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Diese Seite enthält den Text von Über Oblivion aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.
Inhalt
Über Oblivion von Morian Zenas
Es ist inkorrekt, wenn auch gebräuchlich, die Bewohner der Dimension von Oblivion als „Dämonen“ zu bezeichnen. Dieser Brauch geht vermutlich auf die Zeit der Alessierdoktrinen des Propheten Marukh in der Ersten Ära zurück - in denen amüsanterweise „der Verkehr mit Daimonen“ verboten wurde, und das ohne jegliche Erklärung, was Daimonen eigentlich sind.
Höchstwahrschenlich ist „Daimon“ eine falsche Schreibweise oder eine etymologische Interpretation von „Daedra“, dem alten Elfenwort für jene fremden, mächtigen Wesen von ungewisser Motivation, die aus der Dimension von Oblivion stammen. („Daedra“ ist eigentlich die Pluralform; die Singularform ist „Daedroth“.) In einem späteren Traktat von König Hale dem Frommen von Skyrim, fast eintausend Jahre nach der Veröffentlichung der ursprünglichen Doktrinen, werden die Machenschaften seiner politischen Feinde mit „den Boshaftigkeiten der Dämonen von Oblivion“ verglichen. „Sie sind so verdorben wie Sanguine selbst, so unbarmherzig wie Boethiah, so berechnend wie Molag Bal und so böse wie Sheogorath.“ Auf solch umständliche Weise wurden von König Hale vier der Daedrafürsten zum ersten Mal schriftlich erwähnt.
Aber die schriftliche Aufzeichnung ist schließlich nicht die beste Methode, Oblivion und die darin wohnenden Daedra zu recherchieren. Diejenigen, die „mit Daimonen verkehren“, halten dies in der Regel vor der Öffentlichkeit geheim. Dennoch gibet es vereinzelte Hinweise in der Literatur der Ersten Ära, in Form von Tagebüchern, Notizen, Bekanntgaben von Hexenverbrennungen und Leitfäden für Daedratöter. Dieses Material habe ich als meine primäre Quelle verwendet. Es ist mindestens ebenso verlässlich wie die Daedrafürsten, die ich tatsächlich heraufbeschworen und mit denen ich ausführlich gesprochen habe.
Anscheinend besteht Oblivion aus vielen Ländern - daher die vielen Namen, die mit Oblivion gleichbedeutend sind: Kalthafen, Modderfenn, Mondschatten usw. Man darf also zu Recht annehmen, dass über jedes Land von Oblivion ein Prinz herrscht. Daedraprinzen, deren Namen immer wieder in den alten Aufzeichnungen auftauchen (obwohl das sicherlich kein unfehlbarer Beweis ihrer Echtheit oder ihrer tatsächlichen Existenz ist), sind die oben erwähnten Sanguine, Boethiah, Molag Bal und Sheogorath, und außerdem Azura, Mephala, Clavicus Vile, Vaernima, Malacath, Hoermius (oder Hermaeus oder Hormaius oder Herma - hier scheint es keine offizielle Schreibweise zu geben) Mora, Namira, Jyggalag, Nocturnal, Mehrunes Dagon und Peryite.
Meiner Erfahrung nach sind die Daedra ein sehr gemischter Haufen. Es ist fast unmöglich, sie zusammenfassend zu beschreiben, abgesehen von ihren gewaltigen Kräften und ihrem Hang zu Extremen. Wie dem auch sei, ich habe es hier in einigen Fällen zu rein wissenschaftlichen Zwecken versucht.
Mehrunes Dagon, Molag Bal, Peryite, Boethiah und Vaernima gehören zu den „dämonischsten“ Daedra in dem Sinne, dass ihr Wesen von Natur aus destruktiv zu sein scheint. Die anderen Daedra können natürlich ebenso gefährlich sein, aber selten aus purer Lust an der Zerstörung, so wie diese fünf. Selbige sind auch von ihrem Zerstörungspotential her keineswegs gleich. Mehrunes Dagon scheint Naturkatastrophen wie Erdbeben und Vulkane zu bevorzugen, um seine Wut abzureagieren. Molag Bal spannt bevorzugt andere Daedra ein, während Boethiah die Waffen von sterblichen Kriegern beseelt. Peryites Gebiet scheint die Pestilenz, und Vaernimas die Folter zu sein.
Bei den Vorbereitungen für den nächsten Teil dieser Reihe werde ich zwei Sachen recherchieren, die mich faszinieren, seit ich meine Karriere als Daedraforscher begann. Bei der ersten geht es um einen besonderen Daedroth, vielleicht einen weiteren Daedraprinzen, der in vielen Artikeln über Incunabula als Hircine bezeichnet wird. Hircine ist „der Jäger der Prinzen“ und „der Vater der Tiermenschen“, aber noch ist mir niemand begegnet, der ihn heraufbeschwören kann. Mein zweites und vielleicht zweifelhafteres Ziel ist es, einen praktikablen Weg für einen Sterblichen zu finden, um nach Oblivion zu gelangen. Es war schon immer meine Philosophie, dass wir nur das fürchten müssen, was wir nicht verstehen - und mit diesem Gedanken im Sinn verfolge ich mein Ziel weiter.