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Diese Seite enthält den Text von Herrschaftssysteme in Himmelsrand aus The Elder Scrolls V: Skyrim.
Inhalt
Abdul-Mujib Ababneh
uf meinen vielen Reisen bin ich allerlei seltsamen Völkern und Kulturen in vielen Provinzen des Kaiserreichs begegnet. Und in jeder davon habe ich eine Regierungsmethode und Führungsgebräuche kennengelernt, die es nur in der jeweiligen Provinz gab.
In der Schwarzmarsch lässt der Argonierkönig beispielsweise Bedrohungen insgeheim durch die Assassinen der Schattenschuppen beseitigen, ohne dass das Volk etwas davon erfahren würde. In der kaiserlichen Provinz Cyrodiil herrscht der Kaiser zwar direkt, aber die seinem Ältestenrat gewährte Macht sollte nicht unterschätzt werden.
Auf meiner kürzlichen Reise nach Himmelsrand, dem rauen und eisbedeckten Reich der Nord, konnte ich zum ersten Mal das einzigartige Herrschaftssystem dieses starken und stolzen Volkes erleben.
Die gesamte Provinz Himmelsrand ist aufgeteilt in verschiedene Fürstentümer, deren Sitz der Macht sich jeweils in einer der großen antiken Städte befindet. In jeder dieser Städte herrscht ein "Jarl" genannter König.
Die Jarl von Himmelsrand bieten als Ganzes betrachtet einen wahrhaft grimmigen Anblick: auf ihren Thronen sitzend, bereit, Recht zu üben oder mit ihren Truppen lokale Bedrohungen zu bekämpfen, ob es sich dabei um Wölfe oder furchterregende Riesen handelt, die sich zu nah an eine Siedlung herangewagt haben.
Jeder dieser Jarl besitzt, so stellte ich fest, eine eigene Persönlichkeit und einen individuellen Führungsstil. Was ich aber vielleicht nicht erwartet hatte - besonders, wenn man den nicht gerechtfertigten Ruf der Anführer der Nord als Barbaren und unzivilisierte Häuptlinge bedenkt - war die formale Struktur der Höfe der Jarl. Denn obwohl der Herrscher eines Fürstentums auf dem Thron sitzt, gibt es verschiedene Funktionäre mit sehr festgelegten und wichtigen Rollen.
Der Hofzauberer berät den Jarl in allen magischen Dingen und verkauft mitunter sogar Dienstleistungen oder Zaubersprüche an Besucher. Der Vogt ist der Hauptberater und kümmert sich im Allgemeinen um die profaneren Aspekte der Verwaltung der Festung, der Stadt oder sogar des Fürstentums - je nach Situation unterschiedlich. Und wehe dem, der es wagt, sich dem Huscarl zu widersetzen, einem persönlichen Leibwächter, der dem Jarl nur selten von der Seite weicht und geschworen hat, sein Leben für das des geehrten Anführers zu opfern, sollte sich die Notwendigkeit ergeben.
Doch wie mächtig und einflussreich jeder Jarl auch sein möge, Himmelsrands wahre Macht entspringt der Stärke des Großkönigs. Er steht als Herrscher über allen anderen und wird immer aus den Reihen der Jarls von der Volksversammlung gewählt, einem besonderen Rat aller Jarl, der nur zum Zwecke der Wahl des Großkönigs von Himmelsrand zusammentritt. Jedenfalls theoretisch.
In der Praxis schwört der Großkönig dem Kaiser die Treue, und da Einsamkeit die Stadt unter dem stärksten Einfluss kaiserlicher Kultur und Politik ist, war ihr jeweiliger Jarl seit Generationen auch immer Großkönig. Die Volksversammlung kann man daher getrost als Formsache und Theater ansehen, denn weder die Jarl noch ihre Völker haben hier viel zu vermelden.
Doch als ich mich auf die Abreise aus Himmelsrand vorbereitete, konnte ich einen Wandel und die Angst der Nord spüren. Viele schienen über die anhaltende Präsenz des Kaiserreichs in ihrem Land nicht glücklich zu sein. Und das Verbot der Verehrung von Talos als Neuntem Göttlichen - eine Klausel des Weißgoldkonkordats, dem Friedensabkommen zwischen dem Kaiserreich und dem Aldmeri-Bund - hat diese Kluft nur noch vergrößert.
Könnte eines Tages, obwohl die Jarl in Himmelsrand ihre Fürstentümer kontrollieren und ein Großkönig von Kaisers Gnaden über sie herrscht, die Volksversammlung einen neuen Großkönig wählen, der nicht - wie viele sagen - eine kaiserliche "Marionette in Einsamkeit" ist?
Sollte dieser Tag kommen, werde ich dankbar sein, mich weit entfernt von Himmelsrand in meiner eigenen Heimat Hammerfell aufzuhalten. Solch eine Entscheidung könnte sicherlich zu einem Bürgerkrieg führen, und ich fürchte, dass dieser Konflikt das wilde und schöne Volk der Nord entzweien, wenn nicht sogar zerreißen würde.