Online:Der Aufstieg von Corberg

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Der Aufstieg von Corberg

Einst war Corberg ein verschlafener Handelsposten, bei dem Reisende auf dem Weg von Zuflucht nach Schnittermark gern Halt machten. Die Gelehrten sind sich uneins, wer die Stadt gegründet hat, aber wir wissen, dass sich die Bevölkerung und kulturelle Bedeutung Corbergs kurz vor Ende des Langen Friedens verzehnfachten.

Aufgrund seiner ruhigen Umgebung und der Ferne zum waldelfischen Sitz der Macht ist Corberg hervorragend als Versteck geeignet, besonders für die camoranischen Fraktionen. Über die Jahre hinweg nahm sich der bosmerische Adel Geliebte in Corberg. Aber Geheimnisse sind wie Samen; wenn man versucht, sie zu vergraben, kommen sie irgendwann ans Licht des Tages.

Im Jahr 2Ä 406 erschütterte ein Skandal die camoranischen Fraktionen, als bekannt wurde, dass in Corberg dutzende potenzielle Erben leben könnten, die meisten von ihnen im heiratsfähigen Alter. Binnen einer Woche verdoppelte sich die Bevölkerung Corbergs fast, als Opportunisten, Neugierige und Gewiefte sich auf den Weg in die Stadt machten. Noch Monate später gehörten Hochzeiten zum Tagesgeschäft.

Dieses Gerücht zog auch viele junge Waldelfen an, die außerhalb von Valenwald lebten. Sie reisten ins Königreich von Grahtwald in der Hoffnung, eine Verbindung zwischen ihrem Wohlstand im Kaiserreich und ihrem geistigen Zuhause schaffen zu können. Die, denen es in Grahtwald gefiel, gründeten in der Nähe von Corberg ein notdürftiges Dörflein namens Neufreud.

Die Siedler dort waren unter den gebürtigen Grahtwaldern, die zuerst in Corberg gewesen waren, als „Migranten“ bekannt. Diese Anhänger des Grünen Pakts waren schockiert ob der cyrodiilischen Bräuche ihrer abtrünnigen Vettern. Gleichermaßen verlachten die Migranten die „hinterwäldlerischen“ Sitten der Einheimischen und suchten müheloses Vergnügen im Handel, der durch Corberg floss.

In den folgenden Jahren spitzte sich die Spannung zwischen Corberg und Neufreud zu. Es ist nicht bekannt, wer die erste Fackel geworfen hat, aber in einer finsteren Nacht im Jahr 2Ä 420 wurde die Siedlung Neufreud niedergebrannt. Alle, die flohen, wurden erschlagen, unter ihnen ein camoranischer Adliger, der zu Besuch war.

Obschon niemand die Verantwortung für dieses Massaker übernahm, wird weithin davon ausgegangen, dass es das Werk von Anhängern des Grünen Paktes aus Corberg war. In den wenigen kurzen Jahren vor Ende des Langen Friedens nutzten Camoraner, die ihrem Unmut Luft machen wollten, die Vernichtung von Neufreud gern als politische Waffe.

Aber Corberg sollte nicht nur aufgrund dieses einen Makels an seinem Ruf bekannt sein. Die im Jahr 2Ä 489 gegründete Schwarzsaft-Bewegung erfreut sich in ganz Grahtwald wachsender Beliebtheit. Diese in Corberg beheimatete kulturelle Organisation hofft, den waldelfischen Ansatz des Grünen Paktes formalisieren und so Missverständnisse wie die verhindern zu können, die zu dem tragischen Unglück von Neufreud geführt hatten. Im mittlerweile fünften Jahrhundert unserer Ära scheint der Aufstieg von Corberg so gut wie sicher. Der Verfasser dieser Zeilen kann nur hoffen, dass der Schwarzsaft diesen Aufstieg teilt!