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Diese Seite enthält den Text von Das Geheimnis von Prinzessin Talara - Band V aus The Elder Scrolls V: Skyrim.
Inhalt
Band V
Mera Llykith
it welchem Recht verhaftet Ihr meinen Vater?“ rief Fürstin Jyllia. „Was hat er getan?“
„Ich verhafte den König von Camlorn, den ehemaligen Herzog von Oloine, kraft meiner Autorität als kaiserlicher Kommandant und Botschafter", sagte Fürst Strale. „Kraft des Gesetzes des Kaisers von Tamriel, das alle provinzielle königliche Autorität aufhebt.“
Gyna trat vor und versuchte, ihre Hand auf Jyllias Arm zu legen, doch sie wurde kalt zurückgewiesen. Schweigend setzte sie sich zu Füßen des Throns im nunmehr leeren Audienzsaal.
„Diese junge Dame kam zu mir, da sie nun ihr Gedächtnis voll zurück erlangt hat. Doch die Geschichte, die sie erzählte, war derart ungeheuerlich, ich konnte sie einfach nicht glauben", sagte Fürst Strale. „Doch sie war so davon überzeugt, dass ich ihr nachgehen musste. Und so sprach ich mit allen, die vor 20 Jahren hier im Palast gewesen waren, um zu sehen, ob die Geschichte irgendwie wahr sein könnte. Natürlich fand zum Zeitpunkt der Ermordung des Königs und der Königin und des Verschwindens der Prinzessin eine umfassende Untersuchung statt, doch ich stellte diesmal andere Fragen. Fragen über die Beziehung zwischen den beiden kleinen Kusinen, zwischen Fürstin Jyllia Raze und der Prinzessin.“
„Ich habe allen immer und immer wieder gesagt, dass ich mich aus dieser Zeit meines Lebens an überhaupt nichts mehr erinnere“, sagte Jyllia, und Tränen standen ihr in den Augen.
„Das weiß ich. Es bestand für mich niemals ein Zweifel, dass Ihr einen furchtbaren Mord miterlebt habt und dass Euer Gedächtnisschwund, wie auch ihrer“, sagte Fürst Strale und deutete auf Gyna, „vollkommen echt ist, Die Geschichte, die ich von den Bediensteten und anderen Leuten im Palast hörte, war, dass die kleinen Mädchen unzertrennlich waren. Sie hatten keine anderen Spielgefährten, und da der Platz der Prinzessin bei ihren Eltern war, war die kleine Fürstin Jyllia ebenfalls immer dabei. Als der Meuchelmörder kam, um die königliche Familie zu ermorden, befanden sich der König und die Königin in ihrem Schlafgemach, und die Mädchen spielten im Thronsaal.“
„Als mein Gedächtnis zurückkehrte, war es, als ob sich eine versiegelte Truhe öffnete“, sagte Gyna feierlich. „Alles war so klar und detailliert, als ob es gestern und nicht vor 20 Jahren geschehen sei. Ich saß auf dem Thron und spielte Kaiserin, und Ihr wart hinter dem Baldachin verborgen und gabt vor, Ihr säßet in einem Kerker, in den ich Euch verbannt hatte. Ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, stürzte aus dem königlichen Schlafgemach in den Raum, und seine Klinge war blutgetränkt. Er ging auf mich los, und ich rannte um mein Leben. Ich erinnere mich, dass ich auf den Baldachin zu rannte, doch dann sah ich Euer Gesicht, starr vor Furcht, und ich wollte ihn nicht zu Euch führen. So rannte ich zum Fenster.
Wir waren schon früher draußen am Schloss herumgeklettert, nur so zum Spaß, das war eine der ersten Erinnerungen, die zurückkamen, als ich mich an die Klippe klammerte. Ihr und ich auf der Schlossmauer, und der König, der zu mir heraufrief und mir sagte, wie ich hinabklettern sollte. Doch an jenem Tag konnte ich mich nicht halten, ich zitterte zu sehr. Ich fiel einfach und landete im Fluss.
Ich weiß nicht, ob es allein das Grauen dessen war, was ich gesehen hatte, oder noch die Wirkung des Sturzes und der Kälte des Wassers hinzukam, doch in meinem Kopf herrschte plötzlich völlige Leere. Als ich mich schließlich aus dem Fluss schleppte, viele Meilen entfernt, hatte ich keine Ahnung mehr, wer ich war. Und so ist es auch geblieben“, lächelte Gyna. „Bis jetzt.“
„Also seid Ihr Prinzessin Talara?“ rief Jyllia.
„Lasst mich mehr erklären, bevor sie diese Frage beantwortet, denn die schlichte Antwort würde Euch nur verwirren, so wie sie mich verwirrte“, sagte Fürst Strale. „Der Meuchelmörder wurde gefangen, bevor er aus dem Palast fliehen konnte - um die Wahrheit zu sagen, er muss gewusst haben, dass man ihn fangen würde. Er gestand die Morde an der königlichen Familie auf der Stelle. Die Prinzessin, so sagte er, hatte er aus dem Fenster in den sicheren Tod geworfen. Ein Diener unten hörte den Schrei und sah etwas am Fenster vorbeifliegen, und so wusste man, dass es stimmte.
Erst mehrere Stunden später wurde die kleine Fürstin Jyllia von ihrer Amme Ramke gefunden, wie sie sich hinter dem Baldachin verbarg, bedeckt mit Staub, zitternd vor Furcht und völlig außer Stande zu reden. Ramke war äußerst fürsorglich um Euch besorgt“, sagte Strale und nickte Jyllia zu. „Sie bestand darauf, Euch sofort in Euer Zimmer zu bringen, und schickte die Nachricht an den Herzog von Oloine, dass die königliche Familie tot und seine Tochter Zeugin der Morde gewesen sei, doch überlebt habe.“
„Ich beginne, mich an etwas dieser Dinge zu erinnern“, sagte Jyllia verwundert. „Ich erinnere mich daran, im Bett zu liegen und dass Ramke mich tröstete. Ich war so verwirrt und konnte mich nicht konzentrieren. Ich erinnere mich, dass ich nur wollte, dass alles ein Spiel sein sollte, warum, weiß ich nicht. Und dann erinnere ich mich, dass man mich einpackte und ins Irrenhaus brachte.“
„Es wird alles bald zurückkommen“, lächelte Gyna. „Versprochen. So habe ich auch angefangen, mich zu erinnern. Erst hatte ich nur ein einziges Detail, und dann brach die Flut los.“
„Das ist alles“, Jyllia begann, vor Frustration zu schluchzen. „Ich erinnere mich an nichts anderes als Verwirrung. Nein, ich erinnere mich auch daran, dass Papa mich nicht einmal eines Blicks würdigte, als man mich wegbrachte. Und ich erinnere mich, dass es mir gleichgültig war, so wie alles andere.“
„Es war für alle eine verwirrende Zeit, und besonders für kleine Mädchen. Ganz besonders für kleine Mädchen, die durchgemacht haben, was ihr beiden durchgemacht habt“, sagte Fürst Strale mitfühlend. „Soweit ich es verstehe, verließ der Herzog, sobald er Ramkes Nachricht erhielt, seinen Palast in Oloine, gab Befehl, dass Ihr in ein privates Sanatorium geschickt werden solltet, bis Ihr Euch von Eurem Trauma erholt hättet, und machte sich mit seiner persönlichen Wache daran, den Meuchelmörder zu foltern, um Informationen zu gewinnen. Als ich hörte, dass niemand außer dem Herzog und seiner persönlichen Wache den Meuchelmörder nach seinem anfänglichen Geständnis gesehen hatte, und dass niemand außer dem Herzog und seiner Wache anwesend waren, als der Attentäter bei einem Fluchtversuch getötet wurde, erschien mir das extrem bedeutsam.
Ich sprach mit Fürst Eryl, von dem ich wusste, dass er zugegen gewesen war, und ich musste ihn täuschen und vorgeben, dass ich mehr Beweise hätte, als es tatsächlich der Fall war. Ich erzielte die erhoffte Reaktion, obwohl es ein gefährlicher Spielzug war. Schließlich gestand er das, was ich bereits als die Wahrheit kannte.
Der Meuchelmörder“, Fürst Strale hielt inne und schaute zögernd in Jyllias Augen, „war vom Herzog von Oloine angeheuert worden, um die königliche Familie zu ermorden, einschließlich der Prinzessin als der Thronfolgerin, so dass die Krone auf ihn und seine Kinder übergehen konnte.“
Jyllia starrte Fürst Strale entsetzt an. „Mein Vater ...“
„Dem Attentäter war versichert worden, dass man ihn, sobald der Herzog ihn in Gewahrsam hätte, bezahlen und dann einen Ausbruch aus dem Kerker arrangieren würde. Der Schurke wählte den falschen Zeitpunkt, gierig zu werden und mehr Gold zu verlangen. Der Herzog beschloss, dass es billiger wäre, ihn zum Schweigen zu bringen, und so ermordete er ihn an Ort und Stelle, so dass der Mann niemals weitererzählen könnte, was wirklich geschehen war.“ Fürst Strale zuckte die Achseln. „Kein allzu tragischer Verlust, dieser Mord. Nach einigen Jahren kehrtet Ihr dann aus dem Sanatorium zurück, noch etwas mitgenommen, doch sonst wieder ganz normal, bis auf die komplette Gedächtnislücke, die Eure Kindheit umfasste. Und in der Zwischenzeit hatte der ehemalige Herzog von Oloine den Platz seines Bruders als König von Camlorn eingenommen. Kein geringfügiges Manöver.“
„Nein“, sagte Jyllia leise. „Er muss sehr beschäftigt gewesen sein. Er heiratete ein zweites Mal und hatte ein anderes Kind. Niemand bis auf Ramke hat mich je in diesem Sanatorium besucht.“
„Wenn er dich besucht und gesehen hätte“, sagte Gyna, „hätte diese Geschichte ganz anders verlaufen können.“
„Was meinst du damit?“ fragte Jyllia.
„Das ist das Erstaunlichste“, sagte Fürst Strale. „Seit langem stellt man sich die Frage, ob Gyna Prinzessin Talara sei. Als ihr Gedächtnis zurückkehrte und sie mir erzählte, an was sie sich erinnerte, habe ich verschiedene Teilbeweise zusammengefügt. Betrachtet diese Tatsachen.
Ihr beide seht Euch erstaunlich ähnlich, selbst nach zwanzig Jahren, in denen Ihr sehr unterschiedliche Leben geführt habt, und als kleine Mädchen und Spielgefährtinnen saht Ihr beinahe identisch aus.
Zum Zeitpunkt des Attentats sah der Meuchelmörder, der zuvor noch nie am Königshof gewesen war, nur ein Mädchen auf dem Thron, das er für sein Opfer hielt.
Die Frau, die Fürstin Jyllia fand, war ihre Amme Ramke, eine Frau mit labilem Verstand und fanatischer Hingabe an ihren Schützling - dieser Typ könnte niemals die Möglichkeit akzeptieren, dass ihr geliebtes kleines Mädchen dasjenige gewesen war, das verschwand. Die Amme war die einzige Person, die sowohl Prinzessin Talara als auch Fürstin Jyllia kannte, und Euch besuchte, während Ihr im Sanatorium wart.
Und schließlich“, sagte Fürst Strale, „betrachtet die Tatsache, dass, als Ihr aus dem Sanatorium an den Hof zurückkehrtet, fünf Jahre vergangen waren und Ihr von einem Kind zu einer jungen Dame herangewachsen wart. Ihr saht vertraut aus, doch nicht ganz so, wie Eure Familie Euch im Gedächtnis hatte, was ja auch nur natürlich ist.“
„Ich verstehe nicht“, rief das arme Mädchen mit aufgerissenen Augen, da es durchaus verstand. Sein Gedächtnis kam zurück wie eine furchtbare Flut.
„Lass es mich so erklären“, sagte ihre Cousine und nahm sie in die Arme. „Ich weiß jetzt, wer ich bin. Mein wirklicher Name ist Jyllia Raze. Der Mann, der da verhaftet wurde, war mein Vater, der Mann, der den König ermorden ließ - deinen Vater. DU bist Prinzessin Talara.“
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