Online:Die 36 Lehren: Lektion 8

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Inhalt

Die 36 Lehren: Lektion 8
Von Vivec

Lektion Acht

Und sogleich waren Nerevar und Vivec in Sichtweite der Hauptstadt, und die Vier Säulen des Hauses des Chaos wussten, dass es nicht an der Zeit war, sich ihnen entgegenzustellen. Die Musiker der Karawane spielten ein grandioses Lied zum Einzug, und die elf Tore der Grämenden Feste wurden weit aufgestoßen.

Ayem wurde von ihrem Gemahl-Zustand begleitet, einem flackernden Bild, das sich ihren ständig wechselnden weiblichen Bedürfnissen entsprechend veränderte. Um sie herum waren die Schreie, eine heute vergessene Gilde, die die Launen des Volkes mit sich trug, denn damals waren die Velothi noch größtenteils gut im Herzen. Die Schreie waren Ratgeber für Ayem und das Land, obgleich sie mitunter zankten und Seht benötigten, um ihnen Nützlichkeit abzuringen. Ayem trat an Nerevar heran, der nun mit den Fahnen des Hauses Indoril geschmückt war. Er beschenkte sie mit dem Simulakrum des Weibes des Netchmannes und dem Ei von Vivec darin.

Ayem sprach diese Worte zu Nerevar:

„Seht, der Azura ist, hat verkündet, dass Krieg gekommen ist und der Hortator, der uns retten wird, mit einer Lösung naht, die an seiner Seite geht.“

Nerevar erwiderte:

„Ich bin vom meinem Weg abgewichen, um Euch vor dem Verrat unserer Feinde, der Dwemer, zu warnen, aber ich habe auf der Reise viel gelernt und bin jetzt anderer Meinung. Das Weib des Netchmannes, das Ihr an meiner Seite seht, ist ein Schwert und ein Symbol, und in ihr ist eine Prophezeiung. Es sagt mir, dass wir eine Weile wie er sein, uns als Volk in unsere früheren Feinde hüllen und ihre Maschinen ohne Scham benutzen müssen.“

Woraufhin Vivec laut sprach:

„Boethiah-der-Ihr-ist trug die Haut Trinimacs, um die Fehler von Veloth zu tilgen, meine Königin, und so soll es erneut sein. Dies ist der zu gehende Weg der Ruhmreichen.“

Seht erschien in einer Wolke von Eisendampf, und seine Diener schufen aus ihrem Blut einen Stuhl. Er setzte sich neben Ayem und sah auf die Wiedergeburt der Meisterschaft. Vivec sprach zu ihnen, seiner Dreieinigkeit:

„Meine Rituale, meine Prüfungen und jeder Reim darin, Offenbaren als Motiv nur, welcher Haut ich bin.“

Ayem sprach:

„AYEM AE SEHTI AH VEHK. Wir sind gerettet und wurden ganz gemacht; der Diamant der Schwarzen Hände ist enthüllt.“

Seht sprach:

„Wo auch immer er schreitet ist unsichtbare Schrift.“

Woraufhin die Schreie schlagartig verstummten und zu lesen begannen. Dann streckte sich Vivec mit all seinen Gliedern und Merkmalen aus dem Ei und wurde eins mit dem Simulakrum seiner Mutter, kiemenbestückt und in allen Künsten des sternenverwundeten Ostens verbunden, unter Wasser und in Feuer, Metall und Asche, sechs Mal der Weise, und er wurde die Vereinigung von Mann und Frau, der magische Hermaphrodit, das kriegerische Axiom, der sexuelle Tod der Sprache und einzigartig in der gesamten mittleren Welt. Er sprach:

„Lasst uns nun die Hände des Hortators im Krieg und der Zeit danach führen. Denn wir gehen andere Wege, und im Donner. Dies ist unser Schicksal.“

Das Ende der Worte ist ALMSIVI.