Online:Die Hügelgräber des Westmarkmoores

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Die Hügelgräber des Westmarkmoores
Von Sathyr Langbach dem Älteren

Die Grabstätten des Westmarkmoores, vielen bekannt als die Blutroten Grabhügel, sind bei den Einheimischen im Lauf ihrer Geschichte zu einem zweifelhaften Ruf gekommen. Die Adligen von Kluftspitze begraben ihre Toten schon seit unzähligen Generationen unter den knorrigen Bäumen dort, inmitten jahrhundertealter Grabgewölbe, die schon Verderbtheit, Auseinandersetzungen, Grabraub und vieles mehr miterlebt haben.

Viele berühmte Adlige des Nordens bestatten ihre Ahnen in der kalten Erde der Westmark, darunter die Familien Dorell, Tamrith und Montclair. Obgleich einige dieser Häuser auch Könige und Königinnen von Schornhelm hervorgebracht haben, ruhen diese Verstorbenen nicht hier bei ihren Verwandten. Wie es die alte Tradition verlangt, werden diese nach Glenumbra gebracht, wo sie zusammen mit den anderen Herrschern von Hochfels im großen Friedhof von Cath Bedraud ruhen.

Es gehört zur Tagesordnung, dass sich die Häuser aufgrund des Anspruchs auf Grabstätten in den Blutroten Grabhügeln miteinander verfehden. Ein Vorfall in Mittjahr 2Ä 551 brachte den Hügeln den unglücklichen Namen ein, unter dem sie landläufig bekannt sind. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten die Tamrith und die Montclair am selben Tag den Verlust eines Familienmitglieds zu beklagen. Die Gebiete der Häuser in den Grabhügeln grenzten aneinander an, und diese Grenze war schon seit Jahren ein Streitpunkt zwischen den Familien gewesen. Als beide Trauerzüge eines Morgens am selben Hügel vor derselben Grabstätte auftauchten (eine sehr günstig mit Blick auf den Fluss gelegene), war ein Konflikt unvermeidbar.

Die Adligen stritten Stunden miteinander und schickten Diener hin und her, die Dokumente, Eigentumsurkunden und Karten mit offiziellen Gebieten überbrachten, aber keines der Häuser ließ sich zu einem Verzicht überreden. Als sich der Abend näherte, näherte sich auf die Geduld langsam ihrem Ende. Die Montclairs und die Tamriths beschuldigen (wenig überraschend) das jeweils andere Haus, die Beleidigung ausgesprochen zu haben, die zum bewaffneten Konflikt geführt hat, und das Blutige Begräbnis (wie es später genannt wurde), das folgte, hinterließ in den Augen der Bewohner von Kluftspitze einen Schandfleck auf dem Ansehen beider Häuser.

Auch Grabräuberei und Schändung sind in den Blutroten Grabhügeln keine Ausnahme. Obschon die Aufsicht über die Hügelgräber Pflicht der Gesetzeshüter von Raureiftal ist, ist die Verlockung der Reichtümer manchmal stark genug, um einen Beschützer zum Verbrecher zu machen, oder ihn zumindest wegsehen und anderen Eintritt in die Grabstätten gewähren zu lassen. Mehr als einmal hat ein König oder eine Königin von Schornhelm eine Hinrichtung befohlen, um ein Exempel gegen derlei Verhalten zu statuieren.

Trotz dieser harten Konsequenzen scheint noch immer so gut wie jedem adligen Begräbnis unmittelbar ein neuer Fall von Schändung oder Grabraub zu folgen. Es ist sogar nur ein paar Jahre her, dass die Familie Tamrith empört war, als eines Morgens eine ganze Gruft leer vorgefunden wurde: Sämtliche Leichen und auch alles sonst fehlten. Die Grabräuber wurden nie gefunden, und warum sie neben den Wertgegenständen auch die Leichen geraubt haben … Nun, darüber denken wir wohl alle lieber nicht nach.

Die Blutroten Grabhügel haben im Lauf der Jahre mehr als genug Schurkerei und Konflikte miterlebt und sich ihren Namen mehr als verdient. Ich hoffe aufrichtig, dass diese Aufzeichnungen nicht noch um neue Geschichten von Gewalt und Grabräuberei ergänzt werden müssen, und dass die Adligen, die dort noch begraben sind, in den kommenden Zeitaltern in Frieden ruhen können.