Inoffiziell:Rückkehr eines vertrauten Gelehrten

Dieser Entwicklertext ist inoffiziell, da er nicht im unmittelbaren Kontext der Bethesda-Titel veröffentlicht wurde, stellt aber eine für Konzeption und Hintergründe der „Elder Scrolls“-Lore relevante Quelle dar. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte.
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den inoffiziellen Entwicklertext von Rückkehr eines vertrauten Gelehrten  (Originaltitel: Return of a Fellow Scholar). Der Text wurde von G.T. Noonan als Divayth Fyr am 18.06.2005 im Bethesda-Forum gepostet (Originalthread im Archiv von Lorannas RP) und steht auch in der Imperial Library.[1]

Inhalt

Rückkehr eines vertrauten Gelehrten

Meine Heimreise war angenehm. Ich zog es vor, auf natürlichem Wege zu reisen, nicht durch den Willen des Zauberers. Es war viele Jahre her, seit meine Augen zuletzt auf den westlichen Landen Tamriels geruht hatten. Nach einem Jahr des Dienstes sagte mir der stets erschöpfte Kaiser Lebewohl. Ich muss meine frühere Missachtung und Skepsis gegenüber Politik und Herrschaft des Westens eingestehen, aber ich bin dahin gelangt, im Blut dieses Septim ehrliche Sorge zu finden. Er ist ein guter und ehrenhafter Mann und hat mir gezeigt, dass das Kaiserreich kein unterdrückerisches Werkzeug von Furcht und Gewalt ist. Ich wünschte, ich hätte seine Bekanntschaft unter weniger drängenden Umständen gemacht, denn offenbar hat diese Feuerprobe den ohnehin schon alten Mann in nur einem Wimpernschlag noch einmal um Jahre altern lassen.

Seine Hoheit bot mir Geleit durch zwei seiner besten Klingen, damit meine Reise an die Grenzen Ostcyrodiils sicher verliefe. Das waren zwei vornehme, junge überaus loyale und disziplinierte Soldaten. Allein ihre Anwesenheit hätte selbst dem mächtigsten Zauberer die Haare zu Berge stehen lassen. Die paar Tage, die ich mit diesen Ehrenmännern verbrachte, war sehr erfreulich. Sie sind mir in diesen kurzen Tagen gute Freunde geworden und ich wünsche ihnen in ihrer Laufbahn als Waffenarm des Thrones alles Gute.

Sobald wir die Grenze erreichten, wünschten sie mir Lebewohl und ließen mir Brot und Dörrfleisch zurück. Die beiden überreichten mir eine Flasche sehr gut gereiften cyrodiilischen Weins, um mich für den Rest meiner Reise bei guter Laune zu halten. Wir tauschten noch einen kräftigen Händedruck aus und ich setzte meine Reise fort.

Der König, der dunmerische Kultur und Tradition nicht sehr gut kannte, hatte mir, als ich meinen Dienst in Cyrodiil antrat, eines seiner besten Rosse angeboten. In Vvardenfell hätte man dieses große Tier sehr gut auf einem Bratspieß über einer ordentlich geschürten Feuerstelle wiederfinden können. Ich habe jedoch die letzten Jahre über im Dienst des Kaiserreichs durchaus gelernt, diese mir so fremden Tiere auch anders, als auf einem Teller mit leckeren Kräutern, zu schätzen. So hatte ich das Geschenk respektvoll angenommen und ihm ein gutes Leben versprochen. Dieses „Pferd“, das ich Xyldan nannte, ist mir inzwischen mehr als ein Werkzeug geworden. Xyldan und ich sind unzertrennlich und ich fühle mich geehrt, einen Freund wie ihn zu haben. Ich habe viele Dunmer gekannt, die mit einem Guar befreundet waren, und dafür habe ich sie immer für ziemlich töricht gehalten. Jetzt verstehe ich, dass diese Verbundenheit alles andere als töricht ist. Ich mag älter als die meisten Kiefern des Nordens sein, aber es ist für einen alten Dunmer nie zu spät, zu lernen und Sinn darin zu zu finden, wo er ihn nie vermutet hätte. So reisten Xyldan und ich denn zusammen ostwärts, nach Hause.

Bei den Unruhen, die vor kurzem aufgekeimt waren, musste ich ein wachsames Auge auf meine Umgebung halten. Es ist ziemlich schwierig, sich zu konzentrieren und einen meditativen Gedanken an Verteidigungszauber aufrechtzuerhalten, wenn man von der Schönheit der Lande eingenommen wird, die man seit geraumer Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Wie es das Glück wollte war mir bis in das eine, wahre Ebenherz eine sichere Durchreise vergönnt. Ah, da gab es … eine kleine Begegnung, an der ihr vielleicht Gefallen finden mögt. Ein junger, maskierter Edelmann hielt es wohl für eine gute Idee, einen reisenden, alten Dunmer zu überfallen und wusste nicht, dass dieser alte, reisende Dunmer ich war. Er sprang aus einem Sitz in einem Baum und spießte sich mit seinem verrosteten Dolch dabei fast selbst auf. Nachdem er auf die Füße gekommen war, verlangte er mein Reittier und alle Münzen, die ich bei mir hätte. Ich gebe zu, dass dies in der Tat ein trauriger Anblick war und verspürte ehrliches Mitleid für seine Seele. Leider bot ich ihm meinen feinen Seidenmantel gegen sichere Weiterreise an. Er akzeptierte den Mantel, hielt sich dann aber nicht an sein Wort, sondern versperrte noch immer den Durchgang und verlangte mehr. Da ich kein Blutvergießen wünschte und nach wie vor Mitleid für diesen zweifellos sehr armen Mann hegte, machte ich eine Handbewegung und konnte dann zusehen, wie seine alte, verrostete Rüstung auf der Stelle zu Staub zerfiel. Dann ließ ich ein unverhofftes Gelächter erschallen, denn der arme Bandit trug keine Kleidung darunter. Er bedeckte sich so gut er konnte und zitterte in der kalten Morgenluft. Mein Mitleid wuchs und ich warf ihm einen schmalen Münzbeutel und eine Hose zu. Ich hoffe wirklich, dass es dem armen Kerl gut geht und er jetzt nicht mehr in der Kälte steht.

Wo war ich … ah, ja … die Ankunft im einen, wahren Ebenherz. Es gibt viel Verwirrung über die „beiden“ Ebenherzen, die ich ein andermal erklären werde. Ich fand für Xyldan einen Stall und rastete selbst in einem kleinen Dorf außerhalb der großen Festung. Die Gastfreundschaft war nicht gerade großzügig, aber ich kann mir denken, dass Gerüchte bevorstehender Unruhen bei den Dorfbewohnern Misstrauen hervorgerufen haben könnten. Wie viele von euch wissen bin ich nicht sehr gesprächig, wenn es nicht gerade intellektuelle Kuriosa betrifft. Die Tavernenbesucher an diesem Abend schienen recht neugierig zu sein, was mich betraf, viele hielten mich für einen Agenten oder etwas wie einen Spion. Eine kleine Gruppe versuchte, Audienz bei mir zu erhalten, was ich bereitwillig akzeptierte, auch wenn ich nicht derjenige bin, mit dem man über das Wetter, Fischerei und Landwirtschaft sprechen sollte. Aber wie mir diese einfachen Gespräche wieder gefielen! Die vielen Jahre unermüdlicher Arbeit hatten aus mir einen einsiedlerischen alten Narren gemacht. Es war wunderbar zu sehen, wie das einfache Volk, das meine Identität nicht kannte, in einfachen Angelegenheiten mir mir sprach, von denen ich keine Ahnung hatte. Selbst das simpelste Thema an diesem Abend lehrte mich, dass es in der Welt vieles gibt, worüber ich noch nichts weiß, obwohl es die ganze Zeit vor meiner Nase lag. Ich muss wirklich innehalten, um häufiger an Blumen zu riechen oder die ständig wechselnden Muster im Gras zu beobachten, wenn es der sanfte Wind durchkämmt.

In dieser Nacht schlief ich so tief und fest wie ein Nord nach einem fünftägigen Biergelage. Wieder ganz erholt und begierig auf die Weiterreise verschaffte ich mir eine Überfahrt nach Seyda Neen. Die Wasser waren so ruhig wie sie sich jeder Segler nur wünschen kann. Die sanfte Brise sorgte für einen gleichmäßigen, beständigen Druck auf den Segeln. Ich nahm großes Interesse daran, den Schiffshänden zuzusehen, wie sie das Boot führten und darauf ihrem Tagewerk nachgingen. Ein sehr hart arbeitendes Volk, das auch ordentlichen Stolz auf seine zähe Arbeit und den Dienst empfindet. Ich gab der ganzen Mannschaft ein Trinkgeld, nachdem wir in Seyda Neen eingetroffen waren, und sagte ihnen Lebewohl.

Xyldan und ich statteten dem örtlichen Ausstatter einen Besuch ab und stockten die Vorräte für die letzten Etappen unserer Reise auf. Xyldan schien unruhig zu werden, als er dieses neue Land erfasste. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Sorge durch den gierigen Blick in den Augen meiner Mitdunmer genährt wurde. Aber ich bin zuhause und das sind meine Leute. Sie kennen mich und würden es nicht wagen, unter den Augen Xyldans eine Kochvorrichtung aufzubauen, denn sie wissen ganz genau, dass er mein treuer Freund ist.

Die Reise nach Tel Fyr von der Westküste Vvardenfells aus sollte in der Tat langsam und beschwerlich werden. Ich hatte beinahe vergessen, wie gewaltig die Donner- und Sandstürme werden können. Weiter nach Süden abgewichen wären die lästigen Sandstürme vermeidbar gewesen. Ah ja, hätte ich nur daran gedacht. Und um die Sache noch schlimmer zu machen, scheinen sich die verdammten Klippenläufer in meiner Abwesenheit auch nicht gerade vermindert zu haben. Ich glaube, dass ich einen Weg finden sollte, um uns ihres Bestands zu entledigen. Vielleicht sollte ich ein paar mächtige Drachen zurückbringen, um die Himmel von Vvardenfell wieder einzufordern. Wäre sicher ein Vergnügen, wenn diese Möglichkeit in meiner Macht läge. Es verging noch ein Tag und ich wurde an der Tür meiner Behausung begrüßt. Ich verbrachte meinen ersten Abend zuhause damit, meine Schwesterfrauen zu lieben und ihnen von meiner Reise zu berichten. Sie erzählten mir wiederum von den vielen Reisenden, die den Turm in der Hoffnung aufgesucht hatten, bei mir Audienz zu erhalten. Manche Dinge ändern sich wohl nie. Meine Freunde, ich bin sehr froh darüber, wieder daheim zu sein und hoffe, dass ihr an der Geschichte meiner Reise von Cyrodiil ausgehend etwas Gefallen gefunden habt. Um es kurz zu machen, damit die Stimmung nicht kippt, kommen in sehr naher Zukunft tatsächlich Schwierigkeiten auf uns zu. Ihr solltet meine Geschichte genießen, so lange ihr noch könnt, denn das Kaiserreich mag schon bald eurer Dienste bedürfen.

My journey home was pleasant. I chose to travel by natural means, not by the wizard's will. It has been many long years since I have laid mine eyes upon the western lands of Tamriel. The ever weary Emperor bid me farewell after a year of service. I do admit my previous disregard and distrust to the politics and leadership of the west, but I have grown to find a care in the blood of this Septim. He is a good and honorable man and has shown me that the Empire is not an oppressive tool of fear and power. I do wish I could have made his aquaintance under less pressing of circumstances, as this ordeal appears to have aged the already old man many years in just a blink of time.

His Lordship offered escort by 2 of his finset Blades to see my safe passage to the borders of east Cyrodil. Two fine, young and extremely loyal and disciplined soldiers they were. Their presence alone could send hairs on end on even the mightiest of wizards. Time spent traveling those few days with these gentlemen was satisfying. They have become good friends in those few short days and I do wish them well in their careers as Arms of the Throne.

Once at the border, they bid me farewell and left me with bread and dried meats. A flask of a very well aged Cyrodilic wine was presented to me as a gift from the both of them to keep me in good spirits for the remainder of my journey. Hearty handshakes were swapped and I continued on.

The King, not knowing very well of the Dunmer traditions and culture, offered one of his finest steeds to me when I began my service in Cyrodil. Had this grand beast been found in Vvardenfel, it may very well have been on a spit above a well tendered firepit. However, having been in the service and presence of the Empire these past couple of years, I have grown to appreciate and respect these beasts which are so foreign to me, other than on a plate with fine herbs. I respectfully accepted this gift and promised a good life for it. This "horse", which I titled Xyldan, has since become more than a tool. Xyldan and I have bonded and I am honored to have such a friend as he. I have known many Dunmer who have befriended guar, and for this, I thought them silly. I now understand this bond and it is far from silly. I may be older than many pines of the north, but it is never too late for an old Dunmer to learn and find sense in that of which he never thought so. So then, Xyldan and I now traveled together west, home.

With the recent troubles sprouting about, I had to keep a watchful eye of my surroundings. It is quite hard to concentrate and keep a meditative thought of a defensive spell ready when you are taking in the beauty of the lands which you have not lain eyes upon in quite some time. As luck would have it, I was granted safe passage to the One True Ebonheart. Ah, I did have .... one, small encounter that you may find a pleasure in. A young masked gentleman thought it a good idea to attempt to rob a traveling old Dunmer, knowing not that the traveling old Dunmer was I. He lept from his perch in a tree, nearly impaling his own self upon his rusted dagger. Upon getting to his feet, he demanded my mount and any coinage I had on me. I admit, this was a sad sight indeed and I actually felt pity for this soul. Alas, I offered him safe passage and my fine silk cloak. He accepted the cloak but did not hold to his word. He still blocked passage and demanded more. Not wishing for bloodshed and still harboring pity for this clearly poor man, I waved my hand and watched as his ancient, rusted armor disintegrated to dust upon the ground where he stood. I then let out an unexpected roar of laughter, for the poor bandit wore not any clothing beneath. He covered himself as well he could and shivered in the chill morning air. My pity grew and I threw a small pouch of coinage to him and a pair of knickers. I do hope that fellow is well and out of the cold air by now.

Where was I.... ah, yes.... arriving at the One True Ebonheart. There is much confusion of the "two" Ebonhearts, of which I shall explain at another time. I found stable for Xyldan and took rest in a small village outside of the great Fort. The hospitality was less than grand, but I imagine the rumour of great trouble looming caused distrust among the peoples of the village. As many of you know, I am not much of a conversationalist, unless it concerns matters of intellectual curiosities. The folk of the tavern that eve seemed quite curious of me and many thought me to be an agent or spy of sorts. A select few attempted audience with me, and I gladly accepted, even though I am not one to speak of weather, fishery, or farm. How I did enjoy "small talk" again. My many years of continuous work has left me a secluded old buffoon. It was wonderful having average folk, knowing not of my identity, speak with me of matters which I knew nothing of. The simplest of topics that eve taught me that there is much in the world that I know not of, yet, it is in front of me at all times. I trully must stop to smell more flowers and watch the ever changing patterns of the grass as the soft winds sift through it.

That night I slept as deep and content as a Nord on a 5 day ale binge. Fully replenished and eager to move on, I chartered passage to Seyda Neen. The waters were as calm as any sailor could wish for. The subtle breeze allowed for a smooth, steady push to the sails. I took great interest in watching the ship hands maintain and work about the vessel. Such hard working folk taking a great pride in their hard work and service. I tipped the entire crew upon arrival in Seyda Neen and bid them a farewell.

Xyldan and I paid a visit to the local outfitter and stocked up on goods for the remainder of our journey. Xyldan seemed uneasy as he glanced over this new land. I am quite sure the worry was fueled by the hungry look in the eyes of my fellow Dunmer. I am home however, and these are my peoples. They know of me and would not dare make a meal utensil visible in the sights of Xyldan, knowing full well, he is my loyal friend.

Passage to Tel Fyr from the western shore of Vvardenfell would be a hard and slow one indeed. I had nearly forgotten how mighty the thunderstorms and sandstorms could be. Had I passed further south, I could have avoided the pesky sandstorms. Ah yes, had I even remembered them. And to make matters worse, the cursed cliffracers do not appear to have dwindled in their numbers with my absence. I do believe that I should find a way of making their existence all but present. Perhaps I shall bring back some mighty dragons to reclaim the skies of Vvardenfell. That would surely be a treat, were that a possibility within in my power. A day of passing and I am greeted by the door of my abode. I spent my first eve at home loving my sister-wives and telling them of my journey. They, in turn, spoke to me of the many travelers whom visited the Tower in hopes of gaining audience with me. Indeed, some things never change. My friends, I am very pleased to be home and hope you found some pleasure in the story of my journey from Cyrodil. In short, and not to bring the mood to a halt, but do know that trouble is indeed coming in the very near future. I urge you to enjoy my story while you may, for the Empire may soon need your services.

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Numenorean und PRieST unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 veröffentlicht.