Online:Richtige Foltertechniken, Band 3

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Inhalt

Richtige Foltertechniken, Band 3

Von der Herzogin der Pein

Auf das Scheitern konzentrieren

Schmerz kann bei der Folter Sterblicher ein effektives Mittel sein, aber ihm wohnt zwangsläufig ein Nachteil inne: Er vergeht. Ein Scheitern andererseits hält eine Ewigkeit.

Während seiner kurzen Lebensdauer versucht sich jeder Sterbliche beim Streben nach Größe zwangsläufig an Dingen, die jenseits seiner körperlichen Fähigkeiten liegen. Sterbliche bezeichnen diese Eigenart als „Ehrgeiz“. Und so führen Komplikationen, die durch übertriebenen Eifer, Überanstrengung, Fehleinschätzung oder einfach nur Pech verursacht werden, am Ende immer zu einem katastrophalen Scheitern bei einem oder mehreren dieser Dinge. Die Schmach und Selbstvorwürfe, die daraus entstehen, brennen sich oft auf ewig in den Geist des Sterblichen ein und plagen ihn bis ans Ende seiner Tage.

Ein Scheitern (das natürliche Nebenprodukt des Ehrgeizes der Sterblichen) kann daher eine der mächtigsten Waffen im Werkzeugkasten eines Foltermeisters sein.

Sterbliche wollen nicht an ihr Scheitern oder an ihren unerfüllten Ehrgeiz erinnert werden und setzen dafür ihren freien Willen großzügig ein. Wenn man einen Sterblichen mit seinem Scheitern konfrontiert, hat dies verheerende Auswirkungen auf seinen „Stolz“, eine bedauernswerte Eigenschaft, mit der sich der Einzelne vormacht, eine einzigartige und herausragende Persönlichkeit in einem gewaltigen, bedeutungslosen Universum zu sein. Wenn der Stolz eines Sterblichen angegriffen ist, erleiden sämtliche anderen Qualitäten, über die er vielleicht verfügt, in seiner Selbstwahrnehmung erheblichen Schaden. Und dann fängt er an, sich selbst im Geiste zu martern.

Eine der elegantesten und effektivsten Möglichkeiten, den Geist eines Sterblichen zu brechen, ist das andauernde und sich immer wiederholende Besprechen der Ereignisse, die er als sein verheerendstes Scheitern und seine schlimmsten Unzulänglichkeiten betrachtet. Indem man diese Ereignisse betont, übertreibt und bis zu einem gewissen Maß sogar verzerrt, kann man eine Situation erzeugen, in der sich die eigenen Selbstzweifel und die Frustration nach innen kehren und so Geist, Körper und Seele des Sterblichen verzehren.

Obwohl es mehr Zeit und Mühe in Anspruch nimmt als reine körperliche Folter, wird das tägliche erzwungene Durchgehen des Scheiterns des Sterblichen am Ende seinen Willen brechen, ohne dass zu Methoden mit Gewalt oder Blutvergießen gegriffen werden muss, die durch erhöhten Reinigungsaufwand und das Entfernen vertrockneter Leichen zu zusätzlichen Kosten führen.