African Connection

Hm, dann will ich auch mal wieder posten.
Die Qualität des Textes an sich hat sich nicht verschlechtert: Exelente Rechtschreibung und Formulierung.
Es kommt mir nur komisch vor, dass ein Botschafter, also ein Politiker wenn man so will, an vorderster Front steht und mit sechzehn Mann in eine besetzte Stadt eindringt und dort wie Rambo aufräumt. Aber das Thema Realismus hatten wir ja schon und so genau kenne ich mich mit den modernen Kriegstaktiken nicht aus.
Immernoch erfrischend und toll zu lesen.
 
X. Kapitel: Verrat

Niamey, 25. Mai 2010

Schnell sprangen wir wieder auf die Buggys. Erst jetzt durchzuckte mich ein sehr ernster Gedanke. Ich sprach in mein Headset: "Danny, was ist eigentlich, wenn uns die Armee begegnet?" "Keine Angst", war die Antwort, "die nigerischen Truppen halten sich aus der Sache heraus. Sie warten noch in ihren Kasernen, bis sich die Sache beruhigt hat. Erst wenn Obunato alles unter Kontrolle hat, werden sie Flagge zeigen." "Gut." Mit einem Heulen sprang der Motor an und wir passierten die Straßensperre. In der Stadt selbst waren die Straßen wie ausgestorben. Keiner traute sich mehr aus dem Haus heraus. Plötzlich hörte ich einen markerschütternden Schrei. Aus einer Seitengasse sah ich einen Trupp Afrikaner stürmen, alle mit Macheten bewaffnet. Sie stürmten auf den ersten Buggy zu. In ihren Augen konnte ich den fehlgeleiteten Ausdruck einer falschen Ideologie erkennen. Ich musste mich abwenden, als diese von einem Fanatiker verführten Menschen unter dem erbarmungslosem Feuer der MG starben. Nun wusste ich aber auch, dass uns bis zur Botschaft keine Gefahren drohten. Die Rebellen waren unorganisiert und schlecht ausgebildet. Bis auf die Jets haben sie keinerlei Unterstützung erhalten.

Nach einigen Minuten und weiteren Toten, konnte ich die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland ausmachen. Jetzt vernahm ich auf wieder die Stimme von Daniel McKinsky: "Feinde vorraus!" Der ganze Platz um die Botschaft war abgesperrt. Wieder ratterte das MG. Ein Teil der Barrikaden war nun frei und sollte uns als Deckung dienen. Während die ersten Schüsse der Rebellen auf uns hernieder prasselten, rannten wir hinter die Absperrung aus Beton. Zwei Soldaten der US Army ließen bei dieser Aktion ihr Leben. Als wir in Deckung knieten, wurde mir fast schwarz vor Augen. Das Adrenalin rannte durch meine Adern und schwang mich zu ungeahnten Höhen auf.

Niamey, 25. Mai 2010

Schockiert vernahm Francis Obunato die Schüsse. Der Afrikaner brach in Angstschweiß aus, denn er wusste, nun konnte alles zuende sein. "Die Army! Sie sind hier! Van Hunnel! Statusbericht!" Seine rechte Hand begann sofort damit, dem nervösen Offizier einen Lagebericht zu erstatten: "Sir, es sind etwa 15 Soldaten, unter ihnen auch der ehemalige Botschafter Sascha Müller." "WAS?! Ein Botschafter steht an vorderster Front?! Verbinden Sie mich mit Tripolis!!" Sofort nahm Obunato den Hörer in die Hand.

Am anderen Ende meldete sich der Bankier des Teufels mit seinem italienischen Akzent: "Si? Obunato, was gibt es denn nun schon wieder?" "Die Army! Sie steht direkt vor der Botschaft! Ich brauche Unterstützung!" Nach einige Sekunden flüsterte der Italiener folgende Worte in den Hörer, die dem Offizier das Blut in den Adern gefrieren ließ: "Mi scusi, aber unsere ausländischen Freunde haben sich gegen den Kauf des Urans entschlossen. Wir unterstützen die Revolution nicht mehr. Kommen Sie selbst klar, Oberst Obunato. Ciao. Und, viel Glück." Dann legte er auf. Francis Obunato sank in seinen Sessel. Nein, dachte er sich, nein. Sie haben mich verraten! Verraten!