Online:Der Wolf am Himmel

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Inhalt

Der Wolf am Himmel

Als ich den Wolf am Himmel das erste Mal sah, war ich noch ein Kind.

„Das ist eine Wolke“, sagte meine Mutter leicht gereizt. Sie dachte, dass Fantasie für das Kind eines Kriegers nicht angemessen war.

„Aber da ist sein Schwanz! Und die Fänge tropfen vor Blut!“

„Es ist eine Wolke“, wiederholte sie. Sie schob mich zurück in unser Haus, schloss die schwere Holztür hinter sich und verriegelte sie.

Obwohl ich damals nur vier oder fünf war, verstand ich, dass ihr Ärger nicht auf mich gerichtet war. Meine Mutter fürchtete den Wolf.

Ab da sagte ich nichts mehr, obwohl ich ihn noch oft sah. Am Himmel, in den Wäldern und manchmal aus dem Augenwinkel sah ich ihn und er folgte mir, wo immer ich war. Und obwohl meine Mutter sich fürchtet, hatte ich keine Angst.

Bis zum Tag des Ebenherz-Paktes versteckte ich den Wolf vor anderen. Aber als uns Nords von unseren Jarlen gesagt wurde, dass wir uns mit den Dunkelelfen und ihren Haustieren, dem Echsenvolk, verbündet hatten, trat ich der Rebellion bei.

Und da ich wusste, dass wir jetzt unsere eigenen Anführer verraten hatten, entschloss ich mich, die Kraft des Wolfes zu beschwören.

In einer Nacht des Neumondes stapelte ich auf einem Hügel Äste auf, um ihn mit einem Leuchtfeuer zu beschwören. Trophäen meiner verschiedenen Tötungen, Paraffin, Tran und Bündel getrockneten Salbeis wanderten zu dem trockenen Holz. Ich sang, aber die Geräusche ergaben keine Wörter, die ich jemals zuvor gehört hätte. Sie kullerten über meine Lippen, als ich den Scheiterhaufen in Brand setzen wollte.

Ich sah ihn. Ich sah ihn immer. Durch den Rauch erhielt der Wolf eine körperlichere Form, seine Augen so rot wie Asche.

„Wolf! Ich kenne Euch nicht!“ Ich weinte und breitete meine Arme aus. „Aber mein ganzes Leben wart Ihr an meiner Seite. Helft uns bei dieser Rebellion gegen diesen unseligen Pakt!“

Der Wolf setzte sich und neigte den Kopf zu einer Seite. Dann warf er ihn zurück und heulte … vor Lachen!

„Ihr Sterblichen seid so amüsant!“, sagte der Wolf. „Wieso denkt Ihr, dass ein Wolf etwas Nützliches beitragen könnte? Jetzt muss ich hier raus. Überall Flöhe.“

So gesagt sprang der Wolf in das Feuer und wurde verschlungen. Und ich … ich stand wie angewurzelt mit geöffnetem Mund da. Wer oder was mir mein ganzes Leben gefolgt war, ich kann es nicht sagen.

Ich wurde in dieser Nacht neben meinem Leuchtfeuer verhaftet. Ich und meine Gefährten (keiner von ihnen hatte den Wolf gesehen oder gehört) werden morgen für unsere Taten hingerichtet.

Hier folgt mein Zeichen, um zu zeigen, dass der Mönch dies als meinen letzten Willen niedergeschrieben hat: X