Online:Bitte um offene Augen

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Inhalt

Bitte um offene Augen
Von der unverschleierten Azadiyeh

Großer Vater, dessen Finger über die verstreuten Sterne streifen, dessen Schatten sich über den sichtbaren und unsichtbaren Horizont erstreckt, dessen Macht die Geister der letzten und der nächsten Welt befehligt, hab Gnade mit unseren Kindern. Es tut mir in der Seele weh, meine Brüder und Schwestern umschlungen von der Schlange zu sehen. Sie fliehen vor unseren heiligen Lehren, spucken auf das Antlitz der Schande, die sie fühlen sollten, und stoßen ihre rostigen Klingen tief in das Herz unserer Traditionen. Sie wurden zum Narren gehalten und verführt vom fetten Leben der Kaiser, und ich werde hier jetzt die Verstöße gegen die alten Sitten offenlegen. Oh Ruptga, ich bete, dass sie das grässliche Antlitz dieser Sünden erkennen und Buße tun, sehend und mit offenem Auge.

Wir kennen die Wahrheit, denn sie wurde uns verkündet. „Ehrt eure Ahnen. Er, der ihre Worte und Taten in Vergessenheit geraten lässt, zerbricht seine eigene Klinge und wirft sie in den brennenden Wind.“ Doch in Schildwacht hört man keine klingenden Worte in Yoku durch die Mauern des Palastes hallen. Die Geschichten dort, gesprochen in harschen Zungen, handeln von ausländischen Helden. Die Worte unseres Vaters flehen um süßes Wasser, aber die Legenden, die sie einst trugen, zerfallen zu Staub. Wenn wir uns nicht um sie kümmern, wissen wir, dass eine neue Endzeit naht, schlimmer als die, die vor ihr kamen.

Wir kennen die Wahrheit, denn sie wurde uns verkündet. „Kein Erbarmen, keine Gnade soll dem Schurken gelten, der sich gegen die Kriegerwelle stellt.“ Und doch erkennen unsere Brüder und Schwester voller Demut das geächtete Volk als ebenbürtig und Verbündete an; sie beschmutzen unsere Ehre mit ihren schlammbedeckten Füßen und beflecken so unsere Annalen auf alle Ewigkeit. Wenn es einen loyalen Singvogel wie mich schmerzt, dass diese Verbindung zugelassen wird, dann muss es Tavas Augen mit stechenden Tränen füllen und Diagnas Schwertarm mit dem scharlachroten Ausschlag des Verrats entzünden!

Wir kennen die Wahrheit, denn sie wurde uns verkündet. „Euer Gehorsam soll allein den Göttern von Yokuda gelten. Er, der sich auf dünnblutige Schultern lehnt, wird die Fernen Ufer nie erreichen, denn sie verachten seinen schwachen Griff.“ Und doch befehligt ein sanfter König der grünen Lande unsere Kinder. Er schickt sie in seiner Gier nach Weißgold in den Tod. Um nach oben zu kommen, tritt er auf ihre starken Rücken. Die Finger seiner Götter greifen in unsere Herzen, und Morwha schüttelt den Kopf.

Lest dies, oh Brüder und Schwestern. Ihr habt der Pflicht eure Linke zugewandt und eure Augen vor der sengenden Sonne verschlossen. Eure Ehre wird schwärzer und schwärzer, je mehr die Erinnerung an das versunkene Yokuda verblasst. Noch ist nicht alles verloren. Ergreift das Schwert, das gestärkt ist durch die Sitten unserer Ahnen, geschmiedet in den Feuern der Rechtschaffenheit und geschärft mit wahrer Ehre. Entsagt diesen fehlgeleiteten Neuen Bewegungen und kehrt zurück zu eurer Familie, die euch trotz eurer Fehltritte wieder aufnehmen wird. Kehrt zurück, solange ihr noch könnt.