Online:Der Überaus Gütige König Fahara'jad

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Inhalt

Der Überaus Gütige König Fahara'jad

Kapitel eins: Über seine rühmliche Jugend

Worin erzählt wird, oh glückliche Leserschaft, die Geschichte des gesegneten Lebens seiner Majestät, einschließlich eines Berichtes der Geschehnisse, die seine Majestät auf den Thron von Schildwacht geführt haben; diese Geschichte ist vorbildhaft und erwähnt einige der Vortrefflichkeiten und Tugenden seiner Majestät, die zahllos sind.

Wisset, oh geliebter Leser, dass die Abstammung unseres glückverheißenden Königs sowohl edel als auch royal ist und väterlicherseits von Makala, von Ja-Fr, ja sogar von Großkönig Ar-Azal selbst kommt. Auch mütterlicherseits sind seine Ahnen Granden von Antiphyllos, wie der verdienstvolle Zizzeen, an den wir uns alle noch mit Wohlwollen erinnern. Tatsächlich berichtet der Dichter Behrouz, dass der Grande Zizzeen so untadelig war, dass er, als er einst versehentlich das Badehaus der Damen betrat, sich sofort auf beiden Augen blendete, um keine Unsittlichkeit zu begehen.

(Was Großkönig Ar-Azal anbelangt, muss der neugierige Forscher nur den Almanach „Der Ehrenwerte Ar-Azal und seine Taten“ zu Rate ziehen.)

Als der höchst mildtätige König Fahara'jad noch Prinz von Antiphyllos war, jagte er eines Tages mit seinem Elfenbeinbogen Vögel im Garten der Granden, und es geschah, dass er eine große Krähe in einem Feigenbaum sitzen sah. Und Prinz Fahara'jad schwor: „Bei Onsis strahlender Klinge, ich werde diese Krähe töten!“ Und er spannte einen Elfenbeinpfeil in seinen Elfenbeinbogen ein und schoss ihn ab, und siehe da, die Krähe wurde im Auge getroffen und starb sofort.

Da fiel vom Himmel herab eine abscheuliche Rabenvettel, fluchend wie tausend Seemänner, und das Dämonenweib bedrohte den jungen Prinzen mit unreinen Krallen und dem Ruf: „Ihr habt mir mein Kind getötet, und so müsst auch Ihr sterben! Wahrlich, ich werde Euch die Augen aushacken und sie wie Trauben verschlingen!“ Und mit einem gewaltigen Schrei schlug sie nach den Sichtkugeln des Prinzen.

Da schien ein goldenes Licht herunter vom Himmel, und auf ihm wie auf einer strahlenden Klinge heruntergeschritten kam Onsi, Ruhm sei seinem Namen, und er rief: „Haltet ein, Kreatur des Bösen.“ Und er schlug der Rabenvettel die Krallen ab, die wie Hagelsteine auf den Boden prasselten, und das Dämonenweib fiel ebenfalls und buckelte vor dem Gott, den es sogleich um Gnade anflehte. Und Onsi sprach: „Dein Betteln bringt Euch nichts, schrilles Weib, denn Ihr habt den Schicksalsprinzen bedroht, der unter meiner besonderen Obhut steht. Denn dieser edle Nachwuchs ist der eine Fahara'jad, der der Prophezeiung nach unser Volk in den Gefahrvollen Jahren führen soll, und deshalb müsst Ihr sterben.“ Und er schlug ihr den Kopf ab.

Und der Prinz, baff erstaunt, bedeckte seine beiden Augen, und als er es wieder wagte, sie zu öffnen, waren sowohl Gott als auch Dämonenweib verschwunden. Also misstraute der Prinz seinen eigenen Augen, und er suchte schnell den Heiligen Tempel auf, wo er dem Priester von Onsi von seinem Erlebnis berichtete. Und dieser Priester nannte diese Vision eine Wahre Vision. Und so ward es die erste der Prophezeiungen der Könige.