Auflagen des Buches |
---|
Diese Seite enthält den Text von Einführung: Die Arena aus The Elder Scrolls: Arena. Es handelt sich um das Intro aus dem französischen Handbuch, das inhaltlich einige Unterschiede zur englischen Version aufweist und wohl eine frühe Variante der Hintergrundgeschichte darstellt. Das Original der „Introduction L'Arèna“ ist in der Imperial Library archiviert.[1]
Inhalt
Viele Fraktionen haben einander über die Jahrhunderte hinweg bekämpft, um das Königreich Tamriel unter sich aufzuteilen. Der ständige Fluss aus Krieg und Frieden hat das Land zu einer wahren „Arena“ des Lebens gemacht, in der die Leidenschaften schon manchen zu Ruhm und Reichtum, andere aber zu einem vorschnellen Ende geführt haben. Eine Lösung ward schließlich 2Ä 896 von Tiber Septim gefunden, dem es gelang, das ganze Land zu unterwerfen und sich unter dem Namen Septim I. zum Kaiser zu krönen. Die harten Jahre des Krieges hatten jedoch in der Bevölkerung ihre Spuren hinterlassen. Der Name Tamriels, der auf Elfisch „Schönheit der Morgendämmerung“ bedeutete, kam nur noch selten über die ängstlichen Lippen und geriet allmählich in Vergessenheit. In diesem Königreich, wo Leben und Tod nur Kopf oder Zahl waren, gaben die Bewohner der bekannten Welt einen anderen Namen, der ihre Sorgen besser zum Ausdruck brachte: die Arena.
Wir schreiben das Jahr 3Ä 389, fast fünf Jahrhunderte nach der Krönung des Kaisers Septim I. Dieser Tage sitzt Kaiser Uriel Septim VII. auf dem Thron der Arena. Die Kaiserlichen Wachen sind Elitetruppen, deren einzige Aufgabe darin besteht, die persönliche Sicherheit des Kaisers zu gewährleisten. Ihr Anführer ist Talin Wehrhaft, ein Mensch, der eine Ausbildung zum Schwertmagier durchlaufen hatte. Wehrhaft konnte eine eingeschworene und schlagkräftige Truppe zusammenstellen, die in der Lage ist, jede Bedrohung zu vernichten, die dem Kaiser zu schaffen macht. Die Lage scheint sorgenfrei, aber noch immer wird das Kaiserreich von Konflikten erschüttert.
Jagar Tharn, der Kaiserliche Kampfmagier, war auf die Macht des Kaisers eifersüchtig geworden. Obwohl er Vorsitzender des Ältestenrates war und auf dem Gebiet der okkulten Künste als absolute Autorität galt, kam er sich wie ein Lakai des Kaisers vor, oder mehr noch wie ein Hund, der seinem Herrn stets zu Gebote stehen musste. Eine solche Situation war für Tharn nicht mehr hinnehmbar und innerlich verzehrte er sich vor Machtgier und Eifersucht, der sich nach und nach in Hass verwandelte.
Aber der kaiserliche Zauberer war gerissen und erkannte, dass er Uriel Septim VII. nicht einfach würde aus dem Weg räumen können. Abgesehen von dem seiner Stellung gemäßen Schutz hatte der Kaiser noch Zauber auf sich selbst und seine Kaiserliche Wache gelegt. Sollte einer von ihnen den Tod finden, würde der Ältestenrat unverzüglich alarmiert werden. In diesem Fall würde die Erbin des Kaisers, Prinzessin Ariella Septim, den Thron besteigen. Ein solches Szenario, das nur den Meister austauschen würde, war für Tharn ebenfalls nicht hinnehmbar, es wäre gar noch schmachvoller, einer Frau zu dienen.
Daher konnten Uriel Septim und die Kaiserliche Wache nicht getötet werden, um die Kontrolle über das Reich zu erlangen. Sie mussten eingesperrt werden. Tharn stand nun vor dem schwierigen Problem, sich des Kaisers und seines Hofes zu entledigen. Er musste den Ältestenrat täuschen, denn würde der Kaiser einfach verschwinden, bestünde der einzige Unterschied letztendlich darin, dass die Thronfolge der Prinzessin bis zum Ende der Untersuchungen aufgeschoben wäre.
Es war im Bankettsaal des Kaisers am Tag des Erntedankfestes, als Tharn der perfekte Plan aufging. Zerstreut hörte er auf einem Ohr, wie Wehrhaft einer anbetungswürdig schönen Prinzessin von seinen Reisen erzählte, bevor er seine gegenwärtigen Gefährten getroffen hatte. Damals hatte er gerade seine Laufbahn als junger Krieger begonnen und seinen sechzehnten Frühling gefeiert.
Er war einem anderen jungen Schwertmagier begegnet, einem Menschen namens Marten, der sich als „Marten die Klinge“ vorzustellen pflegte, ein Spitzname, den er sich einige Jahre später reichlich verdienen würde. Bald wurden sie Freunde, und wenn sie auch kaum älter als die Prinzessin waren, träumten sie schon von Ruhm und Reichtum.
Um ihr gemeinsames Vorgehen zu veranschaulichen erzählte Wehrhaft sodann, wie Marten bei einem Banditenüberfall eine Art Illusion auf sich selbst hervorgerufen hatte. Der Spruch veränderte seine äußere Erscheinung ließ ihn wie den Anführer der Räuber aussehen. Marten hatte die dadurch ausgelöste Verwirrung genutzt, um die Banditen von Wehrhafts verwundetem Leib wegzulocken.
Mehrere Jahre waren sie so zusammen gereist, bis Marten ein Sohn geschenkt ward. Da er nicht wollte, dass er heranwuchs, ohne jemals seinen Vater gesehen zu haben, gab er seine Reisen auf und nahm die Mutter seines Sohnes zur Frau. Achtzehn Winter waren seither vergangen und Talins Reise gehörte schon zur guten alten Zeit von einst.
Nach und nach keimte in Tharns fruchtbarem Geist die Idee. Er erkannte, dass der einzige Weg, die Kontrolle über das Kaiserreich zu erlangen, darin bestand, selbst als Kaiser zu agieren. Er würde nichts von denen zu befürchten haben, die er brauchte, um für seine persönliche Sicherheit zu garantieren. Auf diese Weise würde niemand das Verschwinden Uriel Septims oder Talin Wehrhafts und seiner Wachen bemerken, da es sie schließlich immer noch gab. Allein das Verschwinden des kaiserlichen Zauberers könnte merkwürdig wirken. Aber Tharn wusste eine Lösung.
Am nächsten Tag erbat sich Tharn offiziell Urlaub, um magische Studien weiterzuverfolgen, die sein Interesse geweckt hatten. Obschon durch die Abwesenheit des kaiserlichen Hofmagiers sehr beunruhigt, wusste Kaiser Septim um die Wichtigkeit der Forschung für jene, die zum Studium der Geheimnisse der Magie berufen waren. Er willigte in das Ersuchen ein, wünschte Tharn Erfolg und verlangte lediglich zu erfahren, wen er ausgewählt habe, um den Kampfmagier zu ersetzen, während er an seinen Forschungen arbeitete. Tharn bestimmte seinen ältesten Lehrling, eine mächtige Zauberin namens Ria Silmane, zum Ersatz. Diese Wahl fand im Rat der Ältesten volle Zustimmung.
Dann kam der Monat Abenddämmerung. In den kaiserlichen Ausbildungshallen, wo Talin und seine Wachen ihre Kampftaktiken übten, zeichnete sich auf dem Boden ein Siegel ab. Tharn lächelte und rief dann den Kaiser mit seinen Wachen herbei, indem er vorgab, irgendetwas Seltsames gefunden zu haben. Als Uriel Septim mit Talin und seinem Gefolge eintraf, wirkte Tharn den Zauber. Das Siegel flackerte kurz auf, dann waren der Kaiser und seine Wache von einer Flammenwand umgeben. Sie saßen in der Falle. Vergeblich versuchten sie, die magische Barriere zu zerstören. Durch das Siegel gefangen blieb ihnen nichts anderes übrig, als ohnmächtig der Verwandlung des Kampfmagiers in die Gestalt ihres Meisters zuzusehen. Dann beschwor er dämonische Wesen, die vor den Augen des fassungslosen Kaisers auch noch die Gestalt Talins und seiner übrigen Wachen annahmen.
Der Verrat Jagar Tharns war vollkommen. Niemand würde ihr Verschwinden bemerken und die Doppelgänger, die vor ihnen standen, glichen ihnen wie ein Spiegelbild. Tharn erklärte dem Kaiser, dass die Zeit in der Dimension, die er für sie vorgesehen hatte, langsamer verliefe. Wenn sie schließlich sterben würden, wären in Tamriel schon mehrere Generationen herangewachsen, für die die glorreiche Herrschaft Uriel Septims ein paar Jahrhunderte zurückläge. Und selbst wenn der Ältestenrat magisch gewarnt würde, könnten sie nicht wissen, wer die Totenglocke läutete. Er versicherte dem Kaiser allerdings, sich um alles zu kümmern, ganz besonderes sein teures Kind, das sicher das Interesse daran verstehen würde, gewissermaßen die Allianzen „der Familie“ zu stärken.
Die unverschämte Überheblichkeit Tharns erfolgreich zu sehen und die Gefahr, die über seiner Tochter schwebte, trafen den Kaiser bis ins Herz. Er war ein guter und gerechter Mann. Trotz seines maßlosen Hochmuts hatte Tharn seinen Zauber akribisch vorbereitet: Nur Augenblicke später waren Septim und seine Kaiserlichen Wachen aus dieser Welt gesogen und in eine andere Dimension geschleudert, die der kaiserliche Zauberer ausgewählt hatte.
Nach ihrem Verschwinden trat Tharn mit großen Schritten auf das Siegel zu und berührte es im Zentrum mit dem Stab des Chaos, um den Zauber zu vollenden. Der Stab und der Zauber waren nun sogar mit der Macht der Erde verbunden. Dann brach Jagar Tharn den Stab in acht Teile und wirkte eine Art Bannzauber, der sie in die entlegensten Winkel des Königreichs verteilte, denn so wie die Verbindung erzeugt war, konnte der Stab nicht mehr zerstört werden. Dann inspizierte er seine neue „Kaiserliche Wache“. Der Zauber, den er angewandt hatte, würde so lange andauern, bis er selbst entschied, sie zu bannen. Er nahm an, dass er einen guten Herrscher abgeben würde … und Jagar Tharn beabsichtigte, den ganzen Einfluss eines Kaisers zu nutzen, um seine Herrschaft über die Arena auszukosten ...
Anmerkungen (Tamriel-Almanach)
- ↑ Die deutsche Übersetzung wurde von Numenorean und Deepfighter unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 veröffentlicht.