Online:Kriegsbräuche der Stammesbosmer

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Kriegsbräuche der Stammesbosmer
Von Mistral Aurelian Teriscor

Während die städtischen Waldelfen größtenteils zufrieden sind mit den Getränken und dem Luxus, den der Handel mit den Kaiserlichen ihnen bietet, sind abgeschiedene Stämme in den Tiefen des Urwalds deutlich wilder. Unter den Wipfeln von Valenwald herrscht ständig Krieg. Wenn die Stämme nicht gerade ernsthafte Überfälle auf die Khajiit durchführen, überfallen sie einander zum Zeitvertreib.

Im Gegensatz zu zivilisierten Völkern kämpfen die Stammesbosmer nicht aus höheren oder konstruktiven Gründen. Sie scheinen nicht in der Lage zu sein, das Konzept des Kampfes für Land, Rohstoffe oder günstige Grenzen zu verstehen. Obwohl sie in Horden auftreten, wenn es darum geht, jene zu vertreiben, die Valenwald Böses wollen, haben sie kein Interesse an Eroberungen um ihrer selbst willen. Stattdessen überfallen die Waldelfen einander, um Beute zu machen, Geschichten erzählen zu können, und weil ihnen langweilig ist. In dieser Reihenfolge. Bei Überfallen durch Stammesmitglieder werden in der Regel Mammuts und Donnerkäfer gestohlen. Viele stehlen auch Gegenstände (oder Personen), für die ein Lösegeld gefordert werden kann.

Diese unberechenbare, irreguläre Kriegsführung wird nicht bis zum Tod geführt. Tode kommen zwar vor, jedoch ausschließlich als Unfall und dann für gewöhnlich zum Bedauern aller. Viele Überfälle enden, ohne dass überhaupt gekämpft wurde. Es gilt als die Krönung, in das Dorf eines anderen Stammes schleichen und einen Gegenstand erbeuten zu können, ohne bemerkt zu werden. Je größer der Gegenstand, desto größer das Ansehen. Nach Jahrhunderten dieses Brauches sind die Stammesbosmer berühmt für ihre Verstohlenheit. Der Titel ihres berühmtesten Gedichts, des Meh Ayleïdon, bedeutet „Die Tausend Vorteile des Versteckens.“

Wenn jemand im Kampf fällt, fordert eine archaische Klausel des Fleischgebots, dass der gefallene Feind vollständig verzehrt werden muss, bevor drei Tage vergangen sind. Diese Tradition wird heute nur noch von den abgelegensten und wildesten Stämmen befolgt. Die Familienmitglieder des Kriegers, der den Feind getötet hat, dürfen ihm beim Verzehr dieses Mahls helfen.

Die Tradition des „Trauerkriegs“ gilt noch allerorts außerhalb der Städte. Wenn ein Stammesmitglied getötet wird, wird bei einem Raubzug eine Geisel genommen, das es symbolisch ersetzt. Der Stamm holt sich diese Geisel bei einer benachbarten Gruppe. Wenn der Verstorbene ein besonders mächtiges oder angesehenes Mitglied des Stammes war, werden möglicherweise mehrere Gefangene gemacht, um ihn zu ersetzen.

Nach einer Weile körperlicher Folter, die angeblich überprüfen soll, ob der Gefangene würdig ist, wird er feierlich in den Klan aufgenommen. Dieser plötzliche Wechsel von schrecklicher Misshandlung zu liebender Umarmung verwirrt den schwachen Geist eines bosmerischen Gefangenen, der seinen Foltermeistern fortan treu ergeben ist. Traditionell erhielt das Opfer die Position, die Besitztümer und die Familie des verstorbenen Stammesmitglied, obwohl dieser Brauch heute wohl kaum mehr Bestand hat.