Wie war das nochmal?
Dieses Woche wird The Elder Scrolls IV: Oblivion seinen 10. Geburtstag feiern. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen und noch mal auf dieses Spiel zurückblicken, dass endgültig The Elder Scrolls aus seiner Nische geholt hat und einem breiten Publikum bekannt gemacht hat. Dazu werden wir eine Woche lang jeden Tag ein Thema und/oder eine kleine Aktion veröffentlichen, damit wir alle zusammen dieses Jubiläum feiern können.
Heute werfen wir mal einen Blick auf die Berichterstattung zu Oblivion. Was sagten die Previews, Reviews und wie haben deren Aussagen die Zeit überdauert?
Gerade im Rückblick gehen die Meinungen zu Oblivion stark auseinander, was man auch wunderbar an einigen beliebten Themen hier im Forum sehen kann:
- Warum finden viele Oblivion so schlecht?
- Skyrim besser als alle Vorgänger?
- Oblivion vs. Morrowind
- Nur das erste Mal ist das Wahre?
- Beschreibt die TES-Teile mit einem Wort
- Muss die TES Reihe den Umfang für Qualität einbüßen?
Um mal ein wenig aus dem Beschreibt die TES-Teile mit einem Wort-Thema zu zitieren, "grafiküberladen, hübsch, grottenschlecht, ausbaufähig, episch, grandios, nett, steril, richtungsweisend, legendär, eintönig, super, genial, abwechslungslos, einseitig, auserkoren, durchschnittlich, überbewertet, seicht, Oblivion-Tore, schön, enttäuschend, bunt, 0815, mittelmäßig, verrückt, fesselnd, geil, erbärmlich, grün, oberflächlich, unausgereift, geliebt, gelungen, leer, befreiend, ...". Allein daran sollte sichtbar werden, wie stark die Meinungen der Community zu Oblivion auseinander gehen.
Ungefähr die einzigen Punkte, bei denen sich die Community einig ist, sind:
- Die deutsche Lokalisation ist eine Frechheit.
- Das konsolenausgerichtete UI ist auf dem PC quasi unspielbar.
- Das Spiel stürzt laufend ab.
- Die Dunkle Bruderschaft und Shivering Isles sind genial!
Was sagten denn die Zeitschriften und Internetseiten beim Release zu Oblivion?
Golem fühlt sich von der Hintergrundgeschichte verwirrt, lobt aber die freie Spielwelt und die originellen Quests. Der größte Kritikpunkt ist natürlich die deutsche Lokalisation. Bezeichnend ist es, wenn folgender Satz als positive Eigenschaft genannt wird: "Zudem verbessert sich die Textqualität im Spielverlauf: Schlägt man etwa das Zaubereibuch in einer Magiergilde auf, kann man es über weite Strecken lesen, ohne einen Lach- oder Wutanfall ob vollkommen unverständlicher Texte zu bekommen." Weiterhin werden die Technikprobleme und Bugs gerade am Anfang des Spiels angesprochen, die das Eintauchen in die Welt fast schon gewaltsam verhindern. Wirklich interessant ist die Ankündigung, dass Take2 bereits an einem Patch für die deutsche Lokalisation arbeite. Das muss eine ganz schöne Arbeit sein, wenn der bis heute noch nicht draußen ist...
Die ComputerBILD lobt das innovative, fertigkeitsbasierte Levelsystem (als wäre es nicht schon in den beiden Vorgängern genauso verwendet worden ) und die geniale Grafik, kritisiert aber das Oblivion nicht einsteigerfreundlich genug sei und das Handbuch und Tutorial stark zu wünschen übrig ließen (und da ist Oblivion bei den meisten Fans der "alten" Elder Scrolls Teile verschrien, weil es so einfach ist ). Auch die schlechte Steuerung ohne Gamepad wird angesprochen.
Gamespot fasst direkt im ersten Absatz zusammen, was Oblivion erfolgreich gemacht hat: die (meisten) Tugenden von Morrowind behalten und das Spiel gleichzeitig zugänglicher für die breite Masse an Spielern gemacht. Gerade der letzte Punkt werden viele Fans der alten Schule Bethesda wohl nie verzeihen . Oder um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: "That's the main difference between this game and Morrowind. This may be a role-playing game, but you could play it like a pure action game, or like a stealth game, or like an adventure game, and it'd still be at least as good as, if not better than, games that are specialized in these regards." Lustigerweise findet Gamespot das Tutorial im Gegensatz zur Computerbild übrigens sehr gelungen... Da sieht man doch direkt, dass sich auch die Zeitschriften nicht unbedingt einig sind bei diesem Spiel :lol:. Erstaunlicherweise lobt Gamespot auch die Questmarker über den grünen Klee, endlich keine verschwendete Zeit mehr mit Suchen wie in Morrowind. Allgemein werden die Quests sehr gelobt, aber gerade die komplett lineare Hauptquest hätte etwas mehr Abwechslung vertragen können. Dass die NPCs auf die Ahndlungen des Spielers reagieren, steigert deutlich die Lebendigkeit der Welt. Allerdings fallen dadurch die vorkommenden AI-Schnitzer umso stärker auf.
Wie schon einige der anderen Reviews findet auch IGN den Questmarker und die Schnellreise eine willkommene Verbesserung von Morrowind. Dafür wird aber das Balancing einiger Fertigkeiten kritisiert und dem Spieler geraten alle fünf Minuten zu speichern. Besonders gelobt werden die abwechslungsreichen Quests, die mit viel Mühe gestaltet wurden. Dagegen wird das Kampfsystem zwar als stark verbessert zu den Vorgängern aber noch immer als Schwäche der Elder Scrolls Reihe beschrieben. Die Grafik wird zwar allgemein von IGN gelobt, aber die teilweise seltsam aussehenden Gesichter und die schlechten Entfernungstexturen trüben das Bild etwas. Außerdem beobachtete IGN, dass das Spiel selbst auf Highend-Rechnern nicht wirklich flüssig lief.
Die PC Games hatte wie fast alle deutsche Spielemagazine die englische Version getestet und somit in ihrem ursprünglichen Test kein Wort über die deutsche Lokalisation verloren. Deren "Qualität" veranlasste die Redaktion aber extra zu einem Nachtest der deutschen Version, der letztlich in einer Abwertung (auf 89% ) endete. Die Kritik an der deutschen Version lässt sich mit fünf Punkten zusammenfassen: unvollständig übersetzte Texte, abgeschnittene Texte, überstehende Texte in Menüs, schlechte und falsche Übersetzungen und sinnverschleiernde Abkürzungen.
Die Gamestar hat zum Beispiel kein Wort über die deutsche Lokalisation verloren. Dafür loben sie aber die Nebenquests und die schiere Größe des Spiels. Die einzigen leicht negativen Töne kommen zur fehlenden Abwechslung der Dungeon-Themen und der Menüführung.
Wem das noch nicht genug war, kann gerne noch weitere Reviews lesen. Ich habe noch ein wenig in den Tiefen des Netzes gegraben. Vielelicht sind noch ein paar Perlen darunter, ich habe es leider nicht hinbekommen alle zu lesen:
- Worth Playing
- Actiontrip.com
- Game Revolution
- Gamechronicles.com
- cheatcc.com
- gamershell.com
- rpgfan.com
- 1up.com
- Video Gamer
- Gamespy
Aber wie steht Oblivion eigentlich im Vergleich zu den anderen Teilen dar?
Bei Metacritic wird Oblivion mit einem Metascore von 94 und einer Userwertung von 8.0 geführt. Was heißt das? Oblivion ist das bestbewerteste PC-Spiel des Jahres 2006 auf Metacritic. In der Geschichte der Seite liegt Oblivion derzeit auf Platz 14 bei den PC-Spielen und auf Platz 77 aller Videospiele.
Im Vergelich dazu die anderen Teile der Elder Scrolls Reihe:
- The Elder Scrolls V: Skyrim (Metascore 94, Userwertung 8.1, Platz 8 der besten PC-Spiele aller Zeiten)
- The Elder Scrolls IV: Oblivion (Metascore 94, Userwertung 8.0, Platz 14 der besten Videospiele aller Zeiten)
- The Elder Scrolls III: Morrowind (Metascore 90, Userwertung 9.0, Platz 109 der besten PC-Spiele aller Zeiten)
- Elder Scrolls Online (Metascore 77, Userwertung 5.7)
Gamefaqs führt eine andere Statistik, die alleine auf Userbewertungen beruht:
- The Elder Scrolls V: Skyrim (4.36/5, Platz 52 in PC-Spielen)
- The Elder Scrolls III: Morrowind (4.35/5, Platz 57 in PC-Spielen)
- The Elder Scrolls IV: Oblivion (4.31/5, Platz 79 in Pc-Spielen)
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Aber genug davon. Was sind in euren Augen die Stärken und Schwächen von Oblivion? Was haltet ihr von dem Spiel (jetzt 10 Jahre zurückblickend)? Habt ihr lesenswerte Reviews zum Teilen?