In alten Zeiten lebte ein Held namens Lyrisius. Er kämpfte gegen die akavirischen Sklavenhändler und besiegte hunderte mit eigener Hand. Trotz seines Heldenmutes wurde sein Heer in alle vier Winde zerstreut. Lyrisius floh in die Moore, um den Streitwagen der Akaviri zu entkommen.
Weit entfernt von den Ländern der Menschen betrat Lyrisius die verfluchten Lande. Im Herzen dieser vergessenen Gegend traf er den Wyrm. Die große, schuppige Bestie spottete nur über die mächtigen Stöße, die Lyrisius mit seinem verzauberten Speer austeilte. Mit einem einzigen Hauch ihres feurigen Atems zerschmolz sie den Schild Furchtschlag, ein Geschenk der Daedra Boethiah. Als Lyrisius bemerkte, dass er die Kreatur nicht durch Waffengewalt besiegen konnte, gab er auf.
Der Wyrm hatte gerade vor, Lyrisius zu fressen, als ihm der Held anbot, sein Sklave und Hausknecht zu werden. Stolz, wie der Wyrm zu allen Zeiten war, stimmte er zu. Lyrisius erkannte, dass die Eitelkeit des Wyrms seine Schwachstelle war. So sprach er: „Oh großartiger Wyrm! Ich flehe Euch an, es mir als meinen ersten Dienst zu erlauben, Eure einzige getrübte Schuppe zu polieren.“
Allerdings befand sich in der Mitte, zwischen den beiden großen Flügeln der Kreatur, eine matte Schuppe, eindeutig außer Reichweite des langen Halses. Seine Eitelkeit war so groß, dass er sofort einen Flügel senkte, um Lyrisius hinaufsteigen zu lassen.
Sobald er einmal rittlings auf der großen Echse saß, stach Lyrisius seinen Dolch in das empfindliche Fleisch der Bestie unter der Schuppe. Der Wyrm konnte den Helden nicht erreichen, obwohl er sich in alle Richtungen drehte und wand. Zuletzt stieg er in die Lüfte auf. Der Wyrm drehte, überschlug sich und tauchte ab, doch Lyrisius hielt sich mit aller Kraft an seinem Hals fest.
Als der Wyrm feststellte, dass er Lyrisius nicht abschütteln konnte, verlangte er, dass er den stechenden Dolch entferne. „Fliegt geradeaus, bis Ihr ein großes Heer seht“, antwortete Lyrisius. „Vernichtet dieses Heer und ich werde meine Klinge entfernen.“
Mit lautem Gebrüll stürzte die schuppige Kreatur hinab. Gegen die feuerspeiende Bestie hatte das akavirische Heer keine Chance. Sie haben Tamriel seitdem nie wieder heimgesucht.
„Ich tat, wie Ihr befohlen. Nun entfernt den Stachel“, brüllte der Wyrm.
In dem Wissen, dass er gefressen werden würde oder Schlimmeres, zog Lyrisius die Klinge heraus und sprang vom Rücken des fliegenden Wyrms. In der Tat hatte das garstige Monster vorgehabt, den Helden zu töten. Der Wyrm folgte dem herabstürzenden Lyrisius. Plötzlich erschien Boethiah neben dem fallenden Helden. Sie lobte Lyrisius dafür, das Heer von Akavir endgültig besiegt zu haben und verwandelte ihn in einen Raben. Schnell verlor er den Wyrm in den Wolken.
Legenden zufolge lebt der Wyrm noch immer, obwohl dies vor langer, langer Zeit in der Ersten Ära geschah. Der Drache hegt seinen Groll gegen Lyrisius und jeden seiner Art. Er hat sich geschworen, nie wieder Waffenträgern auf zwei Beinen zu trauen.
Anmerkung des Gelehrten: Wenn diese Legende auf Tatsachen basiert, wurde das Artefakt Furchtschlag vollkommen zerstört. Es wurde niemals eine andere Referenz dazu gefunden.