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Diese Seite enthält den Text von Bravil, Teil 1 aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Tochter des Niben
von Sathyr Langgraben
Bravil ist eine der reizendsten Siedlungen Cyrodiils. Es glänzt in seiner einfachen Schönheit und rühmt sich seiner Vergangenheit. Kein Besuch des Südens der kaiserlichen Provinz ist vollständig, ohne einen Spaziergang entlang Bravils aufregendem Flusshafen, einem Gespräch mit einem freundlichen Kind und natürlich, in der Tradition des Dorfes, einem geflüsterten Wort an die berühmte Statue der Glücklichen Alten Dame.
Viele tausend Jahre vor der Ankunft der Atmorer lebten die eingeborenen Ayleïden schon lange in der Umgebung des heutigen Bravil. Der Niben gewährte damals wie heute Nahrungsquellen und Transportwege und das Dorf hatte damals noch mehr Einwohner als heute. Wir wissen nicht genau, wie sie ihre Region nannten – aufgrund ihrer isolierten Lage könnte man ihre Bezeichnung als „Heim“ übersetzen. Die wilden Ayleïden waren dort so fest verwurzelt, dass die Region Bravil eine der letzten Region war, die von der alessianischen Armee im zweiten Jahrhundert der Ersten Ära befreit wurde. Obwohl kulturell oder archäologisch von dieser Ära wenig übrig geblieben ist, haben die Geschichten von Ausschweifungen und Sittenlosigkeit dank Mara ihren Weg in die Gefilde der Legenden gefunden.
Wie die Ayleïden so eine lange Belagerung überleben konnten, wird bis heute von Gelehrten diskutiert. Alle gewähren jedoch die Ehre des Sieges einem Zenturio von Kaiserin Alessia – einem Mann namens Teo Bravillius Tasus, nach dem die moderne Stadt benannt ist.
Man sagt, er habe das Dorf trotz heftigen Widerstands mindestens viermal überfallen. Allerdings fand man jedes Mal all seine Soldaten bei Sonnenaufgang ermordet darin vor. Bis zum Eintreffen weiterer Truppen war der befestigte Ort schon wieder mit Ayleïden bevölkert. Nach der zweiten erfolgreichen Invasion wurden geheime Tunnel unter der Erde gefunden und zugeschüttet, aber erneut waren die Soldaten am Morgen tot und die Bevölkerung war zurückgekehrt. Nach der dritten erfolgreichen Belagerung wurden Legionen außerhalb des Dorfs postiert, die Straßen und Flüsse nach Hinweisen auf Angriffe absuchten, aber es erfolgten keine. Am nächsten Morgen wurden die Körper der Besatzungssoldaten von den Zinnen der Mauern geworfen.
Teo Bravillius Tasus wusste, dass die Ayleïden sich irgendwo in der Stadt verstecken mussten, um dann bis Einbruch der Nacht zu warten und die Soldaten im Schlaf umzubringen. Die Frage war nur: Wo? Nach der vierten Invasion führte er die Soldaten persönlich an und erkundete gründlich jeden Winkel und Schatten der Siedlung. Als sie gerade aufgeben wollten, bemerkte der große Zenturio zwei seltsame Dinge. Hoch oben in den Mauern, jenseits der Erreichbarkeit, gab es eingerückte schmale Plattformen. Und am Flussufer innerhalb des Ortes entdeckte er einen einzelnen Fußabdruck von jemandem, der eindeutig keine kaiserlichen Stiefel trug.
Die Ayleïden hatten sich anscheinend auf zweierlei Weise versteckt. Einige waren die Wände hinaufgeschwebt und hatten sich hoch oben versteckt, während andere in den Fluss tauchten, da sie unter Wasser atmen konnten. Nachdem nun die ungewöhnlichen Schlupflöcher der seltsamen Elfen entdeckt waren, fiel es nicht mehr schwer, sie herauszutreiben und dafür zu sorgen, dass es keine mitternächtlichen Anschläge mehr auf die Truppen der Kaiserin gab.
Es ist kaum zu glauben, dass eine ganze Gemeinschaft hunderte und aberhunderte Jahre vor Gründung der Magiergilde, die den einfachen Menschen die Magicka lehrte, so bewandert in diesen Zaubersprüchen gewesen sein konnte. Allerdings gibt es wohl Beweise, dass ebenso wie die Psijik auf der Insel Artaeum die Mystik lange vor ihrer Benennung entwickelt hatten, die noch undurchsichtigeren Ayleïden des südlichen Cyrodiil etwas erschaffen hatten, was später als Schule der Veränderung bekannt werden sollte. Allerdings ist das keine große Leistung, wenn man bedenkt, dass andere Ayleïden zur Zeit von Bravils Einnahme, und auch später noch, Gestaltenwandler waren. Die Bewohner des früheren Bravil konnten sich nicht in Monster und Ungeheuer verwandeln, aber sie konnten ihre Körper verändern, um sich selbst zu verbergen. Gewiss eine verwandte und nützliche Fähigkeit. Aber nicht wirksam genug, um sich am Ende zu retten.