Online:Wir stellen vor: Nantharion

Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Wir stellen vor: Nantharion aus The Elder Scrolls Online (Originaltitel: Meet the Character – Nantharion).

Inhalt

Wir stellen vor: Nantharion[1]

Lernt in unserer neuesten Charaktervorstellung Nantharion Rayn kennen, einen rätselhaften Waldelfen-Adligen und den selbsternannten Herrscher des neu entstandenen Dämmerholz!


Aus dem Tagebuch von Beragon, kaiserlicher Schriftgelehrter im Ruhestand:

Seit der neue Wald scheinbar über Nacht aufgetaucht ist, verfolge ich das Geschehen mit großem Interesse. Als hätte Valenwald plötzlich entschieden, über den Strid hinweg zu fließen und sich auf rätselhafte Weise in die Westauen auszubreiten. Heute erfuhr ich von einer faszinierenden Entwicklung. Nantharion Rayn führt eine Menge Waldelfen aus Malabal Tor an, um in dem neuen Wald eine Siedlung aufzubauen. Sie lassen in seinem Zentrum eine Stadt namens Vashabar wachsen. Offenbar hat Nantharion den Titel des Königs angenommen und den Wald als Dämmerholz ausgerufen.

Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet!

Was das für Skingrad, die Westauen oder die kaiserlichen Städte im Stridtal bedeutet, kann man unmöglich vorhersagen. Doch ich muss es versuchen. Zunächst werde ich niederschreiben, was ich über Nantharion Rayn weiß. Wie auch immer sich die Situation entwickelt, der selbsternannte König von Dämmerholz wird höchstwahrscheinlich im Mittelpunkt dessen stehen, was als Nächstes geschieht.

Nantharion entstammt Haus Rayn, einem alten Adelsklan Silvenars. Im Laufe des Zweiten Kaiserreichs regierten die Rayns häufig über Silvenar als unabhängiges Reich. Doch als der letzte Potentat starb und die Camorans als Königshaus von Valenwald erneut emporstiegen, waren die Rayns gezwungen, einen König in Eldenwurz zu akzeptieren. Man sagt, sie mögen es nicht, das Knie vor den Camorans zu beugen, da sie ungern ihre eigene Macht geschmälert sehen. In den vergangenen Jahren hat Nantharion öffentlich seine Sorge über die Politik König Aeradans zum Ausdruck gebracht, vor allem seine Ausrichtung nach dem Aldmeri-Dominion.

Als König beansprucht Nantharion für sich, sich gegen die Einmischung der Hochelfen in die Politik der Waldelfen zu stellen. Er verspricht seinen Anhängern, dass sein Königreich nicht in fremde Kriege hineingezogen wird. Die Politik der Kriegsvermeidung mag überzeugend wirken, doch Nantharion spricht zudem mit großer Leidenschaft davon, sich die „bosmerischen Wurzeln“ zu eigen zu machen und „unsere Vorfahren zu ehren“. Oft betont er, dass wir Waldelfen nicht nur die Kinder des Waldes, sondern auch die Nachkommen und Erben der Ayleïden, der Elfen des Herzlandes, sind. Was diese Überzeugungen genau für sein neues Königreich bedeuten, kann ich noch nicht sagen.

In persönlicher Hinsicht ist Nantharion beeindruckend. Er ist ziemlich groß für einen Waldelfen, mit edlen Gesichtszügen und einem scharfen Verstand. Er ist gebildet, doch niemand würde ihn für einen Gelehrten halten – er ist ein Macher, kein Denker.

Während meiner Zeit als Abenteurer traf ich Nantharion sogar einmal in Silvenar, auch wenn ich bezweifle, dass er sich an diese Begegnung erinnert. Einige Leute hatten sich versammelt, um zuzuhören, wie Weberin Dothriel die Geschichte von Hektahem und dem Herz von Valenwald rezitiert. Nantharion war ebenfalls dort und schien von der Erzählung sehr bewegt zu sein. Noch eine ganze Zeit lang, nachdem Dothriel aufgehört hatte zu sprechen, stand er mit sonderbarem Gesichtsausdruck da, den Blick in die Ferne gerichtet.

Ich stand zufällig neben ihm. „Ist alles in Ordnung?“, fragte ich ihn.

„Wir haben so viel verloren“, antwortete er, doch sah mich nicht einmal an. „Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. Wie können wir uns an das erinnern, was verloren ist?“

„Was meint Ihr?“, fragte ich. „Was haben wir vergessen?“

„Dass dies nicht alles ist, was wir sind“, sagte Nantharion. „In jedem von uns fehlt etwas – etwas wurde uns genommen. Dessen bin ich mir sicher. Wir müssen zurückschauen, um voranzukommen.“

Ich setzte an, ihn um eine Erklärung zu bitten, doch der Rest seiner Entourage stieß zu uns. Der Zauber war gebrochen – Nantharion schüttelte den Kopf, lachte und ließ mich stehen, während er sich seinen Gefährten zuwandte.

Ich habe mich immer gefragt, wo er in diesem Moment war.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Das Buch wurde auf der offiziellen ESO-Seite veröffentlicht.