Online:Die Entlarvung des Bösen

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Inhalt

Die Entlarvung des Bösen

Ich hatte die Nase von den Schurken und Ganoven voll, die unsere einst so großartige Stadt Kvatch in eine Kloake der Kriminalität und Verderbtheit verwandelt haben. Und wisst ihr, wer die Schlimmsten unter dem ganzen Gesindel sind? Es sind nicht die Schmuggler oder die Banditen oder die Piraten. Es ist dieses Schlangennest, dieser geheime Kult, der vorgibt, einem seriösen Geschäft nachzugehen. Oh, einige von euch haben ein Flüstern vernommen, einige von euch kennen die Legenden, doch nur ich habe die ganze, blutrünstige Wahrheit erfahren! Und nun besteht mein Plan darin, diese brutalen Fanatiker an das helle Tageslicht zu zerren! Dunkle Bruderschaft, macht euch bereit, als die feigen Mörder entlarvt zu werden, die ihr in Wirklichkeit seid!

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Ich habe unter den Papieren meines Schwagers diesen unvollendeten Brief entdeckt, zusammen mit einem Tagebuch voller Beweise, Anekdoten und haarsträubender Spekulationen über diese vermeintlich religiösen Asketen, die ihre dunklen Gaben an den Meistbietenden verkaufen. Auch wenn ich es nicht hieb- und stichfest beweisen kann, hege ich selbst über das Schicksal meines Schwagers nicht den geringsten Zweifel. Er ist nicht gestorben, weil er einen verdorbenen Rotpilzeintopf gegessen hat. Nein. Er wurde von diesen kranken Kultisten, die dem Flüstern der Nacht gehorchen, brutal ermordet–

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Um Himmels willen! Erst mein Schwager. Nun mein Ehemann! Wer hätte ahnen können, dass die Männer in ihrer Familie so gebrechlich und anfällig dafür gewesen sind, in solch jungen Jahren zu sterben? Vielleicht steckt mehr hinter dem, was den beiden Brüdern widerfahren ist, als diese offensichtliche Schlussfolgerung. Man will uns glauben machen, dass zwei vor Leben nur so strotzende, gesunde Männer in ihren besten Jahren einfach tot umkippten, während sie an ihren Tischen saßen und schrieben? Ich habe mir die Briefe, die beide im Begriff waren zu verfassen, genau durchgelesen, habe mir das belastende Tagebuch mit all seinen Geschichten von Auftragsmorden und dunklen Ritualen, die in tiefster Nacht vollführt wurden, noch einmal angesehen.

Ich habe alles gelesen und ich kann nur zu dem einen Schluss kommen. Mein Mann und sein Bruder starben – eines natürlichen Todes. So etwas wie ein Kult bezahlter Mörder, der an der Goldküste operiert, existiert nicht! Und jeder, der euch etwas anderes erzählt, wird womöglich genauso enden wie mein geliebter Ehemann und sein nichtsnutziger Bruder. Jedem, der dies vielleicht lesen mag, möchte ich sagen, dass ich das Tagebuch verbrenne und mit diesem ganzen Mörderunsinn abschließe.

Wie dem auch sei, ich werde in absehbarer Zukunft wahrscheinlich keinen Rotpilzeintopf mehr zu mir nehmen.