene wird wieder ernst. ,,War euer Gatte auch im Haus?'' Die junge Frau vom Kaiservolk schüttelt den Kopf und blickt ihren colovianischen Retter an. ,,Er ist vor knapp zwei Wochen auf dem Weg nach Chorrol getötet worden. Ich weiß nicht was er dort wollte, aber er meinte, es wäre von größter Wichtigkeit.'' Theredor nickt abwesend und reicht Lady Vorellè den Säugling. ,,Kommt mit, Mylady. Wie ihr sicher bemerkt habt ist es hier nicht sicher.'' Theredor erhebt sich von der Bank und reicht der Edlen die Hand. ,,Und mir scheint, dass wir wohl alle etwas Ruhe und ein Bad vertragen können. Die zwei Schwestern werden sicherlich ein Zimmer für uns haben und ihr Badehaus ist immer sauber.'' Schwach lächelnd erhebt sich Lady Vorellè von der Bank und folgt dem Mann, der sie vor dem sicheren Tot bewahrt hat zu seinem Hengst und ohne noch ein Wort zu wechseln begeben sich Theredor Fichtenfels, Lady Vorellè und ihr kleiner Sohn zu den zwei Schwestern.
Bevor wir wackeren Recken uns auf den beschwerlichen Weg des Dohvakiin wagen und die schneebedeckten Lande von Skyrim erforschen (Oder eben auch nich) möchte ich bescheidener Schreiber euch tüchtigen Lesern noch eine kleine Geschichte bieten. Eine Geschichte über Ruhm, Heldentum und mangelnde Körperhygiene P). Lasst euch verzaubern von den Handlungen des Theredor Fichtenfels und lasst euch ganz und gar in den Bann seiner Geschichte ziehen. So denn nun, lasst uns beginnen:
Die Nacht hängt schwer über Skingrad und in kaum einem Gebäude ist auch nur noch das schwache Flackern einer einzelnen Kerze zu erkennen. Die Stadttore sind längst für die Nacht verschlossen und nur ein einziger unglücklicher Wachmann steht in einem kleinen Wachhäusschen vor den Toren. Langsam nährt sich der Stadt ein einsamer Reiter auf einem nicht mehr ganz jungen Fuchshengst. Seine behandschuhte Hand hält die Fackel, die nur noch schwach brennt und wohl schon seit geraumer Zeit nur noch spärliches Licht spendet. Angekommen am Tor zügelt der Reiter seinen Hengst und mit trostlosem Gesicht marschiert der nächtliche Wachposten aus seinem Häusschen. ,,Ich grüße euch, mein Herr. Wenn ihr auf einen Platz für die Nacht hofft, so muss ich euch leider enttäuschen, denn die Tore sind bereits geschlossen.'', spricht der leicht besäuselte Wachtposten den Reiter an. Seufzend blick der Reiter aus dem Schatten seiner Kapuze auf den glücklosen Wachmann herab. ,,Ja, Nachbar, dass kann ich sehen, doch versichere ich euch, dass es von äußerster Dringlichkeit ist mich unverzüglich einzulassen.'' Die Stimme des Reiters, ein tiefer Bariton, klingt drohend an die Ohren des Wachmannes. ,,Verzeiht, Herr, aber ich habe klare Befehle und selbst wenn dem nicht so wäre, so bin ich allein sicherlich nicht in der Lage das Tor von außen aufzustem-...'' ,,Es mag mir nichts ferner liegen, als euch zu unterbrechen. Aber ich fürchte es dürfte euch interessieren, dass es in eurer Stadt brennt.'', fällt der Reiter dem Wachmann ins Wort und deutet dabei zum sternenklaren Nachthimmel empor, an dem in diesem Augenblick der Kleinere, der beiden Monde, von einer dichten Rauchsäule zum Großteil verdeckt wird. Mit geweiteten Augen starrt die Wache zum Himmel herauf. ,,Ich bin mir sicher euer Hauptmann wird es sehr zu schätzen wisst, dass ihr euch die Mühe macht hier draußen zu stehen und mir zu erzählen, dass die Tore für die Nacht geschlossen sind, anstatt zum Ort des Brandes zu eilen und den anderen Bewohnern und Wachen der Stadt, die mit Sicherheit schon eifrig dabei sind den Brand zu löschen, zur Hand zu gehen.'' Händeringend blickt der Wachmann zwischen der Rauchsäule und dem Reiter hin und her, doch letztendlich siegt der gesunde Menschenverstand: ,,Öffnet sofort das Tor und besorgt Eimer mit Wasser! Es brennt in der Stadt!'' Einen Moment herrscht Stille, doch dann, wie von Geisterhand, öffnen sich die schweren Tore der Stadt nach innen und geben den Blick auf eine von rußigen Fackeln beleuchtete Straße frei. Sofort eilt der Wachmann in die Stadt, dicht gefolgt von Ross und Reiter.
,,Los, Männer! Bringt mehr Wasser! Das Feuer darf nicht auf die anderen Gebäude überspringen!'' Die Stimme des Wachhauptmannes donnert durch die Stadt und weckt selbst den letzten schlafenden Bürger. Der Reiter kantert die Straße, dicht gefolgt von der schnaufenden Torwache hinunter. Am Ort des Brandes schwingt er sich sogleich aus dem Sattel und eilt zum Hauptmann. ,,Sind noch Menschen oder Mer in dem Gebäude?!'', der Reiter schüttelt den verdutzten Hauptmann. ,,Sprecht, Mann!'' ,,Es kam niemand aus dem Gebäude heraus.'' Der Wachmann schüttelt den Reiter ab. ,,Wer seid ihr überhaupt und was interessiert es euch?'' Doch der Reiter stürmt bereits fluchend davon, direkt auf das brennende Gebäude zu und reißt im vorbeistürmen einem Bürger den Wassereimer aus der Hand. Vor der Tür des Gemäuers schüttet sich der Mann den Eimer über den Kopf, tritt die Tür des Hauses ein und stürmt in die Flammen.
Drückende Hitze umgibt den Reiter im flammenden Inferno des Hauses. ,,Hört mich jemand?!'', brüllt er durch das Haus. Bis auf das Knistern der Flammen, die sich durch das Gebälk des Hauses fressen bleibt es ruhig. ,,Verdammt nochmal hört ihr mich?!'' Ein brennender Balken stürzt unweit des einsamen Mannes herab und übertont beinahe den schwachen Hilferuf aus den oberen Stockwerken des Hauses. Hoffnung fassend läuft der mutige Recke zur Treppe um diese im Sturm zu erklimmen. Die Zeit ist knapp, nicht nur für die Familie im Haus, sondern auch für den Recken selbst. Das Wasser, das ihn und seine Kleidung durchnässt wird nicht mehr lange Schutz gewähren. Der Treppenabsatz ist erreicht und laut krachend fallen weitere Balken herab und versperren die Treppe nun gänzlich. Beherzt hechtet der Recke nach vorn um einem brennenden Balken zu entgehen. Fluchend sieht er sich im Inferno des Hauses um. ,,Wo seid ihr?!'', brüllt der Recke. ,,Helft uns! Hier!'' Nicht mehr weit! Die Tür zum Zimmer aus dem die Stimmen kamen ist blockiert. Verzweifelt rennt der Reiter dagegen an und endlich gibt die Tür nach. Der beherzte Mann stolpert ins Zimmer. Das Fenster ist offen und ein guter Teil des Rauches entweicht. Auf dem Boden kauert die Silouette einer Person. ,,Kommt!'', der Mann streckt die Hand aus und zieht die Gestalt, eine Frau, die ihr Kind schützend im Arm hat, zu sich heran. Schnell nimmt der Mann das Kind aus den Armen der völlig entkräfteten Frau und wickelt es in den nur noch leicht feuchten Umhang. Die Frau stützend und das Kleinkind aus dem Arm verlässt der Recke so schnell ihn der Zustand seiner Begleiterin lassen das Zimmer. Vor der Tür des Zimmers blickt der Retter sich um und stürmt schließlich zielsicher auf einen angebrannten Teppich zu. Rasch zieht er den Teppich zur Seite und öffnet die zum Vorschein gekommene Falltür. Er hilft der Frau hinunter und reicht das Baby nach. Ohrenbetäubend krachend stürzt das Gebälk weiter in sich zusammen. Nur flüchtig nach oben blickend springt der Mann durch die Falltür und landet unsanft im Erdgeschoss. Der Durchgang zur Tür ist ebenfalls versperrt. Fluchend und verzweifelt blickt der Mann sich um und stürmt, nachdem er die Frau an sich gepresst hat, auf das nächste Fenster zu. Klirrend durchbrechen die Drei das Glas und landen auf der nassen Straße. Es hat zu regnen begonnen, doch das war nun reichlich unwichtig.
Langsam erhebt sich der Retter der kleinen Familie vom Boden und zieht die Frau mit sich herauf. ,,I-ihr habt unser Leben gerettet... W-wer seid ihr?'', die Stimme der Frau ist nicht mehr als ein schwaches Wispern. Der Reiter schweigt und führt die Dame zu einer Bank unweit des brennenden Gebäudes. ,,Mir scheint, dass ich mich euch nicht vorzustellen brauche, Lady Vorellè.'', spricht der Unbekannte und blickt dann missmutig zu den noch brennenden Resten des Herrenhauses Vorellè. ,,Ich wäre viel früher hier gewesen, aber ich wurde unglücklicherweise aufgehalten.'' Die Augen der Frau weiten sich und sie presst hervor: ,,Theredor? Theredor Fichtenfels? ich hielt euch für tot!'' Der Mann lächelt schwach. ,,Wie ihr sehen könnt ist dem nicht so.'' Theredors Miene wird wieder ernst. ,,War euer Gatte auch im Haus?'' Die junge Frau vom Kaiservolk schüttelt den Kopf und blickt ihren colovianischen Retter an. ,,Er ist vor knapp zwei Wochen auf dem Weg nach Chorrol getötet worden. Ich weiß nicht was er dort wollte, aber er meinte, es wäre von größter Wichtigkeit.'' Theredor nickt abwesend und reicht Lady Vorellè den Säugling. ,,Kommt mit, Mylady. Wie ihr sicher bemerkt habt ist es hier nicht sicher.'' Theredor erhebt sich von der Bank und reicht der Edlen die Hand. ,,Und mir scheint, dass wir wohl alle etwas Ruhe und ein Bad vertragen können. Die zwei Schwestern werden sicherlich ein Zimmer für uns haben und ihr Badehaus ist immer sauber.'' Schwach lächelnd erhebt sich Lady Vorellè von der Bank und folgt dem Mann, der sie vor dem sicheren Tot bewahrt hat zu seinem Hengst und ohne noch ein Wort zu wechseln begeben sich Theredor Fichtenfels, Lady Vorellè und ihr kleiner Sohn zu den zwei Schwestern.
,,Los, Männer! Bringt mehr Wasser! Das Feuer darf nicht auf die anderen Gebäude überspringen!'' Die Stimme des Wachhauptmannes donnert durch die Stadt und weckt selbst den letzten schlafenden Bürger. Der Reiter kantert die Straße, dicht gefolgt von der schnaufenden Torwache hinunter. Am Ort des Brandes schwingt er sich sogleich aus dem Sattel und eilt zum Hauptmann. ,,Sind noch Menschen oder Mer in dem Gebäude?!'', der Reiter schüttelt den verdutzten Hauptmann. ,,Sprecht, Mann!'' ,,Es kam niemand aus dem Gebäude heraus.'' Der Wachmann schüttelt den Reiter ab. ,,Wer seid ihr überhaupt und was interessiert es euch?'' Doch der Reiter stürmt bereits fluchend davon, direkt auf das brennende Gebäude zu und reißt im vorbeistürmen einem Bürger den Wassereimer aus der Hand. Vor der Tür des Gemäuers schüttet sich der Mann den Eimer über den Kopf, tritt die Tür des Hauses ein und stürmt in die Flammen.
Drückende Hitze umgibt den Reiter im flammenden Inferno des Hauses. ,,Hört mich jemand?!'', brüllt er durch das Haus. Bis auf das Knistern der Flammen, die sich durch das Gebälk des Hauses fressen bleibt es ruhig. ,,Verdammt nochmal hört ihr mich?!'' Ein brennender Balken stürzt unweit des einsamen Mannes herab und übertont beinahe den schwachen Hilferuf aus den oberen Stockwerken des Hauses. Hoffnung fassend läuft der mutige Recke zur Treppe um diese im Sturm zu erklimmen. Die Zeit ist knapp, nicht nur für die Familie im Haus, sondern auch für den Recken selbst. Das Wasser, das ihn und seine Kleidung durchnässt wird nicht mehr lange Schutz gewähren. Der Treppenabsatz ist erreicht und laut krachend fallen weitere Balken herab und versperren die Treppe nun gänzlich. Beherzt hechtet der Recke nach vorn um einem brennenden Balken zu entgehen. Fluchend sieht er sich im Inferno des Hauses um. ,,Wo seid ihr?!'', brüllt der Recke. ,,Helft uns! Hier!'' Nicht mehr weit! Die Tür zum Zimmer aus dem die Stimmen kamen ist blockiert. Verzweifelt rennt der Reiter dagegen an und endlich gibt die Tür nach. Der beherzte Mann stolpert ins Zimmer. Das Fenster ist offen und ein guter Teil des Rauches entweicht. Auf dem Boden kauert die Silouette einer Person. ,,Kommt!'', der Mann streckt die Hand aus und zieht die Gestalt, eine Frau, die ihr Kind schützend im Arm hat, zu sich heran. Schnell nimmt der Mann das Kind aus den Armen der völlig entkräfteten Frau und wickelt es in den nur noch leicht feuchten Umhang. Die Frau stützend und das Kleinkind aus dem Arm verlässt der Recke so schnell ihn der Zustand seiner Begleiterin lassen das Zimmer. Vor der Tür des Zimmers blickt der Retter sich um und stürmt schließlich zielsicher auf einen angebrannten Teppich zu. Rasch zieht er den Teppich zur Seite und öffnet die zum Vorschein gekommene Falltür. Er hilft der Frau hinunter und reicht das Baby nach. Ohrenbetäubend krachend stürzt das Gebälk weiter in sich zusammen. Nur flüchtig nach oben blickend springt der Mann durch die Falltür und landet unsanft im Erdgeschoss. Der Durchgang zur Tür ist ebenfalls versperrt. Fluchend und verzweifelt blickt der Mann sich um und stürmt, nachdem er die Frau an sich gepresst hat, auf das nächste Fenster zu. Klirrend durchbrechen die Drei das Glas und landen auf der nassen Straße. Es hat zu regnen begonnen, doch das war nun reichlich unwichtig.
Langsam erhebt sich der Retter der kleinen Familie vom Boden und zieht die Frau mit sich herauf. ,,I-ihr habt unser Leben gerettet... W-wer seid ihr?'', die Stimme der Frau ist nicht mehr als ein schwaches Wispern. Der Reiter schweigt und führt die Dame zu einer Bank unweit des brennenden Gebäudes. ,,Mir scheint, dass ich mich euch nicht vorzustellen brauche, Lady Vorellè.'', spricht der Unbekannte und blickt dann missmutig zu den noch brennenden Resten des Herrenhauses Vorellè. ,,Ich wäre viel früher hier gewesen, aber ich wurde unglücklicherweise aufgehalten.'' Die Augen der Frau weiten sich und sie presst hervor: ,,Theredor? Theredor Fichtenfels? ich hielt euch für tot!'' Der Mann lächelt schwach. ,,Wie ihr sehen könnt ist dem nicht so.'' Theredors Miene wird wieder ernst. ,,War euer Gatte auch im Haus?'' Die junge Frau vom Kaiservolk schüttelt den Kopf und blickt ihren colovianischen Retter an. ,,Er ist vor knapp zwei Wochen auf dem Weg nach Chorrol getötet worden. Ich weiß nicht was er dort wollte, aber er meinte, es wäre von größter Wichtigkeit.'' Theredor nickt abwesend und reicht Lady Vorellè den Säugling. ,,Kommt mit, Mylady. Wie ihr sicher bemerkt habt ist es hier nicht sicher.'' Theredor erhebt sich von der Bank und reicht der Edlen die Hand. ,,Und mir scheint, dass wir wohl alle etwas Ruhe und ein Bad vertragen können. Die zwei Schwestern werden sicherlich ein Zimmer für uns haben und ihr Badehaus ist immer sauber.'' Schwach lächelnd erhebt sich Lady Vorellè von der Bank und folgt dem Mann, der sie vor dem sicheren Tot bewahrt hat zu seinem Hengst und ohne noch ein Wort zu wechseln begeben sich Theredor Fichtenfels, Lady Vorellè und ihr kleiner Sohn zu den zwei Schwestern.
Die Sonne scheint durch das Zimmer bei den zwei Schwestern, in dem Theredor den Rest der Nacht verbracht hat. Bereits seit mehreren Stunden, als die Sonne ihre wärmenden Strehlen über das Land geschickt hat, sitzt er am Tisch der kleinen Herberge und schreibt. Es ist still in der Kammer, nur das Geräusch einer über Pergament kratzenden Feder ist im Zimmer zu vernehmen. Theredor Fichtenfels, der große Mann aus dem colovianischen Kaiservolk und den langen hellbraunen Haaren, die er als Pferdeschwanz trägt, setzt die Feder ab und liest sich sein Werk noch einmal durch:
Garius,
Meine Nachricht erreicht euch mit größter Dringlichkeit. Lady Vorellè und ihr kleiner Sohn sind in Sicherheit. Für den Augenblick zu mindest. Bereitet unverzüglich Zimmer für die Beiden vor. Ich werde sie bis Tirdas zu euch bringen. Denkt daran, dass ihr mir noch etwas schuldig seid, also beschützt die Beiden mit eurem Leben.
Theredor Fichtenfels
Theredor erhebt sich vom Tisch und geht, die Botschaft in der Hand zur Tür und hinunter in die Schankstube der zwei Schwestern, so früh am Tage war es nicht grade voll in der Stube. Nur ein alter Herr saß an einem Tisch und speiste. Die Herberge der zwei Schwestern ist ein sauberes Lokael, nicht edel, aber sauber und erschwinglich. Knapp nickt der Colovianer der grünhäutigen Orkwirtin zu und spricht: ,,Schickt euren schnellsten Laufburschen unverzüglich mit diesem Brief nach Bravil. Es ist dringend.'' Der große Colovianer legt den Brief zusammen mit einem Geldbeutelchen auf den Thresen. Die Wirtin blickt von dem Brief und dem Geld zu dem ernsten Mann vor sich. ,,Natürlich, Meister Fichtenfels. Kann ich euch sonst noch irgentwie helfen?'' ,,Ja, könnt ihr. Ich muss einen Freund hier in der Stadt besuchen und werde wahrscheinlich nicht vor Mittag zurück sein. Seit so gut und lasst es meine Begleiterin wissen. Sagt ihr auch, dass sie möglichst hier bleiben soll. Das ist alles, habt dank.'' Mit diesen Worten wendet Theredor sich bereits wieder von der Wirtin ab und begibt sich eiligen Schrittes auf sein Zimmer, wo er sich eiligst etwas anderes anzieht: ein schwarzes Wams, einfache aber robuste Ledergamaschen und feste schwarze Lederstiefel. Vor sich hinmurmelnd gürtet sich der Hochgewachsene sein Breitschwert um und macht sich alsbald auf den Weg.
Auf den Straßen der Stadt herrscht bereits reges Treiben. Schwitzende Arbeiter bessern eine Straße aus, ein paar junge Burschen beladen den Karren ihres Vaters mit schwersen Kisten und Truhen und auch ein paar alte Waschweiber tratschen angeregt über die neuen Kleider ihrer Nachbarin. Theredor bewegt sich geschickt durch die Menge an Bürgern und begibt sich zielstrebig zur Kathedrale von Skingrad. Ein wunderschönes Gebäude aus Kalkstein erbaut mit großen farbigen Fenstern, die Abbildungen der Neun Göttlichen zeigen. Schwere Doppeltüren, die Tagsüber stets offen sind dienen als Eingänge zu diesem heiligen Gebäude. Theredor, der grade die Kathedrale betreten hat, geht zielstrebig auf einen Priester im hinteren Teil des Kirchenschiffes zu. Im Vorübergehen beugt er das Knie kurz vor dem Altar der Neun Göttlichen und spricht dann den Priester an: ,,Grüße, Eminenz.'' Der schmächtige Bretone mustert den Colovianer. ,,Mögen die Neun euch führen und beschützen. Ich bin Lorvidius, der Primas von Skingrad. Wie kann ich euch helfen?'' ,,Ich suche den Priester Efranior. Ein Bosmer. Recht klein und sieht nicht wirklich nach einem Priester aus.'' ,,Ah... ich glaube, ich weiß wen ihr meint. Aber ich bedaure euch sagen zu müssen, dass er sich schon seit einiger Zeit nicht mehr hier befindet.'' ,,Habt ihr eine Ahnung wo er jetzt sein könnte, Primas Lorvidius? Es ist recht dringlich.'' Der bretonische Primas schürzt die Lippen und blickt nachdenklich drein und spricht schließlich: ,,Ich meine mich zu erinnern, dass der gute Efranior die Stadt verließ um nach Anvil zu reisen. Mir scheint, es könnte sein Anliegen sein Cyrodiil hinter sich zu lassen.'' ,,Habt Dank, Primas.'', murmelte Theredor und begab sich wieder auf die Straße. Efranior war schon immer wankelmütig und es fiel ihm auch immer schwer seine Finger bei sich zu behalten. Seufzend wandte Theredor sich dem Rückweg zur Herberge zu. Es war nun von äußerster Dringlichkeit den verschlagenen Bosmer in die zu fassen zu kriegen, was hieß, dass es Zeit für einen Ritt nach Anvil war.
Lady Vorellè, die blonde Kaiservolkfrau saß mit ihrem kleinen Sohn an einem Tisch in der Schankstube der zwei Schwestern als Theredor zurückkehrte. Mit mürrischem Gesichtsausdruck nahm er ihr gegenüber Platz. ,,Mylady, ich fürchte, dass sich etwas nicht ganz so entwickelt, wie ich es geplant habe.'' Schmunzelnd sah Lady Vorellè von ihrem kichernden kleinen Sohn auf und sprach mit ruhiger Stimme: ,,Mir scheint, dass wohl nur weniges nach Plan verläuft, aber was genau ist dieses Mal nicht richtig?'' ,,Ein Freund von mir sollte hier in der Kathedrale zu finden sein, doch wie es aussieht hat er sich aus dem Staub gemacht. Der Primas meinte, das er auf dem Weg nach Anvil sei. Ich fürchte, er will das Land verlassen.'' Lady Vorellè blickte nachdenklich drein: ,,Dann sollten wir ihm vermutlich folgen, nicht?'' ,,Wir, Mylady?'' ,,Seid nicht einfälltig, Theredor, das steht euch nicht gut zu Gesicht und hört mit diesem 'Mylady' auf. Ich heiße Nika und das wisst ihr.'' Theredor betrachtete Nika mit einem finsteren Blick und murmelte: ,,Ihr wisst ganz genau, dass ich so erzogen wurde, Nika. Ich bin kein Edelmann.'' ,,Sehr richtig, Theredor, und deshalb müsst ihr tun was ich euch als höher Gestellte sage, richtig?'', sprach Nika lächelnd. Theredor zog die Brauen zusammen und murmelte: ,,Richtig, aber worauf wollt ihr nun heraus?'' Nika seufzte tief: ,,Ist das nicht offensichtlich? Wenn ihr euch weigert mich mitzunehmen wenn ich euch darum bitte, dann werde ich es euch eben befehlen müssen. Also? Wann brechen wir auf?'' Sie lächelte ihn süß an und schließlich seufzte Theredor ergeben: ,,Fein, ich treffe die entsprechenden Vorbereitungen. Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir auf.'' Nika nickte nur leicht als Theredor sich wieder erhob und sich vor sich hinmurmelnd entfernte um die erwähnten Vorbereitungen zu treffen.
Am nächsten Morgen fanden sich Nika Vorellè und Theredor vor den Toren von Skingrad ein. Der große Colovianer packte Nika um die Taille und hob sie auf ihr Pferd, einen weißen Schimmelzelter. ,,Wir werden lange im Sattel sitzen, Myla- Nika. Ihr seid euch sicher, dass ihr mich nach Anvil begleiten wollt?'' Nika rollte die Augen himmelwärts: ,,Ich bin kein kleines Mädchen mehr, Theredor. Wenn ich sage, dass ich euch begleiten werde, dann werde ich das auch. Anvil liegt im Westen? Gut, dann sollten wir uns sputen, nicht das euer Freund uns vor der Nase wegsegelt.'' Hoch erhobenen Hauptes treib Nika ihren Zelter vorwärts, die Zügel locker in einer Hand und das Baby sanft in der Armbeuge der Anderen haltend. Die Reise verlief recht ruhig und die Gruppe kam gut voran. Der zugegebener Maßen einschüchternd wirkende Colovianer in seiner Rüstung war an dieser Tatsache wohl nicht ganz unschuldig. Gegen Mittag rasteten die Drei am Rand der Straße. Theredor half Nika grade aus dem Sattel und betrachtete sie dabei wie ein rohes Ei. ,,Würdet ihr wohl damit aufhören?!'', fauchte NIka den Mann an. ,,Ich bin doch keine antike Vase. Ich werde nicht zerbrechen nur weil ihr euch mal fünf Minuten umdreht.'' ,,Natürlich nicht, aber wozu ein Risiko eingehen?'' Theredor grinste die edle Dame an und zwinkerte. ,,Männer!'', rief NIka erbost und war die Arme in die Luft.
Die Sonne sank bereits dem Horizont entgegen. ,,Theredor? Sollten wir nicht hier in der Herberge übernachten?'' ,,Übernachten?'', sprach Theredor erstaunt. ,,Ist es dafür nicht noch etwas früh? Wir können bestimmt noch ein oder zwei Meilen schaffen.'' ,,Natürlich und dann im Dreck schlafen. Wir können aber auch hier ein Zimmer mieten und in einem warmen Bett schlafen, statt auf hartem Boden. Zwei Meilen werdet ihr doch wohl verschmerzen können, nicht?'' Sie lächelte ihn zuckersüß an. ,,Hrmpf... na gut.'' Schweigend ritten die Beiden zum Gasthaus und mieteten sich bei dem kleinen rundlichen Wirt ein. Die Herberge war wirklich nichts besonderes, aber sauber und das Essen war gut. Die Beiden begaben sich früh zu Bett um am Morgen früh die Reise weiter zuführen.
Garius,
Meine Nachricht erreicht euch mit größter Dringlichkeit. Lady Vorellè und ihr kleiner Sohn sind in Sicherheit. Für den Augenblick zu mindest. Bereitet unverzüglich Zimmer für die Beiden vor. Ich werde sie bis Tirdas zu euch bringen. Denkt daran, dass ihr mir noch etwas schuldig seid, also beschützt die Beiden mit eurem Leben.
Theredor Fichtenfels
Theredor erhebt sich vom Tisch und geht, die Botschaft in der Hand zur Tür und hinunter in die Schankstube der zwei Schwestern, so früh am Tage war es nicht grade voll in der Stube. Nur ein alter Herr saß an einem Tisch und speiste. Die Herberge der zwei Schwestern ist ein sauberes Lokael, nicht edel, aber sauber und erschwinglich. Knapp nickt der Colovianer der grünhäutigen Orkwirtin zu und spricht: ,,Schickt euren schnellsten Laufburschen unverzüglich mit diesem Brief nach Bravil. Es ist dringend.'' Der große Colovianer legt den Brief zusammen mit einem Geldbeutelchen auf den Thresen. Die Wirtin blickt von dem Brief und dem Geld zu dem ernsten Mann vor sich. ,,Natürlich, Meister Fichtenfels. Kann ich euch sonst noch irgentwie helfen?'' ,,Ja, könnt ihr. Ich muss einen Freund hier in der Stadt besuchen und werde wahrscheinlich nicht vor Mittag zurück sein. Seit so gut und lasst es meine Begleiterin wissen. Sagt ihr auch, dass sie möglichst hier bleiben soll. Das ist alles, habt dank.'' Mit diesen Worten wendet Theredor sich bereits wieder von der Wirtin ab und begibt sich eiligen Schrittes auf sein Zimmer, wo er sich eiligst etwas anderes anzieht: ein schwarzes Wams, einfache aber robuste Ledergamaschen und feste schwarze Lederstiefel. Vor sich hinmurmelnd gürtet sich der Hochgewachsene sein Breitschwert um und macht sich alsbald auf den Weg.
Auf den Straßen der Stadt herrscht bereits reges Treiben. Schwitzende Arbeiter bessern eine Straße aus, ein paar junge Burschen beladen den Karren ihres Vaters mit schwersen Kisten und Truhen und auch ein paar alte Waschweiber tratschen angeregt über die neuen Kleider ihrer Nachbarin. Theredor bewegt sich geschickt durch die Menge an Bürgern und begibt sich zielstrebig zur Kathedrale von Skingrad. Ein wunderschönes Gebäude aus Kalkstein erbaut mit großen farbigen Fenstern, die Abbildungen der Neun Göttlichen zeigen. Schwere Doppeltüren, die Tagsüber stets offen sind dienen als Eingänge zu diesem heiligen Gebäude. Theredor, der grade die Kathedrale betreten hat, geht zielstrebig auf einen Priester im hinteren Teil des Kirchenschiffes zu. Im Vorübergehen beugt er das Knie kurz vor dem Altar der Neun Göttlichen und spricht dann den Priester an: ,,Grüße, Eminenz.'' Der schmächtige Bretone mustert den Colovianer. ,,Mögen die Neun euch führen und beschützen. Ich bin Lorvidius, der Primas von Skingrad. Wie kann ich euch helfen?'' ,,Ich suche den Priester Efranior. Ein Bosmer. Recht klein und sieht nicht wirklich nach einem Priester aus.'' ,,Ah... ich glaube, ich weiß wen ihr meint. Aber ich bedaure euch sagen zu müssen, dass er sich schon seit einiger Zeit nicht mehr hier befindet.'' ,,Habt ihr eine Ahnung wo er jetzt sein könnte, Primas Lorvidius? Es ist recht dringlich.'' Der bretonische Primas schürzt die Lippen und blickt nachdenklich drein und spricht schließlich: ,,Ich meine mich zu erinnern, dass der gute Efranior die Stadt verließ um nach Anvil zu reisen. Mir scheint, es könnte sein Anliegen sein Cyrodiil hinter sich zu lassen.'' ,,Habt Dank, Primas.'', murmelte Theredor und begab sich wieder auf die Straße. Efranior war schon immer wankelmütig und es fiel ihm auch immer schwer seine Finger bei sich zu behalten. Seufzend wandte Theredor sich dem Rückweg zur Herberge zu. Es war nun von äußerster Dringlichkeit den verschlagenen Bosmer in die zu fassen zu kriegen, was hieß, dass es Zeit für einen Ritt nach Anvil war.
Lady Vorellè, die blonde Kaiservolkfrau saß mit ihrem kleinen Sohn an einem Tisch in der Schankstube der zwei Schwestern als Theredor zurückkehrte. Mit mürrischem Gesichtsausdruck nahm er ihr gegenüber Platz. ,,Mylady, ich fürchte, dass sich etwas nicht ganz so entwickelt, wie ich es geplant habe.'' Schmunzelnd sah Lady Vorellè von ihrem kichernden kleinen Sohn auf und sprach mit ruhiger Stimme: ,,Mir scheint, dass wohl nur weniges nach Plan verläuft, aber was genau ist dieses Mal nicht richtig?'' ,,Ein Freund von mir sollte hier in der Kathedrale zu finden sein, doch wie es aussieht hat er sich aus dem Staub gemacht. Der Primas meinte, das er auf dem Weg nach Anvil sei. Ich fürchte, er will das Land verlassen.'' Lady Vorellè blickte nachdenklich drein: ,,Dann sollten wir ihm vermutlich folgen, nicht?'' ,,Wir, Mylady?'' ,,Seid nicht einfälltig, Theredor, das steht euch nicht gut zu Gesicht und hört mit diesem 'Mylady' auf. Ich heiße Nika und das wisst ihr.'' Theredor betrachtete Nika mit einem finsteren Blick und murmelte: ,,Ihr wisst ganz genau, dass ich so erzogen wurde, Nika. Ich bin kein Edelmann.'' ,,Sehr richtig, Theredor, und deshalb müsst ihr tun was ich euch als höher Gestellte sage, richtig?'', sprach Nika lächelnd. Theredor zog die Brauen zusammen und murmelte: ,,Richtig, aber worauf wollt ihr nun heraus?'' Nika seufzte tief: ,,Ist das nicht offensichtlich? Wenn ihr euch weigert mich mitzunehmen wenn ich euch darum bitte, dann werde ich es euch eben befehlen müssen. Also? Wann brechen wir auf?'' Sie lächelte ihn süß an und schließlich seufzte Theredor ergeben: ,,Fein, ich treffe die entsprechenden Vorbereitungen. Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir auf.'' Nika nickte nur leicht als Theredor sich wieder erhob und sich vor sich hinmurmelnd entfernte um die erwähnten Vorbereitungen zu treffen.
Am nächsten Morgen fanden sich Nika Vorellè und Theredor vor den Toren von Skingrad ein. Der große Colovianer packte Nika um die Taille und hob sie auf ihr Pferd, einen weißen Schimmelzelter. ,,Wir werden lange im Sattel sitzen, Myla- Nika. Ihr seid euch sicher, dass ihr mich nach Anvil begleiten wollt?'' Nika rollte die Augen himmelwärts: ,,Ich bin kein kleines Mädchen mehr, Theredor. Wenn ich sage, dass ich euch begleiten werde, dann werde ich das auch. Anvil liegt im Westen? Gut, dann sollten wir uns sputen, nicht das euer Freund uns vor der Nase wegsegelt.'' Hoch erhobenen Hauptes treib Nika ihren Zelter vorwärts, die Zügel locker in einer Hand und das Baby sanft in der Armbeuge der Anderen haltend. Die Reise verlief recht ruhig und die Gruppe kam gut voran. Der zugegebener Maßen einschüchternd wirkende Colovianer in seiner Rüstung war an dieser Tatsache wohl nicht ganz unschuldig. Gegen Mittag rasteten die Drei am Rand der Straße. Theredor half Nika grade aus dem Sattel und betrachtete sie dabei wie ein rohes Ei. ,,Würdet ihr wohl damit aufhören?!'', fauchte NIka den Mann an. ,,Ich bin doch keine antike Vase. Ich werde nicht zerbrechen nur weil ihr euch mal fünf Minuten umdreht.'' ,,Natürlich nicht, aber wozu ein Risiko eingehen?'' Theredor grinste die edle Dame an und zwinkerte. ,,Männer!'', rief NIka erbost und war die Arme in die Luft.
Die Sonne sank bereits dem Horizont entgegen. ,,Theredor? Sollten wir nicht hier in der Herberge übernachten?'' ,,Übernachten?'', sprach Theredor erstaunt. ,,Ist es dafür nicht noch etwas früh? Wir können bestimmt noch ein oder zwei Meilen schaffen.'' ,,Natürlich und dann im Dreck schlafen. Wir können aber auch hier ein Zimmer mieten und in einem warmen Bett schlafen, statt auf hartem Boden. Zwei Meilen werdet ihr doch wohl verschmerzen können, nicht?'' Sie lächelte ihn zuckersüß an. ,,Hrmpf... na gut.'' Schweigend ritten die Beiden zum Gasthaus und mieteten sich bei dem kleinen rundlichen Wirt ein. Die Herberge war wirklich nichts besonderes, aber sauber und das Essen war gut. Die Beiden begaben sich früh zu Bett um am Morgen früh die Reise weiter zuführen.
Die Sonne stand hell über Anvil, der westlichsten Stand in Cyrodiil und reges Treiben herrschte auf den Straßen. Anvil war keine hässliche Stadt. Recht ordentlich standen Häuser aus Kalkstein an den Seiten der Straße, die Dächer aus rötlichen Ziegeln. An den Docks der Hafenstadt sah man sich der reinsten Idylle gegenüber. Der malerische Blick hinaus auf das weite Meer, vorbei am rustikalen Leuchtturm. Einzig die verschwitzten und selten nüchternen Seeleute schmälerten das Bild der Idylle. Gut gelaunt und mit sich völlig im Einklang schlendete Efranior, ein kleiner Bosmer mit schmutzigen, zerrschlissenen Kleidern und einem schiefen Dreipitz auf dem kahlen Haupt, durch die Stadt. Vorbei am 'Des Grafen Waffen' hinunter zur Nixenstatue auf dem Teich neben dem alten Haus Benirus, in dem schon lange keine Seele des Hauses Benirus mehr heimisch war. Zufrieden hockte sich der Waldelf an das Ufer des Teiches und begann achtlos Steinchen ins Wasser zu werfen. Zufrieden mit sich und der Leistung seine lästigen Verfolger endlich abgeschüttelt zu haben ließ er jede Wachsamkeit fallen. Mit einem leisen Aufschrei fuhr er zusammen als sich eine schwere behandschuhte Hand auf seine Schulter legte und man ihm ins Ohr wisperte: ,,Erwischt, kleiner Dieb! Ihr solltet euch angewöhnen eure Spuren besser zu verwischen. Steht auf und kommt mit! Wagt es nicht zu schreien. Ich habe zittrige Hände müsst ihr wissen und es könnte mir leicht passieren, dass ich in meiner Nervosität mit meinem Messer einen unnötigen Schaden verursache.'' Demonstrativ wurde Efranior ein Messer an die Nieren gepresst. Gehorsam erhob sich der Bosmer nun und wurde zügig von seinem Entführer hinter das Haus Benirus geführt. Fern von neugierigen Blicken und dem wachen Auge der Stadtwache. Mit einem Hauch von Panik sah Efranior sich hinter dem Haus um. Keine Möglichkeit zur Flucht. Der Anblick eines hässlichen Khajiit mit Augenklappe schob sich ins Blickfeld des Waldelfen. ,,Spuck's schon aus, Dieb! Wohin hast du Ring meines Klienten gebracht?!'' ,,Ah... verzeiht, mein Freund, aber ich weiß wirklich nicht wovon ihr sprecht.'' Beschwichtigend hob Efranior die Hände und augenblicklich flog die Faust des Khajiiten in sein Gesicht. Fauchend sprach der Katzenmann: ,,Stellt euch nicht dümmer als ihr seid! Wo.. ist.. der.. Ring?!!'' Noch ein Tritt in die Magengrube und schon ziehen die kräftigen Hände den Bosmer wieder auf die Füße und der kalte Stahl des Messers ritzt die empfindliche Haut an der Kehle des Mers. Die Stimme des Khajiiten wird zu einem bedrohlichen Flüstern: ,,Ich gebe euch genau drei Herzschläge um es mir zu sagen, kleiner Dieb.'' ,,Ich bezweifle, dass ihr das wirklich ernst meint, Nachbar.'', erklingt eine vertraute Stimme im Plauderton als sich die Klinge eines stählernen Breitschwertes auf die Schulter des Katzenmannes legt. ,,Es wäre mir äußerst unangenehm hier in diesem fremden Garten solch eine Schweinerei anrichten zu müssen.'' Der Khajiit verfluchte seine Unachtsamkeit und ließ die Klinge vom Hals des Elfen sinken. ,,Klüger als er aussieht, nicht?'', spricht die Stimme. Efranior nickt grinsend: ,,Ja, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.'' Der Bosmer reibt sich den Hals und verwischt die dünne Linie seines Blutes, die aus dem Schnitt des Messers rinnt. ,,Aber wirklich kein sehr netter Kerl.'' Knurrend blickt der Khajiit den Bosmer an und das Grinsen des Waldelfen ist das Letzte, was der Katzenmann mit der Augenklappe zu sehen bekommt, als der Knauf des Breitschwertes hart an dessen Hinterkopf knallt und ihn ins Land der Träume schickt.
Seufzend blickte Efranior von dem Bewusstlosen zur Quelle der unbekannten Stimme. ,,Ihr hättet euch ruhig etwas beeilen können, Theredor.'', rügte der Bosmer. ,,Wir wurden aufgehalten. Euer Hochwohlgeboren war sich zu fein dazu im Dreck zu schlafen.'' Grinsend schaute der braunhaarige Colovianer mit dem Pferdeschwanz zu Nika. Efranior blickte bloß verständnislos zu der blonden Kaiervolkfrau: ,,Weshalb ist sie dann mitgekommen?'' Theredor zuckte die Achseln. ,,Frag' sie doch, aber erhoffe dir keine klare Antwort.'' Efranior winkte ab. ,,Danke, aber ich werde auch ohne dieses Wissen leben können. Also? Warum bist du hier?'' ,,Das sollten wir vielleicht nicht hier besprechen.'', sprach Theredor mit einem Blick auf den Khajiiten, der noch immer bewusstlos am Boden lag. ,,Hast du in der Stadt irgentwo ein Zimmer in dem wir uns ungestört unterhalten können?'' Efranior schürzte die Lippen nachdenklich und nickte schließlich. ,,Zufälligerweise habe ich das wirklich. Folgt mir.'' Der kleine Dieb setzte sich in Bewegung und zusammen gingen Theredor, Efranior und Nika mit ihrem Baby durch die Straßen von Anvil. ,,Ist es immer so voll hier, Meister Elf?'', fragte Nika nach einiger Zeit. Efranior lugte kurz über die Schulter. ,,Meistens schon. Eh... Meister Elf?'' Nika blickte ihn verständnislos an. ,,Natürlich. Was stimmt mit der Anrede nicht?'' ,,Nun, ich bin zwar Meister meines Faches, aber ich wurde noch nie mit Meister Elf angesprochen. Versucht es doch mal mit 'Euer Hochwohlgeboren Meister Efranior'.'', lachte der Bosmer. ,,Vergesst es, Efranior.'' Nika wandte den Blick ab und betrachtete betont alles, außer dem Elfen. Irritiert blickte der Waldelf zu Theredor. ,,Habe ich was Falsches gesagt?'' ,,Nichts Falscheres als sonst.'', beruhigte der Kaiserliche Ritter den Waldelfen. Es dauerte etwas eine halbe Stunde bis Efranior vor einem baufälligen Haus mit vernagelten Fenstern zum Stehen kam. ,,Tja... hier sind wir. Viel ungestörterere Orte als diesen wird es in Anvil wohl nicht geben.'', schmunzelte der Bosmer und trat durch die Tür in das Haus. Zweifelnd folgten Theredor und Nika ins Innere. ,,Hier sollen wir ungestört sein?'' ,,Iwo...'' Der Elf ging ins angrenzende Zimmer und öffnete eine Luke im Boden. Grinsend deutete er hinein: ,,Dort unten werden wir ungestört sein.''
Unterhalb des verlassenen Hauses befand sich eine ganz andere Welt als die Normale. Brutal aussehende Mörder unterhielten sich mit verschlagenen Dieben und freizügigen Dieben. Es stank nach schalem Bier und altes Stroh verfaulte auf dem steinernen Boden. Ein grinsender Nordjunge kam auf Efranior zu. ,,Na, alter Gauner? Hast du dich erwischen lassen?'' Der Junge lachte schallend und deutete auf den angeritzten Hals des Bosmers. Seufzend wendete sich Efranior seinen Freunden zu: ,,Verzeiht, meine Freunde, aber Fjord ist einfach unbelehrbar.'' ,,Fjord?'', fragte Nika irritiert. ,,Das ist doch kein Name.'' Der Junge stellte sich vor die Frau, die nicht viel größer als der Heranwachsende war. ,,Doch, Süße. Das ist mein Name. Ich hätte Mittel und Wege ihn euch nie wieder vergessen zu lassen.'' Der june Nord betrachtete die Edelfrau mit einem anzüglichem Blick, der sogleich mit dem Schaben eines Schwertes, das aus seiner Scheide gezogen wird, quittiert wird. ,,Vorsicht, Junge. Beleidige diese Frau nicht in meiner Gegenwart.'' Beschwichtigend hob der Junge die Hände. ,,Liegt mir fern euch zu beleidigen, Meister... wie war noch euer Name?'' ,,Schluss jetzt mit deinen Frechheiten... und rück' sofort den Geldbeutel der Dame wieder raus.'', blaffte Efranior den Jungen an. Grinsend händigte dieser der sichtlich überraschten Nika ihren Geldbeutel aus. ,,Er ist wirklich ein talentierter kleiner Dieb, obwohl man das bei seiner Abstammung kaum für möglich halten würde.'', erklärte der Bosmer. ,,Eh, Fjord. Bring uns jetzt zum Chef. Ich denke, es wird ihn interessieren was meine Freunde zu berichten haben.'' Theredor zog die Brauen zusammen. ,,Was geht es diesen Kerl an was wir zu sagen haben?!'', zischte der Colovianer. ,,Ruhig Blut, Freund. Du kennst ihn und wirst mir sicherlich zustimmen sobald du ihn zu Gesicht bekommst.'' Grinsend stiefelte Efranior dem jungen Fjord hinterher. Dicht gefolgt von Nika und Theredor.
Seufzend blickte Efranior von dem Bewusstlosen zur Quelle der unbekannten Stimme. ,,Ihr hättet euch ruhig etwas beeilen können, Theredor.'', rügte der Bosmer. ,,Wir wurden aufgehalten. Euer Hochwohlgeboren war sich zu fein dazu im Dreck zu schlafen.'' Grinsend schaute der braunhaarige Colovianer mit dem Pferdeschwanz zu Nika. Efranior blickte bloß verständnislos zu der blonden Kaiervolkfrau: ,,Weshalb ist sie dann mitgekommen?'' Theredor zuckte die Achseln. ,,Frag' sie doch, aber erhoffe dir keine klare Antwort.'' Efranior winkte ab. ,,Danke, aber ich werde auch ohne dieses Wissen leben können. Also? Warum bist du hier?'' ,,Das sollten wir vielleicht nicht hier besprechen.'', sprach Theredor mit einem Blick auf den Khajiiten, der noch immer bewusstlos am Boden lag. ,,Hast du in der Stadt irgentwo ein Zimmer in dem wir uns ungestört unterhalten können?'' Efranior schürzte die Lippen nachdenklich und nickte schließlich. ,,Zufälligerweise habe ich das wirklich. Folgt mir.'' Der kleine Dieb setzte sich in Bewegung und zusammen gingen Theredor, Efranior und Nika mit ihrem Baby durch die Straßen von Anvil. ,,Ist es immer so voll hier, Meister Elf?'', fragte Nika nach einiger Zeit. Efranior lugte kurz über die Schulter. ,,Meistens schon. Eh... Meister Elf?'' Nika blickte ihn verständnislos an. ,,Natürlich. Was stimmt mit der Anrede nicht?'' ,,Nun, ich bin zwar Meister meines Faches, aber ich wurde noch nie mit Meister Elf angesprochen. Versucht es doch mal mit 'Euer Hochwohlgeboren Meister Efranior'.'', lachte der Bosmer. ,,Vergesst es, Efranior.'' Nika wandte den Blick ab und betrachtete betont alles, außer dem Elfen. Irritiert blickte der Waldelf zu Theredor. ,,Habe ich was Falsches gesagt?'' ,,Nichts Falscheres als sonst.'', beruhigte der Kaiserliche Ritter den Waldelfen. Es dauerte etwas eine halbe Stunde bis Efranior vor einem baufälligen Haus mit vernagelten Fenstern zum Stehen kam. ,,Tja... hier sind wir. Viel ungestörterere Orte als diesen wird es in Anvil wohl nicht geben.'', schmunzelte der Bosmer und trat durch die Tür in das Haus. Zweifelnd folgten Theredor und Nika ins Innere. ,,Hier sollen wir ungestört sein?'' ,,Iwo...'' Der Elf ging ins angrenzende Zimmer und öffnete eine Luke im Boden. Grinsend deutete er hinein: ,,Dort unten werden wir ungestört sein.''
Unterhalb des verlassenen Hauses befand sich eine ganz andere Welt als die Normale. Brutal aussehende Mörder unterhielten sich mit verschlagenen Dieben und freizügigen Dieben. Es stank nach schalem Bier und altes Stroh verfaulte auf dem steinernen Boden. Ein grinsender Nordjunge kam auf Efranior zu. ,,Na, alter Gauner? Hast du dich erwischen lassen?'' Der Junge lachte schallend und deutete auf den angeritzten Hals des Bosmers. Seufzend wendete sich Efranior seinen Freunden zu: ,,Verzeiht, meine Freunde, aber Fjord ist einfach unbelehrbar.'' ,,Fjord?'', fragte Nika irritiert. ,,Das ist doch kein Name.'' Der Junge stellte sich vor die Frau, die nicht viel größer als der Heranwachsende war. ,,Doch, Süße. Das ist mein Name. Ich hätte Mittel und Wege ihn euch nie wieder vergessen zu lassen.'' Der june Nord betrachtete die Edelfrau mit einem anzüglichem Blick, der sogleich mit dem Schaben eines Schwertes, das aus seiner Scheide gezogen wird, quittiert wird. ,,Vorsicht, Junge. Beleidige diese Frau nicht in meiner Gegenwart.'' Beschwichtigend hob der Junge die Hände. ,,Liegt mir fern euch zu beleidigen, Meister... wie war noch euer Name?'' ,,Schluss jetzt mit deinen Frechheiten... und rück' sofort den Geldbeutel der Dame wieder raus.'', blaffte Efranior den Jungen an. Grinsend händigte dieser der sichtlich überraschten Nika ihren Geldbeutel aus. ,,Er ist wirklich ein talentierter kleiner Dieb, obwohl man das bei seiner Abstammung kaum für möglich halten würde.'', erklärte der Bosmer. ,,Eh, Fjord. Bring uns jetzt zum Chef. Ich denke, es wird ihn interessieren was meine Freunde zu berichten haben.'' Theredor zog die Brauen zusammen. ,,Was geht es diesen Kerl an was wir zu sagen haben?!'', zischte der Colovianer. ,,Ruhig Blut, Freund. Du kennst ihn und wirst mir sicherlich zustimmen sobald du ihn zu Gesicht bekommst.'' Grinsend stiefelte Efranior dem jungen Fjord hinterher. Dicht gefolgt von Nika und Theredor.
Valdred Rotbart war ein stattlicher Nord in den besten Jahren. Der rote Bart reichte dem Hünen bis an die Brust, auf der, ebenso wie auf seinem stattlichen Bauch, dichter Pelz wuchs. Lässig saß der Unterweltkönig auf einem alten Holzsessel ohne linke Seitenlehne und mit einem Bein, dass definitiv nicht aus dem selben Material wie die anderen Drei bestand. Einen Metkrug in der Hand empfing der hünenhafte Nord seine Gäste. ,,Ho! Was treibt euch in Rotbarts Keller?!'', donnerte der Hüne los. Fjord grinste. ,,Unser Schwerenöter hier hat sich mal wieder bei irgentwas erwischen lassen und hat daraufhin seine Freunde hierher geführt.'' Die dichten roten Brauen des Nordmannes zogen sich unheilvoll zusammen: ,,Du hast deine Häscher in mein Reich gebracht!'' Efranior rollte die Augen: ,,Nein, die hier haben mir meinen Verfolger vom Hals geschafft und sie haben etwas wichtiges vorzubringen. Sperr doch die Augen auf, Valdred. Du kennst sie.'' Nun musterte der Hüne seine 'Gäste' zum ersten Mal und seine Augen weiteten sich. ,,Theredor Fichtenfels und Lady Nika Vorellè!'', donnerte Valdred los. ,,Was führt euch in mein bescheidenes Reich?!'' Theredor hob eine Braue. ,,Du bist wahrlich der Letzte, den ich hier unten erwartet hätte, Rotbart. Wie kommst du es an die Spitze der Anviler Unterwelt geschafft? Du konntest doch das Meer und alles was damit zu tun hat, noch nie leiden.'' ,,Pah! Das war nur Pech. Ich habe mich oben im Jerall vor den Legionen versteck als so ein hässlicher kleiner Khajiit in mein Lager stolperte und mir sagte, dass er die Sache mit der Legion für mich aus der Welt schaffen könne, wenn ich ihm einen kleinen Gefallen täte. Tja, du kennst mich, Theredor, so ein Angebot konnte ich einfach nicht ablehnen, also sagte ich zu. Die Steckbriefe von mir verschwanden und die Wachen suchten nicht länger nach mir. Es war fast zu schön um wahr zu sein. Tja, bloß dieser verfluchte Gefallen trieb mich in diese verdammte Hafenstadt. Es fing mir einem einfachen Raub an und am Ende landete ich hier.'' Valdred zuckt mit den Schultern. ,,Ich hasse das Meer zwar, aber es lebt sich hier trotzdem nicht allzu schlecht. Wenigstens ist das Bier nicht schlecht.'' Theredor schüttelte den Kopf. ,,Warum haben dich die Wachen gesucht?" ,,Wegen eines Versehens, mein Freund. Ich war schon reichlich angetrunken beim alten Olaf in seiner Schenke in Bruma und da fing so ein hochnäsiger Kaiserlicher an zu stänkern. Hab dem Burschen ordentlich Manieren beigebracht. Schade nur, dass es der Neffe der Gräfin war. Sie war wirklich nicht sehr glücklich über meine Art dem Jungen Manieren beizubringen. Kurz und gut, sie stellte ein Kopfgeld auf mich aus.'', sprach der Bärtige. Theredor brach in Gelächter aus. ,,Du trittst wirklich in jedes Fettnäpfchen, was?'' Valdred grunzte missmutig. ,,Is' ja schön, dass es dich so amüsiert. Warum genau warst du nochmal hier, Theredor?'' Schlagartig wurde Theredor ernst. ,,Fein. Kommen wir also zum Punkt. Lord Vorellè ist tot und Lady Vorellè wäre es ebenfalls, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Es ge-'' ,,Moment! Weshalb wäre sie tot!'', der Riese sprang auf. Theredor sprach mit finsterem Gesicht: ,,Man hat ihr Haus angesteckt. Nun, ich bin mir nicht ganz sicher worum es bei der ganzen Sache geht, aber ich vermute es steckt mehr dahinter als wir ahnen.'' Efranior meldete sich zu Wort: ,,Deshalb also bist du mich suchen gegangen?'' Theredor nickte. ,,Ja, du wirst mir helfen die ganze Sache klären.'' ,,Gut, aber es wird nicht billig werden, Freund.'' ,,Willst du den Preis gleich mit dem freundlichen Khajiiten von vorhin besprechen?'' Efranior knirschte mit den Zähnen und murmelte: ,,Man treibt mich noch ins Armenhaus, kein Wunder das ich stehle.'' Theredor überging diese Bemerkung und fuhr fort: ,,Nun, das ist eigentlich schon alles. Ich schlage vor, dass wir gleich Morgen wieder aufbrechen.'' Valdred schüttelte den Kopf und donnerte wieder los: ,,Vergesst es, Theredor. Ihr werdet sicher nicht ohne mich aufbrechen. Was mich zum nächsten Punkt bringt... Wohin werden wir aufbrechen?'' ,,Erstmal nach Chorrol. Lady Vorellès Mann wurde auf dem Weg dahin überfallen und getötet. Ich glaube nicht an Zufälle. Vermutlich wollte er irgentetwas dort erledigen und es wir sollten herausfinden was es war.'' Efranior hob eine Braue. ,,Das ist alles?! Du hast doch nicht die Spur einer Ahnung ob es dort oben nicht irgentetwas belangloses ging!'' ,,Hast du einen besseren Vorschlag? Nur zu, ich bin gern bereit mir deinen Plan anzuhören.'' Der Bosmer öffnete den Mund und schloß ihn sogleich wieder. ,,Gut, mir fällt auch nichts besseres ein.'' Theredor nickte: ,,Ja, das dachte ich mir. Morgen früh brechen wir auf.''
Die Sonne war noch nicht aufgegangen als die Gruppe sich aus dem verlassenen Haus stahl und die Stadt verließ. Theredor war wie üblich seine Rüstung und sein Breitschwert und natürlich den dunklen Umhang. Die Anderen waren ähnlich gekleidet: NIka trug eine dunkelgraue Tunika und ein enganliegendes schwarzes Beinkleid zu ihren schwarzen Stiefeln, sowie einen schwarzen Umhang. Efranior trug eine nachtschwarze Lederrüstung und keine sichtbare Bewaffnung, jedoch mehrere Messer, die an verschiedenen Stellen versteckt waren. Der mächtige Valdred war in eine Pelzrüstung gekleidet und trug eine bösartig aussehende Streitaxt am Gürtel. Durch enge Gassen schlängelten sich die Gefährten durch die Stadt zum Tor um nicht gesehen zu werden. Das war wohl Theredors Paranoider Art zu verdanken, denn er war sich natürlich sicher, dass sie bereits von ihren geheimnisvollen Feinden verfolgt wurden. Bedauerlicherweise hatte Theredor nicht unrecht. Kaum eine Straße vom Tor entfernt stürzte sich ein Haufen Bewaffneter Männer auf Theredor und die Anderen. Schabend wurden die Schwerter gezogen und der Kampf entbrannte. Geschickt parierte Theredor den stümperhaften Hieb eines Rothwardonen mit Augenklappe und trat diesem zum Dank fest in den Bauch und mit einem kurzen Streich viel der Mann blutend zu Boden. Sofort sah Theredor sich nach seinem nächsten Kontrahenten um und fand sogleich einen, der sich rücklinks an Nika heranschlich. Knurrend stürzte der Colovianische Ritter nach vorn und stach mit dem Schwert nach dem argonischen Kämpfer. Fluchend wich dieser zurück und hiebte mit seiner gezackten Klinge auf Theredor ein. Der ausgebildete Kämpfer parierte die wütenden Angriffe der seltsamen Waffe und schlug zurück. Doch auch sein Gegner konnte sich behaupten und fing den Schlag ab. Mit einem wütenden Brummen jagte der Colovianer seinen Fuß in seines Kontrahenten Seite und presste ihm so die Luft aus den Lungen. Triumphierend stach der Ritter nun nach der ungedeckten Linken Seite seines Feindes und riss eine blutende Wunde. Fluchend warf der Argonier dem Colovianer eine Hand voll Sand ins Gesicht und türmte. Als Theredor die Augen wieder frei hatte, war der Argonier verschwunden. Der Kampf schien unter Kontrolle. Valdred jagte einem kräftigen Ork grade seine Axt in den Schädel und spaltete selbigen fast gänzlich. Efranior entging mit einem eleganten Rückwärtssprung der Klinge eines Dunmers und hechtete daraufhin nach vorn um seinem Kontrahenten seine Dolche in den Leib zu stoßen. Theredor wollte schon zufrieden seine Waffe einstecken, als Nika einen Schrei ausstieß. Blitzschnell wirbelten die drei Kämpfer herum und entdeckten, dass Nika von einem überaus hässlichen Bretonen ein Messer an die Kehle gedrückt bekam. ,,Ich nehme die Frau mit und ihr werdet mir nicht folgen!'', kreischte der Hässliche. Keiner der Drei wagte es sich zu bewegen. Der Räuber nickte zufrieden und wollte schon rückwärts in eine Gasse entfleuchen, als er plötzlich erschlaffte und seitlich zu Boden fiel. Nika entfernte sich sogleich von ihrem Entführer, aus dessen Hinterkopf ein gefiederter Pfeilschaft ragte. Überrascht und erleichtert blickten die Gefährten auf den toten Mann. ,,Wie zum Teufel?'', stieß Efranior empor. Eine bekannte Stimme erklang von einem nahen Hausdach: ,,Ihr solltet besser fragen: 'Wer zum Teufel?' '' Ein Lachen ertönte, gefolgt von einem dumpfen Aufprall und schon spazierte Fjord mit einem Bogen über den Schultern aus den Schatten. ,,Ich wusste, dass ihr ohne mich aufgeschmissen seid, aber nicht, dass es mit euch schon so im Argen ist.'' Der Nordjunge grinste. ''Ihr schaut so überrascht.''
Die Sonne war noch nicht aufgegangen als die Gruppe sich aus dem verlassenen Haus stahl und die Stadt verließ. Theredor war wie üblich seine Rüstung und sein Breitschwert und natürlich den dunklen Umhang. Die Anderen waren ähnlich gekleidet: NIka trug eine dunkelgraue Tunika und ein enganliegendes schwarzes Beinkleid zu ihren schwarzen Stiefeln, sowie einen schwarzen Umhang. Efranior trug eine nachtschwarze Lederrüstung und keine sichtbare Bewaffnung, jedoch mehrere Messer, die an verschiedenen Stellen versteckt waren. Der mächtige Valdred war in eine Pelzrüstung gekleidet und trug eine bösartig aussehende Streitaxt am Gürtel. Durch enge Gassen schlängelten sich die Gefährten durch die Stadt zum Tor um nicht gesehen zu werden. Das war wohl Theredors Paranoider Art zu verdanken, denn er war sich natürlich sicher, dass sie bereits von ihren geheimnisvollen Feinden verfolgt wurden. Bedauerlicherweise hatte Theredor nicht unrecht. Kaum eine Straße vom Tor entfernt stürzte sich ein Haufen Bewaffneter Männer auf Theredor und die Anderen. Schabend wurden die Schwerter gezogen und der Kampf entbrannte. Geschickt parierte Theredor den stümperhaften Hieb eines Rothwardonen mit Augenklappe und trat diesem zum Dank fest in den Bauch und mit einem kurzen Streich viel der Mann blutend zu Boden. Sofort sah Theredor sich nach seinem nächsten Kontrahenten um und fand sogleich einen, der sich rücklinks an Nika heranschlich. Knurrend stürzte der Colovianische Ritter nach vorn und stach mit dem Schwert nach dem argonischen Kämpfer. Fluchend wich dieser zurück und hiebte mit seiner gezackten Klinge auf Theredor ein. Der ausgebildete Kämpfer parierte die wütenden Angriffe der seltsamen Waffe und schlug zurück. Doch auch sein Gegner konnte sich behaupten und fing den Schlag ab. Mit einem wütenden Brummen jagte der Colovianer seinen Fuß in seines Kontrahenten Seite und presste ihm so die Luft aus den Lungen. Triumphierend stach der Ritter nun nach der ungedeckten Linken Seite seines Feindes und riss eine blutende Wunde. Fluchend warf der Argonier dem Colovianer eine Hand voll Sand ins Gesicht und türmte. Als Theredor die Augen wieder frei hatte, war der Argonier verschwunden. Der Kampf schien unter Kontrolle. Valdred jagte einem kräftigen Ork grade seine Axt in den Schädel und spaltete selbigen fast gänzlich. Efranior entging mit einem eleganten Rückwärtssprung der Klinge eines Dunmers und hechtete daraufhin nach vorn um seinem Kontrahenten seine Dolche in den Leib zu stoßen. Theredor wollte schon zufrieden seine Waffe einstecken, als Nika einen Schrei ausstieß. Blitzschnell wirbelten die drei Kämpfer herum und entdeckten, dass Nika von einem überaus hässlichen Bretonen ein Messer an die Kehle gedrückt bekam. ,,Ich nehme die Frau mit und ihr werdet mir nicht folgen!'', kreischte der Hässliche. Keiner der Drei wagte es sich zu bewegen. Der Räuber nickte zufrieden und wollte schon rückwärts in eine Gasse entfleuchen, als er plötzlich erschlaffte und seitlich zu Boden fiel. Nika entfernte sich sogleich von ihrem Entführer, aus dessen Hinterkopf ein gefiederter Pfeilschaft ragte. Überrascht und erleichtert blickten die Gefährten auf den toten Mann. ,,Wie zum Teufel?'', stieß Efranior empor. Eine bekannte Stimme erklang von einem nahen Hausdach: ,,Ihr solltet besser fragen: 'Wer zum Teufel?' '' Ein Lachen ertönte, gefolgt von einem dumpfen Aufprall und schon spazierte Fjord mit einem Bogen über den Schultern aus den Schatten. ,,Ich wusste, dass ihr ohne mich aufgeschmissen seid, aber nicht, dass es mit euch schon so im Argen ist.'' Der Nordjunge grinste. ''Ihr schaut so überrascht.''
,,Sind wir endlich da?'' Theredor rieb sich die Nasenwurzel. ,,Nein und es geht nicht schneller wenn du die selbe Frage alle fünf Minuten stellst.'' Es war ein Fehler gewesen den Jungen mit auf nach Chorrol zu nehmen, aber was hätte er tun sollen? Ihn zurückschicken? Du hast zwar Nika das Leben gerettet, aber es ist viel zu gefährlich dich mitzunehmen? Selbst wenn, hätte es wohl nicht viel gebracht, so wie er den Jungen einschätzte wäre er ihnen sowieso umgehend gefolgt. ,,Sind wir dann nun endlich da oder ist es noch weit?'' ,,Noch weit... und wenn du noch ein einziges Mal fragst versenke ich dich im nächsten Fluss!'', brüllte Valdred und im Geiste dankte Theredor ihm dafür. Sie kamen wirklich nur schlecht voran. Eines der Pferde hatte neu beschlagen werden müssen, was sie einen Tag gekostet hat. Dann fing es an zu stürmen und zwar so stark, dass sie für die nächsten anderthalb Tage in einer Höhle hocken müssen. Diese Reise stand nicht unter einem guten Stern, soviel war schon jetzt klar. Noch mindestens vier Tage nach Chorrol... wenn nicht wieder etwas dazwischen kam.
Fjord schlug die Augen auf. Ein guter Dieb schläft nie mehr als zwei Stunden am Stück, dass hatte man ihm gesagt. Doch diesmal war es nicht sein verkorkster Schlafrythmus. Ein Geräusch aus dem Wald hatte ihn geweckt. Die Glut glomm noch sanft in der Dunkelheit. Noch ein Geräusch ertönte. Schnarchen? Fjord sah sich um und Valdred saß mit einer Flasche Schnaps in der Pranke an einen Baum gelehnt und schlief den Schlaf des Betrunkenen. Verdammter Idiot! Er hatte immerhin wache! Brummend warf Fjord die Decke zur Seite und erhob sich, schlüpfte in seine Stiefel. Rasch nahm er seinen Bogen in die Hand, legte einen Pfeil auf die Sehne und schlich ins Unterholz. Er war schon immer ein guter Schleicher. Seltsam, wenn man seine Abstammung betrachtete. Lautlos bewegte sich der Junge durch das Unterholz und begann verstohlen zu grinsen. Der Eindringling würde gar nicht wissen wie ihm geschiet. Plötzlich fühlte er eine schwere Hand auf der Schulter und schon schrie er auf. ,,Was machst du hier draußen, Junge?'' Er kannte die Stimme. ,,Efranior?'' Langsam spähte er über die Schulter und entdeckte das Gesicht des Elfen in der Dunkelheit. ,,Was erschreckst du mich so?! Ich hätte fast einen Herzanfall gekriegt!'' Der Elf lachte. ,,Konnte ja nicht wissen, dass du so empfindlich bist. Also, was machst du hier?'' ,,Ich habe ein Geräusch gehört... aber eigentlich könnte ich dich das selbe fragen.'' Der Elf zuckte mit den Schultern. ,,Pinkeln. Leg' dich wieder schlafen, du wirst wohl nur mich gehört haben.'' Fjord brummte irgentwas auf Nordisch und stapfte zurück zu seiner Schlafstätte. Der Schlaf kam schnell zurück.
,,Wir sind da.'' Theredor konnte es kaum fassen. Zwei Wochen hatte es gedauert, aber jetzt waren sie da. ,,Chorrol.'' Sie ritten zielstrebig auf die Ställe zu, gaben die Pferde in die Obhut der Stallknechte und gingen auf das Tor zu. Der Wachmann im dunklen Blau von Chorrol musterte sie alle der Reihe nach: Fjord, Theredor, Valdred, Efranior und Nika mit ihrem Kindchen. Gelangweilt hob der Wachmann seine Hand und winkte sie hindurch. Chorrol war, neben Skingrad, wohl eine der schönsten Städte Cyrodiils. Steinerne Häuser, ordentliche Gärten und ein recht sauberes Schloss. Das kleine Elendsviertel am Rand der Stadt ausgenommen war es wirklich prächtig. Nika hielt bereits auf das Eiche und Krummstab zu als Theredor sie an der Schulter packte und sogleich wieder zurück zog. Sie drehte sich um und sah ihn anklagend an. ,,Was ist denn? Wir werden ja wohl eine Herberge brauchen, oder nicht?'' Theredor nickte. ,,Natürlich und deshalb werden wir jetzt nach rechts gehen und uns in der grauen Stute einquartieren.'' Sie hob die Braue als hätte er ihr grade gesagt er sei ein Vampir. ,,Das ist nicht euer ernst, Theredor, nicht wahr? Sagt mir, dass es nur ein Scherz war.'' Theredor schwieg, schüttelte jedoch den Kopf. Sie sah ihn zornig an und reckte das Kinn. ,,Schön!'' Sie stürmte auf die Stute zu und drehte sich auf halbem Weg noch einmal um. ,,Schön!'' Das Seufzen kam von wie selbst. Valdred lachte. ,,Frauen, eh? Lasst sie einfach einen Moment in Ruhe. Sie wird schon verstehen weshalb wir dort und nicht im Eiche und Krummstab nächtigen.'' Der Dicke klopfte Theredor auf die Schulter. ,,Dann also die graue Stute.'', brummte er und stapfte grinsend darauf zu. Die Anderen, Theredor eingeschlossen, folgten den Beiden schnell.
Die graue Stute war nicht das was man luxuriös nennen konnte, sie war nicht mal das, was man sauber nennen konnte. Sie war hauptsächlich... heruntergekommen. Die Gruppe verteilte sich sogleich im Lokal. Efranior setzte sich in eine Ecke und grübelte, Valdred und Fjord setzten sich an den Thresen und scherzten miteinander. Nika saß an allein an einem Tisch und fegte ein paar Krümmel mit der Hand vom Tisch. Theredor ging als erstes zur Wirtin. ,,Gruß euch, Frau Wirtin. Hättet ihr zufällig noch ein paar Zimmer frei?'' Die Wirtin blickte Theredor an. ,,Für alle die ihr in eurem Schlepptau habt?'' Der Colovianer nickte. ,,Ja, für alle. Es müssen keine Einzelzimmer sein, nur für die Dame, wenn es möglich ist.'' Die Wirtin seufzte ergeben. ,,Nun gut, aber macht mir keinen Ärger. Ihr könnt drei Zimmer haben. Zwei Doppelzimmer und das Einzelzimmer. Das ist aber nicht billig.'' ,,Wieviel?'' ,,Fünfundsiebzig Septime, ohne Verpflegung natürlich.'' Theredor knirschte mit Zähnen. ,,Würden Siebzig nicht reichen?'' ,,Fünfundsiebzig oder ihr könnt meinetwegen in der Gosse schlafen.'' Brummend zählte Theredor das Gold ab und legte es auf den Thresen. Die Wirtin lächelte. ,,Ist mir ein Vergnügen euch in meinem Haus zu haben.'' Theredor wandte sich ohne ein weiteres Wort mit den Zimmerschlüsseln ab und verteilte sie an die Besitzer. Den letzten Schlüssel gab er Nika, die ihn ansah und dann den Kopf schüttelte. ,,Warum sind wir hier, Theredor?'' Theredor seufzte, wie so oft in den letzten Tagen. Wie sollte er es ihr erklären? Genau wusste er es ja selbst nicht. ,,Du weißt, dass dein Gatte und ich schon lange kannten, seitdem wir Kinder waren. Er und ich haben vieles zusammen erlebt.'' Nika Vorellè nickte nur und hörte zu. ,,Nun, es war als wir etwas Achtundzwanzig Jahre zählten, als wir zusammen in eine alte Ruine kamen. Wir waren damals sehr abenteuerlustig und waren natürlich fest davon überzeugt, dass es dort unermessliche Reichtümer zu holen gab. Nun, wir irrten uns. Nicht weit vom Eingang der Feste entfernt gab der Boden nach und wir fielen in die Tiefe. Ich erinnere mich noch daran als wäre es gestern gewesen. Viktus schrie und klagte in der Dunkelheit zwischen den Trümmern. Sein Bein war gebrochen und es regten sich Gestalten in der Dunkelheit. Ich hatte damals solche Angst, dass ich nicht dazu fähig war etwas zu tun. Ich hörte einen langgezogenen Schrei und euer Gatte wurde ins Dunkel gezogen. Keine Ahnung wielange ich dort stand und vor Angst schlotterte, aber nach einer Ewigkeit, so schien es mir, fasste ich den Mut eine Fackel zu entzünden und nach Viktus zu suchen. Es waren nur Goblins, aber sie hielten ihn in einem engen eisernen Käfig gefangen. Im Licht betrachtet waren die Gestalten längst nicht mehr so furchterregend wie zuvor. Kurz gesagt, ich konnte deinen Gatten retten. Es war nicht leicht, aber es gelang mir. Damals schwor ich ihm, dass ich nie wieder so im Stich lassen würde. Erst versuchte er mir zu sagen, dass ich ihn doch gerettet hätte, doch ich wollte nicht hören. Schließlich gab er nach und dankte mir.'' Nika zog die Brauen zusammen. ,,Was hat das mit der Sache hier zu tun?'' ,,Nun, ich kam nicht zufällig nach Skingrad. Viktus sandte mir eine Botschaft und bat mich unverzüglich zu ihm zu kommen. Ich halte immer mein Wort und ich erinnerte mich an mein Versprechen von damals, also kam ich. In der Botschaft war von irgentwelchen Feinden die Rede. Ich ging davon aus, dass ich ihn später danach fragen können würde.'' Er holte tief Luft und atmete geräuschvoll wieder aus. ,,Wie du weißt habe ich mich geirtt. Nun, ihr meintet euer Mann starb auf dem Weg hierher. Ich denke, es ging nicht um eine Banalität sondern um etwas Wichtiges. Vermutlich hat es mit der ganzen Sache zu tun, deshalb sind wir hier. Um herauszufinden was es war und das Problem zu lösen, dass eurem Mann das Leben kostete.'' Lange Zeit starrten sie sich gegenseitig in die Augen und versuchten überlegten was sie sagen sollten. Es gab nichts mehr zu sagen und so blieben sie still. ,,Theredor! Wir sollten zu Bett gehen oder haben wir etwa morgen Zeit zum Ausschlafen?'' Valdred. Er hatte natürlich recht. ,,Ich werde zu Bett gehen. Ihr solltet das Selbe tun. Wir sehen uns morgen.'' Damit wandte sich Theredor ab und ging. Es würde nicht einfach werden, das war klar, aber er würde es schaffen. Er hatte es nicht geschafft Viktus zu schützen, aber er würde seine Familie schützen. Um jeden Preis.
Fjord schlug die Augen auf. Ein guter Dieb schläft nie mehr als zwei Stunden am Stück, dass hatte man ihm gesagt. Doch diesmal war es nicht sein verkorkster Schlafrythmus. Ein Geräusch aus dem Wald hatte ihn geweckt. Die Glut glomm noch sanft in der Dunkelheit. Noch ein Geräusch ertönte. Schnarchen? Fjord sah sich um und Valdred saß mit einer Flasche Schnaps in der Pranke an einen Baum gelehnt und schlief den Schlaf des Betrunkenen. Verdammter Idiot! Er hatte immerhin wache! Brummend warf Fjord die Decke zur Seite und erhob sich, schlüpfte in seine Stiefel. Rasch nahm er seinen Bogen in die Hand, legte einen Pfeil auf die Sehne und schlich ins Unterholz. Er war schon immer ein guter Schleicher. Seltsam, wenn man seine Abstammung betrachtete. Lautlos bewegte sich der Junge durch das Unterholz und begann verstohlen zu grinsen. Der Eindringling würde gar nicht wissen wie ihm geschiet. Plötzlich fühlte er eine schwere Hand auf der Schulter und schon schrie er auf. ,,Was machst du hier draußen, Junge?'' Er kannte die Stimme. ,,Efranior?'' Langsam spähte er über die Schulter und entdeckte das Gesicht des Elfen in der Dunkelheit. ,,Was erschreckst du mich so?! Ich hätte fast einen Herzanfall gekriegt!'' Der Elf lachte. ,,Konnte ja nicht wissen, dass du so empfindlich bist. Also, was machst du hier?'' ,,Ich habe ein Geräusch gehört... aber eigentlich könnte ich dich das selbe fragen.'' Der Elf zuckte mit den Schultern. ,,Pinkeln. Leg' dich wieder schlafen, du wirst wohl nur mich gehört haben.'' Fjord brummte irgentwas auf Nordisch und stapfte zurück zu seiner Schlafstätte. Der Schlaf kam schnell zurück.
,,Wir sind da.'' Theredor konnte es kaum fassen. Zwei Wochen hatte es gedauert, aber jetzt waren sie da. ,,Chorrol.'' Sie ritten zielstrebig auf die Ställe zu, gaben die Pferde in die Obhut der Stallknechte und gingen auf das Tor zu. Der Wachmann im dunklen Blau von Chorrol musterte sie alle der Reihe nach: Fjord, Theredor, Valdred, Efranior und Nika mit ihrem Kindchen. Gelangweilt hob der Wachmann seine Hand und winkte sie hindurch. Chorrol war, neben Skingrad, wohl eine der schönsten Städte Cyrodiils. Steinerne Häuser, ordentliche Gärten und ein recht sauberes Schloss. Das kleine Elendsviertel am Rand der Stadt ausgenommen war es wirklich prächtig. Nika hielt bereits auf das Eiche und Krummstab zu als Theredor sie an der Schulter packte und sogleich wieder zurück zog. Sie drehte sich um und sah ihn anklagend an. ,,Was ist denn? Wir werden ja wohl eine Herberge brauchen, oder nicht?'' Theredor nickte. ,,Natürlich und deshalb werden wir jetzt nach rechts gehen und uns in der grauen Stute einquartieren.'' Sie hob die Braue als hätte er ihr grade gesagt er sei ein Vampir. ,,Das ist nicht euer ernst, Theredor, nicht wahr? Sagt mir, dass es nur ein Scherz war.'' Theredor schwieg, schüttelte jedoch den Kopf. Sie sah ihn zornig an und reckte das Kinn. ,,Schön!'' Sie stürmte auf die Stute zu und drehte sich auf halbem Weg noch einmal um. ,,Schön!'' Das Seufzen kam von wie selbst. Valdred lachte. ,,Frauen, eh? Lasst sie einfach einen Moment in Ruhe. Sie wird schon verstehen weshalb wir dort und nicht im Eiche und Krummstab nächtigen.'' Der Dicke klopfte Theredor auf die Schulter. ,,Dann also die graue Stute.'', brummte er und stapfte grinsend darauf zu. Die Anderen, Theredor eingeschlossen, folgten den Beiden schnell.
Die graue Stute war nicht das was man luxuriös nennen konnte, sie war nicht mal das, was man sauber nennen konnte. Sie war hauptsächlich... heruntergekommen. Die Gruppe verteilte sich sogleich im Lokal. Efranior setzte sich in eine Ecke und grübelte, Valdred und Fjord setzten sich an den Thresen und scherzten miteinander. Nika saß an allein an einem Tisch und fegte ein paar Krümmel mit der Hand vom Tisch. Theredor ging als erstes zur Wirtin. ,,Gruß euch, Frau Wirtin. Hättet ihr zufällig noch ein paar Zimmer frei?'' Die Wirtin blickte Theredor an. ,,Für alle die ihr in eurem Schlepptau habt?'' Der Colovianer nickte. ,,Ja, für alle. Es müssen keine Einzelzimmer sein, nur für die Dame, wenn es möglich ist.'' Die Wirtin seufzte ergeben. ,,Nun gut, aber macht mir keinen Ärger. Ihr könnt drei Zimmer haben. Zwei Doppelzimmer und das Einzelzimmer. Das ist aber nicht billig.'' ,,Wieviel?'' ,,Fünfundsiebzig Septime, ohne Verpflegung natürlich.'' Theredor knirschte mit Zähnen. ,,Würden Siebzig nicht reichen?'' ,,Fünfundsiebzig oder ihr könnt meinetwegen in der Gosse schlafen.'' Brummend zählte Theredor das Gold ab und legte es auf den Thresen. Die Wirtin lächelte. ,,Ist mir ein Vergnügen euch in meinem Haus zu haben.'' Theredor wandte sich ohne ein weiteres Wort mit den Zimmerschlüsseln ab und verteilte sie an die Besitzer. Den letzten Schlüssel gab er Nika, die ihn ansah und dann den Kopf schüttelte. ,,Warum sind wir hier, Theredor?'' Theredor seufzte, wie so oft in den letzten Tagen. Wie sollte er es ihr erklären? Genau wusste er es ja selbst nicht. ,,Du weißt, dass dein Gatte und ich schon lange kannten, seitdem wir Kinder waren. Er und ich haben vieles zusammen erlebt.'' Nika Vorellè nickte nur und hörte zu. ,,Nun, es war als wir etwas Achtundzwanzig Jahre zählten, als wir zusammen in eine alte Ruine kamen. Wir waren damals sehr abenteuerlustig und waren natürlich fest davon überzeugt, dass es dort unermessliche Reichtümer zu holen gab. Nun, wir irrten uns. Nicht weit vom Eingang der Feste entfernt gab der Boden nach und wir fielen in die Tiefe. Ich erinnere mich noch daran als wäre es gestern gewesen. Viktus schrie und klagte in der Dunkelheit zwischen den Trümmern. Sein Bein war gebrochen und es regten sich Gestalten in der Dunkelheit. Ich hatte damals solche Angst, dass ich nicht dazu fähig war etwas zu tun. Ich hörte einen langgezogenen Schrei und euer Gatte wurde ins Dunkel gezogen. Keine Ahnung wielange ich dort stand und vor Angst schlotterte, aber nach einer Ewigkeit, so schien es mir, fasste ich den Mut eine Fackel zu entzünden und nach Viktus zu suchen. Es waren nur Goblins, aber sie hielten ihn in einem engen eisernen Käfig gefangen. Im Licht betrachtet waren die Gestalten längst nicht mehr so furchterregend wie zuvor. Kurz gesagt, ich konnte deinen Gatten retten. Es war nicht leicht, aber es gelang mir. Damals schwor ich ihm, dass ich nie wieder so im Stich lassen würde. Erst versuchte er mir zu sagen, dass ich ihn doch gerettet hätte, doch ich wollte nicht hören. Schließlich gab er nach und dankte mir.'' Nika zog die Brauen zusammen. ,,Was hat das mit der Sache hier zu tun?'' ,,Nun, ich kam nicht zufällig nach Skingrad. Viktus sandte mir eine Botschaft und bat mich unverzüglich zu ihm zu kommen. Ich halte immer mein Wort und ich erinnerte mich an mein Versprechen von damals, also kam ich. In der Botschaft war von irgentwelchen Feinden die Rede. Ich ging davon aus, dass ich ihn später danach fragen können würde.'' Er holte tief Luft und atmete geräuschvoll wieder aus. ,,Wie du weißt habe ich mich geirtt. Nun, ihr meintet euer Mann starb auf dem Weg hierher. Ich denke, es ging nicht um eine Banalität sondern um etwas Wichtiges. Vermutlich hat es mit der ganzen Sache zu tun, deshalb sind wir hier. Um herauszufinden was es war und das Problem zu lösen, dass eurem Mann das Leben kostete.'' Lange Zeit starrten sie sich gegenseitig in die Augen und versuchten überlegten was sie sagen sollten. Es gab nichts mehr zu sagen und so blieben sie still. ,,Theredor! Wir sollten zu Bett gehen oder haben wir etwa morgen Zeit zum Ausschlafen?'' Valdred. Er hatte natürlich recht. ,,Ich werde zu Bett gehen. Ihr solltet das Selbe tun. Wir sehen uns morgen.'' Damit wandte sich Theredor ab und ging. Es würde nicht einfach werden, das war klar, aber er würde es schaffen. Er hatte es nicht geschafft Viktus zu schützen, aber er würde seine Familie schützen. Um jeden Preis.
Prolog
Die Nacht hängt schwer über Skingrad und in kaum einem Gebäude ist auch nur noch das schwache Flackern einer einzelnen Kerze zu erkennen. Die Stadttore sind längst für die Nacht verschlossen und nur ein einziger unglücklicher Wachmann steht in einem kleinen Wachhäusschen vor den Toren. Langsam nährt sich der Stadt ein einsamer Reiter auf einem nicht mehr ganz jungen Fuchshengst. Seine behandschuhte Hand hält die Fackel, die nur noch schwach brennt und wohl schon seit geraumer Zeit nur noch spärliches Licht spendet. Angekommen am Tor zügelt der Reiter seinen Hengst und mit trostlosem Gesicht marschiert der nächtliche Wachposten aus seinem Häusschen. ,,Ich grüße euch, mein Herr. Wenn ihr auf einen Platz für die Nacht hofft, so muss ich euch leider enttäuschen, denn die Tore sind bereits geschlossen.'', spricht der leicht besäuselte Wachtposten den Reiter an. Seufzend blick der Reiter aus dem Schatten seiner Kapuze auf den glücklosen Wachmann herab. ,,Ja, Nachbar, dass kann ich sehen, doch versichere ich euch, dass es von äußerster Dringlichkeit ist mich unverzüglich einzulassen.'' Die Stimme des Reiters, ein tiefer Bariton, klingt drohend an die Ohren des Wachmannes. ,,Verzeiht, Herr, aber ich habe klare Befehle und selbst wenn dem nicht so wäre, so bin ich allein sicherlich nicht in der Lage das Tor von außen aufzustem-...'' ,,Es mag mir nichts ferner liegen, als euch zu unterbrechen. Aber ich fürchte es dürfte euch interessieren, dass es in eurer Stadt brennt.'', fällt der Reiter dem Wachmann ins Wort und deutet dabei zum sternenklaren Nachthimmel empor, an dem in diesem Augenblick der Kleinere, der beiden Monde, von einer dichten Rauchsäule zum Großteil verdeckt wird. Mit geweiteten Augen starrt die Wache zum Himmel herauf. ,,Ich bin mir sicher euer Hauptmann wird es sehr zu schätzen wisst, dass ihr euch die Mühe macht hier draußen zu stehen und mir zu erzählen, dass die Tore für die Nacht geschlossen sind, anstatt zum Ort des Brandes zu eilen und den anderen Bewohnern und Wachen der Stadt, die mit Sicherheit schon eifrig dabei sind den Brand zu löschen, zur Hand zu gehen.'' Händeringend blickt der Wachmann zwischen der Rauchsäule und dem Reiter hin und her, doch letztendlich siegt der gesunde Menschenverstand: ,,Öffnet sofort das Tor und besorgt Eimer mit Wasser! Es brennt in der Stadt!'' Einen Moment herrscht Stille, doch dann, wie von Geisterhand, öffnen sich die schweren Tore der Stadt nach innen und geben den Blick auf eine von rußigen Fackeln beleuchtete Straße frei. Sofort eilt der Wachmann in die Stadt, dicht gefolgt von Ross und Reiter.
,,Los, Männer! Bringt mehr Wasser! Das Feuer darf nicht auf die anderen Gebäude überspringen!'' Die Stimme des Wachhauptmannes donnert durch die Stadt und weckt selbst den letzten schlafenden Bürger. Der Reiter kantert die Straße, dicht gefolgt von der schnaufenden Torwache hinunter. Am Ort des Brandes schwingt er sich sogleich aus dem Sattel und eilt zum Hauptmann. ,,Sind noch Menschen oder Mer in dem Gebäude?!'', der Reiter schüttelt den verdutzten Hauptmann. ,,Sprecht, Mann!'' ,,Es kam niemand aus dem Gebäude heraus.'' Der Wachmann schüttelt den Reiter ab. ,,Wer seid ihr überhaupt und was interessiert es euch?'' Doch der Reiter stürmt bereits fluchend davon, direkt auf das brennende Gebäude zu und reißt im vorbeistürmen einem Bürger den Wassereimer aus der Hand. Vor der Tür des Gemäuers schüttet sich der Mann den Eimer über den Kopf, tritt die Tür des Hauses ein und stürmt in die Flammen.
Drückende Hitze umgibt den Reiter im flammenden Inferno des Hauses. ,,Hört mich jemand?!'', brüllt er durch das Haus. Bis auf das Knistern der Flammen, die sich durch das Gebälk des Hauses fressen bleibt es ruhig. ,,Verdammt nochmal hört ihr mich?!'' Ein brennender Balken stürzt unweit des einsamen Mannes herab und übertont beinahe den schwachen Hilferuf aus den oberen Stockwerken des Hauses. Hoffnung fassend läuft der mutige Recke zur Treppe um diese im Sturm zu erklimmen. Die Zeit ist knapp, nicht nur für die Familie im Haus, sondern auch für den Recken selbst. Das Wasser, das ihn und seine Kleidung durchnässt wird nicht mehr lange Schutz gewähren. Der Treppenabsatz ist erreicht und laut krachend fallen weitere Balken herab und versperren die Treppe nun gänzlich. Beherzt hechtet der Recke nach vorn um einem brennenden Balken zu entgehen. Fluchend sieht er sich im Inferno des Hauses um. ,,Wo seid ihr?!'', brüllt der Recke. ,,Helft uns! Hier!'' Nicht mehr weit! Die Tür zum Zimmer aus dem die Stimmen kamen ist blockiert. Verzweifelt rennt der Reiter dagegen an und endlich gibt die Tür nach. Der beherzte Mann stolpert ins Zimmer. Das Fenster ist offen und ein guter Teil des Rauches entweicht. Auf dem Boden kauert die Silouette einer Person. ,,Kommt!'', der Mann streckt die Hand aus und zieht die Gestalt, eine Frau, die ihr Kind schützend im Arm hat, zu sich heran. Schnell nimmt der Mann das Kind aus den Armen der völlig entkräfteten Frau und wickelt es in den nur noch leicht feuchten Umhang. Die Frau stützend und das Kleinkind aus dem Arm verlässt der Recke so schnell ihn der Zustand seiner Begleiterin lassen das Zimmer. Vor der Tür des Zimmers blickt der Retter sich um und stürmt schließlich zielsicher auf einen angebrannten Teppich zu. Rasch zieht er den Teppich zur Seite und öffnet die zum Vorschein gekommene Falltür. Er hilft der Frau hinunter und reicht das Baby nach. Ohrenbetäubend krachend stürzt das Gebälk weiter in sich zusammen. Nur flüchtig nach oben blickend springt der Mann durch die Falltür und landet unsanft im Erdgeschoss. Der Durchgang zur Tür ist ebenfalls versperrt. Fluchend und verzweifelt blickt der Mann sich um und stürmt, nachdem er die Frau an sich gepresst hat, auf das nächste Fenster zu. Klirrend durchbrechen die Drei das Glas und landen auf der nassen Straße. Es hat zu regnen begonnen, doch das war nun reichlich unwichtig.
Langsam erhebt sich der Retter der kleinen Familie vom Boden und zieht die Frau mit sich herauf. ,,I-ihr habt unser Leben gerettet... W-wer seid ihr?'', die Stimme der Frau ist nicht mehr als ein schwaches Wispern. Der Reiter schweigt und führt die Dame zu einer Bank unweit des brennenden Gebäudes. ,,Mir scheint, dass ich mich euch nicht vorzustellen brauche, Lady Vorellè.'', spricht der Unbekannte und blickt dann missmutig zu den noch brennenden Resten des Herrenhauses Vorellè. ,,Ich wäre viel früher hier gewesen, aber ich wurde unglücklicherweise aufgehalten.'' Die Augen der Frau weiten sich und sie presst hervor: ,,Theredor? Theredor Fichtenfels? ich hielt euch für tot!'' Der Mann lächelt schwach. ,,Wie ihr sehen könnt ist dem nicht so.'' Theredors Miene wird wieder ernst. ,,War euer Gatte auch im Haus?'' Die junge Frau vom Kaiservolk schüttelt den Kopf und blickt ihren colovianischen Retter an. ,,Er ist vor knapp zwei Wochen auf dem Weg nach Chorrol getötet worden. Ich weiß nicht was er dort wollte, aber er meinte, es wäre von größter Wichtigkeit.'' Theredor nickt abwesend und reicht Lady Vorellè den Säugling. ,,Kommt mit, Mylady. Wie ihr sicher bemerkt habt ist es hier nicht sicher.'' Theredor erhebt sich von der Bank und reicht der Edlen die Hand. ,,Und mir scheint, dass wir wohl alle etwas Ruhe und ein Bad vertragen können. Die zwei Schwestern werden sicherlich ein Zimmer für uns haben und ihr Badehaus ist immer sauber.'' Schwach lächelnd erhebt sich Lady Vorellè von der Bank und folgt dem Mann, der sie vor dem sicheren Tot bewahrt hat zu seinem Hengst und ohne noch ein Wort zu wechseln begeben sich Theredor Fichtenfels, Lady Vorellè und ihr kleiner Sohn zu den zwei Schwestern.
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