Online:Die Geschichte von Meister Zoaraym, Teil 2

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Inhalt

Die Geschichte von Meister Zoaraym, Teil 2
von Gi'Nanth

„Ich war baff ob der Impertinenz des Mer; allein schon, dass er nahelegte, er könnte würdig sein, gegen uns zu kämpfen, die wir so hart trainiert hatten! Zu meiner Überraschung gewährte ihm der Erzpriester die Bitte, und er trug den Namen Taren Omathan auf der Stufe der Anfänger in die Liste ein. Ich wollte unbedingt den anderen Eliteschülern von den Neuigkeiten erzählen, aber es waren nur noch ein paar Minuten bis zu meinem ersten Kampf.

Ich hatte achtzehn Kämpfe hintereinander bestritten und jeden einzelnen gewonnen. Die Menge in der Arena wusste von meinem Kampfgeschick und applaudierte nach jedem Kampf höflich, aber wenig überrascht. So sehr ich mich auch auf meine eigenen Kämpfe konzentrierte, konnte ich doch nicht umhin zu bemerken, dass anderen Wettkämpfen in der Arena immer mehr Aufmerksamkeit gezollt wurde. Die Zuschauer tuschelten untereinander, und immer mehr verlagerten sich in einen anderen Bereich, um etwas zu sehen, was offenbar beeindruckender und ungewöhnlicher war als meine ungebrochene Siegesserie.

Eine der wichtigsten Lektionen des Tanzes der Zwei Monde, die wir lehren, ist die, dass man die eigene Eitelkeit ablegen muss. Ich wusste damals, wie wichtig es ist, einen inneren Einklang zwischen Körper und Geist zu erreichen und unwichtige äußere Einflüsse von sich abprallen zu lassen, aber ich muss zugeben, dass ich die Lektion tief in meinem Inneren nicht gelernt hatte. Ich wusste, dass ich gut war, aber mein Stolz war verletzt.

Am Ende lief es auf einen Wettstreit der Besten hinaus, und ich war einer der beiden. Als ich sah, wer der andere Kämpfer war, schlug meine Stimmung von verletztem Stolz in absolute Ungläubkeit um. Mein Gegner war der Diener Taren.

Ich dachte bei mir: Das muss ein Witz sein, oder eine letzte philosophische Prüfung. Dann blickte ich in die Menge, und jedes einzelne Gesicht war erfüllt von Vorfreude auf einen großen Kampf. Wir erwiesen einander das Zeichen des Respekts, ich mit hölzerner Steifheit, er mit großer Eleganz und Bescheidenheit. Der Kampf begann.

Zuerst wollte ich ihn schnell beenden, noch immer im Glauben, dass er unwürdig sei, in der Arena zu putzen, ganz zu schweigen davon, in ihr zu kämpfen. Rückblickend war das unlogisch, da ich gewusst haben muss, dass er so viele Schüler bezwungen haben musste wie ich, um diese letzte Stufe zu erreichen. Er beantwortete meine Angriffe mit einfachen Gegenschlägen und griff seinerseits an. Sein Stil war umfangreich und wechselte zwischen ausgefeilter arkaner Fußarbeit im einen und einfachen Schlägen und Tritten im nächsten Moment. Ich versuchte, ihn mit ausgefeilten Techniken aus dem Konzept zu bringen, aber seine Miene zeigte weder Angst vor noch Verachtung gegenüber meinen Fähigkeiten.

Der Kampf dauerte lange. Ich weiß nicht mehr, wann ich bemerkte, dass ich ihn wohl verlieren würde, aber als er endete, überraschte mich der Ausgang nicht. Mit einem Gefühl ungewöhnlicher und wahrer Bescheidenheit verbeugte ich mich vor ihm. Aber ich konnte nicht widerstehen; ich musste ihn fragen, als wir die Arena unter tosendem Applaus verließen, wie er im Geheimen zu einem Meister werden konnte.

‚Ich hatte nie die Wahl, im Tempel aufzusteigen', antwortete Taren. Tag für Tag putzte ich erst die Übungshallen der Eliteklassen und dann die der Anfänger. Ihr seht also: Mich ereilte nie das Unglück, die frühen Fehler, Lektionen und Techniken zu vergessen, während ich die Wege der Meister beobachtete und lernte.'

Er verließ Torval früh am nächsten Morgen und kehrte in sein Heimatland zurück, und ich sah ihn nie wieder, obwohl ich gehört habe, dass er ein Priester und Lehrer geworden ist. Ich wurde ebenfalls ein Lehrer, für Kinder, die ihre Ausbildung in den Wegen der Zwei Monde gerade erst beginnen, ebenso wie für die Elite. Und ich achte immer darauf, dass meine besten Schülern den Anfängern zusehen, damit sie ihre Anfänge niemals vergessen.“