Inoffiziell:Die Republik Hahd

Dieser Entwicklertext ist inoffiziell, da er nicht im unmittelbaren Kontext der Bethesda-Titel veröffentlicht wurde, stellt aber eine für Konzeption und Hintergründe der „Elder Scrolls“-Lore relevante Quelle dar. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte.
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den inoffiziellen Entwicklertext von Die Republik Hahd  (Originaltitel: The Republic of Hahd). Der Text wurde von Michael Kirkbride für das unvollendete Projekt des Kleinen Reiseführers durch das Kaiserreich (2. Auflage) der Temple Zero Society verfasst (vgl. den Layout-Entwurf), wobei Hahd für das letzte Kapitel angelegt war. Der Einzeltext wurde am 01.01.2012 im Bethesda-Forum veröffentlicht und ist in der Grand Bibliotheque archiviert. Auf coda.es findet sich eine illustrierte Version. Der Text ist eine Hommage an Jorge Luis Borges' Tlön, Uqbar, Orbis Tertius.[1]

Inhalt

Die Republik Hahd

Hahd ist angeblich ein Unterwasserland vor der Spitze dessen, was einst die Dellesische Halbinsel bildete. Niemand unter kaiserlicher Autorität erkennt seine Regierung an. Da sein Volk, ebenfalls Hahd genannt, in der Geschichte (außer einmal) auch nie jemandem irgendwelche Schwierigkeiten gemacht hat, wurde selbige Regierung auch nie bestritten. Hahd ist hier überhaupt nur wegen dem einen Mal dokumentiert, als die Republik eine Auswirkung auf tamrielische Angelegenheiten hatte (was zugleich das erste Mal ist, dass überhaupt eines der bekannten Völker von ihnen hörte) sowie dem freundlichen und aufschlussreichen Wort eines Kartenzeichners.

In der frühen Dritten Ära bezahlten die altmerischen Hüter des Planetariums von Ersthalt plötzlich im Auftrag der Republik Hahd Steuern für „sinkbare Mnemolichit-Exporte in die Emirate von Nahd“ an das Kaiserreich. Obwohl die Septimregierung die nicht ganz unbeträchtliche Steuersumme gerne einstrich, verlangte sie doch drei Dinge zu erfahren: erstens, was und wo Hahd wäre, zweitens, was genau Mnemolichit sei und drittens, was und wo Nahd wäre.

Als die Altmer auf nichts davon eine Antwort hatten, schöpfte der Rubinthron Verdacht und machte seine Armada klar, Segel zu setzen. Ein beleidigtes Alinor reagierte, indem es all seiner Sonnenvögel von der pyandoneischen Linie abzog, um dem Kaiserreich entgegenzutreten.

Gerade als Abgesandte beider Seiten der bevorstehenden Schlacht drauf und dran waren, die Entwirrung der sich auftürmenden Unzahl von Anschuldigungen aufzugeben, traf durch einen ungenannten Kurier ein Buch ein, um „alles zu erklären, wodurch diese Feindseligkeiten beendet werden können.“

Dieses Buch wurde von einem gemeinsamen Komitee aus Altmeri- und Cyrodiil-Offiziellen studiert und dabei von einem unparteiischen Psijik aus dem gerade erst zurückgekehrten Artaeum beaufsichtigt. Es beschreibt die Republik mit nur wenig Einzelheiten, gerade genug, um auf ihre vermeintliche Lage tief unten den Gewässern von Dellesien zu schließen. Das Komitee war sich einig, dass der im Buch dargestellte Lebensraum kaum möglich wäre (zum Beispiel beschrieben sich die Hahd selbst als Luftatmer, die nie zur Wasseroberfläche aufzutauchen brauchten). Diese Unwahrscheinlichkeit wurde schließlich von zivilisierten Dreugh, die unfern der Region lebten, als vollkommene Unwahrheit bestätigt. Nie zuvor hatten sie von der Republik Hahd gehört, und kein Intellektueller Tamriels stritt zu dieser Zeit mit den Cepholomer.

Zu den Einzelfällen der Emirate von Nahd und des Minerals, das Mnemolichit genannt wurde, waren die Erklärungen der Republik identisch: Es seien Produkte ihrer Einbildungskraft, ein Königreich und ein Schatz, die durch ihre ständige Wiederholung in den vielen Fabeln, Unterwasser-Lagerfeuergeschichten und Bühnenstücken der Republik popularisiert worden wären.

„Wir sind kein besonders kreatives Volk“, gaben die Hahd zu, „aber es gefällt uns immer, von den fantastischen Helden des sandigen Nahd und den wundersamen Kräften des Mnemolichits hören, allein wegen der Freude, die ihre Unmöglichkeit uns ins Herzen trägt.“

Was das Buch allerdings nicht richtig erklären konnte war offenbar, was überhaupt den Anstoß zu der Steuerzahlung von Ersthalt gegeben hatte. Nachdem es das Buch und seine Republik fünfzig Jahre lang studiert hatte, kam das Komitee darauf zurück, die einzige Sache zu analysieren, die vielleicht Licht in diese Angelegenheit bringen konnte: die Finanzunterlagen von Ersthalt und ebenjene Zahlungen, die die Planetariumshüter an die kaiserliche Schatzkammer abgeführt hatten. Inzwischen waren jedoch beide beteiligten Parteien - der Altmeri-Zahlmeister und der cyrodiilische Schreiber des Sinkbaren Zehnten - schon lange abgelöst und hatten nur ihre Aufzeichnungen zu den heute verwirrenden Transaktionen zurückgelassen. Es folgte eine weitere fünfzigjährige Untersuchung dieser Materialien. Am Ende hielten es Cyrodiil und Sommersend für zwecklos, noch mehr über die Republik Hahd und ihre mysteriöse Manipulation von Ersthalt zu enträtseln; die noch lebenden Mitglieder des gemeinsamen Komitees wurden 3Ä 230 entlassen und nach Hause geschickt.

Im selben Jahr verschwand die Insel Artaeum erneut. Unwillige Rettungsaktionen um die Blaue Teilung fanden weder Überlebende dieser neuen Version des Phänomens noch irgendwelche Anzeichen für mundane oder magische Missetaten; alle waren sich einig, dass die Psijiks wieder mal mit ihren eigenen Tricks beschäftigt waren und es das Aufkommen der Magiergilde zwecklos machte, das weiterzuverfolgen. Ein paar Tage später aber fanden Seeleute an Bord der NWF-Fregatte Colleen, die auf dem Rückweg in die Iliac war, um weiter haymonischen Aufstand zu bekämpfen, ein Buch in ihren Schleppnetzen. Es trug den Titel „Der Derwisch von Dellesien und die Mnemolichitmaid“. Ganz zufällig war Davidius Eel, der Kapitän der Colleen, Großneffe eines der Mitglieder des gemeinsamen Komitees, das einhundert Jahre lang der Republik Hahd nachgespürt hatte.

Kapitän Eeel begann unverzüglich mit der Lektüre des Manuskripts, zuerst nur aus einer Blutschuld heraus, um die ungewürdigte Ehre seines Vorfahren wiederherzustellen. Er war erst wenige Abschnitte weit, als er zu seinem Erstaunen die wahre Natur des Buches erkannte. Es handelte sich nicht, wie der Titel nahelegen könnte, um eine Fabel der Einwohner Hahds über Nahd, sondern eine Fabel über Hahd von einem unbekannten Schreiber aus Nahd. Der eponyme Derwisch war eine Art „luftatmender Seesoldat, ehemals von der Republikanischen Garde“, der „jene Maid, die die Sternenmineralien des Himmels als erste hielt“ entweder beschützte oder umwarb. Das vielleicht schwierigste war der Autor („ein einfacher Nahd aus Nahd“) und sein fast schon routinemäßiges Vorwort, das unkreativ, aber eindeutig darauf hinwies, dass das Buch Teil einer größeren Reihe oder vielleicht sogar eines gemeinsamen Universums wäre, dessen beiden Ankerpunkte immer dieselben waren: eine Obsession mit Hahd und den „Kräften“ des Mnemolichit. Letzteres wurde im Manuskript und auch seither nicht hinlänglich erklärt.

Der Untersuchungsprüfer ist davon überzeugt, dass für das Publikum der Geschichte jede Beschreibung der wahren Natur des Mnemolichits so unnötig war wie die Erklärung der wahren Natur der Sonne für einen Bürger Tamriels. Der Untersuchungsprüfer war weiterhin davon überzeugt, dass die Regionen Hahd und Nahd hier eigentlich gar nicht hätten niedergeschrieben werden sollten, weil an dieser Stelle keine wirklichen Antworten über ihre disparaten (?) Völker, Länder oder kulturellen Eigenarten auftauchen werden und diese Sinnlosigkeit unserer Gesellschaft nicht gut zu Gesicht steht. Ich widme diesen ganzen langen Absatz meinem großartigen Freund und Kollegen Seniorkartograph Rinmaut und seinem überzeugenden Wort: „Die Orte, die nicht kartiert werden können, sollten unsere Federn trotzdem nie Einhalt gebieten und uns davon abhalten, es zu versuchen.“

Hahd is ostensibly an underwater country below the tip of what was once the Dellesian peninsula. Its government is not recognized by any under Imperial authority. As its people, also called Hahd, have made no trouble whatsoever for anyone in history (save once), this same government has never been contested, either. That Hahd is documented here at all is because of the singular time the Republic had an effect on Tamrielic affairs (which also marks the first time any of the known peoples had heard of it), and by some kind and enabling words of a mapmaker.

In the early third era, the Altmeri Keepers of the Orrery of Firsthold suddenly paid tariffs to the Empire on behalf of the Republic of Hahd for "submersible exports of mnemolichite to the Emirates of Nahd". While the Septim Regime was glad to receive the not un-trivial amount of the tariff expense, it did demand to know three things: one, what and where was Hahd, two, what exactly was mnemolichite, and three, what and where was Nahd.

When the Altmer had no answers to any of this, the Ruby Throne grew suspicious and mustered its Armada to make sail. An offended Alinor responded by withdrawing all of its sunbirds from the Pyadonean line to meet the Empire. Just before emissaries from both sides of the imminent battle were about to give up disentangling the mounting myriad of accusations, a book from Hahd arrived by an undisclosed courier to "explain everything whereby these hostilities may cease."

This book was studied by a joint committee of Altmeri and Cyrodilic officials and watched over by an impartial Psijiic of the recently-returned Artaeum. It described the Republic in little detail, only enough to give its supposed location far below the waters of Dellesia. The committee agreed that such a habitat as depicted in the book was impossible (for one, the Hahd described themselves as air-breathers that never needed to break the surface of the sea). This unlikelihood was eventually cemented as an outright falsehood by civilized dreughs living near that region. They had never heard of the Republic of Hahd, and no intellectual of Tamriel ever argued with the cepholomer at that time.

On the separate cases of the Emirates of Nahd and the mineral called mnemolichite, the Republic's explanations for both were the same: they were figments of imagination, a kingdom and a treasure made popular in the Republic by their recurrence in its many fables, underwater campfire stories, and stageplays.

"We are not a very creative folk," the Hahd admitted, "But we always enjoy hearing about the fantastical heroes of sandy Nahd and the wondrous powers of mnemolichite because of the delight that their impossibilities bring to our hearts."

Obviously, what the book failed to properly explain was the impetus for the payment of Firsthold tariffs in the first place. After a fifty-year study of the book and its Republic, the committee went back to analyzing the only thing that might shed light on this matter: the financial logs of Firsthold and those payments sent from the Orrery Keepers to the Imperial Treasury. By this time, however, both the pertinent parties-- the Altmeri paymaster and the Cyrodilic Clerk of Tithes Submersible-- had long since been replaced, leaving only their records of the by-now bewildering transactions behind. Another fifty-year investigation of these materials ensued. In the end, unraveling anything more about the Republic of Hahd and its mysterious manipulation of Firsthold was deemed futile by both Cyrodiil and Summerset; the surviving members of the joint committee were finally dismissed and sent home in 3E230.

That same year, the Isle of Artaeum disappeared again. Reluctant rescue operations in and about the Blue Divide discovered no survivors of this new version of the phenomenon and no signs of misdeed mundane or magical; all agreed that the Psijics were up to their own tricks again, and the advent of the Mages Guild made this an unworthy endeavor to pursue further. A few days later, however, sailors aboard the NWN frigate Colleen, on its way back to the Iliac to put down more Haymonic insurgency, discovered a book in its dragging nets. It was entitled, "The Dervish of Dellesia and the Mnemolichite Maid." Quite by chance, the captain of the Colleen, Davidius Eel, was a great-nephew of one of the members of the joint committee that had obsessed over the Republic of Hahd for a hundred years.

Captain Eel began to read the manuscript immediately, if only out of a blood-guilt to restore the unsatisfied honor of his ancestor. He was only a few paragraphs in when he realized, to his astonishment, the book's true nature. It was not, as its title might suggest, a fable about Nahd from the denizens of Hahd, but rather a fable about Hahd from some unknown writer of Nahd. The eponymous dervish was some kind of "air-breathing sea-soldier, formerly of the Republican Guard", who was either protecting or wooing "that maiden to first hold the star-minerals of heaven". Perhaps most troubling was the author ("a humble Nahd of Nahd") and his nearly rote-written preface, which clearly, if uncreatively, indicated that the book was part of a large series or maybe even a shared universe, whose twin anchor points were always the same: an obsession with Hahd and the "powers" of mnemolichite. The latter was never adequately explained in the manuscript, nor has it ever been.

It is the belief of this Survey Agent that any description of the true nature of mnemolichite was as unneeded for the story's intended audience as an explanation of the sun's true nature would be for a citizen of Tamriel. It was also the belief of this Survey Agent that the regions of Hahd and Nahd not be written of here at all, since no real answers of their disparate (?) peoples, lands, or cultural make will likely surface, and that that futility is not befitting of our society. It is to my great friend and colleague, Senior Cartographer Rinmaut, that I dedicate this lengthy passage to him and his words of convincing, "Those places that cannot be mapped, they should never cry avast to our pens to stop and try."

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Numenorean unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 veröffentlicht.