E
Ehemaliger Benutzer 4807
Gast
Ein genialer Plan
Fackellicht im Wind. Es war zugig in den Gängen des Gefängnis. Feste wunderte sich, dass die Wachleute hier nicht alle Naselang krank wurden, wenn sie tagein tagaus in diesen Gängen patroullierten. Soir trug er mehr, als dass er sie stützte. Sie atmete schwer. Ihre Kondition war über all die Zeit wo sie vor sich hin vegetiert hatte völlig in den Keller gegangen. Dabei erinnerte sich der Narr noch gut daran wie grazil und ausdauernd sie durch die Gassen der Städte jagen konnte, fast jedem Hescher ewntkam und über weite Strecken durch die Wildnis laufen konnte ohne deutliche Erscheinigungen von Müdigkeit. Sie hätte es wohl nicht mit einem Waldläufer aufnehmen können, aber wohl nur Fesir hätte ihr in Sachen Ausdauer und Willenskraft das Wasser reichen können. Wo war der eigentlich? Ob er immer noch die Bärenbrigarde anführte? Feste hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Doch jetzt hatte er andere Sorgen. Immer darauf bedacht nicht einer der Soldaten in die Arme zu laufen, schleppte er sich und Soir aus diesem Labyrinth heraus. Das Panzergefängnis, nach der Lage im Panzergebirge benannt, hatte mehrere Hindernisse um eine Flucht oder eine Befreiungsaktion von außerhalb zu verhindern. Die unbekannte und schwierig zu erreichende Lage war eines davon. Ein Anderes waren die erfahrenen, grimmigen Wachen. Das dritte Hindernis war der Bau selbst. Er war wie ein Labyrinth angelegt der von beiden Seiten (von innen und von außen) zum zentralen Wachraum hin leicht zu verteidigen war. Dazu war das Gefängniss mit Absicht wie ein Labyrinth angelegt. Es kam Feste nicht nur so vor. Er hatte mehrere Wochen gebraucht um überhaupt herauszufinden, dass Soir hier eingekerkert war. Weitere zwei Wochen brauchte der Narr um die Lage und einen Weg dort hin zu suchen. Und eine ganzen Monat um alle Wege und Zeitpläne zu lernen. Die ganze Unternehmung Soir wieder ins Leben zu holen war ein extrem zeitfressendes Unterfangen und noch war es offen ob es sich lohnte. Dabei war es keinesfalls Nächstenliebe die ihn dazu trieb. Soir besaß einige Dinge, sowohl materieller als auch immaterieller Natur, die Feste benötigte. Sie ruschte ihm plötzlich fast weg, als er sich erneut umschaute. "Komm schon. Du musst nur noch ein bisschen durchhalten. Wir sind fast draußen!" Soir hustete. Sie war so schwach. Alles drehte sich. Da! Endlich der Ausgang. Die Eingangshöhle war nach wie vor verlassen. Er konnte die Geräusche der Karawane hören, die in der weiten Höhle wiederhallten. Sie musste jeden Moment um die Ecke biegen. Feste setzte Soir am Übergang des Labyrinth zu Höhle vorsicht ab. "Ich bin gleich wieder da." Die ehemalige Meuchelmörderin dämmerte sofort weg, als sie ihr geschundener Körper eine ruhige Lage hatte. Der Narr eilte an den getöteten Wachen vorbei auf das große Gatter zu. Das Schlüsselbund wurde schon in Lauf gezogen. Gerade als er die Tür quietschend aufstieß tauchte der Versorgungszug auf. "Schnell hierher!", rief Feste, jetzt wieder völlig in seiner Rolle des Wachmann Jory. "Ein Angriff! Wir wurden überfallen von einem der Gefangenen."
Sofort waren die Viehtreiber in heller Aufregung. Auch wenn Sie Händler aus dem Osten waren und eigentlich wenig mit den Soldaten des Gefängniss zu tun hatten, gab es ein sehr profitables Abkommen, was sie seit Ewigkeiten verband. Die Händler hatten schon lange Freundschaften geschlossen, wurden sie doch für ihre Verschwiegenheit und ihre Verlässlichkeit gut bezahlt. "Wir können wir helfen mein Herr?" fragte der Karawanenführer in derm wunderschönen Dialekt der Wüstenleute. Einer der anderen Beiden eilte ebenfalls sofort zu Jory. "Indem Ihr sterbt!", dröhnte es unter dem Vollhelm des Wachmannes hervor. Der Karawanenführer riss die Augen auf. Im nächsten Moment durchbohrte ein Pfeil seinen Nacken und ragte wieder aus seiner Kehle heraus. Eine Wolke aus Bluttröpfchen spitzte auf die Rüstung. Der Viehtreiber starrte fassungslos auf den leblosen Körper seines Anführers der zusammensackte und wandte sich gerade um, als er den anderen Viehtreiber mit einbem Bogen in der Hand erblickte. "Was..." Feste zog in diesem Moment seinen Kopf in den Nacken und durchschnitt mit einem Joker die Kehle des Händlers. Er fiel blutend neben dem anderen Leichnam zu Boden. "Gute Arbeit.", lobte der Narr seinen Komplizen. "Spart Euch euer Lob. Wir hatten eine Abmachung!" Feste nickte und setzte den Helm ab. "Natürlich. Blutgeld für Messerarbeit. Ich muss Euch jedoch nicht an den zweiten Teil unserer Abmachung erinnern, oder?" Der Wüstenmann knurrte. "Gewiss nicht. Ich habe die Bedinungen sehr gut im Kopf. Ich sollte euch mit dem letzten Versorgungszug herbringen und mit diesem wieder zurück." Der Narr hob belehrend einen Finger. "Und Ihr solltet mir mein Paket liefern. Habt Ihr es dabei?" Der Händler nickte. "Natürlich... obwohl 'Paket' ziemlich untertrieben ist. Für die große Kiste brauchten wir ein extra Ochsen und es war gar nicht leicht die Leiferung vor ihm zu begründen." Er nickte in Richtung des toten Karawanenführers. "Nun, darum müsst Ihr Euch keine Gedanken mehr machen. Ihr seid schon fast zum Karawanenführer aufgestiegen. Gold und Papiere bekommt Ihr sowie wir in Falgrim angekommen sind. Jetzt helft mit beim Abladen der Kiste." Besagtes Behältnis war in der Tat ziemlich groß. Der Ochse hatte nur diese auf dem Rücken und war damit auch völlig ausgelastet für den beschwerlichen Weg in die Berge. Beide Männer konnten die Kiste nur unter Mühe abladen. Sofort wurde sie geöffnet. Allerdings bestand Feste darauf sie nicht zu beschädigen. Der Händler erschrak als er entdeckte was er darin erblicken musste.
"Wer... wer ist das?" Er starrte auf einen großen Mann in Unterkleidern, der regeungslos in der Kiste lag. Dazu waren zwei größere und ein kleineres Büdel in der Kiste verstaut. "Das?.. Oh das ist einer Wachleute. Er heißt Jory und hatte an einem sehr unglücklichen Abend beim Karten spielen alles Gold verloren. Darüber hinaus habe ich seine Rüstung gewonnen. "Ist er t... t... t... tot!?" Feste winkte ab. "Seid nicht albern Mann. Er hat ein sehr überzeugendes Schlafmittelchen bekommen. Seine letzen Wochen verbrachte er an einem sehr unbequemen Ort bei ... Freunden. Jetzt ist er hier um meine Taten zu verschleiern. Helft mit ihn in die Höhle zu tragen." - "Wird er nicht aufwachen?" - "Nein bestimmt nicht. Er schläft wie ein Toter. Ein schöner Nebeneffekt des Elixiers ist ein Amnesie der letzen Wochen. Er wird sich also an nicht viel erinnern können, vielleicht sogar an gar nichts." Sie hieften den Wachmann in die Höhle. "Dahinten sitzt eine Freundin. Sie ist schwach. Helft ihr zur Kiste. Sie muss sich ausruhen." Der Händler tat wie ihm geheißen. Währendessen zog sich Feste die Rüstung von Jory aus und ihm an. Dann nahm er eines der großen Bündel und zog ein Papier heraus. "Was ist das?" - "Ihr seid neugieriger als euch gut tut mein Freund, aber wenn Ihr es unbedingt wissen müsst. Es ist ein Abschiedsbrief seiner Frau. Sie hat ihn verlassen und die Kinder mitgenommen. Dazu hat ihr ein Richter alles Hab und Gut zugesprochen als sie ihn wegen Vergewaltigung angeklagt hat." Der Händler stockte. "Dieses Schwein hat sie vergewaltigt? Wie widerlich!" - "Oh, der Brief ist eine Fälschung. Seine Frau und seine Kinder lieben ihn nach wie vor und soweitr ich das beurteilen kann, war der Sex immer einvernehmlich. Nur wird unser Wachmann dass nicht so schnell herausfinden können. Für ihn wird sich sein Brumschädel mit den Folgen eines Blutrausches erklären lassen in welchem er Amok gelaufen ist, Wachen und die beiden Händler umgebracht hat und dann zusammengebrochen ist, auf Grundlage dieses kleinen Schreibens. Unser Wachmann hier ist ein ziemlich emotionaler Typ, wie ich herausfinden können. Daher ist dieser Gedankengang plausibel. Jetzt legt den Bogen neben ihn und schnallt ihm den Köcher um. Sechs Pfeile gebt Ihr mir. Ich ziehe mir derweil die saubere Kleidung eures Volkes an." Feste nahm diese aus dem Beutel aus dem er den Brief gezogen hatte und während sich der Händler ungeschickt etwas brauchte einem Leblosen einen Köcher umzuschnallen, hatte sich der Narr längst sein neues Kostüm übergezogen. Danach stach je einen der losen Pfeile in jede Leiche. Genau dort wo zuvor noch eine seiner Karten steckte. Der Unterschied würde fast gar nicht auffallen, da beide Dinge fast identische Wunden verursachten.
Zuletzt half er dem Händler die schlafende Soir in die Kiste zu legen in welcher zuvor Jory lag. Diese wurde wieder verschlossen. Feste achtete darauf, dass die Luftlöcher in der Kiste erneut frei blieben. Mit Soir lagen noch das zweite große und das kleine Bündel in der Kiste. "Jetzt los. Wir müssen beim übernächsten Sonnenaufgang in Falgrim sein. Bis wir uns trennen lautet mein Name Salaki'm und ich gehöre ebenfalls zu Euer Gilde. Wir wollten die Waren an das Panzergefägnis liefern, als wir die Toten sahen. Zwei unserer Brüder darunter leider auch unser Karawanenführer wurden von dem wahnsinnigen Wachmann getötet, aber wir konnten entkommen. Merkt Euch diese Geschichte, vor allem wenn wir an Bord des Schiffes gehen wollen. Die Wachleute werden mit ziemlicher Sicherheit einen Untersuchungstrupp entsenden. Daher muss unsere Gesichte Wort für Wort stimmen. Nur so kommen wir beide heil aus der Sache heraus." Der Wüstenmann nickte und trieb die Tiere an. "Ihr habt euch das alles gut überlegt, hm?" Feste zog eine Augenbraue hoch. "Wennn Ihr wüsstet mein Freund. Pläne und heimliche Intrigen sind mein täglich Brot. Also versucht erst gar nicht mehr Profit aus eurem Wissen zu schlagen indem Ihr mich hintergeht. Ihr werdet am Ende noch zu Schaden kommen oder sogar hier landen." Der Händler schüttelte eifrig den Kopf. Keine Sorge Ihr habt mich mit Gold und Prestige bezahlt. Das werde ich nicht aufgeben."
**********
Martax keuchte. Seit Stunden kämpfte er gegen die Norne. Ihre Ausdauer war beachtlich und seine wurde durch den letzten Tag schon deutlich angekratzt. Doch auch Meena war völlig erschöpft. Sie hatte zwei drei kleine Blessuren an Hals und Armen. Martax zierte dafür ein Schnitt über die Brust. Er war nicht tief, aber sichtbar. Es würde normaler Weise eine ganze Woche dauern bis er vereilt wäre. Bei ihm wäre er schon nach zwei Tagen nicht mehr zu sehen. Sie hatten beide die ganze Nacht über einander obsiegen wollen. Doch bisher gab es keinen Gewinner. Ihre Hiebe und Geschwindgkeit beim Ausweichen war beachtlich, wohingegen der Dämon mit Taktik und Kraft überzeugen konnte. Hinzu kamen seine Fähigkeiten und Kniffe, die Martax mit Peinbringer vollführen konnte. "Wir sollten es gut sein lassen für heute. Ich war lange genug von meinem Posten entfernt und dieser Kampf würde noch ewig gehen, oder wir würden einander ernsthaft verletzten." Martax grunzte. "Ihr gebt also auf!" Meena schüttelte den Kopf und schnappte erneut nach Luft "Natürlich nicht, aber die Vernuft sollte hier der einzige Sieger sein. Eure Gefährten werden sehr bald erwachen, wenn sie es nicht schon getan haben und ich habe meine Aufgabe an euch erfüllt. Ich hatte Euch die ganze Nacht lang im Auge. Lasst uns wieder zur Halle zurückkehren." Martax wollte sich dieses Patt nicht eingestehen. Er kannte nur Sieg oder Niederlangen, wobei letztes selten vokam, da sie meistens mit seinem Tod enden würde zumindest im Schattenreich. Doch es war wohl das Richtige hier aufzuhören. "Also gut." Er steckte seinen Zweihänder wieder weg. "Dann bringt mich zurück Meena." Er hatte in dieser Nacht sehr viel über die Kampfweise der Norne gelernt und es war gut für seinen Geist sich wieder der Situation eines Kampfes zu stellen. Er fühlte sich geistig wach und frisch. Zudem sollte seine Regeneartionsfähgkeit seine Kräfte wieder zurückklehren lassen bis sie aufbrachen. "Sagt habt Ihr auch Zauber gewirkt?" Meena schaute Martax verwundert an. "Nein, wieso?" - "Ich spüre seit kurzem so ein komische Leere in der Magengegend." Die Norne nickte. "Das ist kein Zauber, sondern wird der Hunger sein. Wann habt Ihr das letzte Mal etwas gegessen. "Essen? Oh ja.. diese Nahrungsaufnahme. Es ist selten, dass ich Essen musste. Hier im Diesseits kommt dieses Gefühl schon zum zweiten Mal seitdem ich hier bin. Also nach meiner Ankunft habe ich etwas gegessen.. das war vor drei Tagen." Meena schüttelte den Kopf. "Kein Wunder, dass Ihr Hunger habt. Kommt! Die Anderen werden ebenfalls ein Frühstück bekommen. Doch zuvor solltet ihr ein Bad nehmen! Dieser Kampf war für uns beide sehr schweißtreibend." Sie schnüfelte in seine Richtung. "Ja, Ihr stinkt!" Martax roch an sich selbst und konnte nichts auffälliges feststellen. Er roch immer nach Asche und Schwefel und es würde wohl nicht möglich sein dieses Geruch aus seiner Haut zu bekommen. "Was ist baden?" raunte er verärgert. Noch so eine menschliche Eigenart? Dämonen taten das nicht, wo auch wenn alle Flüsse und Seen aus Lava bestanden. "Ich führe euch hin und dann zum, Frühstück."
Fackellicht im Wind. Es war zugig in den Gängen des Gefängnis. Feste wunderte sich, dass die Wachleute hier nicht alle Naselang krank wurden, wenn sie tagein tagaus in diesen Gängen patroullierten. Soir trug er mehr, als dass er sie stützte. Sie atmete schwer. Ihre Kondition war über all die Zeit wo sie vor sich hin vegetiert hatte völlig in den Keller gegangen. Dabei erinnerte sich der Narr noch gut daran wie grazil und ausdauernd sie durch die Gassen der Städte jagen konnte, fast jedem Hescher ewntkam und über weite Strecken durch die Wildnis laufen konnte ohne deutliche Erscheinigungen von Müdigkeit. Sie hätte es wohl nicht mit einem Waldläufer aufnehmen können, aber wohl nur Fesir hätte ihr in Sachen Ausdauer und Willenskraft das Wasser reichen können. Wo war der eigentlich? Ob er immer noch die Bärenbrigarde anführte? Feste hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Doch jetzt hatte er andere Sorgen. Immer darauf bedacht nicht einer der Soldaten in die Arme zu laufen, schleppte er sich und Soir aus diesem Labyrinth heraus. Das Panzergefängnis, nach der Lage im Panzergebirge benannt, hatte mehrere Hindernisse um eine Flucht oder eine Befreiungsaktion von außerhalb zu verhindern. Die unbekannte und schwierig zu erreichende Lage war eines davon. Ein Anderes waren die erfahrenen, grimmigen Wachen. Das dritte Hindernis war der Bau selbst. Er war wie ein Labyrinth angelegt der von beiden Seiten (von innen und von außen) zum zentralen Wachraum hin leicht zu verteidigen war. Dazu war das Gefängniss mit Absicht wie ein Labyrinth angelegt. Es kam Feste nicht nur so vor. Er hatte mehrere Wochen gebraucht um überhaupt herauszufinden, dass Soir hier eingekerkert war. Weitere zwei Wochen brauchte der Narr um die Lage und einen Weg dort hin zu suchen. Und eine ganzen Monat um alle Wege und Zeitpläne zu lernen. Die ganze Unternehmung Soir wieder ins Leben zu holen war ein extrem zeitfressendes Unterfangen und noch war es offen ob es sich lohnte. Dabei war es keinesfalls Nächstenliebe die ihn dazu trieb. Soir besaß einige Dinge, sowohl materieller als auch immaterieller Natur, die Feste benötigte. Sie ruschte ihm plötzlich fast weg, als er sich erneut umschaute. "Komm schon. Du musst nur noch ein bisschen durchhalten. Wir sind fast draußen!" Soir hustete. Sie war so schwach. Alles drehte sich. Da! Endlich der Ausgang. Die Eingangshöhle war nach wie vor verlassen. Er konnte die Geräusche der Karawane hören, die in der weiten Höhle wiederhallten. Sie musste jeden Moment um die Ecke biegen. Feste setzte Soir am Übergang des Labyrinth zu Höhle vorsicht ab. "Ich bin gleich wieder da." Die ehemalige Meuchelmörderin dämmerte sofort weg, als sie ihr geschundener Körper eine ruhige Lage hatte. Der Narr eilte an den getöteten Wachen vorbei auf das große Gatter zu. Das Schlüsselbund wurde schon in Lauf gezogen. Gerade als er die Tür quietschend aufstieß tauchte der Versorgungszug auf. "Schnell hierher!", rief Feste, jetzt wieder völlig in seiner Rolle des Wachmann Jory. "Ein Angriff! Wir wurden überfallen von einem der Gefangenen."
Sofort waren die Viehtreiber in heller Aufregung. Auch wenn Sie Händler aus dem Osten waren und eigentlich wenig mit den Soldaten des Gefängniss zu tun hatten, gab es ein sehr profitables Abkommen, was sie seit Ewigkeiten verband. Die Händler hatten schon lange Freundschaften geschlossen, wurden sie doch für ihre Verschwiegenheit und ihre Verlässlichkeit gut bezahlt. "Wir können wir helfen mein Herr?" fragte der Karawanenführer in derm wunderschönen Dialekt der Wüstenleute. Einer der anderen Beiden eilte ebenfalls sofort zu Jory. "Indem Ihr sterbt!", dröhnte es unter dem Vollhelm des Wachmannes hervor. Der Karawanenführer riss die Augen auf. Im nächsten Moment durchbohrte ein Pfeil seinen Nacken und ragte wieder aus seiner Kehle heraus. Eine Wolke aus Bluttröpfchen spitzte auf die Rüstung. Der Viehtreiber starrte fassungslos auf den leblosen Körper seines Anführers der zusammensackte und wandte sich gerade um, als er den anderen Viehtreiber mit einbem Bogen in der Hand erblickte. "Was..." Feste zog in diesem Moment seinen Kopf in den Nacken und durchschnitt mit einem Joker die Kehle des Händlers. Er fiel blutend neben dem anderen Leichnam zu Boden. "Gute Arbeit.", lobte der Narr seinen Komplizen. "Spart Euch euer Lob. Wir hatten eine Abmachung!" Feste nickte und setzte den Helm ab. "Natürlich. Blutgeld für Messerarbeit. Ich muss Euch jedoch nicht an den zweiten Teil unserer Abmachung erinnern, oder?" Der Wüstenmann knurrte. "Gewiss nicht. Ich habe die Bedinungen sehr gut im Kopf. Ich sollte euch mit dem letzten Versorgungszug herbringen und mit diesem wieder zurück." Der Narr hob belehrend einen Finger. "Und Ihr solltet mir mein Paket liefern. Habt Ihr es dabei?" Der Händler nickte. "Natürlich... obwohl 'Paket' ziemlich untertrieben ist. Für die große Kiste brauchten wir ein extra Ochsen und es war gar nicht leicht die Leiferung vor ihm zu begründen." Er nickte in Richtung des toten Karawanenführers. "Nun, darum müsst Ihr Euch keine Gedanken mehr machen. Ihr seid schon fast zum Karawanenführer aufgestiegen. Gold und Papiere bekommt Ihr sowie wir in Falgrim angekommen sind. Jetzt helft mit beim Abladen der Kiste." Besagtes Behältnis war in der Tat ziemlich groß. Der Ochse hatte nur diese auf dem Rücken und war damit auch völlig ausgelastet für den beschwerlichen Weg in die Berge. Beide Männer konnten die Kiste nur unter Mühe abladen. Sofort wurde sie geöffnet. Allerdings bestand Feste darauf sie nicht zu beschädigen. Der Händler erschrak als er entdeckte was er darin erblicken musste.
"Wer... wer ist das?" Er starrte auf einen großen Mann in Unterkleidern, der regeungslos in der Kiste lag. Dazu waren zwei größere und ein kleineres Büdel in der Kiste verstaut. "Das?.. Oh das ist einer Wachleute. Er heißt Jory und hatte an einem sehr unglücklichen Abend beim Karten spielen alles Gold verloren. Darüber hinaus habe ich seine Rüstung gewonnen. "Ist er t... t... t... tot!?" Feste winkte ab. "Seid nicht albern Mann. Er hat ein sehr überzeugendes Schlafmittelchen bekommen. Seine letzen Wochen verbrachte er an einem sehr unbequemen Ort bei ... Freunden. Jetzt ist er hier um meine Taten zu verschleiern. Helft mit ihn in die Höhle zu tragen." - "Wird er nicht aufwachen?" - "Nein bestimmt nicht. Er schläft wie ein Toter. Ein schöner Nebeneffekt des Elixiers ist ein Amnesie der letzen Wochen. Er wird sich also an nicht viel erinnern können, vielleicht sogar an gar nichts." Sie hieften den Wachmann in die Höhle. "Dahinten sitzt eine Freundin. Sie ist schwach. Helft ihr zur Kiste. Sie muss sich ausruhen." Der Händler tat wie ihm geheißen. Währendessen zog sich Feste die Rüstung von Jory aus und ihm an. Dann nahm er eines der großen Bündel und zog ein Papier heraus. "Was ist das?" - "Ihr seid neugieriger als euch gut tut mein Freund, aber wenn Ihr es unbedingt wissen müsst. Es ist ein Abschiedsbrief seiner Frau. Sie hat ihn verlassen und die Kinder mitgenommen. Dazu hat ihr ein Richter alles Hab und Gut zugesprochen als sie ihn wegen Vergewaltigung angeklagt hat." Der Händler stockte. "Dieses Schwein hat sie vergewaltigt? Wie widerlich!" - "Oh, der Brief ist eine Fälschung. Seine Frau und seine Kinder lieben ihn nach wie vor und soweitr ich das beurteilen kann, war der Sex immer einvernehmlich. Nur wird unser Wachmann dass nicht so schnell herausfinden können. Für ihn wird sich sein Brumschädel mit den Folgen eines Blutrausches erklären lassen in welchem er Amok gelaufen ist, Wachen und die beiden Händler umgebracht hat und dann zusammengebrochen ist, auf Grundlage dieses kleinen Schreibens. Unser Wachmann hier ist ein ziemlich emotionaler Typ, wie ich herausfinden können. Daher ist dieser Gedankengang plausibel. Jetzt legt den Bogen neben ihn und schnallt ihm den Köcher um. Sechs Pfeile gebt Ihr mir. Ich ziehe mir derweil die saubere Kleidung eures Volkes an." Feste nahm diese aus dem Beutel aus dem er den Brief gezogen hatte und während sich der Händler ungeschickt etwas brauchte einem Leblosen einen Köcher umzuschnallen, hatte sich der Narr längst sein neues Kostüm übergezogen. Danach stach je einen der losen Pfeile in jede Leiche. Genau dort wo zuvor noch eine seiner Karten steckte. Der Unterschied würde fast gar nicht auffallen, da beide Dinge fast identische Wunden verursachten.
Zuletzt half er dem Händler die schlafende Soir in die Kiste zu legen in welcher zuvor Jory lag. Diese wurde wieder verschlossen. Feste achtete darauf, dass die Luftlöcher in der Kiste erneut frei blieben. Mit Soir lagen noch das zweite große und das kleine Bündel in der Kiste. "Jetzt los. Wir müssen beim übernächsten Sonnenaufgang in Falgrim sein. Bis wir uns trennen lautet mein Name Salaki'm und ich gehöre ebenfalls zu Euer Gilde. Wir wollten die Waren an das Panzergefägnis liefern, als wir die Toten sahen. Zwei unserer Brüder darunter leider auch unser Karawanenführer wurden von dem wahnsinnigen Wachmann getötet, aber wir konnten entkommen. Merkt Euch diese Geschichte, vor allem wenn wir an Bord des Schiffes gehen wollen. Die Wachleute werden mit ziemlicher Sicherheit einen Untersuchungstrupp entsenden. Daher muss unsere Gesichte Wort für Wort stimmen. Nur so kommen wir beide heil aus der Sache heraus." Der Wüstenmann nickte und trieb die Tiere an. "Ihr habt euch das alles gut überlegt, hm?" Feste zog eine Augenbraue hoch. "Wennn Ihr wüsstet mein Freund. Pläne und heimliche Intrigen sind mein täglich Brot. Also versucht erst gar nicht mehr Profit aus eurem Wissen zu schlagen indem Ihr mich hintergeht. Ihr werdet am Ende noch zu Schaden kommen oder sogar hier landen." Der Händler schüttelte eifrig den Kopf. Keine Sorge Ihr habt mich mit Gold und Prestige bezahlt. Das werde ich nicht aufgeben."
**********
Martax keuchte. Seit Stunden kämpfte er gegen die Norne. Ihre Ausdauer war beachtlich und seine wurde durch den letzten Tag schon deutlich angekratzt. Doch auch Meena war völlig erschöpft. Sie hatte zwei drei kleine Blessuren an Hals und Armen. Martax zierte dafür ein Schnitt über die Brust. Er war nicht tief, aber sichtbar. Es würde normaler Weise eine ganze Woche dauern bis er vereilt wäre. Bei ihm wäre er schon nach zwei Tagen nicht mehr zu sehen. Sie hatten beide die ganze Nacht über einander obsiegen wollen. Doch bisher gab es keinen Gewinner. Ihre Hiebe und Geschwindgkeit beim Ausweichen war beachtlich, wohingegen der Dämon mit Taktik und Kraft überzeugen konnte. Hinzu kamen seine Fähigkeiten und Kniffe, die Martax mit Peinbringer vollführen konnte. "Wir sollten es gut sein lassen für heute. Ich war lange genug von meinem Posten entfernt und dieser Kampf würde noch ewig gehen, oder wir würden einander ernsthaft verletzten." Martax grunzte. "Ihr gebt also auf!" Meena schüttelte den Kopf und schnappte erneut nach Luft "Natürlich nicht, aber die Vernuft sollte hier der einzige Sieger sein. Eure Gefährten werden sehr bald erwachen, wenn sie es nicht schon getan haben und ich habe meine Aufgabe an euch erfüllt. Ich hatte Euch die ganze Nacht lang im Auge. Lasst uns wieder zur Halle zurückkehren." Martax wollte sich dieses Patt nicht eingestehen. Er kannte nur Sieg oder Niederlangen, wobei letztes selten vokam, da sie meistens mit seinem Tod enden würde zumindest im Schattenreich. Doch es war wohl das Richtige hier aufzuhören. "Also gut." Er steckte seinen Zweihänder wieder weg. "Dann bringt mich zurück Meena." Er hatte in dieser Nacht sehr viel über die Kampfweise der Norne gelernt und es war gut für seinen Geist sich wieder der Situation eines Kampfes zu stellen. Er fühlte sich geistig wach und frisch. Zudem sollte seine Regeneartionsfähgkeit seine Kräfte wieder zurückklehren lassen bis sie aufbrachen. "Sagt habt Ihr auch Zauber gewirkt?" Meena schaute Martax verwundert an. "Nein, wieso?" - "Ich spüre seit kurzem so ein komische Leere in der Magengegend." Die Norne nickte. "Das ist kein Zauber, sondern wird der Hunger sein. Wann habt Ihr das letzte Mal etwas gegessen. "Essen? Oh ja.. diese Nahrungsaufnahme. Es ist selten, dass ich Essen musste. Hier im Diesseits kommt dieses Gefühl schon zum zweiten Mal seitdem ich hier bin. Also nach meiner Ankunft habe ich etwas gegessen.. das war vor drei Tagen." Meena schüttelte den Kopf. "Kein Wunder, dass Ihr Hunger habt. Kommt! Die Anderen werden ebenfalls ein Frühstück bekommen. Doch zuvor solltet ihr ein Bad nehmen! Dieser Kampf war für uns beide sehr schweißtreibend." Sie schnüfelte in seine Richtung. "Ja, Ihr stinkt!" Martax roch an sich selbst und konnte nichts auffälliges feststellen. Er roch immer nach Asche und Schwefel und es würde wohl nicht möglich sein dieses Geruch aus seiner Haut zu bekommen. "Was ist baden?" raunte er verärgert. Noch so eine menschliche Eigenart? Dämonen taten das nicht, wo auch wenn alle Flüsse und Seen aus Lava bestanden. "Ich führe euch hin und dann zum, Frühstück."