Naja, wenn man es weit fasst, dann sind Webmailer auch Cloud Dienste. Von daher hast du recht, dass fast jeder es bereits nutzt.
Gewisse Dienste wo man z.B. seine Fotos online sammeln und öffentlich zur Schau stellen kann wie Picasa oder DeviantArt sehe ich übrigens nicht als Cloud Dienst. Auch Rapidshare, Hotfile und Co sind im weitesten Sinne auch Cloud Dienste. Jeder, der irgend einen Webspace für Daten nutzt ist demnach ja im weitesten Sinne ein Cloud Anwender.
Ich denke man muss hier stark differenzieren. Firmen, die eigene Server betreiben oder Server anmieten um ihre Mitarbeiter insbesondere im Außendienst immer auf aktuellem Stand zu halten, sichern ihre komplette Cloud Struktur (hoffentlich) extrem gegen Fremdzugriffe ab.
Für Privatleute sehe ich Cloud Dienste sowieso nur dann als sinnvoll an, wenn man wirklich mal auf seine Daten zugreifen und bearbeiten muss, wenn man irgendwo anders ist und nicht auf seinen Rechner zugreifen kann. Dann mag ein online Office gar nicht verkehrt sein. Ansonsten halte ich den ganzen Quatsch aber schlicht für überflüssig.
Wer meint dadurch Geld zu sparen, weil er ja keine Software mehr kaufen muss, der ist eh auf dem falschen Dampfer. Denn so ein Minimalstanwender kommt sowieso mit Freeware aus.
Aus unternehmerischer Sicht denke ich, dass sich die Hersteller derzeit etwas verzetteln. Um ihr Angebot vorzustellen werden die meisten Dienste kostenlos feilgeboten. Hier irgendwann für ein MS Office- oder Photoshop- Online mal Geld verlangen zu wollen halte ich für illusorisch. Genauso schnell wie man so einen Dienst ausprobiert hat, ist man auch im Notfall wieder weg. Andersrum könnte dies Druck auf herkömmliche Software ausüben, die dann im Preis sinken muss. Profisoftware wird davon allerdings nicht betroffen sein, es wird also nicht ein Photoshop treffen sondern wenn dann ein Photoshop Elements.
Generell nervt mich dieser Trend hin zu "alles online" aber nur noch. Egal ob Anwendungssoftware oder Spiele, nichts kommt ohne Onlineaktivierung oder ständigem Onlinezwang, um zu überprüfen, ob auch ja ein Original benutzt wird (als ob eine Raubkopie diese Überprüfung noch hätte...) dazu sammeln die Firmen dann fleißig Infos über Hard- und Software, Nutzungszeiten etc. um den gläsernen Kunden total unter ihrem Scheffel zu haben.
Aber die Menschen sind auch selbst schuld! Vor 30 Jahren gingen die Leute auf die Straße, wenn man an ihre Daten wollte. Heute zahlen die Leute Geld, damit die Firmen ihre Daten haben ...