Online:Letzte Gedanken

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Inhalt

Letzte Gedanken

Vergib mir, Ysolda. Du hast gesagt, dass ich dem Schuppenhof nicht beitreten soll, aber wir brauchten das Gold. Du hast ihr wahres Gesicht gesehen, aber ich ließ mich von ihren hochtrabenden Worten und Versprechungen verführen. Ich dachte, ich hätte einmal im Leben Glück gehabt. Wie konnte ich mich nur so täuschen?


Sie wussten, was für ein Ort das war. Sie wussten das, als sie uns dorthin schickten. Jetzt wird mir klar, dass wir nicht auserwählt wurden, weil man uns vertraut, wie sie sagten, sondern weil man uns entbehren konnte.


Alle anderen sind tot. Oder noch Schlimmeres. Mikhail und ich hatten versucht zu fliehen, aber dieses Ding sieht alles an diesem Ort. Diese brennenden Augen finden einen. Überall.


Ich sah, wie es sich Mikhail geholt hat. Sah, wie es ihn verschrumpeln ließ, bis nur noch ein Gerippe von ihm übrig war. Und dann ging dieses Gerippe fort. Er drehte sich nicht einmal mehr um.


Ich weiß nicht, warum ich noch lebe. Vielleicht beobachtet es mich und labt sich an meiner Angst. Ich habe mir das Bein gebrochen und kann die Leiter nicht mehr hinaufsteigen. Ich werde hier sterben.


Vielleicht sterbe ich in Frieden. Vielleicht sterbe ich eines natürlichen Todes. Wenn es so kommt, habe ich ja vielleicht am Ende tatsächlich noch Glück gehabt.