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Diese Seite enthält den Text von Genehmigter Mord aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Aus dem Tagebuch von Mjahlar Virian.
Solange ich mich erinnern kann, habe ich mein Leben einer Sache gewidmet: das Leben anderer zu beenden. Es waren keine Zufallsmorde. Nur die, die vom rechten Weg abgekommen sind, die den Häusern Morrowinds Unrecht angetan oder jene, die die heiligen Lehren des Tribunals entweiht haben, waren Freiwild.
Ihre Leben durfte ich beenden. Man könnte sagen, sie wurden mir gegeben, weil sie es verdient hatten zu sterben. Und ich war sehr gut im Töten.
Mein Opfer wussten meist nicht, dass ich zu ihnen kam. Sie wussten, dass sie anderen Unrecht getan hatten: einen Unschuldigen umgebracht, von Häusern gestohlen oder Ehebruch begangen hatten. Aber sie behaupteten immer, dass sie nichts falsch gemacht hätten. Dass ich mich irrte. Dass ich den Falschen oder die Falsche hätte. Mit einer Klinge am Hals haben die Leute jedoch erstaunlich ehrlich und vollständig gestanden.
Einem nach dem anderen habe ich erledigt. Ein leichter Schnitt über die Kehle. Das flache Fleisch teilte sich, die dünnen Venen sauber zertrennt. Sie versuchten zu schreien, aber sie erstickten dabei nur an dem roten Blut, das ihre Lungen füllte.
Ich ergötzte mich am Tod. Er erfüllte mich mit einer Freude, die ich bei nichts anderem fand. Das war mein Leben. Das war ich.
Die Leute fürchteten mich. Liebten mich. Und meine Brüder und Schwestern. Sie stießen uns weg und machten sich uns dann zu eigen, wenn sie uns brauchten.
Manche Tage wurden wir wie Helden verehrt. Andere als Mörder beschimpft. Die Machthabenden fielen unseren geheimen Klingen zum Opfer. Und dann folgten diejenigen, die uns den Auftrag erteilt hatten.
Aber es gab einen Fehler. Einen Makel in unserem Ablauf. Wir waren zu perfekt geworden. Wir hatten aus unschuldigem Blut Gerechtigkeit gewonnen.
So ist die Vorgehensweise, selbst mit dem eindeutigsten Vertrag. Es gibt immer die Möglichkeit, dass das Gesetz sich irrt. Dass es einen Fehler begangen hat. Der Vertrag lügt niemals, aber er ist auch nicht immer korrekt. Selbst die kleinste Handlung, egal wie harmlos, kann eine Flutwelle der Zerstörung für alle Nachfolgenden bedeuten.
Der Stolz eines Narren verhüllt sein Urteilsvermögen. In einem leidenschaftlichen Moment auf die Wand gekritzeltes Blut sagt alles. „Morag Tong.“ Diese Worte schreien laut und beharrlich auf. Sie hallen durch die Welt und bezeichnen uns als kaltblütige Mörder, die sich an keine Regeln halten, keine Gesetze kennen.
Die Tong, immer verborgen, immer im Geheimen arbeitend, wurden plötzlich überprüft. Sie wollten uns aus den Schatten ins Licht zerren. Wir zogen uns tiefer in die Schatten zurück. Unsere Verträge wurden weniger, unsere Arbeit wurde zu kleinen Aufgaben. Wir erledigten Besorgungen für gelangweilte Hausadelige. Wir ertrugen es.
Und wir gehorchten. Wir blieben loyal. Wir haben bei unserem Leben geschworen, die Sache aufrechtzuerhalten und dass wir ihr jetzt nicht den Rücken zukehren würden, egal welche Schwierigkeiten uns erwarteten. Selbst wenn die Welt uns den Rücken zugewandt hatte, wir würden der Sache treu bleiben.
Unsere Anführer flüstern uns zu. Sie sagen uns, wir sollen Geduld haben. Sie versichern uns, dass der Tag kommen wird, an dem unsere Hand der Gerechtigkeit die Welt wieder in ihrem Griff hat. Eine aufziehende Dunkelheit wird bald über das Land hereinbrechen.
Und die Morag Tong werden wieder notwendig sein. Werden wieder bedeutungsvoll sein.
Aber ich bin alt und meine Tage sind gezählt. Ich bereite mich auf meine Reise nach Vounoura vor und ich muss diesen Umhang an einen Jüngeren weiterreichen. Jemand mit weniger Erfahrung, mit weniger Weisheit. Mein Sohn und meine Tochter werden bald den Dolch übernehmen, aber sie haben nicht unsere großen Zeiten erlebt. Sie müssen neue Wege für die Morag Tong bereiten.
Die Dunkelheit des Krieges kommt und niemand soll vor seinem Zorn sicher sein.
Die Morag Tong müssen das Unrecht beiseite schieben, das sie erlitten haben. Wir müssen bereit sein.