Online:Nirnkrux: eine Studie

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Nirnkrux: eine Studie
Von Mendan Flot,

Regent der Brodelnden Gebräue

Welch bemerkenswerte Substanz der Schuppenhof doch entdeckt hat! Oder vielleicht besser „wiederentdeckt“. Denn es ist wahr, dass die alten Nedier dieses uranfängliche Element schon in längst vergangener Zeit zu nutzen wussten. Offenbar wussten sie auch schon über die einzigartigen Eigenschaften des Materials Bescheid, auch darüber, dass es ätherische Energie absorbieren und absondern kann. Aber ich behaupte mit Überzeugung, dass nicht einmal die Nedier die Vielfalt an Anwendungen kannten, die wir für das Element entdeckt haben, das wir „Nirnkrux“ nennen.

Als die Regentin der Schlangenstrategien aus den Ruinen von Himmelsgriff stieg und uns Nirnkrux brachte, waren wir gleichermaßen erregt und verwirrt darüber, was wir nun mit diesem urtümlichen Element anfangen sollten. Aber die Schlange flüsterte der Regentin zu, und sie wiederum beschrieb mehrere Methoden, mittels derer wir die Substanz unmittelbar zur Mehrung der Macht des Schuppenhofes nutzen könnten. Aber einfache Kniffe und kleinere Verstärkungen waren nur der Anfang. Die Regentin der Schlangenstrategien hatte größere Pläne als diese, und sie befahl mir und meinen Alchemisten, die Anwendung des Elements zu verhundertfachen.

Zuerst untersuchten meine Alchemisten die Brauchbarkeit des Elements in seiner natürlichen, festen Form. Die Substanz findet man als Ader, die sich im oberen Bereich von Kargstein durch dichteres Gestein zieht, und manchmal auch als Körner oder Nuggets in Flussbetten oder am Fuß von Hügeln und Bergen. In seiner festen Form ist Nirnkrux brüchig und schuppig. Es widersteht den meisten Säuren und rostet nicht, wenn es Luft oder Wasser ausgesetzt wird. Allerdings ist es weder dicht noch stark genug für praktische Anwendungen wie das Schmieden von Waffen oder das Herstellen von Rüstung.

Der wahre Wert von Nirnkrux zeigt sich, wenn der Stoff zu Pulver oder Staub gemahlen wird. Die Energie, die in den einzelnen Staubkörnern gespeichert ist, kann mittels eines uralten nedischen Rituals freigesetzt werden, das wir abgeändert haben, auf dass es der Schlange besser diene, und das so aufgeladene Nirnkrux kann in Tränken, Elixieren und anderen Gebräuen verwendet werden.

Beispielsweise legen erste Versuche nahe, dass der Staub in der Tinte verwendet werden kann, mit der die Eisenorks die ausgefeilten Tätowierungen stechen, die ihre Macht erhöhen. Man stelle sich vor, Kreaturen wie Trolle und Welwas mit diesen rituellen Tätowierungen schmücken zu können. Kann man aus ihnen dadurch noch mächtigere Instrumente der Zerstörung machen? Wir sind der Meinung, dass die Antwort ein lautes „Ja“ ist. Wir haben den neu ernannten Ophidischen Exarchen der Wogenden Zerstörung (auch bekannt als Häuptling Braadoth der Eisenorks) mit ausreichend Nirnkrux versorgt. Nun kann er Tinte herstellen, die für fast einhundert der wilden Kreaturen reicht. Und während ich diese Zeilen hier niederschreibe, wird mehr des uranfänglichen Elements für die Weiterverarbeitung beschafft.

Eine weitere Anwendung des Staubs wird derzeit vom Regenten der Sich Windenden Albträume und seinen Leuten erforscht. Sie hat mit uralten Brutplätzen und verschiedenen exotischen und gefährlichen Kreaturen zu tun. Durch Vermengung des Nirnkruxstaubs mit dem urtümlichen, prokreativen Wesen der Brutplätze hofft er, ein völlig neues Monster erschaffen und zum ständig wachsenden Arsenal der Schlange hinzufügen zu können. Ich bin gespannt, wie seine Theorie in der Umsetzung aussieht.

Ein vielversprechender Weg, den man erkunden sollte, beschäftigt sich mit einem anderen Zustand des Elements. Wir sind der Ansicht, dass die Substanz in geschmolzener Form noch mehr ätherische Macht freisetzen könnte. Alte nedische Schriften, die wir entdeckt haben, legen nahe, dass die Verfahrensweisen, die dieses verlorene Volk einst anwandte, um himmlische Kreaturen entweder zu erschaffen oder zu verbessern, das Einschmelzen der Substanz erforderten. Wir errichten große Schmelztiegel, in denen die Substanz in einen flüssigen Zustand eingeschmolzen wird.

Warum die Substanz nur im oberen Kargstein vorkommt, bleibt weiter ein Geheimnis, obschon meine Alchemisten einige Theorien aufgestellt haben, die dies erklären könnten. Die führende Theorie lautet, dass die Substanz in längst vergangener Zeit durch Felsbrocken in die Gegend gebracht wurde, die vom Himmel fielen. Eine andere besagt, das die Nedier möglicherweise arkane Rituale verwendet haben, um die Substanz aus den Tiefen der Welt zu ziehen. Dies scheint auch Wandschmuck in den Ruinen von Himmelsgriff zu bestätigen.

Auch wenn wir vielleicht nie ganz verstehen werden, woher dieses urtümliche Element stammt oder worum es sich dabei handelt, wird uns das nicht davon abhalten, es zum Ruhm und für das Ziel der Schlange und ihren sterblichen Gliedmaßen, verkörpert durch die Regentin der Schlangentaktiken, einzusetzen.