15 Gäste

Rakios

Reisender
Hallo miteinander!:)

Da mir seit einiger Zeit immer wieder Ideen für Filme im Kopf herumschwirren und mich einige Quests aus Oblivion doch immer wieder für Verfilmungen inspirieren, habe ich viel über einen ganz gewissen "Film" nachgedacht und mir genaue Handlungsabschnitte vorgestellt.
Leider bin ich kein Regisseur, sodass ich keine Filme machen kann. :(
Heute kam mir zum ersten Mal die Idee, das ganze doch einfach zu schreiben^^.
Tja, ich habe mich mal versucht.

Die Geschichte spielt in Cyrodiil, zur Zeit des Spiels Oblivion eben. Der Spieler hat aber schon die wichtigsten Quests erledigt, sozusagen. Es kommt kein Spieler vor, aber die Ereignisse, die von ihm ausgehen, sind halt schon passiert.
Oblivionkrise etc ist also vorbei.
Soviel dazu...

Was ich bisher geschrieben habe, ist sowas wie die Einleitung. Und ich denke, man erkennt sehr schnell, an welcher Quest ich mich orientiert habe. Diese Quest soll "geschichts-technisch" auch passiert sein. Ich schildere sie nicht. Die Story spielt nach dem Spiel.

Nun denn, auf zur Story!


15 Gäste

Für Terek Nimis begann dieser Tag fantastisch. Ein herrlicher Sonnenaufgang konnte heute beobachtet werden. Zum ersten Mal freute er sich darüber, dass er wegen der Arbeit so früh aufstehen musste.
Während die Sonne allmählich ihren goldenen Schein über den Waldrand legte, der aus Tereks Fenster zu sehen war, bereitete sich der Mann auf seinen außergewöhnlichen Arbeitstag bei der Kaiserlichen Legion vor. Es stand heute ein großes Aufgebot an Wachen auf dem Plan, um den Besuch des Grafen von Anvil zu sichern. Seit dieser vor kurzer Zeit überraschend wieder aufgetaucht war, wollte jeder in der Kaiserstadt ihn einmal sehen, beziehungsweise von ihm eine Ansprache hören, die erklärte, wo er sich so lange befunden hatte und wie es mit seiner Eignung als Graf von Anvil aussah.
Terek war sicher, dass in Anvil eine noch bessere Zeit anbrechen würde. Nie hatte er an Graf Umbranox gezweifelt und immer geglaubt, dass er zu seiner Frau zurückkehren würde.
Umso stolzer war Terek Nimis jetzt, da er an diesem Tage zur Wachmannschaft gehörte; es war eine echte Ehre.

Es dauerte nicht lang, und die Rüstung war angezogen, der Proviant gepackt und alles bereit, um den Weg vom Wald östlich des Rumaresees bis zum Talos-Platz-Bezirk der Kaiserstadt zurückzulegen. Terek lag gut in der Zeit. Wenn er jetzt losging, konnte er sich etwas Zeit lassen und auf dem Weg den strahlenden Sonnenaufgang bewundern.
Also brach er frohen Mutes auf, um einen außerordentlich angenehmen Arbeitstag zu verbringen. Gekrönt wurde das ganze von der Aussicht auf den freien Tag, den sich Terek morgen einmal gönnen wollte.
Zielstrebig und lächelnd folgte er der nahen Straße bis in die Kaiserstadt.

Am Abend kehrte er zurück. Es war alles wunderbar gelaufen. Keine Zwischenfälle, keine Probleme. Einfach der perfekte Tag für eine Kaiserliche Wache. Als Terek die wenigen Treppen zur Haustür hochstieg, erinnerte er sich schmunzelnd an die erfolgreiche Arbeit, wie er mit seinen Freunden zusammen den Grafen und die Zuschauer vor den schlimmen Gefahren der zerquetschten Tomate auf dem Rednerpult und des streunenden Hundes bewahrt hatten.
Etwas Ungewöhnliches vor der Tür holte ihn die Realität zurück: ein Brief in einem schlichten weißen Umschlag. Er nahm ihn auf und betrat das Haus.
Drinnen zog er sich bequeme Kleidung an und setzte sich auf seinen Lieblingssessel, von dem aus er heute morgen den Sonnenaufgang und nun am Abend den Sonnenuntergang sehen konnte.

Jetzt war es an der Zeit, den Brief zu öffnen – dummerweise hatte er ihn im Eingangsbereich liegen lassen. Widerwillig raffte er sich auf und holte den Brief. Er las ihn an Ort und Stelle, schon weil er keinerlei Briefe erwartete.

„Geehrter Terek Nimis!
Ich möchte mich Euch als Der Gastgeber vorstellen.
Mein Name ist eine Überraschung für Euch und die anderen Gäste, die ich zu einer kleinen Veranstaltung einzuladen gedenke.
Nicht weit nordöstlich der Kaiserstadt befindet sich ein hübsches Haus, das mir gehört.
Dort habe ich ein kleines Spiel vorbereitet, das dem Gewinner sogar einiges einbringt.
Irgendwo im Haus befindet sich eine Truhe mit Gold! Waschechte Goldmünzen für den glücklichen Finder, der einer der Gäste sein wird. Vielleicht Ihr?
Sind alle Gäste morgen um 10 Uhr eingetroffen, so werde ich, ohne dass Ihr mich seht, die Tür verriegeln. Der Truhe mit Gold ist ein Schlüssel beigefügt, der die Eingangstür öffnet.
Wer also die Truhe und damit den Schlüssel findet, möge heraustreten und meine herzlichen Glückwünsche empfangen und kann selbstverständlich das ganze Gold behalten.
Ich stelle es mir als einen kleinen freundschaftlichen Wettkampf vor, der eine spaßige Abwechslung zum Alltag darstellen soll.
Ich freue mich auf den morgigen Tag und hoffe sehr auf Euer Erscheinen.

Dank im Voraus,
Der Gastgeber

PS: ausführliche Wegbeschreibung anbei“


Terek war überrascht. Eine wahrhaft unerwartete Einladung, die Identität des Gastgebers würde sicher eine wirkliche Überraschung sein. Er hatte keinerlei Idee.
Dennoch war Terek sofort entschlossen, dieses Angebot anzunehmen. Er mochte ungewöhnliche Aktivitäten, die auch Spaß versprachen – hier war sogar noch die Chance auf ordentlich Gold mit dabei! Nach einem schönen Tag wie diesem freute er sich bereits auf den nächsten… so müsste das Leben immer sein.
Nach seinen allabendlichen Kampfübungen mit seiner Trainingspuppe, die ihm einen stattlichen Körper eingebracht hatten, begab er sich sorglos und zufrieden zu Bett.
Morgen würde wieder ein toller Tag werden.

Zur selben Zeit, als Terek Nimis einschlief, schickte Der Gastgeber sich an, sich endlich von seinem Furcht einflößenden Gesprächspartner zu trennen.
„Ich will mein Gold gut angelegt wissen. Jeder von ihnen muss sterben! Keiner darf entkommen! Und lasst sie zittern.“, stellte er klar.
Die Gestalt in der schwarzen Robe lächelte. Mehr war nicht zu sehen. Die Kapuze warf tiefdunkle Schatten über das Gesicht des Mannes, obwohl es bereits dunkel geworden war.
„Sorgt Euch nicht. Die Dunkle Bruderschaft wird ihrem Ruf immer gerecht. Sithis wird sich am Blut und der Furcht Eurer Gäste laben. Verlasst Euch darauf, dass Eure Wünsche restlos erfüllt werden.“
Damit verschwand der Mann in den Schatten. Dem Gastgeber war das auch lieber so. Mit Mördern, die irgendwelche finsteren Gottheiten anbeteten, wollte er nicht mehr als nötig zu tun haben.
Zum Glück würde dieses Gespräch dafür sorgen, dass jeder, mit dem er in letzter Zeit ein Hühnchen zu rupfen hatte, sterben würde. Er musste nicht einmal zugegen sein. Der Mann der Bruderschaft hatte sich bereiterklärt, sogar die Tür hinter den Gästen selbst zu verschließen.
Grimmig lächelnd machte Der Gastgeber sich nach Hause auf.


Ende dieses Teils

Was haltet ihr davon, Leute?;)
Würde gern noch mehr davon schreiben. Tipps, Kritik, etc?
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal die Idee ist gut und lesen lässt es sich auch:-D
Ich finde die Idee einfach Spitze wirklich und gefallen hat mir das auch ein großes Lob. Freu mich auf den nächsten Teil:master:
 
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Danke für das Lob, nächster Teil ist in Arbeit!
Jetzt musste ich feststellen, dass 15 Gäste gar nicht so wenig sind^^.

Hehehe, ich freu mich schon richtig auf die pÖsEn Ereignisse :-D.

Vielleicht krieg ich's heut noch hin, wenn nicht, dann morgen. :|
 
15 Gäste, Teil 2

Im ersten Licht des nächsten Tages erwachte Terek.
Etwas verschlafen sah er sich um und schaute dann aus dem Fenster seines Schlafraums.
Dieser Morgen war bewölkt und grau, was sich auch auf die Stimmung übertrug.
Außen auf dem Fensterbrett saß ein Rabe und blickte mit eindringlichem Blick zu Terek hinein. Raben auf dem Fensterbrett. Ein alter Magier hatte das einmal als böses Omen beschrieben.
Der Blick des Vogels war fast hypnotisierend…
Dann besann sich Terek und schüttelte eifrig den Kopf. Schnell hüpfte er aus dem Bett und der Rabe flog davon.

Da erinnerte sich Terek an die kleine Feier, die vor ihm lag. Seine Stimmung verbesserte sich sofort. Rasch zog er sich ordentlich an und aß etwas.
Die Reise sollte nicht all zu lang dauern, deshalb nahm er nur etwas Gold, eine Flasche Wasser und seinen Streitkolben sowie Schild mit.
Man konnte nie sicher genug sein. Bestimmt konnte er Waffe und Schild irgendwo im Haus ablegen.

Zwei Minuten später trat Terek hinaus in die morgendliche Waldluft. Nachdem er tief durchatmete und noch einmal sein kurzes dunkles Haar richtete, machte er sich auf den Weg.

Die Reise verlief störungsfrei und war schneller zu Ende, als Terek erwartet hatte. Dank der Wegbeschreibung des Gastgebers hatte er das Haus schnell gefunden.
Das Haus war schon die nächste Überraschung: es war eher eine Villa! Das Haus sah von außen zwar nicht luxuriös aus, aber groß war es allemal. Mit viel Platz zum Verstecken von Goldtruhen.
Was Terek allerdings am meisten erstaunte, war, dass schon viele Gäste da waren und vor dem Eingang in einer mehr oder weniger dichten Gruppe zusammen standen. Er zählte schnell durch. 14.
Ein Mann von seriöser Erscheinung löste sich aus dem Pulk und rief Tereks Namen.
„Äh, ja…“, antwortete Terek zögerlich.
Der andere redete sofort weiter. „Wunderbar! Dann sind nun alle da. In unseren Einladungen stand jeweils der Name eines weiteren Gastes, nur auf Eurer nicht mehr. Wir sind doch jetzt 15, oder?“ Ein schneller Blick in die Runde, nickende Gesichter. „Hervorragend! Das wird ein Riesenspaß.“

Eine Frau in einem einfachen Kleid meldete sich zu Wort und schlug vor, dass nun alle reingehen sollten. Drinnen könnten sich alle untereinander vorstellen. Niemand hatte Einwände, und so begaben sich alle ins Gebäude.
Hinter ihnen fiel die schwere Eingangstür wieder ins Schloss. Das Geräusch hallte kurz nach.
Terek ließ erst einmal das Gebäude auf sich wirken und studierte seine neue Umgebung.
Wie von außen zu erkennen, war das Haus sehr geräumig. Die Eingangstür mündete in einen kargen, quadratischen Flur, von dem aus man den Rest des Hauses betreten konnte.
Terek sah keine Türen, das ganze Haus schien ein Raum zu sein. Wer’s mag…, dachte er.

Von hinter ihm ertönte ein schweres, klackendes Geräusch. Der Gastgeber hatte sie wie angekündigt jetzt eingeschlossen. Nach ein paar kurzen freudigen Geräuschen aus der Gruppe, sowie einem „Jetzt geht’s los!“, sprach wieder der Mann, der Terek begrüßt hatte.
„In Ordnung, ich würde sagen, wir stellen uns kurz vor und suchen dann die Truhe!“ Zustimmende Rufe.

Nun stellte sich jeder der Gäste kurz und unverfangen mit seinem Vornamen vor, sprach ein, zwei Sätze und dann kam der nächste dran.
Terek sah den Leuten aufmerksam zu. Es war wirklich ein bunter Haufen.

Ordeng, der Mann, der Terek vor dem Haus angesprochen hatte. Er war etwa 45 Jahre alt und trug teure und feine Kleidung. Er machte einen guten Eindruck und war gleichzeitig sehr offen, fast aufdringlich.

Mohna, die einzige andere Person, die in Tereks Beisein etwas gesagt hatte. Sie trug ein einfaches langes Kleid in dunkelblauer Farbe. Sie war vielleicht 50 Jahre alt und schien recht angenehm.

Ligg, ein junger Kerl von ungefähr 18 Jahren. Er sprach schnell und im Jugendstil. Seine Kleidung bestand aus einem dünnen Oberteil mit kurzen Ärmeln und einer Dreiviertelhose; außerdem hatte er auffällige rote Schuhe an. Seine Haare waren braun und mit irgendwelchen Stoffen so gefestigt worden, dass sie nach oben standen, in kleinen Spitzen. Er war Terek nicht so sympathisch.

Anitan, ein ziemlicher Schnösel, wie es Terek schien. Er betonte seine adlige Abstammung und dass er nicht alles Gold für sich behalten würde, sollte er gewinnen. Er trug protzige rote Kleidung, mit goldenen Fäden durchzogen.

Mogont, wohl der älteste Teilnehmer dieses Suchspiels. Er war sicher über 75 Jahre alt und seine Kleidung war mindestens genau so altertümlich. Passend zu seiner Erscheinung benahm er sich auch. Eine recht konservative Person, jedoch nicht unbedingt unfreundlich.

Tanah, eine 33-jährige Frau von recht hübscher Erscheinung, fand Terek. Sie trug eine lange Hose und ein ärmelloses Oberteil. Die blonden Haare fielen ihr bis zu den Schultern etwas lockig herunter. Sie war freundlich, aber offensichtlich waren ihr so viele Fremde nicht all zu angenehm.

Ravice, eine junge Frau von 19 Jahren. Ihr Oberteil war dunkel und mit langen Ärmeln, dazu trug sie einen kurzen Rock und dunkle absatzlose Stiefel, die nicht so hoch waren wie die von Anitan. Ihre weißen Haare trug sie lang und offen, ein paar Strähnen im Gesicht.
Sie schien recht schüchtern und nervös zu sein, angesichts der vielen Leute.
So stellte sich Terek das typische Kaiserstadt-Mädchen vor.

Robos stellte sich als nächstes vor. Ein wahrer Riese von einem Mann, bullig und wortkarg. Er sagte nur, er sei ein Krieger und dass er erst vorgestern eine Höhle voller Monster gesäubert habe. Er hatte eine Glatze und mochte vielleicht 35 Jahre alt sein. Außerdem war er von dunklerer Hautfarbe und schien ein echt harter Kerl zu sein. Unter seiner einfachen, billigen Kleidung befanden sich sicher Muskelberge. Auf Terek wirkte er einfach nur einschüchternd, fast bedrohlich.

Kint, ein spindeldürrer Mann mittleren Alters. Er trug durchschnittliche, einfache Kleidung und sprach leise, mit den Augen auf den Boden gerichtet. Ein Strich in der Landschaft, der kein Wort zuviel verlor, wenn man die „ähms“ nicht mitzählte.

Turius, ein Prahlhans. Zuerst sagte er einiges über die mutigen Aktivitäten, die er in dieser Kleidung schon erlebt habe (einfaches Wams und eine grüne weite Hose). Seine schwarzen Haare waren streng nach hinten gekämmt.
Er war auch der einzige außer Terek, der offen eine Waffe trug. Im Gegensatz zu Terek, der seinen Streitkolben und Schild bereits abgelegt hatte, trug Turius ein Langschwert an der Hüfte.

Wentika, eine Frau Mitte 40 mit strengem Gesicht. Ihre Stimme war hart, sie erzählte, dass sie ziemlich arm sei und auch darum hier war, nicht nur weil es eine nette Veranstaltung war. Sie hatte einen langen Rock in einfachem Braun an, der schon nicht mehr in ganz perfektem Zustand war. Ihr Oberteil war ein Sackleinenhemd.

Pingo, ein Mann um die 25, der bunte lange Kleidung trug. Er war kaum zu halten und richtig aufgedreht, mit beinah kindlichem Übereifer wollte er auf die Suche nach der Goldtruhe gehen. Obwohl er sich seltsam benahm, war er Terek auf seine Art sympathisch.

Zenira, eine Frau in leichter Lederrüstung. Sie war offen und gesellig. Ihr Alter musste zwischen 30 und 35 Jahren liegen. Sie erzählte, dass sie eine Jägerin sei und hauptsächlich für das Gasthaus „Zum Futtertrog“ im Marktbezirk der Kaiserstadt Rehe jagte. Ihr Bogen sei ihr ganzer Stolz, doch den habe sie heute mal zu Hause gelassen. Terek fand diese Frau etwas seltsam.

Nun musste Terek sich selbst vorstellen. Er erzählte kurz von seiner Arbeit bei der Kaiserlichen Wache und übergab dann das Wort an den letzten Gast.

Es war ein junger Mann namens Suvar. Er trug dunkle Kleidung, die nirgends eng anlag und seine Erscheinung ein wenig verbarg. Seine dunklen Haare fielen ihm teilweise ins Gesicht.
Er sprach normal, wenn auch kühl und ruhig. Da war aber noch etwas Kaltes in seinen Augen, das Terek nicht gefiel.

Nun, da sich alle vorgestellt hatten, entstanden ein paar Sekunden der Stille.
Dann meldete sich wieder Ordeng zu Wort: „Tja, nun gut, wunderbar. Dann kann es ja jetzt los gehen! Auf, auf, erkunden wir das Haus, Zeit zu tun, wozu wir hergekommen sind!“
„Ja, auf zu Gold, Ruhm und Ehre!“, frohlockte Pingo.
So teilte sich die Gruppe der Gäste frohen Mutes auf und schwärmte im Haus aus.

Vom Eingangsbereich weg führten zwei Treppen jeweils rechts, beziehungsweise links in eine zweite Etage. Näher an der Eingangstür befanden sich Durchgänge zu weiteren Teilen des Erdgeschosses. Terek schlug eine zufällige Richtung ein. Er ging die rechte Treppe hoch und stellte dort fest, dass das Haus wohl tatsächlich keine Türen im Innern hatte. Trotzdem waren die beiden Etagen in Abschnitte unterteilt. Im Obergeschoss hauptsächlich durch hohe Bücherregale oder Schränke. Unten im Erdgeschoss waren dagegen viele Wände mit Durchgängen zu finden. Auch entdeckte Terek, dass man an den äußeren Enden des Hauses auch die Etagen wechseln konnte. Offensichtliche Wandnischen oder Hohlräume waren leider nicht zu erkennen, also musste er sich schon etwas anstrengen, wenn er die Goldtruhe vor den anderen finden wollte.

So fingen die Gäste eifrig und gut gelaunt zu suchen an, während draußen vor dem Haus gerade eine zufriedene Gestalt in den Schatten des Waldes verschwand. Es war ein Mann in schwarzer Robe. Seine Pflicht war getan, jetzt musste er nur noch auf den Erfolg seines Assassinen warten. Er war sich sicher, die richtige Person geschickt zu haben. Nach einem letzten Blick auf das Haus machte er sich in das nächste Versteck der Dunklen Bruderschaft auf.

Terek und die anderen Gäste suchten jetzt etwa eine viertel Stunde. Es war nichts zu erkennen, das wie eine Truhe aussah. Aber sonst wäre es ja auch langweilig gewesen.
Während er so suchte, wurde Terek immer glücklicher. So ein einfaches, ausgelassenes Spiel hatte er schon lange nicht mehr erlebt und es war ihm eine sehr erholsame Abwechslung. Er unterbrach kurz seine Suche und setzte sich einfach mal auf den Boden.
In diesem Moment ertönte ein Krachen und Poltern, Terek erschrak erst, merkte dann jedoch, dass er das Geräusch nicht ausgelöst hatte. Doch etwas Gutes war bestimmt nicht die Ursache gewesen. Er hörte eine der Frauen rufen „Um Himmels Willen!“, dann eiliges Treppensteigen.
Eine Männerstimme war auch zu hören: „Du liebe Güte! Was ist denn hier passiert?!“

Terek wurde mulmig. Er lief durch das kleine Labyrinth von Bücherregalen und stellte sich an eine Stelle, von der aus er den Eingangsbereich überblicken konnte.
Seine gute Stimmung war vergessen. Am Fuße der Treppe lag Pingo mit dem Gesicht auf dem Boden und bewegte sich nicht. Mohna und Anitan standen bereits bei ihm und wollten ihn gerade untersuchen. Weitere Gäste strömten herbei und machten entsetzte Gesichter.

Mohna hatte sich über Pingo gebeugt und ihn untersucht. Jetzt stand sie auf und blickte die anderen an. „Er ist tot.“

Ende Teil 2

So, das war erstmal wieder einiges. Das Vorstellen der Leute hat ganz schön viel Platz eingenommen^^.
Jetzt ist praktisch alles wichtige gesagt, nun nimmt die Handlung ihren Lauf.

Ich hoffe, das Lesen war angenehm und natürlich...
Was meint ihr dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
schaffst du noch den dritten Teil?
Mir ist in keiner Sekunde irgendwie langweilig geworden, liest sich echt toll :)


Bin gespannt darauf wie es weitergeht.
 
schaffst du noch den dritten Teil?
Sicher, aber jetzt muss ich erstmal schlafen^^. Bin schon müde, die letzten Tage viel zu lang auf gewesen.

Ich schreibe morgen weiter. Dank der positiven Rückmeldungen kann ich ja beruhigt sein, wenn ich meine Pläne umsetze. Muaha, Tod und Verderben :p.

Aso dnake und bis denne. Nacht.
 
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Ich finde die Geschichte super, aber ich glaube mit 15 Leuten sinds vielleicht ein paar zuviel geworden ;) Wären es vielleicht 5 oder 7 oder so, dann könnte man sich ihre Eigenschaften usw besser merken. Ich fände es gut wenn du es schaffst, dass es lange offenbleibt wer der Mörder ist.
 
schöne Geschichte und gut geschrieben. Mit der schieren Menge der Hauptpersonen hast du dur aber selbst ein Bein gestellt. Es dürfte schwer sein, jedem von ihnen einen so ausgeprägten Charakter zu verleihen, dass man sie in Erinnerung behält. Ich musste z.B. schon am Ende dieses Kapitels nachschauen, wer denn Pingo gleich nochmal war. Aber ansonsten scheint es eine echt gute Geschichte zu werden, auch wenn Terek momentan noch etwas farblos wirkt. Aber ich bin zuversichtlich, dass du meine Kritikpunkte ausbügeln kannst :)
 
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Meine Vorredner haben wohl schon alles gesagt: Spannend und gut erzählt, aber ein bisschen viele Leute auf einmal. Du könntest es z.B. ja so machen, dass anfangs eher unwichtige Charaktere sterben, und du die letzten dann tiefer in die Geschichte mit einbindest.

Edit: Im ersten Post hast du "Hallo miteinander!" geschrieben. Das sagt Nels der Freche aus der DB-Quest mit den 6 Gästen auch. :lol:
 
:-D In diesem Sinne, Hallo miteinander! (mal wieder)

Teil 3 ist fertig.
anfangs eher unwichtige Charaktere sterben, und du die letzten dann tiefer in die Geschichte mit einbindest
:pfeif:

15 Gäste, Teil 3

Langsam aber sicher beruhigten die Gäste sich. Offensichtlich war Pingo in seinem Übereifer die Treppe heruntergestürzt und hatte sich das Genick gebrochen.
Da konnte man nichts machen, Unfälle passierten eben überall. Terek hatte sich vergleichsweise schnell wieder gefangen, während besonders Ravice und Kint noch aufgelöst am Rand standen. Es war für Terek nicht das erste Mal, dass er eine Leiche sah. Oft war er während seiner Arbeit schon zu Unfällen oder gar schweren Verbrechen gerufen worden, bei denen es häufig noch schlimmer aussah.

Es lag wieder einmal an Ordeng, einige Worte zur Situation zu verlieren.
„Pingos Tod war ein tragischer Unfall, und wir alle sind betrübt darüber. Doch ich denke nicht, dass wir deshalb alles abblasen sollten. Schon weil noch keiner die Truhe gefunden hat und die Tür verschlossen bleibt. Wenn wir jetzt ein großes Theater veranstalten und aus dem Fenster rufen, hatte dieser Tag keinen Sinn. Lasst uns am besten gesittet und vorsichtig wieder auf die Suche gehen.“
Die Entscheidung war selbstverständlich nicht mit allen moralischen Grundsätzen perfekt zu vereinen, aber dennoch entsprach sie dem, was die meisten Gäste auch dachten.
Während sich alle wieder aufmachten, wurde Terek von Ordeng noch einmal zurückgehalten.

„Hey, Ihr seid doch von der Wache.“ Er sprach leise. Terek konnte sich schon denken, wer jetzt die Aufgabe übernehmen sollte, die Leiche zu verstauen.
„Kommt, wir bringen ihn irgendwo hin, wo man ihn nicht gleich sieht.“
Terek packte zusammen mit Ordeng die Leiche des Pingo und sie verfrachteten ihn in einen abgelegenen Raum des Erdgeschosses.
Danach gingen auch die beiden wieder auf die Suche.

Terek war mittlerweile verärgert. Dieser verdammte Unfall hatte allen den schönen Tag verdorben. Wie gerne er doch ein unbeschwertes Spiel hier durchgeführt hätte, ohne an die schlimmen Dinge des Alltags denken zu müssen.
Doch es half schließlich alles nichts. Sobald die Truhe gefunden war, würden sie für ein anständiges Begräbnis sorgen und das Ereignis verdrängen.

Ab und zu begegnete Terek auf seiner Suche anderen Gästen. Sie sahen sich nur kurz an und gingen schweigend ihrer Wege. So war das immer, wenn jemand irgendwo gestorben war.
Trotzdem ließ er sich nicht beirren und suchte systematisch Wände, Fußboden und auch die Decke ab. Irgendetwas musste er übersehen haben. Hier gab es einfach kaum Möglichkeiten, irgendetwas zu verstecken, geschweige denn eine Truhe. Aber sie musste hier irgendwo sein.
Terek ging gerade das Obergeschoss ab und bog um einige Regale, als ihm Kint entgegen kam. Er hatte ihn schon an seiner dürren Erscheinung erkannt, bevor er Kints Gesicht gesehen hatte. Ein kurzes Brummen und Kopfnicken später waren sie aneinander vorbei, Kint ging jetzt da entlang, wo Terek herkam.

Plötzlich Kints angsterfüllter Schrei, ein Klirren und Rummsen. Terek blieb wie angewurzelt stehen – Nein!
Er hastete die wenigen Schritte zurück und blickte um das Regal, wohinter Kint verschwunden war. Ein grässlicher Anblick: ein Kronleuchter hatte sich von der Decke gelöst und war direkt auf Kint gestürzt; er war teils erschlagen und teils erstochen worden.
Terek wandte den Kopf ab, schloss die Augen und atmete tief durch. Dann sprang er Kint zur Seite und sah nach, ob er noch helfen konnte. Doch es hatte keinen Sinn mehr, das letzte Leben wich in diesem Moment aus Kints Körper.

Langsam richtete Terek sich wieder auf, konnte seine Fassung nur mühsam bewahren. Als er sich umdrehte, bemerkte er, dass der alte Mogont schon da war und große Augen machte.
„Bei den Neun Göttlichen!“, entfuhr es ihm.
Dann trafen die meisten anderen Gäste hinter Mogont ein, drängten sich nach vorn, sahen, was geschehen war und wandten sich erschrocken wieder ab.
Terek hielt es für seine Pflicht, den anderen mitzuteilen, was geschehen war.
Als er gerade anfangen wollte, zu sprechen, traf Ravice ein, die aus der anderen Richtung gekommen war. Sie erblickte die Leiche, kreischte und machte einen großen Satz zurück, wodurch sie beinah Suvar umgerannt hätte, der auch diesen Weg genommen hatte.
Als Suvar den Schauplatz sah, konnte Terek keinerlei Regung auf seinem Gesicht erkennen, fast, als ob er nichts anderes erwartet habe. Terek würde diesen Kerl im Auge behalten.
Dann breitete er die Arme aus und drängte seine Mitgäste etwas zurück, wie er es schon oft an Unfallorten in der Kaiserstadt getan hatte. Dazu sagte er kurz, was geschehen war und bat um Ruhe.

„Ruhe? Ruhe?! Lächerlich!“, empörte sich Anitan arrogant. „Hier ist es nicht sicher, mir reicht’s! Ich verschwinde von hier.“ Mit diesen Worten lief er schnurstracks zur Eingangstür und rüttelte heftig daran. „Heeeyyy!“, rief er. „Aufmachen, klar?“
„Ich glaube“, meldete Tanah sich mit ihrer sanften Stimme zu Wort, „dass Der Gastgeber nicht damit gerechnet hat, dass wir früher raus müssten. Wir müssen selbst den Schlüssel finden.“
„Dann findet ihn endlich! Worauf warten wir noch?“, verärgert verschwand Anitan aus dem Sichtfeld der Gruppe, indem er ins von der oberen Etage überdachte Erdgeschoss lief.
„Ja genau!“, sagte die arme Wentika, „Ich für meinen Teil hol mir jetzt das Gold und den Schlüssel und dann nichts wie weg. Das ist doch hier die reinste Todesfalle!“
Das fand mehr Zustimmung, als Terek erwartet hatte: die Gäste liefen schnell wieder auseinander und suchten fieberhaft weiter.
„Aber…“, versuchte er noch einmal etwas einzuwenden, doch keiner hörte ihm zu. Wenn er bei der Arbeit seine Legionsrüstung trug, passierte ihm das nie.

Es war wohl Zeit, den Kadaver irgendwie abzudecken. Terek drehte sich um und stand plötzlich ganz dicht vor Suvar. Er erschrak kurz.
„Meine Güte, was wird das denn?“
„Hm?“, Suvar blickte ihn jetzt erst an. „Ich mach doch gar nichts.“, sagte er trocken und bewegte sich an Terek vorbei. Dann waren alle Gäste verschwunden und Terek stand allein neben der Leiche von Kint.
„Den kann ich doch nicht einfach so liegen lassen…“
Dummerweise gab es keine Decken oder ähnliches in der Nähe, darum nahm er in Ermangelung einer Alternative einige Bücher aus den Regalen und stapelte sie so, dass Kints Gesicht und seine schlimmsten Verletzungen verdeckt waren.

Er richtete sich wieder auf und wollte wieder zu suchen anfangen. Der Geist eines Verbrechensbekämpfers arbeitete in seinem Kopf. Es war schon ein komischer Zufall. Zwei tödliche Unfälle in so kurzer Zeit, dazu waren sie auch noch eingeschlossen und offenbar war draußen niemand in Hörweite. Er würde beide Augen offen halten, während er nun weitersuchte.

Zu dieser Zeit war gerade Mohna dabei, mit zittrigen Fingern die Bücherregale zu durchwühlen. Sie hatte sich absichtlich etwas von den anderen getrennt, um eine ihr sehr wahrscheinlich vorkommende Stelle für die Truhe zu durchsuchen.
Als sie Schritte hinter sich hörte, war sie erst beunruhigt. Sie drehte sich um.
„Ach so, Ihr seid es bloß. Warum durchsucht Ihr nicht das Regal hinter mir? So haben wir bessere Chancen.“
Ein ungewöhnliches Knarren brachte Mohna dazu, noch einmal von ihrer Suche abzusehen und sich umzuschauen.
„Hey, da würde ich an Eurer Stelle besser nicht so stark dran ziehen. Das kann echt gefährlich werden, wisst Ihr?“
Plötzlich drehte sich der andere Gast zu ihr um, packte sie an der Schulter und hielt ihr den Mund zu. Mohna wurde nach vorn gerissen und bevor sie richtig merkte, was geschah, wurde sie von dutzenden herabstürzenden Folianten und Holzteilen begraben.

Ende Teil 3

Habe noch einige Ideen für kommende Teile. Hehe. Wie immer ist mir eure Meinung viel wert.:)
Auch alle Tipps/Empfehlungen sind mir willkommen!
 
Ich finde, die ganze Geschichte würde sich gut in Oblivion oder Morrowind einbinden lassen :-D
So eine "fette" TES - Buchreihe aus 4 Teilen.
Der Mörder ist übrigens ziemlich schnell im Morden.
 
Wieder super, aber aufgrund des Immer-Nachschauen-Wer-Gerade-Abkratzt-Müssen ein bisschen komplex und unübersichtlich. Wie wärs wenn du in den 1.Post eine Liste einfügst, wer alles noch lebt?:lol: Ich wette dass Suvar nicht der Assassine sondern der Kerl ist, der am Ende alle rettet und aufopferungsvoll in einer Blutlache liegend, sagen wird: "Kümmert euch nicht um mich, euer Leben ist wichtiger! Schließt die Tore nach Oblivion!" :lol::lol:
 
Der Mörder ist übrigens ziemlich schnell im Morden.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, schlägt dieser Mörder auch zu. Worauf warten?
Selbst der Oblivion-DB-Zocker lässt sich nicht ewig Zeit, die alle zu killen, oder?^^

Ich wette dass Suvar nicht der Assassine sondern der Kerl ist, der am Ende alle rettet und aufopferungsvoll in einer Blutlache liegend, sagen wird: "Kümmert euch nicht um mich, euer Leben ist wichtiger! Schließt die Tore nach Oblivion!"
Verdammt, das wollte ich wortwörtlich so schreiben!:eek: Jetzt muss ich mir was neues einfallen lassen.

1.Post eine Liste einfügst, wer alles noch lebt?
:ugly:
Naja vielleicht am Ende jedes Teils? :/

Btw, im nächsten Teil kommt meine Lieblingsszene vor :D.
 
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Alles klar, Teil 4 ist jetzt verfügbar, yeah!

Bevor es los geht, kurz die Liste mit Leuten, die noch leben:
Ordeng (seriöser Mann), Ligg (junger Kerl), Anitan (Schnösel), Mogont (superalter Typ), Tanah (hübsche Frau), Ravice (junges Mädel), Robos (riesiger Schrank), Turius (eingebildeter Angeber), Wentika (Frau mit ohne Geld), Zenira (Jägerin), Terek (Hauptfigur, bei Legion), Suvar (junger Mann mit kühler Ausstrahlung)

So, hier geht's weiter:

15 Gäste, Teil 4

Als er den Lärm hörte, stieß Terek einen gequälten Laut aus und fuhr sich durch die Haare.
Das konnte doch nicht schon wieder…. oder etwa doch?
Bitte, bitte, sei harmlos!, dachte er, während er sich zum Ursprung des Geräusches aufmachte.
Doch wie er befürchtet hatte, war es ganz und gar nicht harmlos. Nachdem er den linken Flügel des Hauses durchquert hatte, kam er an eine Stelle, wo sich bereits so gut wie alle versammelt hatten und ängstlich schluchzten.
Die Leute ließen Terek durch und gaben den Blick auf eine Person frei, die unter Büchern, Folianten und Regalteilen begraben worden war. Es sah aus, als hätten die Daedra gewütet: zwei der hohen Bücherregale waren fast komplett leer, zerbrochene Holzbretter lagen zwischen den Büchern.

Terek erkannte das blaue Kleid unter den Trümmern. Da rührte sich nichts mehr.
Langsam und vorsichtig befreite er den Körper von den Gegenständen. Das Atmen fiel ihm immer schwerer, je weiter er fortschritt. Ein Kloß drohte seinen Hals zu verstopfen. Er schluckte und besah sich die bemitleidenswerte Mohna nach getaner Arbeit.
Von den schweren Trümmerteilen hatte sie viele mittelschwere Verletzungen davongetragen, soviel war sicher. Auch schien sie sehr oft am Kopf getroffen worden zu sein. Auffällig oft.
Und wieder kam jede Hilfe zu spät. Das konnte kein Zufall mehr sein. Terek ließ sich zurücksacken und setzte sich erst einmal auf den Boden.

Suvar beugte sich herunter und analysierte: „Da hat jemand seine Finger im Spiel.“
„Ja, vielleicht du!“ Turius war vorgetreten und sah Suvar streng an.
„Was redet Ihr da?! Das ist eine Frechheit!“, verteidigte sich Suvar.
Inzwischen lamentierte Mogont: „Wie konnten die Neun das zulassen?“ Dazu machte er ein trauriges Gesicht.
„Pah, die Neun!“, jetzt mischte sich Wentika ein. „Die haben noch nie jemandem geholfen. Das sind doch alles bloß Hirngespinste!“
Das schien wiederum Zenira zu empören, sie hob drohend die Hand.
„Wie redet Ihr von den Neun!“
„So, wie es sich gehört!“
„Das ist Blasphemie! Das ist Wahnsinn!“, rief jetzt Ligg.
Ordeng erhob die Stimme: „Wahnsinn? Das ist Mörderwerk!“
Für Terek sah die Situation gar nicht gut aus. „Was soll dieses Durcheinander, so hört Euch doch zu!“
„Haltet Euch da raus!“, kam sofort die Antwort.
Schließlich riefen alle durcheinander, die Gruppe von Gästen lief auf engstem Raum durcheinander, wild rufend und rempelnd versuchte jeder, seine Meinung durchzusetzen.
Verzweifelt versuchte Terek, Herr der Lage zu werden. Doch die Übersicht war längst verloren gegangen, und so wuselten lärmend 12 Gäste dieser Feier durcheinander.

Dann ertönte Robos’ markerschütternde Stimme: „Ruuuuhhheeeee!“
Er hatte alle anderen übertönt. In der entstandenen Pause, bei der alle Gesichter auf ihn gerichtet waren, sagte er: „Wir benehmen uns ja wie die Goblins.“
Betreten schauten die Gäste zu Boden und stellten sich wieder ordentlich hin.
Nur Anitan taumelte und machte gurgelnde Geräusche.
Alle sahen ihn an. Dann kippte er vornüber und blieb reglos auf dem Boden liegen. Ein Dolch steckte in seinem Rücken.
Entsetzt sprangen alle zurück. Weg von dem Erdolchten, weg von den anderen. Mitten im Getümmel war einer von ihnen ermordet worden.
Hastige, erschrockene Blicke in die Runde, jeder versuchte festzustellen, ob jemand gerade wie ein Mörder aussah.

Terek verschwendete damit nicht seine Zeit. Wer auch immer das getan hatte, war ein Profi und würde sich jetzt auch nichts anmerken lassen.
Stattdessen prüfte er die Hände aller Leute. Die hatte man nicht so bewusst im Griff und konnte sie so logisch verstellen wie den Gesichtsausdruck. Doch auch dieser Versuch blieb erfolglos.

„Ha!“, rief plötzlich Turius. „Da! Mord! Ich hab’s ja gesagt! Ich warne euch, an mich kommt keiner ran.“ Er trat einige Schritte zurück und blickte böse.
Ordeng wurde sichtlich auf einmal sehr nervös und trat dann vor.
„Jetzt dürfen wir nichts überstürzen! Ganz ruhig. Offenbar gibt es hier einen Mörder unter uns. Doch was heißt das jetzt genau für uns?“
„Ich sag dir ganz genau, was das heißt!“, unterbrach ihn Turius. „Das heißt, wir werden alle nacheinander hinterrücks ermordet!“
Ravice fing an zu wimmern. Wentika war ganz hysterisch geworden, als sie rief:
„Was sollen wir jetzt machen?! Wer von euch war das?! Ich.. ich… lasst mich in Ruhe!“
Damit rannte sie weg und verschwand irgendwo im Haus.
Ordeng stürzte hinterher. „Nicht, wartet!“ Doch sie war schon weg.
Da meldete sich Turius wieder grinsend. „Wollt Ihr ihr etwa nachgehen, um sie zu ermorden?“
Empört drehte Ordeng sich um. „Wie könnt Ihr es wagen?“
„Damit wollte ich nur sagen, dass wir keinem trauen können. Versteht Ihr? Niemandem.“
„Pah“, meinte Zenira, „Euch doch auch nicht. Vielleicht wollt Ihr nur von Euch ablenken?“
„Tja“, antwortete er, „immerhin habt Ihr kapiert, worauf ich hinaus wollte. Auch wenn Euch das wohl kaum retten wird.“
„Hütet Eure Zunge.“, mahnte Zenira eindringlich.

Terek musste jetzt zur Tat schreiten. „Also. Ich würde sagen, keiner geht mehr allein. Bleibt immer in Sichtweite zu anderen Gästen und lasst Euch vor allem nicht von hinten überfallen. Gleichzeitig müssen wir aber hier raus. Und da wir hier nichts haben, womit wir die Tür einrammen können, brauchen wir den Schlüssel. Wir sollten so schnell es geht diesen Schlüssel finden und versuchen, den Mörder zu enttarnen. Ich werde jetzt nach Fallen oder anderen Gefahren suchen, und möglichst auch nach dem Schlüssel. Seid wachsam.“
Damit lief er los. Er würde nicht versuchen, Fallen aufzuspüren. Die waren, falls der Mörder überhaupt noch welche anwenden wollte, sowieso höchstwahrscheinlich unmöglich zu entdecken. Stattdessen fragte er sich, welche der Gäste wohl ein besonders gefährdetes Ziel darstellen würden. Er selbst wohl nicht, schließlich wusste jeder, dass er bei der Legion war. Oder machte ihn vielleicht gerade das zu einem wichtigen Ziel für den Mörder? Sicherlich würde er schon auf sich selbst aufpassen können. Ligg und Ravice waren aufgrund ihrer Jugend sicherlich leichte Beute. Genau wie Mogont, bei ihm war es nur genau umgekehrt.
Soweit Terek wusste, schlug der Mörder immer dann zu, wenn grad keiner hin sah. Er entschloss sich, zwischen den drei Hauptgefährdeten hin und her zu patrouillieren, um möglichst wenig Zeit für den Mörder zu lassen.
Zuerst machte er sich zum alten Mogont auf. Der konnte noch nicht weit gekommen sein.
Nach wenigen Schritten war er auch schon zu sehen; er war in Begleitung von Zenira und Turius. Beide nicht gerade die unverdächtigsten Personen für Terek, aber Mogont schien erst einmal sicher zu sein.

Vorhin hatte er doch Ligg gesehen, auf der ganz anderen Seite des Hauses. Um ihn am schnellsten zu erreichen, war der Weg durch den rechten Eingang ins Erdgeschoss vom Flur aus zu wählen. Von seiner erhöhten Position im ersten Stock sah Terek in diesem Moment Ordeng ebenjenen Weg einschlagen.

Wentika konnte noch nicht all zu weit sein. Ordeng lenkte seine Schritte durch das Erdgeschoss dieses verfluchten Hauses. Wenn die Frau sich weiterhin so panisch verhielt, würde sie noch in den Tod rennen. Deshalb musste Ordeng sie schnell finden und wieder zur Vernunft bringen. Er schlängelte sich durch ein wahres Labyrinth an kleinen Räumen, bis er endlich einen längeren Gang sah. Etwas Übersicht tat gut, dieser Gang war wie eine Lichtung in einem Wald, in dem man sich bereits vor Tagen unheilbar verirrt hatte.
Plötzlich stieg ihm ein Geruch in die Nase, der ihm im Moment von allen Gerüchen am wenigsten willkommen war. Blut.
Während er auf die Quelle zuschritt, ein kleiner Raum, der vom Gang abzweigte, betete er, er möge sich irren. Doch er hatte sich nicht getäuscht. Beim ersten Blick in den Raum sah er es:
Blut, überall auf dem Boden des Raumes. Dann entdeckte er das Schlimmste, was in diesem Raum seiner harrte.

Der Mörder wartete geduldig hinter der Biegung des Ganges. Wie erwartet hatte jemand die Leiche gefunden. Ordeng war am entsetzten Keuchen, das er von sich gab, als er die Leiche sah, leicht zu erkennen. Noch einmal prüfte der Mörder seine nahe Umgebung. Niemand da, außer Ordeng, der direkt in die Falle getappt war. Es war ein Leichtes gewesen, die panische Wentika aufzuspüren und zu töten. Mit Ordeng konnte es nicht viel schwerer sein.
Den Lauten nach zu urteilen, war er gerade schockiert auf den Gang zurückgetreten.
Leise und entschlossen trat der Assassine aus seiner Deckung hervor. In der rechten Hand hielt er eine Waffe.
Ordeng seinerseits erblickte sofort den Mörder. Er war sichtlich überrascht, genau wie die anderen Opfer es auch gewesen waren.
Ungläubig starrte Ordeng den Assassinen an. „Nein… Ihr?!“
Der Mörder stieß zu.

Terek hatte auf dem Weg zu Ligg inzwischen den großen Flur überquert, als er Ordeng hörte. Er konnte nichts verstehen, und es war auch nur kurz etwas zu hören, jedoch gefolgt von dem unheilvollen Geräusch eines Körpers, der zu Boden fällt.
Sofort raste Terek los, wäre fast gestürzt, so schnell lief er, hastete durch die unübersichtlichen Räume hindurch, stieß hart gegen eine Wand, ignorierte aber den Schmerz.
Dann stand er auf einmal in einem kurzen Gang. Schnelle Schritte entfernten sich, als er Ordengs Leiche erblickte. Mit aufgeschlitztem Hals und aufgerissenen Augen lag der Mann einfach da. Keine Zeit für Trauer, es ging jetzt darum, Menschenleben zu retten.
Flink setzte Terek über die Leiche hinweg, entdeckte im Rennen auch die Leiche Wentikas, die ganz ähnlich zugerichtet war. Ihre zerschlissene Kleidung war blutgetränkt.
„Du entkommst mir nicht!“, rief Terek dem Mörder hinterher, dann verwendete er wieder all seine Luft zum Laufen.
Da hörte er den Verfolgten hastig Treppen erklimmen – seine Chance, ihn zu sehen!
Terek machte größere Schritte.

Ende Teil 4

Ich hoffe, dass es einigermaßen angenehme Gefühle beim Lesen gab. Beziehungsweise natürlich Angst und Schrecken^^.

So, dann sagt mal was ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannend! Selten so was tolles gelesen, aber ich fürchte, da der Mörder killt wie ein ausgehungerter Zombie in einem Altersheim (ich weiß, merkwürdiger Vergleich) ist die Geschichte eher kurz, oder?
 
Erstmal danke ich für das Lob.

Und ja, der Mörder ist flink. Sehr flink^^.
Aber ich dachte mir, dass vielleicht mit der Aufdeckung der Identität des Mörders noch nicht alle Gäste so richtig hinüber sind..

Und ein wenig Kanonenfutter ist ja auch noch übrig:-D
Fragt sich nur, wo endet das Kanonenfutter und wo fangen die Verdächtigen an? Uhhhh....

Jedenfalls ist es jetzt erst einmal Zeit, den 5. Teil zu erschaffen. Bis dönn.
 
Omfg, neuer Teil!

Es kommt mir immer vor, als würde in meinem neuesten Teil alles zu schnell gehen^^. Naja, ich setz ihn euch trotzdem vor.

Lebende Personen zu Beginn von Teil 5:
Ligg, Mogont, Tanah, Ravice, Robos, Turius, Zenira, Terek, Suvar


15 Gäste, Teil 5

Nur vom Gedanken besessen, diesen Wahnsinn aufzuhalten, raste Terek den Gang entlang, bis zu dem Punkt, wo der Gang eine Biegung machte und in eine Treppe zum Obergeschoss mündete. Er bremste nicht ab, sondern rannte einfach seitwärts in die Wand hinein, um keinen Augenblick zu verlieren. Doch als seine Schulter die Wand rammte, war niemand auf der Treppe zu sehen.
Sofort hastete Terek die Treppen hoch, zwei Stufen auf einmal nehmend. Oben sah er sich sofort einmal komplett um. Nichts!
Verzweiflung keimte in ihm auf. Er drehte und wendete sich hastig, doch es war niemand zu sehen. Bestimmt versteckte der Mörder sich nur hinter irgendeinem der vielen Regale und tat so, als hätte er die ganze Zeit dort gestanden. Jetzt konnte er nichts mehr nachweisen.

„Aaaargh!“, machte Terek seiner Wut Luft.
Da trat auf einmal Suvar hinter einem sehr nahen Regal hervor.
„Bei den Neun“, sprach er, „was ist denn hier bloß los? … Was guckt Ihr mich denn so an?“
Plötzlich kam noch jemand die Treppe herauf und rief Suvar zu: „Du…mörderischer Hund!“
Es war Turius. „Ich hab’s mir schon von Anfang an gedacht! Hey, Terek, ich wette mein Leben, dass unser Bürschchen hier nicht eben grad von woanders hergekommen ist, stimmt’s?“
„Ich traf ihn hier an, als ich den Mörder verfolgte.“ Er musste zugeben, dass es mehr als nur gut passte. Es deutete wirklich alles darauf hin, dass Suvar der Mörder unter ihnen war. Trotzdem wollte er lieber nichts überstürzen.
Doch Turius hatte schon längst für sich bestimmt, wer der Schuldige war.
„Vorhin warst du genau da, wo die beiden armen Leute jetzt tot auf dem Boden liegen, und jetzt bist du hier. Keine Ausflüchte mehr, du grauenvolles Monster! Zeit zu sterben!“
Turius zog sein Langschwert und ging auf Suvar los. Letzterer war offenbar geschockt und ging langsam rückwärts.
Terek glaubte nicht, dass so eine vorschnelle Entscheidung angebracht war, darum lief er schnell los und wollte Turius zurückhalten.
Der jedoch stieß ihn wieder zurück und drohte ihm mit dem Schwert. Terek war gestolpert und lag nun am Boden.
„Versucht nicht, mich aufzuhalten!“ Damit drehte Turius sich wieder zu Suvar um und begann, nach ihm zu schlagen.
„Jetzt oder nie, versteht Ihr das denn nicht?“
Suvar hatte sich inzwischen eine Eisenstange gegriffen, die an der Wand gelehnt hatte. Wahrscheinlich benutzte man die normalerweise, um Leitern abzustützen.
Turius hieb weiter auf Suvar ein, der dann einen Schlag abwehrte und anschließend mit der Stange auf Turius’ Kopf schlug.
Dieser ließ sein Schwert fallen und brach zusammen.

Terek war aufgestanden und sah, wie Suvar die Eisenstange aus der Hand fiel.
„Möge Talos uns beistehen…“ Schnell untersuchte er den liegenden Turius. Kein Puls.
Suvar sackte an der Wand zu Boden. Sein unnahbarer Gesichtsausdruck war verschwunden und hatte einem traurigen, aufgelösten Blick Platz gemacht.
Für Terek stand fest, dass Turius sich geirrt haben musste, doch es war Zeit für Erklärungen.
Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, stellte er Suvar zur Rede.
„Hört zu, ich glaube nicht, dass Ihr der Mörder seid, aber Ihr müsst zugeben, dass vieles dafür spricht. Auch habt Ihr die ganze Zeit einen unberührten Eindruck gemacht. Ich schlage vor, Ihr erklärt Euch schleunigst.“ Terek sah sich noch einmal um. Keiner zu sehen.

Suvar fuhr sich zitternd durch die Haare.
„Bitte glaubt mir, ich hatte damit nichts zu tun! Ich hatte hier nur nach dem Schlüssel gesucht, als plötzlich jemand die Treppe hoch gerannt kam. Wer, weiß ich leider nicht. Dann seid Ihr aufgetaucht und habt geschrien. Da habe ich nachgesehen, was los ist. Aber da kam auch schon Turius.“
Jetzt wurde er lauter und sprach mit zittrigerer Stimme: „Er hat mich angegriffen, ich musste mich doch wehren!“
„Das ist ja wahr und ich denke nicht, dass Ihr lügt. Aber Ihr habt mir verschwiegen, warum Ihr die ganze Zeit über so unbeteiligt wart.“
„Ich war in Kvatch.“, sagte Suvar nur, den Blick auf den Boden geheftet, „Es war schrecklich. Die Leute sind zu dutzenden in den Straßen gestorben. Einige sind bei lebendigem Leibe verbrannt. Ein grauenhafter Anblick. Und dann waren da diese Kultfanatiker in den Roben. Einer von denen wollte mich umbringen… ich konnte ihn gerade noch…“ Die Stimme versagte ihm kurz.
„Ich glaube, es ist darum.“

Das verstand Terek nur zu gut. Er war selbst in Kvatch gewesen, aber da war das Schlimmste schon vorbei. Trotzdem konnte er sich das Grauen bildlich vorstellen, viele Leute waren in dieser Nacht traumatisiert worden. Aber noch mehr waren gestorben.
Er stellte sich wieder gerade hin. „Nun gut. Jetzt verliert aber nicht die Nerven, die werdet Ihr noch brauchen. Ich habe nämlich den starken Verdacht, dass auch Turius nicht der Mörder war. Ach ja, am besten wäre es, Ihr nehmt Euch sein Schwert. Eine Waffe kann sehr nützlich sein.“
„Ich will es nicht.“, entschied Suvar.
„Dann nehme ich es gerne.“ Zenira war aufgetaucht und nahm Turius’ Schwert vom Boden auf. Vor einer Sekunde war sie noch nicht hier gewesen. Terek musterte sie misstrauisch.
„Was denn? Ihr habt selbst gesagt, eine Waffe sei wichtig.“
„Dabei habe ich aber nicht gedacht, dass Ihr mich belauscht, wobei das nicht einmal nötig gewesen wäre…“, schalt er sie.
„Wie auch immer. Ich sag mal besser den anderen Bescheid.“ Schon war sie wieder weg.
Terek ging ihr ein paar Schritte nach, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich nach unten zu den anderen auf dem Weg war. Es sah alles ordnungsgemäß aus.

Jetzt wollte er sich erst einmal seinen Streitkolben und den Schild wieder holen. Wenn der Mörder sein Gesicht zeigte, konnte eine gewaltsame Lösung wohl nicht umgangen werden.
Er drehte sich noch einmal zu Suvar um, der sich inzwischen wieder aufgerafft hatte.
„Am besten folgt Ihr mir direkt zum Flur und bleibt dort, bis mindestens zwei andere auch da sind. Geht mit keinem allein durch das Haus. Man kann nie wissen.“
Suvar nickte und folgte Terek in den Eingangsbereich des Hauses, wo Terek seine Ausrüstung wieder aufnahm. Wenn irgendjemand dieses Haus lebendig verlassen sollte, musste er den Mörder jetzt finden. Er nahm sich vor, jeden Gast noch einmal genau zu untersuchen. Also machte er sich auf, alle zu suchen und sich ein Bild zu machen.

Vom Obergeschoss aus beobachtete der Assassine, wie Terek zielstrebig ins Erdgeschoss vordrang. Der bemitleidenswerte Kerl war doch tatsächlich der einzige, der ernsthaft nach ihm suchte. Und der arme Suvar stand nun mutterseelenallein im Flur herum und hatte offenkundig keine Ahnung, was er tun sollte. Das würde sich jetzt sowieso erübrigen.
Nachdem er noch einmal sorgfältig die Umgebung geprüft hatte, stieg der Mörder ein ganz bestimmtes Bücherregal hinauf. Aufträge, bei denen man sich so gut vorbereiten konnte, waren die Angenehmsten.
Oben auf dem Regal lag ein schwarzer Bogen mitsamt passenden Pfeilen. Mit wenigen Handgriffen war der erste Pfeil auf die Sehne gespannt.
Sorgfältig zielte der Mörder auf Suvars Kopf. Dann ließ er den Pfeil los.
In diesem Moment streckte sich Suvar ausgiebig. Der Assassine konnte es nicht fassen. Der Pfeil traf Suvar in der linken Schulter und riss ihn zu Boden.
Ein grässlicher Fehlschlag. So eine schöne Gelegenheit, doch er hatte es verpatzt.
Wütend legte der Mörder den Bogen wieder ab und ließ sich vom Regal fallen. Die Landung war nicht lauter als ein normaler Schritt. Schnell begab er sich an einen unverdächtigen Ort und bereitete sich darauf vor, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Doch die Unannehmlichkeiten waren noch nicht vorbei. In der hintersten rechten Ecke des Hauses rannte der Assassine beinah in Tanah hinein.
„Huch“, erschrak sie, „ich hab Euch gar nicht kommen hören.“
„Seid Ihr etwa allein unterwegs?“, gestattete der Mörder sich die Frage. Offenbar hatte sie von dem fehlgeschlagenen Mordversuch eben nichts mitbekommen.
„Zum Glück habe ich Euch ja jetzt gefunden. Am besten, wir gehen gleich zu den anderen, da sind wir sicher. Und ich habe gehört, Turius sei tot, ist das wirklich wahr?“
Nachdem der Mörder sich noch einmal gründlich umgesehen hatte, fasste er einen Entschluss.
„Ja, das stimmt“, antwortete er, „und ausnahmsweise musste ich dafür keinen Finger rühren.“
Tanah ruckte entsetzt herum. Doch da wurde sie bereits am Kopf gepackt und kraftvoll gegen die Wand geschlagen.
Der Assassine beobachtete, wie sein Opfer leblos zusammensackte. Zufrieden machte er sich zu den verbleibenden Gästen auf. Schon bald würde es nicht mehr nötig sein, im Geheimen zu agieren.

Ende Teil 5

Ich hoffe, es ist interessant gewesen und nicht irgendwie doof oder so^^.
Herr Ober, das Feedback bitte.
 
Zuletzt bearbeitet:
bestimmt ist es dieser Mogont, der ist der perfekte Mörder! :lol:

achso und Feedback? naja, auf jeden fall viel zu gut um schlechtes zu geben x)
 
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Reaktionen: Rakios
Ich tippe eher auf Zenira. Vielleicht wollte sie bloß eine Waffe verschwinden lassen, mit der jemand sich wehren könnte? Von der Kraft her würde ich eher auf einen Mann tippen (z.B. Robos , aber der ist wahrscheinlich nicht so geschickt). Mogont ist zu alt. Als einziger Mann kommt daher noch Ligg in Frage.
Oder ist Mogont vielleicht der DB-Agent Fafnir aus Skingrad, der war ja auch älter? :lol: