Online:Erforscher von Himmelsgriff, Band II

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Inhalt

Erforscher von Himmelsgriff, Band II
Von Reginus Buca, Historiker der Universität von Gwylim

Ergänzende Anmerkungen von Verita Numida, Ahnenforscherin der Universität von Gwylim

Reginus braucht etwas Ruhe und Wacholdertee, also habe ich zu Feder und Tinte gegriffen, um die Aufzeichnungen über die Erkundung der Feste Himmelsgriff fortzusetzen. (Herrlich, wie sehr er es hasst, dass ich einen angenehmeren und spannenderen Schreibstil besitze als er! Einfach köstlich!)

Ich gelange mehr und mehr zu der Überzeugung, dass die Nedier eine hochentwickelte Gesellschaft hatten. Vielleicht in einigen Punkten sogar höher entwickelt als unsere eigene. Man kann sich kaum vorstellen, welche Baukünste zum Erschaffen dieser gewaltigen Bereiche im Berg nötig waren. Ich bin mir nicht sicher, ob unsere besten Baumeister und Handwerker nicht ihre liebe Mühe hätten, das ebenso hinzubekommen. Die kunstfertigen Gärten, die Deckengewölbe, die genialen Wasserwege und Brunnen … In Hinsicht auf Kultiviertheit und Sinn für Ästhetik können es die alten Nedier durchaus mit dem Besten aufnehmen, was Cyrodiil zu bieten hat.

Meiner Meinung nach belegen das Geschick und die Handwerkskunst, mit denen die Steinmetzarbeiten um uns herum geschaffen wurden, eindeutig, dass die Nedier weit mehr waren als kriegsliebende Wilde. Tut mir leid, Reginus, aber ich muss das so niederschreiben, wie ich es sehe. Die Architektur zeigt, dass sie Steinmetz- und Maurerarbeiten als Kunstform angesehen haben. Die Verzierungen im Stein sind mehr als nur bloßes Schmuckwerk. Sie erzählen die Geschichte eines stolzen und mächtigen Volkes, einer Kultur, die nach den Sternen griff und der von eifersüchtigen Invasoren ein jähes Ende bereitet wurde. Sogar in den Ruinen hier steckt noch so viel Erhabenheit, dass es mir den Atem raubt.

Noch beeindruckender sind die Bereiche, die unter freiem Himmel liegen. Diese offenen Decken lassen Frischluft und Sonnenschein herein, und durch sie konnte man den Nachthimmel beobachten; wir wissen aus alten Texten und Tafeln wie dem Perenaal-Fragment, dass die Nedier dies gern taten. Meiner Meinung nach waren die Nedier nicht einfach nur so besessen von den Sternen, weil sie die Himmlischen verehrten oder eine andere tiefgründige Verbindung mit ihnen hatten. Ich glaube, dass die Nedier irgendwie an der Schöpfung selbst des gesamten Konzeptes der Himmlischen beteiligt waren. Ich habe vor, hierfür während unserer Erkundung dieses Bereichs und der angrenzenden Ruinen einen Beweis zu finden.

Natürlich widerspricht Reginus meiner These aufs Schärfste. Er verlangt sogar, dass ich ihm die Schreibfeder wiedergebe. „Historiker“. Na klar! Er würde eine Tatsache selbst dann nicht von einem Hirngespinst unterscheiden können, wenn sie vor ihn treten und sich höflich vorstellen würde. Na ja, wie dem auch sei. Ich hatte ohnehin schon einen Krampf in der Hand.