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Diese Seite enthält den Text von Azuras Beschwörung aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Seit dreihundert Jahren bin ich Priesterin von Azura, der Daedra des Mondschattens, Mutter der Rose und Königin des Nachthimmels. Jedes Jahr zum Hogithum, den wir am 21. Erstsaat feiern, rufen wir ihre Majestät und bitte sie um Rat. Wir bieten ihr Wertvolles und Schönes an. Sie ist eine grausame, aber weise Herrin. Wir beschwören sie nicht, wenn es zum Hogithum Gewitter gibt, da diese Nächte Sheogorath, dem Wahnsinnigen, gehören, auch wenn sie auf den Feiertag fallen. Azura versteht zu diesen Zeiten unsere Vorsicht.
Azuras Beschwörung ist sehr persönlicher Natur. Ich bin schon Priesterin dreier anderer daedrischer Fürsten gewesen, aber Azura weiß die Fähigkeiten ihrer Anhänger und unsere aufrichtige Bewunderung zu schätzen. Als dunkelelfische Maid von sechzehn Jahren trat ich in den Zirkel meiner Großmutter ein. Sie verehrten Molag Bal, den Fürsten der Intrigen. Erpressung und Bestechung gehören ebenso zu den Waffen der Hexen Molag Bals wie schwarze Magie. Die Beschw��rung Molag Bals erfolgt, sofern das Wetter nicht stürmisch ist, am 20. Abendstern. Diese Zeremonie fällt nur selten aus, aber Molag Bal erscheint seinen Anhängern häufig an anderen Tagen als Sterblicher. Als meine Großmutter beim Versuch starb, den Erben von Feuerwacht zu vergiften, überdachte ich meinen Glauben an den Kult.
Mein Bruder war ein Hexenmeister des Boethiah-Kultes und anhand dessen, was er mir erzählte, war die Dunkle Kriegerin meinem Wesen näher als der tückische Molag Bal. Boethiah ist eine Kriegerfürstin, die weniger verdeckt handelt als jeder andere Daedroth. Nach Jahren der Kriecherei und der Intrigen tat es richtig gut die sofortigen Folgen seines Tuns zu sehen. Außerdem gefiel mir, dass Boethiah eine Daedra der Dunkelelfen ist. Unser Kult rief sie an dem Tag, den wir Bluttag nannten, am 2. Abenddämmerung. Blutige Wettkämpfe wurden ihr zu Ehren abgehalten, und die Duelle und Kämpfe gingen so lange, bis neun Kultisten durch die Hand anderer Kultisten getötet worden waren. Boethiah sorgte sich wenig um ihre Anhänger. Sie wollte nur unser Blut. Ich glaube, dass ich sie lächeln sah, als ich meinen Bruder in einem Übungskampf versehentlich erschlug. Mein Entsetzen schien ihr zu gefallen.
Wenig später verließ ich den Kult. Boethiah war mir zu unpersönlich, zu kalt. Ich wollte eine Herrin mit mehr Tiefgang. In den nächsten achtzehn Jahren meines Lebens huldigte ich niemandem. Stattdessen las und forschte ich. In einem alten und gottlosen Buch stieß ich auf den Namen Nocturnal: Nocturnal, die Meisterin der Nacht, Nocturnal die Unergründliche. Wie vom Buch vorgegeben rief ich sie an ihrem heiligen Tag an, dem 3. Herdfeuer. Endlich hatte ich die persönliche Herrin gefunden, die ich mir so lange gewünscht hatte. Ich bemühte mich, ihre verschlungene Philosophie, die Quelle ihres mysteriösen Schmerzes, zu verstehen. Alles an ihr war dunkel und geheimnisvoll, selbst ihre Art zu sprechen und die Aufgaben, die ich für sie erfüllen sollte. Ich brauchte Jahre, bis mir klar wurde, dass ich Nocturnal ganz einfach niemals würde verstehen können. Ihr Geheimnis gehörte ebenso zu ihr wie die Brutalität zu Boethiah oder die Tücke zu Molag Bal. Um Nocturnal zu verstehen, muss man sie negieren, die Vorhänge zu ihrem dunklen Reich öffnen. So sehr ich sie auch liebte, erkannte ich doch, wie sinnlos es war, ihre Rätsel entschlüsseln zu wollen. Daher wandte ich mich ihrer Schwester Azura zu.
Azura ist die einzige Daedrafürstin, der ich je gehuldigt habe, die sich für ihre Anhänger zu interessieren scheint. Molag Bal wollte meinen Geist, Boethiah meine Waffen und Nocturnal vielleicht meine Neugierde. Azura möchte alles zusammen, und mehr noch als das unsere Liebe. Nicht unterwürfige Sklaverei, sondern unsere ehrliche und wahre Zuneigung in all ihren Formen. Es ist wichtig, dass unsere Gefühle Teil unserer Anbetung sind. Und unsere Liebe muss auch nach innen gerichtet sein. Wenn wir sie lieben, uns selbst jedoch hassen, dann spürt sie unseren Schmerz. Bis in alle Ewigkeit werde ich keine andere Herrin außer ihr mehr haben.