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Diese Seite enthält den Text des Buches Stadtführer Cheydinhal (Originaltitel: Leitfaden für Cheydinhal) aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.
Inhalt
Alessia Ottus
Möge Arkay meinen Leib und meine Seele segnen! Mein Name ist Alessia Ottus, und ich möchte Euch alles über Cheydinhal erzählen.
Der erste Eindruck, den ein Besucher von Cheydinhal bekommt, ist der von breiten, grünen Parklandschaften, anmutigen Weiden entlang den Ufern des Corbolo, ordentlich gepflegten Gärten und blühenden Sträuchern. Cheydinhal wirkt wohlhabend, mit sauberen, ansprechenden Häusern mit ordentlichem Mauerwerk, geschmückt mit eindrucksvollen Mustern in Glas, Metall, und Holz.
Aber was lauert unter diesem angenehmen Äußeren? Verbrechen! Skandal! Korruption!
Cheydinhal ist in drei Bezirke geteilt. Im Norden, auf einem Hügel, befindet sich der Hof und Bergfried von Schloss Cheydinhal. Eine Straße verläuft unterhalb des Schlosses vom Osttor zum Westtor. Der Fluss Corbolo, der sich von dieser Straße ungefähr nach Norden und Süden erstreckt, teilt das südliche Cheydinhal in zwei Bezirke, Kapelle[1] im Osten und Markt[2] im Westen. Im Marktbezirk[3] liegen alle Läden, Herbergen und Gildenhäuser. Im Kapellenbezirk[4] befindet sich die Kapelle selbst, sowie das Wohnviertel von Cheydinhal. Im Norden und Süden überspannen Brücken den Fluss Corbolo, wobei die Brücken im Süden zu einem hübschen kleinen Inselpark in der Mitte des Flusses führen.
Obwohl Cheydinhal im Osten Nibens liegt, wird seine Kultur von den Dunkelelf-Einwanderern beeinflusst, die in der letzten Jahrhunderthälfte aus Morrowind hierher emigrierten. Viele dieser Einwanderer flüchteten vor der starren Gesellschaft und der heidnischen Tempel-Theokratie Morrowinds. In Cyrodiil, unter der Herrschaft Zenithars, hofften sie, ein dem Handel zuträgliches Klima zu finden.
Einer dieser Einwanderer ist jetzt Graf Cheydinhal. Andel Indarys stammt aus dem Hause Hlaalu in Morrowind, aber er kam nach Cheydinhal auf der Suche nach besseren Möglichkeiten. Sein plötzlicher Aufstieg in den höchsten Stand des Cyrodiil-Adels ist schwer zu erklären, und die meisten alteingesessenen Familien Cyrodiils betrachten ihn zu Recht als unverschämten Emporkömmling. Als jedoch die Frau des Grafen, Gräfin Llathasa Indarys, tot und übel zugerichtet am Fuße der Ratssaaltreppe gefunden wurde, erhob sich sofort ein großer Skandal, und Gerüchte vom zügellosen Leben des Grafen, seinen Wutanfällen und Seitensprüngen lassen ein dunkles Geheimnis hinter ihrem Ableben vermuten.
Die Kapelle von Arkay in Cheydinhal ist schlecht besucht. Der Graf geht mit keinem guten Beispiel voran; er setzt keinen Fuß in die Kapelle. Aber vielleicht ist es die Angst vor einem Gottesurteil, die ihn davon abhält, vor die Augen der Neun zu treten! Primas, Priester und Heiler von Cheydinhal sind rechtschaffene Leute und überzeugte Bekenner des Glaubens, aber der angesehenste und meistverehrte Kleriker der Kapelle ist Errandil, der Lebende Heilige von Arkay, ein eifriger Bekämpfer der üblen, nekromantischen Zauberei, wie sie in der Magiergilde und der Kaiserlichen Kampfschule praktiziert wird.
Beide Herbergen von Cheydinhal wirken auf den ersten Blick anständig, aber die Neuland-Schenke ist im Besitz eines bösen, gotteslästerlichen Dunkelelfen, während die Herberge 'Zur Brücke' von einer würdevollen, frommen Matrone des Kaiserreichs betrieben wird. Ich bin also überzeugt, dass Ihr wissen werdet, in welcher Herberge Ihr anständige Hausmannskost und eine sichere, saubere Schlafstätte finden und vermutlich nicht wegen Eures Geldbeutels im Schlaf ermordet werdet. Der Eigentümer von Cheydinhals Buchhandlung, Mach-Na, ist Argonier und zugleich das unhöflichste, übellaunigste Wesen, das mir jemals begegnet ist. Dennoch ist seine Auswahl an Büchern groß und seine Preise akzeptabel.
Selbst die ärmlichsten Behausungen Cheydinhals sind hell und sauber und haben gepflegte Gärten, und die Bewohner betrachten es nicht als Störung, wenn Ihr eintretet, um Ihre Möbel und Einrichtungen zu bewundern (vorausgesetzt, dass Ihr das zu einer vernünftigen Stunde tut). Seid jedoch gewarnt! Viele dieser Bewohner wirken nach außen hin zunächst respektabel, aber kaum machen sie den Mund auf, offenbaren sie sich als böse Rohlinge, unflätig und grob, und eher werden sie Euch ermorden und in ihren Kellern begraben, als mit Euch ein höfliches Wort zu wechseln. Dass viele dieser unangenehmen Zeitgenossen Orks sind, dürfte Euch wenig überraschen.
Das Haus des angesehensten Bürgers von Cheydinhal, des berühmten Malers Rythe Lythandas, solltet Ihr Euch jedoch unbedingt ansehen. Häufig ist er bei der Arbeit in seinem Studio und darf nicht gestört werden, aber seine Frau ist kultiviert und gastfreundlich und kann überredet werden, Euch jene seiner Bilder zu zeigen, die seine eigenen Wände zieren.
Ehre sei den Neun in der Höhe!