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Diese Seite enthält den Text von Triumph der Sepnatter aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Wegesruh ließ mir kaum eine Wahl. Der Handel mit Döbeltauchern hat uns etwas Geld eingebracht, doch nicht so viel, dass es das Aufhebens wert gewesen wäre. Wir kauften ein leckgeschlagenes Schiff und suchten nach einer Fracht, die wir an der Küste verkaufen konnten, sobald wir in unser Heimatland zurückgekehrt sein würden. Ich, Zabia-ko, habe dem Zwischenhändler an den Docks nicht wirklich vertraut und die meisten seiner Ränke abgelehnt.
„Aber Zabia-ko, Ihr müsst mit Delikatessen handeln!“, meinte der Gauner, „Zucker und Reis sichern Euch Euer Auskommen, doch Dreugheier in Schlammkruste werden von den gut betuchten, fetten Händlern in Abahs Landung geschätzt!“ Zu dem Zeitpunkt schien es das Risiko wert.
Doch das war es nicht. Dreugh, die ihre Beine nach der Paarung abstoßen und fortan im Meer leben, müssen die Eier im Schiffsrumpf gewittert haben, denn sie griffen unser Schiff an, kaum dass wir in Schildwacht abgelegt hatten. Sie drangen zusammen mit dem Wasser herein, als das Schiff aufbrach, und nahmen sich die Eier. Diese verlor das Bewusstsein, bevor das Schiff vollends zerbarst.
Keine Angst! Dies war nicht das Ende von Zabia-ko. Es gibt immer noch viele Geschichten zu erzählen und Kreaturen zu entdecken, wie zum Beispiel die faszinierende Sepnatter. Aber dazu komme ich gleich.
Wir erwachten am Strand an der südwestlichen Ecke von Hews Fluch, eine kurze Wegstrecke von Abahs Landung entfernt. Auf dieser Reise in die Stadt erlebten wir zahlreiche Abenteuer, unter anderem mit einer Ork, die dachte, sie sei ein Hai, doch das Beste daran war die geflügelte Schlange, die von den Einheimischen Sepnatter genannt wird.
Wie auch der Döbeltaucher bietet sie einen drolligen Anblick. Sie besitzt keine Beine, bewegt sich aber wie eine Schlange auf dem Boden vorwärts. Sie verfügt über Flügel, kann aber nicht wirklich fliegen. Doch im Gegensatz zu den tölpelhaften Vögeln gelingt es der Sepnatter, zu gedeihen und eine gewisse Anmut auszustrahlen. Jederzeit findet sie einen Weg, ihren fortwährenden Hunger zu stillen.
Sie ist immerfort auf Beute aus, um sich ihr nächstes Mahl zu sichern. Also gleitet sie entlang der üppig bewachsenen Ufer der Flüsse, schnappt sich Käfer aus der Luft und fischt Fische aus dem Wasser. Als das Land dann trockener wurde und seltener Wasser anzutreffen war, sah ich, wie sich ein paar von ihnen kleine Mäuse aus deren ausgedörrten Höhlen im Erdboden schnappten.
Man würde meinen, nichts könnten diese Kreaturen sonderlich gut, doch sie meistern so viele Dinge. Sie überleben sowohl in feuchter als auch trockener Umgebung. Sie sind wie Zabia-ko. Diese wurde auch nicht reich geboren und hatte auch nicht sonderlich viel Glück, doch diese verfügt über den nötigen Verstand, um so gut wie jedes Ungemach zu überstehen.
Die Menschen in diesem Land ehren die Sepnatter. Als wir uns Abahs Landung näherten, sahen wir eine große Statue eines Mannes, der in die Schwingen einer riesigen Schlange gehüllt war. Ich habe noch nie eine so große gesehen, doch das muss nicht heißen, dass sie nicht in der freien Wildbahn existieren. Wenn eine solche Kreatur sich durchschlagen und so triumphal verehrt werden kann, wird es vielleicht auch Zabia-ko möglich sein, ihre Schwierigkeiten zu bewältigen und irgendwo zu Ehren zu kommen. Selbst wenn es nur die Ehre ist zu wissen, wo sie ihr nächstes Abendessen her bekommt!