Ein lebendiger, adretter Kaiserlicher in den besten Jahren mit glattrasiertem Gesicht sitzt, in ein braunes Gewand gehüllt, im Schneidersitz vor einem großen Flecken frisch umgegrabener Erde im Palastdistrikt nahe der Statue des Tiber Septim und schält, entkernt und schneidet einen Apfel, wobei er abwechselnd eine Scheibe isst und im Windradmuster auf den dunklen Boden legt.
„Nun, schön Euch hier zu treffen“, sagte der Kaiserliche mit dem abgerundeten Ton und der höflichen Ironie eines gebildeten Gentleman. Er hielt eine Sekunde inne und ordnete ein paar Scheiben so an, dass sie ihm noch besser gefielen, dann steckte er in aller Ruhe eine weitere Scheibe in den Mund und kaute geduldig, bedachtsam.
„Es sind ein paar Jahre, nicht wahr, Eure Majestät? Und ich nehme an, unter den ernsten Umständen sollte ich Euch lieber nicht als ’Onkel‘ oder ’Gerissener Uri‘ anreden, wie ich es immer zu tun pflegte … wenn auch Euch nie ins Gesicht, versteht sich.
Entschuldigt. Ich habe mir Zeit gelassen, Eure Majestät, aber hier bin ich endlich, um meinen Respekt zu erweisen. Sagt denen oben, dass Caius Cosades seine schwarzen Pfennige an der Stelle vergraben und einen Kranz auf Euer Grab gelegt hat.
Es tut mir Leid, dass ich nicht hier war, um auf Eurer Beisetzung zu tanzen, Sire, wie ich versprochen hatte, aber wie das eine zum anderen kommt, war ich im Osten ziemlich beschäftigt und weil Ihr hier für mich keine Verwendung hattet, konnte ich nicht von Nutzen sein, als der Tag der Abrechnung kam.
Ich hörte, dass es keine schöne Zeit war. Ich kann nicht behaupten, dass mir der Verlust Eurer drei Söhne wirklich leid tut. Keiner von denen war auch nur eine Feige wert, wie ich Euch viele Male gesagt habe … nichts ins Gesicht, versteht sich … aber trotzdem, ich weiß, dass es bitterübel geschmerzt haben muss, schlimmer als die Dolche des Morgenröters, nehme ich an.
Aber letzten Endes habt Ihr Martin gut versteckt … Ihr gerissener Hund, ich wäre nie darauf gekommen … und er erwies sich als zweimal so gut wie diese Bande herausgeputzter Narren, die Ihr mit dieser intriganten Hexe Caula Voria hattet, möge sie morgen noch einmal sterben. Wer war seine Mutter? War es diese kleine Gemile, die Ihr gleich nach der Verwerfung im Westen aus dem Weg geschafft habt?“
Er fügte seinem Kranz eine weitere Apfelscheibe hinzu, steckte die Scheibe in den Mund und säuberte dann sein Messer an der weichgetragenen Wolle seines Gewandes. Als er gerade das Messer zurück in seine Tasche stecken wollte, dachte er noch einmal nach, nahm das Messer und begrub es bis zum Heft in der Erde, genau in der Mitte des Kreises aus Apfelscheiben.
„Da seid Ihr nun, Eure Majestät. Meine Klinge, damals wie heute zu Euren Diensten. Es war mir ein Vergnügen, Euch gekannt zu haben und in dieser, wie jeder anderen Sache, Euer Werkzeug für’s Grobe gewesen zu sein. Ich hoffe, sie finden dort oben bei Fürst Tiber und dem Rest Eurer geheiligten Sippe ein nettes Fleckchen für Euch.“
Der Kaiserliche streckte seine Beine aus, erhob sich in einer einzigen Bewegung und klopfte den Dreck von seinem Hintern. „Und ich hoffe auch, sie beeilen sich und setzen einen passenden Stein auf diese Stelle. Wie bei jedem Werk des Rates stelle ich mir vor, dass es immer noch ein gutes Stück Vetternwirtschaft ist, begraben unter einem Haufen von Papieren im Rattennest eines Beamten. Also schön. Kein Stein könnte Euch je gerecht werden. Besser der gemeine Boden über Euch, auf dem Eure geschätzten Bürger wandeln, Bettler, Adliger, Weiser und Narr gleichermaßen.“
Er blickte zum Himmel auf und lächelte, weil ihm gefiel, was er dort sah. „In der Tat. Kein passenderes Monument als Cyrodiils freier Himmel und fruchtbare Erde … und Ihr, um sie zu versüßen.“
Während er seinen kurzgeschorenen Hinterkopf rieb, schaute er sich mit verzogener, geschürtzter Lippe um. „Und was nun? Vielleicht ein Besuch bei diesem Symposium, das die geographischen Kollegen aufziehen. Mal sehen, welches pikierte Gezänk und Postulieren sie da ausarbeiten können. Vielleicht mische ich mich mal etwas ein, nur um den Topf anzurühren.“
Er hatte kaum den Platz verlassen, als die erste fette schwarze Ameise erschien, zuerst von Neugierde, dann verbissenem Enthusiasmus zu der Apfelscheibe geführt, worauf sie den Horizont nach anderen ihrer Art absuchte, um ihr beim Ernten des goldenen Schatzes zu helfen.