Inoffiziell:Über das Fehlen eines nordischen Schöpfungsmythos

Dieser Entwicklertext ist inoffiziell, da er nicht im unmittelbaren Kontext der Bethesda-Titel veröffentlicht wurde, stellt aber eine für Konzeption und Hintergründe der „Elder Scrolls“-Lore relevante Quelle dar. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte.
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den inoffiziellen Entwicklertext von Über das Fehlen eines nordischen Schöpfungsmythos  (Originaltitel: On the Nord's Lack of a Creation Myth). Der Text wurde vom Michael Kirkbride am 23.12.2008 im Bethesda-Forum gepostet (im Rahmen des World-Eating 101-Threads, der auch die Erstfassung von Shor, Sohn des Shor enthält) und ist in der Sammlung der Imperial Library enthalten.[1]

Inhalt

Über das Fehlen eines nordischen Schöpfungsmythos

Schöpfungsmythos? Hoho, Junge! Erstmal schmeckt der ganze Ausdruck nach Affengeschwätz - und wir danken Talos bis zu diesem Tag für ihre Wende bei Glenumbria - oder dem radäugigen Wunderwerk der östlichen Teufel - die zumindest den Radteil richtig haben, aber das ist so offensichtlich wie Eurem eigenen Nabel zu nahe zu treten, was sozusagen bedeutet, selbst die Zeit von vergeudeter Zeit zu verschwenden - aber ich nehme an, dass Ihr davon wirklich hören wollt: Zeit. Unser Platz in ihr heute, unser Platz in ihr einst. Nun, dann habt Ihr Euch die Wahrheit darüber verdient: Ihr habt Euren ersten Stoßzahn genommen und seid von einer Kynefrau geküsst worden, also schön.

Die Nord, die ihr kennt, sind die Nord die einst waren, und jede Formalisierung darüber hinaus ist südliche Bequemlichkeit. Seit dem Ende des Anbeginns des letzten Endes kommen wir aus Himmelsrand ... und so weiter, wie die Ysgrimskalden der Welt singen. Was heißt das nun? Stammen wir von den Göttern ab? Was muss das also bedeuten, dass sie an irgendeinem Punkt fortgingen und wir dann anfingen? Sicher, das ist alles wahr, und ja, es gab einen Krieg mit den Göttern der Alten Mary, in dem Shor starb, und ja, die Geschichten der Alten Mary darüber „wie alles begann“ sind genauso wahr wie unsere. Das Entwirren von alldem ist jedoch die Stelle, an der die Betrachtung des Baumes nichts für den Korb abwirft, weil die Frucht in der Zeit, da Ihr nach einer sinnvollen Schlussfolgerung gesucht habt, schon ganz tot ist. Was sozusagen bedeutet, dass es keine Schlussfolgerung gibt, mein Junge, es gibt nur das Erzählen, und nur Zeit wird den Tod erzählen, denn nur durch den Tod können wir die Zeit erzählen und so muss natürlich alles zusammenpassen, alle Versionen jedes letzten Erzählens, wo und wann immer sie auch herkommen. Ja? Andernfalls hätten wir nie und nimmer Zeit, sie noch einmal zu erzählen.

Seht Ihr jetzt, warum die Nord nach ihrem Schöpfungsmythos zu fragen für sie so unleidlich anzuhören ist wie ihre Nie-wirklich-eine-Antwort für Euch? Wir werden nie auf diese Weise denken oder zumindest nicht lange genug für das, was manche als die richtige Zeitmenge betrachten würden - so wurden unsere Schädeldecken einfach nicht gemacht. Als Regel, wir wandeln unseren Geist häufig und das richtigerweise, was die weitere Annahme von Richtighaftigkeit in den Irrsinn führt. Es wohnt unserem Wesen inne; im Norden zu leben bedeutet mit einem Geist zu leben, der nahe beim Herdfeuer tanzt, damit er nicht verlangsamt wie der Haufen des alten Herkel. (Das ist übrigens auch, was den Zwergen passiert ist: ihr Geist gefror zu Tode, indem sie eine Sache über- und überdachten, bis sie, schwupps, alle im Aufstoßen eines Berges verschwanden.)

Aber ich kann an Euren hängenden Schultern sehen, dass nichts davon zu Eurer Zufriedenheit getroffen hat. Dann lasst mich Euch den richtigen Weg zeigen, sich bei den Nord nach ihrem richtigen Platz in der Geschichte zu fragen: bittet sie, Euch die älteste Geschichte zu erzählten, die sie kennen, die auch die beste ist. Das wird Euch einem Schöpfungsmythos so nahe bringen wie sonstwas, selbst wenn es das nächste Erzählen ein bisschen verändert, aber das liegt neben dem Punkt, der Punkt zu sein.

Nur weil wir in Himmelsrand Zeitverschwendung hassen, haben wir eine Menge davon ohne andere Beschäftigung aufzuwenden, und es gibt keine bessere Möglichkeit zum Zeitgebrauch als eine gute Geschichte zu erzählen. Und die beste der ältesten Geschichten, die wir immer noch kennen, ist [unübersetzbar], was Ihr, wie ich wohl annehme, hören wollt, nachdem Ihr mir noch eine Runde verschafft habt.[2]

"Creation myth? Hoo boy. First off, that whole phrase smacks of Monkey Talk-- and we thank Talos to this day for their turn at Glenumbria-- or the Wheel-Eyed Wonderment of the east devils-- who at least have the wheel part right, but that's so obvious as to offend your own navel, which is to say, wasting the time of even wasting time-- but I guess that's what you want to hear about, really: time. Our place in it now, our place in it then. Well, you've earned the truth of it then: you've taken your first tusk and been kissed by a Kyne Wife, so fine.

"The Nords you know are the Nords that were, and any formalization beyond that is southern comfort. We came from Skyrim since the end of the beginning of the last end... and so on as sung by the ysgrimskalds of the world. What's that now? We're descended from the gods? So that must mean, what, they went away at some point and then we started? Sure, that's all true, and, yes, there was a war with the gods of Old Mary where Shor died, and, yes, Old Mary's own stories of "how everything started" are just as true as ours. The untangling of it all, though, is where examining the tree nets you nothing for the basket because the fruit is all dead by the time you've reached any sensible conclusion. Which is to say, there is no conclusion, my lad, there is only the telling, and only time will tell the dead, for only by the dead can we tell the time, and so of course it all must fit together, all versions of every last telling, whereso or whensoever it comes from. Yes? Elsewise we'd never have time to tell it again.

"See now why asking the Nords for their creation myth is as unbearable to hear for them as it is for you to hear their never-really-an-answer? We'll never think that way, at least not long enough for what some would consider the "proper" amount of time-- it's just not how our brainpans were built. As a rule, we change our minds a lot, and properly so, which drives the other take on properlarity crazy. It's intrinsic to our nature; to live in the North is to live with a mind that dances near the hearth lest it slow like old Herkel's lot. (That's what happened to the Dwarves, by the way: their minds froze to death by thinking one thing over and over until poof, gone in a belch of a mountain.)

"But I can see by the droop of your shoulders that none of this has met to your satisfaction. Let me show you then, the proper way to ask the Nords their proper place in history: ask them to tell you the oldest story they know that's also the best. That will get you as close to a creation myth as anything else, even if the next telling changes it a bit, but that's beside the point of being the point.

"Just because we hate to waste time in Skyrim, we have lots of it to use with nothing else to do, and there's no better way to use up time without wasting it than by telling a good story. And the best of the oldest stories we still know is [untranslatable], which I guess you'll probably want to hear after you get me another round."

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Numenorean unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 veröffentlicht.
  2. MK: „Eine andere Geschichte, vielleicht für ein andernmal. Cyrus wurde es leid, dem alten Mann zuzuhören, der immer- und immer weiterredete.“