Brainstorming für den RPG Bereich

Disturbed

Bürger
Im Laufe der RPG Geschichte hier im Scharesoft Forum hat es immer wieder Flauten gegeben. Doch ehrlich? An was liegt es?
Mir kommt es inzwischen so vor als wäre der RPG Bereich abgeschottet... wie ein ungeliebter Verwandter... nur wenige scheinen hier reinzuschauen und dann auch nur selten.

Wer hat eigentlich noch offenkundig Lust an den RPGs? Und die Frage: was hindert euch oft so lange am schreiben? Private Probleme jeglicher Art oder ist es was das euch hier stört?
Ich meine wenn man diesen ungeliebten Verwandten auch noch so oft besucht, er hat aber einem nichts zu sagen, dann würde ich auch irgendwann die Lust verlieren.

Was können wir machen um den Leuten den RPG Bereich schmackhaft zu machen oder gar uns selber wieder schmackhaft zu machen?
Wir RPG schreiber sind irgendwie rar (waren schon immer oder sind es erst geworden) und wenn ich so in das Literaturforum schaue sind da auch einige begabte Schreiber unterwegs!
Haben diese kein Interesse, haben sie den RPG Bereich bisher gekonnt ignoriert oder ist er ihnen nicht aufgefallen?

Deswegen ruf ich jeden der einen Funken Interesse an den RPGs hat hier etwas sinnvolles zu Posten.
Gibt es Leute da draußen die evtl Lust haben aber sich bisher nicht getraut haben?
Hat wer Lust an einem der "toten" RPGs mitzuspielen und sich nur nicht zu fragen getraut ob man das wiederbeleben könnte?
Welche Ideen habt ihr für die RPGs um sie gemütlicher für die alten und neuen zu machen?

über Antworten würde ich mich sehr freuen!
Grüße Disturbed
 
Disturbed schrieb:
Wer hat eigentlich noch offenkundig Lust an den RPGs?

Ich, ich, ich! *Hand heb*

Und die Frage: was hindert euch oft so lange am schreiben?

Die Schule nimmt bei mir leider sehr viel Zeit in Anspruch. Vor allem in nächster Zeit, da jetzt Projektwoche und dann Ende Mai die Prüfungen anstehen. Da heißt es nunmal pauken, pauken, pauken und Freizeit und Muse hab ich dann nicht viel. Aber spätestens in den Sommerferien ist die Zeit und hoffentlich auch die Muse wieder da. ^^
Am RPG-Bereich stört mich eigentlich nichts, mit Ausnahme davon natürlich, dass es hier recht leer ist ... :?

Was können wir machen um den Leuten den RPG Bereich schmackhaft zu machen oder gar uns selber wieder schmackhaft zu machen?

Tja, irgendwie müssen wir uns populärer machen. Jetzt frag mich bitte nicht wie, hab zwar Marketing als Fach in der Schule, aber bei dem Lehrer lernt man so oder so nicht viel :lol:
Hmm ... Frischfleisch wäre natürlich nicht schlecht, um mal wieder frische Winde wehen zu lassen. Aber offensichtlich scheint sonst niemand im Forum Lust zu haben ... vielleicht wirken wir zu komplex? Zu anspruchsvoll? Irgendwie müssen wir ja ziemlich abschreckend auf den Rest des Forums wirken. Eventuell können sich ja die Schreiber aus dem HoS mal melden, warum sie dort tätig sind aber nicht an den "großen" RPGs mitwirken wollen (soll kein Vorwurf sein, einfach eine Frage aus reinem Interesse).

Hat wer Lust an einem der "toten" RPGs mitzuspielen und sich nur nicht zu fragen getraut ob man das wiederbeleben könnte?

Wenn du schon fragst ... das Konzept der Narthexfeder fand ich äußerst interessant und reizvoll, aber das war noch vor meiner Zeit hier ^^
 
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Das Problem ist, dass die Lust sehr schnell verfliegt. Einfach mehr und neue RPGs aufzumachen wird meiner Meinung nach die Symptome bekämpfen, aber nicht die Ursache. Denn nach wenigen Tagen lässt die Aktivität der Schreiber extrem nach. Sicher könnten wir daher ein RPG schließen und ein Neues aufmachen, um es einige Wochen laufen zu lassen und dann zu schließen und wieder ein Neues aufzumachen und ich kenne genügend Foren, wo das so gemacht wird. Jedoch ist mir meine Kreativität dazu zu schade. Ich habe viele Ideen, allerdings nichts dafür. ich glaube nicht, das man wirklich etwas gegen das Poststerben in diesem Teil des Forum tun kann, solange es keine Spieler gibt die wirklich engagiert und dauerhaft dabei sind, die sich von Text noch fesseln lassen und gerne bereit sind sich einen kleinen Teil dazu auszudenken. Inzwischen tendiere ich dazu alles zu schließen was weniger als fünf Spieler hat, die regelmäßig Posten. Für mich macht ein RPG erst ab da wirklich lange Sinn und Spaß.
 
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Ich werde mich hierzu auch kurz äußern. Auch wenn Disturbed sicherlich einiges mehr miterlebt hat, bin ich lange genug hier um das ewig Auf und Ab des RPG-Bereichs in all seinen Facetten mitbekommen zu haben. Mir fallen mehrere Gründe ein, die dazu geführt haben könnten, ich versuche das mal kurz zusammen zu fassen:

- Persönliche Differenzen: Ich war selbst schon mitten drin (nicht wahr, Jad ;)) um sagen zu können: es spielt eine Rolle. Ich weiß nicht wie das immer wieder passiert, aber zu anderen Zeiten schien es fast wichtiger, bestimmte Schreiber zu hassen oder sich im passenden IRC zu verschwören, als einfach an einem RPG teil zu nehmen. Das kostet so viel unnötige Energie und hat schon mehr als einmal dazu geführt, dass Spieler oder gleich ganze Spielergruppen einfach gehen. Erinnert euch nur an was im RPG Roter Stier passiert ist, mit Ladyfalk und dem Rest. Hätte es das "gekeile" nicht gegeben, würde es vielleicht noch laufen. Am Ende hat es nur zum bitteren Ende des RPGs geführt.

- Jeder ist ein Hauptcharakter: Das ist ein Punkt in dem meine eigenen Erwartungen an das RPG oft mit der "Wirklichkeit" kollidiert sind. Der Charakter den man entwickelt, schreibt man als Hauptcharakter. Es ist der Hauptcharakter zu der Geschichte im eigenen Kopf. Aber in einer solch großen Gruppe kann nicht jeder der Held sein. Nicht immer jedenfalls. Dafür ist schlicht nicht genug Bühne vorhanden. Vor allem wenn man einige "aggressive" Schreiber im Team hat, die viel Raum für sich beanspruchen. Da hatte man einen so tollen Charakter im Kopf und kann ihn dann gar nicht so ausspielen wie man das gerne getan hätte. Ich denke das ist für viele neue Schreiber ein Problem und ich hatte am Anfang nicht den Mut mich wieder in die Mitte des Geschehens zu schreiben, hatte ich mich erst einmal etwas verdrängt gefühlt.

- Hype um Spiele und Filme. Ein weitere Erfahrung die ich selbst genügend gemacht habe. Da war man im Kino, hat ein neues Spiel durchgehockt oder einen neuen coolen Manga gelesen und der ganze Kopf ist voll damit. Wie gerne hätte man jetzt einen Charakter aus gegebenem Universum. Aber irgendwann flaut der Hype ab und damit das Interesse am Charakter. Führt sicherlich oft zu einem eher kurzen Intermezzo mit den Rpgs

- Storytechnische Flauten: Man kann nicht immer Kämpfen. Manchmal braucht man Pausen, kommt es dazu kehrt oft Langeweile ein, oder man weiß einfach nicht was man schreiben soll. Das Rpg beginnt zu stagnieren und es gibt im Schnitt immer nur weniger Schreiber die auch viel Erfüllung in Dialog und 'socialising' finden. Aber irgendwann muss die Gruppe sich eigentlich mal richtig kennenlernen. Meiner Meinung nach fehlt es in Rpgs an Zeitsprüngen. Vielleicht eine Reise von Ort A nach B, die vielleicht ein paar Wochen geht, einfach mal unereignisreich überspringen. Das gibt ein realistischeres Zeitgefühl was die ganzen Abenteuer betrifft. Würde man das Geschehene an einen Zeitstrahl anbringen ist immer alles so gehetzt und gebündelt, ohne Pause. Mit Sprüngen reist die Gruppe schon nach weniger RL-Zeit wochenlang zusammen. Das gibt ein schöneres Gruppengefühl. Auch ist das gut für neue Fähigkeiten und Charakterentwicklung, Freundschaften und Beziehungen. So etwas geht doch nicht einfach in ein paar Tagen. So eine ordentliche Reise auf der man üben, nachdenken kann, Visionen haben kann die macht das ganze schöner und flüssiger.


Entschuldigung wegen der Textwand, aber ich beobachte das schon so lange, tat gut sich mal darüber auszulassen. Was man tun kann um das ganze zu verbessern? Ich denke Jad hat Recht. Es braucht ein paar dauerhaft aktive Schreiber die ein RPG wie ein Uhrwerk am laufen halten. Es muss ja nicht einmal übermäßig schnell gehen alles, aber stetig. Dann ist es auch nicht so dramatisch wenn Spieler mal pausieren, auf oder abspringen. Ich würde an dieser Stelle gerne versprechen einer dieser Spieler zu werden, doch kenne ich mich zu gut. Es kann immer mal passieren, dass ich einfach mit meiner Motivation schlagartig auf Eis laufe. Ich will aber zumindest versprechen regelmäßiger zu posten :)

Noch ein schnelles Wort zu den alten und toten und sterbenden RPGs: Ich habe fast zu jedem eine Idee, für alles mal ein Lust und Muse gehabt, aber ich glaube nicht, ich sollte mehr als ein Rpg gleichzeitig bedienen. Das geht nicht gut. Es gibt trotzdem zwei tote RPGs für dich ich mich noch interessiere, meine persönlichen Lieblinge unter all denen die hier geboren und verendet sind: Epigramma und die Narthexfeder.
 
Die Punkte 'Persönliche Differenzen' und 'Hype um Spiele und Filme' sind Dinge, die jeder Spieler selbst lernen muss. Dass sind Erfahrungswerte die man niemanden abnehmen kann. Will man dieses verhindern könnte man zu beiden Punkten nur ein Verbot aussprechen und mit Strafen belegen. Jedoch weiß ich, dass Verbote neue Schreiber immer abschrecken. Je mehr Regeln und Schranken führen also dazu, dass die Aktivität schon am Anfang ziemlich flau ist. Ich finde, es ist daher besser diese Themen deutlich anzusprechen und vielleicht mit Beispielen zu hinterlegen und dann an die Vernunft der Menschen zu glauben. Ich denke nicht, dass man es wirklich verhindern kann, dass Spieler ihren Charakter an vorhandene Vorgaben anlehnen, oder sich mal nicht immer riechen kann. Dazu sind wir zu sehr Mensch.

Zu dem Punkt 'Storytechnische Flauten' kann man klar eine Verantwortung festlegen: Den Spielleiter. Der SL ist unter anderem genau dazu da, dass so was nicht passiert. Wenn man sich als SL nicht genügend reinhängt, oder das Tempo durch mangelnde Aktivität von vornherein drosselt, kommen solche Flauten schnell auf. (Falls sich jemand fragt, warum das dann bei meinen beiden RPGs so passiert ist: kann ich ohne schlechtes Gewissen antworten, dass die besten Zeitsprünge nicht helfen, wenn man zu wenig Spieler hat; Warum die beiden RPGs zu wenig Spieler haben, hat Super_Guppy schon erwähnt).

Last but not least ein Wort zum Punkt 'Jeder ist ein Hauptcharakter'. Hier bin ich schlichtweg gegenteiliger Meinung zu Super_Guppy. Natürlich ist jeder Hauptcharakter. Nur deshalb machen wir 'diesen Kram' doch. Wenn die Aktivität da ist kann man aus jeder Situation etwas für jeden Charaktertyp machen. Nur leider ist es eben eine sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Es ist nicht genügend Zeit und Platz da, mich hier auszuspielen, also halte ich mich zurück und dadurch wird der Platz erst gar nicht gegeben. So gesehen kann auch hier jeder Spieler was dafür tun, dass er diesen Platz bekommt. Traut man sich absolut nicht, ist eine stille Nachricht per PN an den Spielleiter mit Bitte um dezente Lösung die richtige Möglichkeit doch noch seinen Platz zu bekommen.
 
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Ich spiele zwar nicht mehr mit und ich werde auch nicht mehr spielen, ABER @Guppy
Für das was im Roten Stier passiert ist, gab es Gründe, die ich hier nicht weiter erläutere. Deshalb lasse ich das nicht so stehen, das ICH allein für den sogenannten "Niedergang" verantwortlich bin! Punktum!
 
Nur leider ist es eben eine sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Es ist nicht genügend Zeit und Platz da, mich hier auszuspielen, also halte ich mich zurück und dadurch wird der Platz erst gar nicht gegeben.

Auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, kommen wir ja auf die selbe Konsequenz. In dem Sinne hast du vielleicht Recht, es würde gehen, aber starke Spieler können schwache abschrecken, auf mehr wollte ich ja gar nicht hinaus.


Ich spiele zwar nicht mehr mit und ich werde auch nicht mehr spielen, ABER @Guppy
Für das was im Roten Stier passiert ist, gab es Gründe, die ich hier nicht weiter erläutere. Deshalb lasse ich das nicht so stehen, das ICH allein für den sogenannten "Niedergang" verantwortlich bin! Punktum!

Entschuldigung, so war das nicht gemeint. Du verstehst mich falsch, wenn du glaubst ich gebe dir die Schuld daran. Dass da Differenzen im Spiel waren wirst du ja sicher nicht bestreiten und dass am Ende ein großer Brocken Spieler gegangen ist auch nicht. Um mehr ging es mir nicht. Dein Name war nur der einzige der mir eingefallen ist, weil ich die anderen schon vergessen habe. :D (Wer daran "Schuld" hat interessiert mich nicht)
 
Also ich kann natürlich nicht für die gesammte Weltbevölkerung sprechen, aber ich war über viele Jahre hinweg auf (überwiegend englischsprachigen) "reinen" Rollenspielforen unterwegs. Es gibt mehr als genug RPGler da draußen, aber die Überschneidungen mit der Gaming Community sind vielleicht einfach zu gering. Und selbst wenn wir jetzt massiv die Werbetrommel rühren würden käme dabei wahrscheinlich nicht viel raus, denn die Rollenspiele (und Rollenspieler) folgen oft Trends die schwer vorhersehbar sind. Irgendwann wurde man mit RPGs mit Harry Potter Hintergund erschlagen, dann kamen die "Urban Fantasy" Settings mit düsteren Gassen, Vampiren, und Werwölfen, irgendwann kam eine Welle mit rein realistischen Settings, usw. usw. Keine Ahnung was im Moment grade in ist, aber ich denke die wirklich interessierten Foren Rollenspieler haben längst ihr Heim da gefunden wo es ihnen gefällt, da das Angebot umfangreich genug ist für jeden was zu bieten der sich nur etwas umschaut. Und da viele Rollenspielforen auch gegenseitig aufeinander verlinken oder eine Advertising Sparte haben suchen sich viele Rollenspieler ihre nächste Spielwiese in einem geschlossenen Raum.

Was ich bei RPGs immer sehr angenehm fand war eine eher kleine Welt. Ein Dorf, eine Stadt, ein Setting in dem sich die Leute nicht zufällig begegnen und überall hin können, sondern ein Setting in dem man sich zwangsläufig früher oder später begegnet und Beziehungen knüpft. Ein Setting in dem Details die jemand einführen auch von anderen aufgegriffen werden können, statt Teil der Vergangenheit zu werden wenn die Gruppe weiterzieht. Das ist zwar eine Art von Welt die nicht jedem liegt, da in einer kleinen Stadt nicht jeder der übermächtige Held sein kann der ständig die Welt rettet, aber kleine Details einzuführen die irgendwann noch mal aufgegriffen werden kann auch sehr befriedigend sein. Wenn ich mir Endless Travelers so anschaue gibt's ja genug Spieler die ein Interesse daran haben den Hintergrund ihres Charakters zu entwickeln und zu beschreiben. Wär's nicht besser das zu machen in dem ein Charakter einem anderen etwas über sich erzählt, und wär es nur ein Kneipenwirt NSC den man schon seit Jahren kennt?

Allerdings geb ich unumwunden zu, daß ein solcher Ansatz wahrscheinlich nur bei einer relativ hohen posting Frequenz funktioniert. Ein "wer bist denn du und wo kommst du her?" Thread funktioniert ganz sicher am besten wenn es sich nicht über ein halbes Jahr Realzeit hinzieht. Nur lässt sich die Schreibgeschwindigkeit der Spieler halt oft nicht beinflussen, da andere Dinge im Weg stehen. Da würde ich es allerdings schon als großen Vorteil empfinden wenn mehr Abwesenheitsmeldungen gepostet würden. Wenn man weiss, daß der größte Teil der Spieler für einige Wochen nicht zum schreiben kommt hat man eher eine Gelegenheit sich mit den verbliebenen Spielern auszutauschen wie man die Zeit sinnvoll füllen kann. Wenn jeder nur auf jeden wartet ist diese Zeit verschenkt. Viele Gespräche die ein oder zwei Dutzend Posts zwischen Charakteren brauchen brauchen nur ein paar Minuten In-Game Zeit. Wenn man weiss man hat die Gelegenheit dann kann man sowas schreiben ohne die Handlung wesentlich aus dem Lot zu werfen. Nur müsste man halt eher wissen, daß man die Gelegenheit hat eine Lücke zu füllen, statt Wochen später festzustellen man hätte ja auch was schreiben können, statt auf andere zu warten.
 
Ich persönlich habe hier was RPGs angeht viel gelernt und auch etliche Anfängerfehler gemacht, die wenig Spielfördernd waren (Stichwort Ayura *räusper*).
Was mir vor allem auffällt ist, dass RPGs vor allem auch viel zwischenmenschliche Arbeit und dahingehendes Feingefühl erfordern. Da ist man gerade als Spielleiter gefragt eben diese unweigerlich aufkommenden Fronten an Spielflussstörenden Faktoren - diese sind ja fast immer ungewollt - nicht verhärten zu lassen.
Ein laufendes RPG ist eben immer ein fragiles Gefüge, das auch sehr stark abhängig davon ist, wie man selbst als Spieler das ganze angeht, aber auch davon, in welcher Form der jeweilige Spielleiter den Plot vorantreibt und somit einen gesunden Nährboden für ein weiterhin erfolgreiches RPG bietet.

Was die Spielfiguren angeht: Aktuelle Hypes und dergleichen lassen auch mich nicht gänzlich kalt. Ich lasse mich gerne von Serien, Videospielen, Romanen, Filmen, etc. inspirieren. Ich finde aber, dass es hier eben wichtig ist, eine klare Linie beizubehalten, seinen Spielcharakter dann eben entsprechend mit Weitsicht zu gestalten. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass es hier einiges Spielern an Weitsicht fehlt ;) Aber ich denke, man hat als Spieler auch mehr Vergnügen an seinem Spielchar, wenn man sich nicht zu sehr auf etwas einschränkt. Jeder char müsste durchaus die Möglichkeit haben, sich mit dem Verlauf des Spiels zu entwickeln und aus der anfänglich definierten Rolle ein wenig auszubrechen. Einen großen Fehler, den viele Menschen im RL machen, ist der ständige Versuch etwas darzustellen, was sie nicht sind. Das finde ich im kleinen auch hier und da bei den Spielcharakteren wieder. Dieser Anspruch der Perfektion, der garnicht durchsetzbar ist, führt dann wiederum zu Hemmnissen und/oder zum späteren Wechsel des Spielcharakters.
Ich persönlich habe einen Lebenswandel zwischen dem Auslaufen des alten ET und dem Beginn des Neuen durchgemacht und gelernt, dass nicht perfekt zu sein völlig ausreicht. Das macht das ganze um vieles einfacher und hat sich (wie der eine oder ander Mitspieler/Leser vielleich bemerkt hat) stark auf meine Spielweise ausgewirkt.
Meine Charaktere machen mir nach wie vor spaß, weil ich sie mir auf den Leib geschrieben sind, mit den entsprechenden zusätzlichen Genre abhängigen Kriteien.
Das bin ich, wenn ich ein Magier wäre, das bin ich, wenn ich ein Söldner wäre, so würde ich tatsächlich reagieren. Mir wesensfremden Züge hebe ich mir dann für Antagonisten und NPCs auf. Das erspart eine MENGE Arbeit und macht trozdem Spaß.

Ich könnte jetzt so ewig weiter texten, aber ich mache hier jetzt vorerst einen Schnitt. Ich hab da eben noch einen neuen Post im ET gesehen, der meine Aufmerksamkeit erfordert :)
 
Ein laufendes RPG ist eben immer ein fragiles Gefüge, das auch sehr stark abhängig davon ist, wie man selbst als Spieler das ganze angeht, aber auch davon, in welcher Form der jeweilige Spielleiter den Plot vorantreibt und somit einen gesunden Nährboden für ein weiterhin erfolgreiches RPG bietet.
Man sollte auch dem Spielleiter nicht zu viel aufbürden. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher welche Rolle Du meinste der Spielleiter einnehmen sollte, aber ich kenn die Position aus eigener Erfahrung, und man findet sich da oft zwischen allen Stühlen. Ich kenn es aber auch aus der Perspektive eines Spielers der drauf wartet, daß der Spielleiter den Plot vorantreibt. Das ist eine Grauzone in der man leicht in die Situation kommt wo jeder darauf wartete, daß jemand anderes etwas tut und jeder von jedem denkt "jetzt müsste XYZ doch mal...".

Als Spielleiter will man den Spielern Freiraum lassen. Als Spieler wünscht man sich manchmal eine klare Linie. Wenn jeder auf jeden wartet kommt gar nix dabei raus und jeder wird enttäuscht. Wenn der Spielleiter dann noch einen (oder mehrere) Charaktere In-Game führt kann es noch schlimmer werden, da der Spieler nicht weiss ob er auf den Spielleiter oder den Charakter des Spielleiters wartet. Auf der anderen Seite kann man als Spielleiter auch die Charaktere an die straffe Hand nehmen und sie von A nach B nach C führen, aber so manchr fühlt sich nicht wohl dabei die Spieler zu "railroaden", auf eine Schiene zu zwängen.

Spielleiter kann eine verdammt undankbare Position sein.

In so fern würde ich gerne auf das verweisen was ich bereits oben gesagt habe. Roillenspiel besteht darin eine Rolle zu spielen. Die Rolle hat aber auch ein Leben, das auch ohne einen Spielleiter existieren kann. Dadurch kommen Plots zu Stande, entstehen Beziehunggeflechte zwischen Charaktere, und ohne Beziehungen kann keine Story überleben. Und solange der Spielleiter da keinen Riegel vorschiebt ist es den Spielern überlassen sowas in das Spiel einfließen zu lassen.

Ich denke je mehr wir drüber reden was wir wollen, desto weniger brauchn wir einen Spielleiter, und desto weniger kommen die Threads ins Stocken. Hier ist jeder in der Verantwortung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte die Verantwortung nicht auf den Speilleiter abwälzen. Das waren lediglich meine eigenen Überlegungen dazu, die sich aus meinen eigenen Erfahrungen als quasi "Ersatz-Spielleiter light ohne administrative Funktion" im Alien Worlds RPG ergeben haben.
Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Ich kenne die Vorraussetzungen nicht, unter denen ein Spielleiter ernannt wird.
Meine Ausführungen sind aber auch - wie immer, da ich gerne Wortfindungsschwierigkeiten habe - bestenfalls unvollständig, daher kann ich verstehen, dass es falsch rübergekommen sein muss.

Am AW sieht man ja auch, dass es irgendwie auch ohne Spielleiter geht.
Mein Post beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf die Pflichten eines Spielleiters. Der Spielleiter führt vielleicht einfach eine etwas tragendere Rolle, er (oder sie) ist aber dennoch nur einer von vielen Faktoren, die zusammenspielen. Das habe ich vermutlich versäumt zu erwähnen :)

Nichtsdestotrotz finde ich die Idee alle Spieler etwas mehr in die "Pflicht" (hartes Wort für etwas, das Spaß machen soll. Ich hoffe ihr wisst wie ich das meine) zu nehmen gar nicht so verkehrt. Ist ein schöner Ansatz.
 
Schöne Denkweise Andy, doch unterschätze nie die Aktivität der Schreiber :)
Ein "Vielposter" reicht oft schon aus, ein ganzes RPG am Laufen zu halten
 
Diese Denkweise ist meiner Ansicht nach ein Fehler. Das Foren-RPG lebt von der Vielzahl der Spieler. Daraus eine 'Ein-Man-Show' machen zu wollen, oder sich darauf zu verlassen, dass ein Vielposter ausreicht, führt zum Untergang des RPG. Es kommt darauf an, dass es eben doch mehrere Spieler sind, die sich in einem RPG etablieren und zu gleichen Teilen ihre Posts einfließen lassen. Das ist ebenso wichtig, wie die klaren Vorgaben an was man sich als Spieler orientieren kann. Völliger Freiraum wirkt beängstigend. Der Mensch ist eben so gestreckt dass er eine Richtlinie braucht. Klare Worte, was er darf und was nicht. Dann fühlt er sich sicher und traut sich. Das gilt besonders für Foren-RPGs. Ob diese nun vorher gemeinschaftlich festgelegt oder vom Spielleiter bestimmt werden - letztlich muss es jemanden geben der Diese durchsetzt und Verantwortung und Weisungsrecht bei Regeln hat. Wenn dies in der Pflicht aller Spieler liegt, führt das nur zu Chaos und Zoff, da Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert sind.

Es stimmt, dass man als SL manchmal zwischen zwei Stühlen sitzt, aber das ist kein Grund zu sagen, dass man keine klare Linie vorgibt. Eine klare Linie und Freiraum für Spieler müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Ich finde, dass es einen guten Spielleiter ausmacht, dass er in dem Freiraum der Spieler eine klare Linie durchsetzten kann. Da 99% der Spieler reagieren und nicht von selbst etwas heraufbeschwören wollen, obliegt es eben dem SL diese Position zu übernehmen. Doch wenn er der Einzige ist der viel postet und kein Spieler mitzieht, hat er keine Chance. Dann geht das RPG auch nicht voran. Einer allein kann daher (wie oben gesagt) ein RPG nicht am Laufen halten.
 
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Jad, ich glaub wir sind gar nicht so weit auseinander. Ein Freund von mir hatte mal einen leeren Bilderrahmen an seiner Wand hängen, und in die Mitte der leeren Fläche eine handschriftliche Notiz gepinnt auf der stand "Freiheit kann nur in einem Rahmen existieren". So ähnlich seh ich das bei den Rollenspielen auch.

Allerdings kann ich dir nur bedingt recht geben wenn Du sagst, daß 99% der Spieler lieber reagieren, statt selber aktiv zu werden. Man sieht ja z.B. in ET, daß einige durchaus den Hintergrund ihres Charakters ausgestalten und damit auch zu der Welt beitragen, nur passiert es leider zu oft in Erzählungen statt Konversationen. Aber je mehr der Spielleiter meint er müsse alles machen und jeden Plot vorantreiben, desto mehr ziehn sich auch die Leute zurück und warten darauf zu reagieren, warten darauf was der Spielleiter wohl als nächstes mit dem Plot anfängt. Das kann sehr schnell zu einer Spirale werden die sich nur nach unten dreht. Da wird aus dem was ein Spielleiter als klare Linie wahrnimmt schnell etwas das bei den Spielern als Dominanz ankommt. Das ist sehr eine Frage von individueller Wahrnehmung für die es leider kein einfaches Rezept gibt. In vielen "reinen Rollespiel Foren" klären sich solche Dinge in dem man sich in einer Chatbox näherkommt und sich kennenlernt, ausloten kann wer wer ist und was er/sie will, aber den Luxus haben wir hier leider nicht.

Die beste Alternative dazu die mir einfällt wäre in jedem RP einen Post des Spielleiters zu haben in dem klar gesagt wird wie der SL seine/ihre Rolle sieht. Nicht irgendwo versteckt, nicht irgendwas was man im Verlauf des Spiels herausfindet, sondern einen Post direkt am Anfang des Threads festgepinnt, am besten noch mit einem Link dahin im "Hier poste ich mein Charakter Profil" Thread. So einen Post zu erstellen verlangt vielleicht etwas Fingersptzengefühl und Diplomatie, aber ich denke es wäre schon hilfreich wenn der Spielleiter eines RPs ganz klar sagt wie er seine Rolle versteht und wie er sich die Entwicklung des Plots vorstellt. Es kann gerne ein Rahmen da sein, es kann gerne eine klare Linie gezogen werden, aber wo und wie muss für jeden von Anfang an absolut klar sein, sonst stochert man als Spieler nur im Nebel bis man plötzlich an eine Wand läuft. Das kann's ja auch nicht sein.
 
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Ein Fehler? Naja... Jain würd ich mal sagen.
Es ist ein schöner Ansatz einen Spielleiter als Zugpferd zu sehen, im Rahmen des Plots. Ihn als "Spielemacher" zu sehen, ist meiner Meinung nach nicht so richtig wirkungsvoll.
Es gibt nämlich beides: Die Gerne-Poster, die viel Posten "wollen" und auch "können" und dann noch diejenigen, die lieber im Geschehen gucken und nur agieren, wenn es "ihrer Situation entsprechend" angehnehm ist.
Einem Vielposter, ist es fast egal, wo er zu welcher Situation postet. Er kann es und stellt sich auf jede Situation ein - im entsprechendem Rahmen versteht sich. Dass dieses zu Differenzen führen kann, ist klar weil sich dadurch eine Dynamik aufbaut, die so unter Umständen die anderen in eine "Verzugssituation" bringt.

Doch hier sage ich, es ist eine unausweichliche Dynamik die sich daraus entwickelt. Ein "Vielposter" bietet Anreiz für andere zu agieren, indem er ihnen eine unendliche Zahl von Möglichkeiten bietet - und das ungeachtet vom Spielgeschehen. Er ist meist derjenige, der die anderen mitziehen kann, wenn sie sich mitziehen lassen.
Man kann einem Spieler nicht vorschreiben, wieviel er posten soll, darf und wann er dies zu tun hat. Das Einzige was man tun kann auch als SL, ist dafür zu sorgen, dass niemandem auf die Füße getreten wird.
Schreiben die anderen nicht und reagieren auf den Vielposter, kann auch er nicht weiter, weil er sich zwangsläufig in eine Situation manövriert, wo er auf die anderen oder eine Antwort warten muss. So ergibt sich ein schönes Gleichgewicht und das ganz von selbst.

Ein SL sollte nur auf den Plan treten, wenn es Differenzen gibt und die Spieler OT an ihn herantreten, ansonsten ist meiner Meinung nach ein guter SL, der die meiste Zeit unsichtbar ist und das Geschehen im Hintergrund lenkt.

Eine Richtlinie, wie die Spieler sich in dem RP zu verhalten haben, ist alllerdings unabdingbar und setze ich voraus. Das ist die einzige Regel, die ich für mich als Schreiber gelten lassen würde. Darüber hinaus, versteht es sich von selbst, das der SL den Plot leitet und nur er. Wenn er darüber hinaus noch den Spielern die Möglichkeit kleinerer überschaubarer Abenteuergeschichten einräumt, umso besser. Doch das es eigene Plots im Spielgeschehen gibt, ein NO GO!
Was die Spieler unter einander machen - ob sie sich ihre Lebensgeschichte erzählen oder so, würd ich nicht abhängig vom Spielgeschehen machen und es ist auch kein Muss meiner Meinung nach. Wenn man lieber im Spiel der Einzelgänger oder der Mürrische sein will - gerne doch. Nicht jeder muss ein Friede-Freude Eierkuchen Chara haben. Konsequenzen? Klar gerne. Aber bitte realistisch der Rolle entsprechend und nicht über das Spielgeschehen in den OT-Bereich hinaus tragen.

DAS ist für mich ein anständiges RPG, was den meisten Ansprüchen der Rollenspieler gerecht wird. Wer das nicht kann, hat da nix zu suchen.

Meine Meinung dazu.

Grüße
:bye:
 
Unabhängig davon ob die Ein-Mann-Show funktioniert oder nicht, das Problem mit einem Vielschreiberzugpferd ist einfach, dass es schnell mal das RPG zu seiner Geschichte macht und die anderen Charaktere zu Statisten. Das sollte nicht das Ziel sein. Ich denke wir sollten mal warten was Info dazu zu sagen hat. :)
 
Komm doch mal weg von dieser "Ein-Mann-Show-Nummer" bitte Guppy. :nono:
Das ist so nicht gemeint und ich bin dann falsch verstanden worden. Ich rede hier von einem "Viel-Poster" und habe im obigen Post erklärt, das auch der Viel-Poster auf die "Anderen", die er immerhin einbezieht, warten MUSS. Es nutzt doch nix, wenn du ein RP hast, und die Leute "Angst" haben müssen viel zu posten, weil sie dann als "Ein-Mann-Show" bezeichnet werden, oder und das Unverständnis für sie zu spüren bekommen. Das ist doch hirnrissig... :blink:
 
Das Problem dürfte sein das der Grad zwischen Vielposter und One-Man-Show schmal ist und gerne überschritten wird. Ich bin froh wenn es Vielposter gibt denen immer wieder was neues einfällt... da mir z.B. nicht in jeder Situation was einfällt... ich persönlich warte dann oft ab und warte auf eine passende gelegenheit für mich... Vielposter sorgen da nur das das RPG in Schwung bleibt und nicht versauert. Problematisch wird es nur wenn es zuviel wird und ich evtl nicht mehr hinterherkomm.. man kommt dann schnell in Zugzwang, setzt sich selbst unter Druck oder man verliert schnell die Lust. Ein gesunder Mittelweg ist da von nöten
 
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Leute, lasst uns bitte gesittet bleiben. Ja, ein Spieler der sich intensiver also die meisten anderen in ein Rollenspiel einbringt kann durchaus misverstanden werden und Spannungen in einer Gruppe auslösen. Aber das selbe könnte man auch für die Verwendung des Wortes "hirnrissig" sagen. Auch da kann schnell was in die falsche Kehle geraten.

Lasst uns bitte (zumindest in diesem Thread) im allgemeinen bleiben und nicht persönliche Probleme austragen, Historie aufarbeiten, oder sonstwas in der Richtung.

Als ziemlicher "Frischling" in dieser Runde hab ich manchmal den Eindruck es schwelen einige ungelöste oder vergangene Konflikte in dieser Gemeinschaft, aber was auch immer zwischen wem passiert sein mag und wie wer über wen denken mag, eine der Ausgangsfragen war "wie kann der Rollenspielbereich hier attraktiver gemacht werden und mehr Leben eingehaucht bekommen".

Meine Antwort ist: In dem man in die Zukunft schaut, sich vor Augen hält, daß es vor allem darum geht gemeinsam Spaß zu haben, Differenzen auch mal links liegen lässt. Es muss nicht immer Friede, Freude, Eirkuchen Stimmung herschen, aber eine Neuling darf auch nicht den Eindruck bekommen er oder sie würde hier irgendwelchen "Alteingesessenen" auf die Füße treten und/oder in ein Wespennest stechen.

Seh ich da im Moment ein großes Problem? Nein. Aber wenn ich es sehe sticht es grade deshalb heraus und schreckt ab. Klar, Konflikte und Meinungsverschiedenheiten sind unvermeidlich, aber wie man sie austrägt kann einen großen Unterschied für die Attraktivität eines Forums/Rollenspiels haben.
 
:)
Es werden keine persönlichen Probleme ausgetragen. Ich spiele hier ja nicht mal mehr mit und ich denke das ist ganz gut so. :lol:
Bin schon wieder weg. 8)
Bye :bye: