Online:Mühsal und Triumphe eines Monarchen, Kapitel 3

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Mühsal und Triumphe eines Monarchen, Kapitel 3

Kapitel 3: An den Toren von Dolchsturz!

Ein Dutzend Jahre nach der Schlacht von Grandenfels herrschte Frieden in den Königreichen von Hochfels. Die Handelsschiffe von Wegesruh, Dolchsturz und Schildwacht steuerten alle nahen und fernen Häfen in ganz Tamriel an. In den Geschäftsräumen meines Vaters in Wegesruh lernte ich, wie man Lieferungen auf den Weg schickte, die Bücher führte und mit den unterschiedlichen Währungen umging. Doch Pierric von Kamberland war mit dem Wesen der Welt allzu gut vertraut, und es genügte ihm nicht, dass sein Sohn nur das Leben zu Friedenszeiten und das Geschäft des Kaufmanns kannte. Jeden Morgen trat ich daher zum Übungskampf mit dem Waffenmeister von Kamberland an. Jeden Nachmittag ritt ich, wenn es das Wetter erlaubte, auf einem Schlachtross und übte mit den schweren Dragonern aus Menevia. Aber es waren nicht alles nur harmlose Übungen. Jeden Sommer war ich zwei Monate lang als Leutnant der berittenen Garde der Immerfort-Karawane unterwegs. Ein halbes Dutzend Male bekämpfte ich Hügelbanditen, Goblinräuber und Kriegsbanden der Reikmannen.

Es war gut, dass ich so viel Zeit mit dem Schwertgriff in der Hand verbracht hatte, denn im Jahre 541 der Zweiten Ära, als ich zwanzig war, breitete Durcorach, der Schwarze Drache, in Reik seine Schwingen aus und rief seine wilden Spießgesellen in den Krieg. Sie krochen aus ihren Berghöhlen wie Ameisen aus einem einstürzenden Bau. Die Reikmannen kamen brandschatzend über den Bangkorai. Nach drei Tagen der Belagerung fiel Immerfort in die Hände dieser Horde. Das Land wurde geplündert, seine Bewohner massakriert. Halins Wehr leistete länger Widerstand, doch wurde auch diese Bastion von den Heiden überrannt. Nur wenige Tage später überquerten sie den Bjoulsae und näherten sich Wegesruh.

Daher waren alle dankbar, dass König Gardner neue Mauern und Verstärkungen um Wegesruh gezogen hatte, denn die Stadt war über die Grenzen der alten Stadtmauer hinaus gewachsen. Aus den umliegenden Gegenden drängten Menschenmassen herein, und bald war es, als hätten sich alle Bewohner von Menevia, Gavaudon und Alcaire hinter die Stadtmauern begeben. Doch als der Ansturm der Reikmannen auf Wegesruh begann, war das Gedränge nur ein kleiner Preis, den man zahlen musste, um vor den fanatischen Anhängern der Daedra sicher zu sein.

So begann die gewaltige Belagerung von Wegesruh. Siebenundfünfzig Tage und Nächte standen die Bretonen von Sturmhafen auf den Mauern und schlugen die brutalen Angriffe ihrer Gegner zurück. Die Reikmannen besaßen keine Belagerungswaffen, sie waren unseren neuen Mauern nicht gewachsen und sie konnten die Stadt nicht erstürmen. Da sie auch nicht über Schiffe verfügten, konnten sie unseren Hafen nicht blockieren und die Stadt aushungern. Schachmatt: War Durcorachs Invasion von Hochfels schon gescheitert?

Mitnichten – Krieger der Reikmannen mögen grimmig und furchtlos sein, doch geduldig sind sie nicht. Der Schwarze Drache ließ genug Truppen vor unseren Toren zurück, damit wir eingekesselt blieben, und zog dann in Richtung Westen nach Glenumbra. Dies überrumpelte den gerade unabhängig gewordenen Stadtstaat Camlorn – er fiel und wurde eingenommen. Durcorach richtete seine Augen nun nach Süden … gen Dolchsturz.

Glücklicherweise folgte König Gardner meinem Rat, unsere Handelsschiffe zum Transport der schweren Dragoner einzusetzen. So fand ich mich an der Speerspitze von Wegesruhs besten Kämpfern wieder, als wir der Horde Reikmannen, welche die Stadttore von Dolchsturz belagerte, in den Rücken fielen. Alle Bretonen kennen die Geschichte, wie die Krieger des Schwarzen Drachen überrascht wurden, wie ich Durcorach geschlagen und sein unheiliges Banner niedergerissen habe. Alle haben gehört, wie die Ritter von Dolchsturz angegriffen haben und wie König Bergamot das Werk beendet hat, das wir begonnen hatten. Die geschlagene Armee wurde wie Herbstlaub im Angesicht des Sturms aufgewirbelt.

Nur zwei Wochen danach war ich mit in Demut gesenktem Haupt Zeuge, wie die Könige von Dolchsturz, Camlorn, Schornhelm, Immerfort und Wegesruh das erste Dolchsturz-Bündnis unterzeichneten.