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Diese Seite enthält den Text von Unter den Draugr aus The Elder Scrolls V: Skyrim.
Inhalt
Bernadette Bantien
Akademie von Winterfeste
rst im siebten Monat, den ich mit den Kreaturen verbrachte, schienen sie mich zu akzeptieren. Nun ja, "akzeptieren" ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck, aber sie schienen beschlossen zu haben, dass ich keine Gefahr für sie darstellte, und stellten ihre Angriffe allmählich ein. Obwohl ich durchaus imstande war, sie abzuwehren - eine Kombination aus Feuer- und Vertreibungszaubern reicht für gewöhnlich aus -, muss ich zugeben, dass ich es überdrüssig war, in ihrer Gegenwart ständig auf der Hut sein zu müssen.
Ich werde wohl nie erfahren, ob sie untereinander irgendeine Art von Übereinkunft trafen, denn sie scheinen sich ausschließlich in jener heidnischen Zunge auszudrücken, die ich noch nicht einmal aussprechen, geschweige denn transkribieren kann. Mit der Zeit lernte ich, aus ihren allgemeinen Bewegungsmustern und ihrem Tonfall darauf zu schließen, welche Absichten sie mir gegenüber verfolgten, anstatt auf bestimmte Wörter zu achten. Bei nahezu jeder Kreatur ist Feindseligkeit leicht zu erkennen, aber bei diesen überaus ungewöhnlichen Untoten variieren Gangart und Bewegungstempo ungemein: Was bei dem einen eine Attacke bedeutet, ist bei einem anderen vielleicht bloß eine harmlose Geste. Den Augen fällt bei der Interpretation ihrer Absichten eine Schlüsselrolle zu, und ich gestehe, dass ich mehr als einen Albtraum hatte, in dem ich die glühenden Punkte ihrer Augen in der Finsternis sah.
Ich habe mich immer gefragt, weshalb die alten Priester des Drachenkultes darauf bestanden, dass ihre Anhänger mit ihnen bestattet wurden. Es scheint der Gipfel heidnischer Eitelkeit zu sein, seine Rekruten mit sich in den Tod zu reißen. Doch als ich mich unter sie mischte, begann ich, den Grund dafür zu erkennen. Jeden Tag wachte eine andere Gruppe von Draugr auf, schlurfte zum Sarkophag ihres Priesters und warf sich davor auf den Boden. Mehrere Stunden lang ging das so, und anschließend wurde der Bereich gründlich gesäubert. Offenkundig verehren die Anhänger des Drachenpriesters diesen auch im Tode weiterhin, was auch die Vehemenz erklären würde, mit der sie seine Grabkammern verteidigen.
Erst nach mehreren Wochen wagte ich es, mich der Ruhestätte des Drachenpriesters selbst zu nähern. Zentimeter für Zentimeter, bis die knurrenden Draugr um mich herum es leid waren, gegen meine zaghafte Präsenz vorzugehen. Es gelang mir, einige einfache Weissagungszauber um das Grab herum zu platzieren, um eine Ahnung davon zu bekommen, welche magischen Energien sich dort befanden. Als die nächste Gruppe von Draugr eintraf, um ihrem Priester zu huldigen, bemerkte ich eine Art von Transfer. Ein deutlicher Austausch von Lebenskraft zwischen den Jüngern und ihrem Meister.
In diesem Moment habe ich das Wiederauferstehungskonzept des Drachenkultes endlich verstanden. Das zweite, ewige Leben wurde nur jenen versprochen, die in den Priesterstand aufstiegen, doch die niederen Funktionäre gaben ihre Lebenskraft, um deren Dasein bis in alle Ewigkeit zu verlängern. Ich weiß nicht, aus welchem immerwährenden Quell sie gespeist werden, doch es scheint klar, dass jeder Draugr nur den winzigsten Lebensfunken in sich trägt und ihn jede Nacht neu entfacht, während er sich in seiner Nische ausruht. Ich glaube nun, dass die grotesken Gestalten, die wir in den Grabhügeln sehen, als gewöhnliche Männer und Frauen beerdigt wurden, die sich erst im Lauf der Jahrtausende in die elenden Kreaturen verwandelt haben, die wir heute kennen. Hätten wir einem Hügelgrab gleich nach seiner Errichtung einen Besuch abgestattet, dann hätten wir vielleicht gar nicht gemerkt, dass seine Bewohner tot sind!
Diese Entdeckungen und Schlussfolgerungen begeistern mich, und ich kann es kaum erwarten, in die Hügelgräber zurückzukehren. Ich habe lediglich hier in der Akademie Station gemacht, um diese Notizen zu transkribieren und noch ein paar Vorräte für einen längeren Aufenthalt zu besorgen. Mein neues Ziel ist es, eine rudimentäre Methode zu entwickeln, um mit ihnen zu kommunizieren. Der Gedanke an das, was sie uns über die frühen Nebel der Zeit erzählen könnten, ist atemberaubend.